Schönheit ist (nicht) alles?: "Sieh mich an"!
Natasha Friend, übersetzt
von Anja Malich
Sieh mich an
978-3-551-31266-2
Carlsen Taschenbuch
Verlag
Alter: 14+
Lexi/Alexa war schon
immer schön, schon als Kind wird sie von allen bewundert. Ihre
Mutter ist stolz auf ihre Schönheit, sähe es gerne, wenn ihre
Tochter modeln würde und hält sie immerzu vom Essen ab. Lexis
ältere Schwester Ruthie ist das genaue Gegenteil von Lexi. Ihr
scheint ihr Äußeres egal. Sie trägt unmögliche Klamotten, spielt
Posaune und ist überhaupt uncool, während Lexi und ihre Freundin
Taylor in der der Schule den Ton angeben. Niemand ist so cool und
beliebt wie sie. Andere, wie die dicke Heidi, gehören lediglich zum
Gefolge. Taylor ist lebenslustig, einfach immer gut drauf und
außerdem stinkreich. Lexi ist glücklich verliebt in ihren Freund
Ryan. Sie sind schon eine Weile zusammen, aber mehr als Fummeln durch
die Klamotten war zwischen den beiden noch nicht. Lexis perfektes
Leben liegt nach einem Unfall in Trümmern. Sie war auf einer Party
und musste mitansehen, wie ihre beste Freundin Taylor im Schlafzimmer
ihrer Eltern Ryan einen bläst. Fluchtartig verließ sie die Party
und ließ sich von Taylors Bruder Jarrod nachhause fahren. Jarrod
macht sie auf der Fahrt an und kann seine Hände nicht bei sich
lassen, so dass er gegen einen Baum fährt und Lexi mit dem Gesicht
zuerst durch die Windschutzscheibe kracht. Sie erwacht im
Krankenhaus, ihre verzweifelte Mutter an ihrem Bett. Später erhält
sie auch Besuch von Freunden und ihre Eltern wundern sich, dass
Taylor und Ryan nicht auftauchen. Lexi verschweigt die Wahrheit. Sie
hat Schmerzen und traut sich nicht, in den Spiegel zu sehen. Nach
einer Hauttransplantation hat sie ein Stück von ihrem Po auf der
Wange. Ein „Arschgesicht", na toll! Nach einem Gespräch mit einer
Psychologin darf sie nachhause, doch zur Schule will sie noch nicht,
obwohl sie sich schrecklich langweilt. Sämtliche Versöhnungsversuche
von Taylor und Ryan blockt sie ab, beantwortet keine ihrer
Nachrichten. Ihre Mutter will unbedingt neue Schulkleidung für sie
kaufen, doch sie hasst den Stil ihrer Mutter. Sie trägt zuhause nur
noch ihren Schlafanzug. Außerdem hat sie aus lauter Frust so viel
gefuttert, dass sie nicht mehr in XS passt und die Hosen ihrer
Schwester tragen muss, als sie dann doch wieder zur Schule geht. Alle
starren sie an. Nur ihre Freundinnen Rae und Kendall scheinen zur ihr
zu halten, doch sie meinen es nicht ehrlich. Das erfährt Lexi, als
sie bei einem Telefonat in einem Restaurant versehentlich auf laut, statt
auf stumm schalten. Lexi kann also am anderen Ende genau hören, was
sie über sie reden. Sie bestellt sich einen Haufen Kapuzenpullis und
weitere Jeans und ihr fällt auf, je unsichtbarer sie wird, desto
mehr brezelt ihre Schwester sich auf einmal auf. Ist die etwa
verliebt? Sie merkt, dass sie ihre Schwester und deren Gefühle nicht
wirklich kennt. Sie dachte immer nur, Ruthie sei neidisch auf sie und
hielte sie für oberflächlich. Aber stimmt das überhaupt? Zum
jährlichen Halloween-Ball will Lexi eigentlich gar nicht hin, doch
dann geht sie doch, im Catwoman-Kostum, maskiert, unerkannt. Sie will
sich an Taylor rächen und deren Schwarm Ron verführen, kneift dann
aber. Statt Taylor zu bestrafen, rettet sie sie, als sie total
betrunken und nackt auf einer Matte in der Sporthalle liegt, umgeben
von Jungs, die sie mit ihren Handys filmen und die Bilder online
stellen. Mit Hilfe von Theo, den sie kennenlernte, als sie ohne
Vorwarnung in die Dunkelkammer platze, um sich zu verstecken, während
er gerade am Entwickeln war und ihrer Schwester Ruthie, bringt sie
Taylor nachhause. Taylor ist halb bewusstlos und muss sich im Auto
übergeben, doch später erinnert sie sich an nichts. Mit ihrem
strengen Vater gibt es heftigen Ärger und sie bekommt Hausarrest.
Sie denkt, Lexi hätte sie aus Rache an ihren Vater ausgeliefert und
verdächtigt sie sogar wegen der Fotos, die im Internet auftauchen.
Lexi ist traurig und enttäuscht. Sie verbringt immer mehr Zeit mit
Theo, dessen Vater ein Boxstudio hat. Ganz schon praktisch, wenn man
wie Lexi so frustriert ist, dass man nur noch irgendwo draufhauen
will. Irgendwann trainiert sie regelmäßig, ihrer Mutter erzählt
sie allerdings was von Tanzstunden. Auch Theo hat es nicht leicht,
Seine Schwester starb an Magersucht. Sie verliebt sich in ihn.
Außerdem freundet sie sich mit „Anhängsel“ Heidi und kittet
ihre Beziehung zu Taylor, mit der sie immerhin schon seit dem
Kindergarten befreundet ist. Taylor erzählt ihr, dass sie Ryan mit
ihrer oralen Dienstleistung nur bei der Aufnahme ins Football-Team
helfen wollte. Auch mit ihren Eltern und Ruthie spricht sie sich aus.
Sie nimmt ihr Leben wieder in die Hand und boxt sich im wahrsten
Sinne des Wortes durch. Alle kommen, um sie beim Wettkampf im Boxring
zu sehen und sie erkennt, dass ihr Leben alles andere als ein
Scherbenhaufen ist.
Die Heldin der Geschichte
schafft es, sich nach einem Schicksalsschlag wieder aufzurappeln und
verändert sich dabei sogar auf sehr positive Weise. Die Lexi vom
Anfang war mir nicht so sympathisch, eben die typische zickige
Beauty-Queen. Später mochte ich sie dann richtig gern. Schön finde
ich, dass einen die Geschichte nicht mit einem flachen „die inneren
Werte zählen, das Äußere ist unwichtig“ abspeist, sondern den
Konflikt von Lexi und ihren Mitmenschen in allen Schattierungen
zeigt.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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