Martha
Brockenbrough, übersetzt von Anne Braun
Echt mieses Timing
978-3-7915-2704-8
Dressler Verlag
Alter: 14+
Jerome ist siebzehn, als
sein Leben ein jähes Ende nimmt. Sein Cousin Mike schießt ihm
versehentlich einen Pfeil in den Kopf. Da Jerome nicht gerade ein
Musterknabe war, wird ihm der Zugang zum Himmel verwehrt. Nein, er
landet auch nicht direkt in der Hölle. Da die unteren Höllenkreise
überfüllt sind, bekommt er in der Seelen-Reha noch eine Chance,
doch noch irgendwann in den Himmel zu kommen. Dafür muss er sich
allerdings als Schutzengel beweisen. Er bekommt das Mädchen Heidi
zugeteilt und begleitet sie seit ihrer Geburt. Heidi glaubt verrückt
zu sein, da sie Jeromes Stimme in ihrem Kopf hört. Eigentlich soll
Jerome nicht mit seinem Schützling sprechen, doch das hat er im
Regelbuch für Schutzengel falsch verstanden. Er dachte, die Regel
„kein Verkehr mit den Lebenden“ hätte irgendwas mit Sex zu tun.
Als Heidi noch ein kleines Kind war, dachten alle, Jerome sei ihr
imaginärer Freund. Jetzt ist Heidi siebzehn, groß für ihr Alter,
so dass sie praktisch dazu gezwungen wird, Basketball zu spielen, hat
einen nervigen, kleinen Bruder namens Rory und einen Schwarm namens
Sully, der nicht einmal weiß, dass sie überhaupt existiert, bis zu
Heidis peinlichem Auftritt bei der Schul-Talentshow jedenfalls. Sully
ist übrigens der Schützling von Jeromes Kollegen Howard, der seine
Aufgabe genau so wenig ernst nimmt, wie Jerome. Howard war zu
Lebzeiten ein Tierquäler. Auch Jerome hat den Tod einer Katze zu
verantworten, die er nach zu viel Jägermeister mit Mike vom Dach
geworfen hat, doch das ist eine andere Geschichte. Aufgrund einer
Sperre kann Jerome nicht mehr fluchen, ohne Kopfschmerzen zu
bekommen, also sagt er einfach „Scheibe“ statt „Scheiße“
etc.. Howard hat einen Weg gefunden, diese Sperre zu umgehen und
trickst auch sonst gewaltig. Als Jerome eines Tages nicht aufpasst,
bricht Heidi in einen zugefrorenen See ein und da er nicht körperlich
ist, kann er nichts für sie tun. Plötzlich schwebt ihre Seele neben
ihm und sie kann ihn zum ersten Mal sehen. Jerome beschließt, dieses
Schlamassel seinen Vorgesetzten Gabriel und Xavier zu verschweigen
und Heidi heimlich zur Hintertür des Himmels zu bringen, doch sie
kann diese Tür nicht sehen. Also schweben die beiden durchs
Einkaufszentrum, schnuppern Kuchenduft und spionieren Heidis Schwarm
hinterher. Dann erfährt Jerome, dass Heidis Seele sich auflösen
wird und ihr nicht mehr viel Zeit bleibt. Sie will sich von ihrer
Familie und ihrer besten Freundin verabschieden. Ihr Hund Jiminy kann
ihre Seele sehen. Dummerweise wird Jiminy von Mrs. Thorpe angefahren,
die ihn in die Tierklinik bringt, aber verschweigt, dass sie es war,
die ihn angefahren hat. Jiminys Seele verlässt seinen schwer
verletzten Körper und jagt einem Eichhörnchen nach. Heidi übernimmt
den Hundekörper, damit Jiminy noch eine Chance hat. Inzwischen hat
es der grausame Howard auf Heidi abgesehen. Er will sehen, wie ihre
Seele ins Nichts verschwindet. Er täuscht sie und gibt sich als
Engel aus. Was jedoch weder Heidi noch er wissen ist, dass Heidi noch
gar nicht tot ist. Ihr Körper liegt im Koma. Sie wundert sich über
die Reaktion ihrer Familie, als sie mit ihrer Hundepfote „Heidi
sagt Ade“ schreibt. Plötzlich brechen alle überstürzt auf zum Krankenhaus. Heidi
sucht ihre beste Freundin Megan auf, die wegen ihrer durchgeknallten
Mutter an alles Übersinnliche glaubt und bittet sie um Hilfe. Jerome
sucht währenddessen nach Heidi und versucht, den fiesen Howard
aufzuhalten, bevor der seinen Plan, Heidis Seele zu vernichten, in
die Tat umsetzen kann. Doch die Zeit wird knapp … .
Übersinnlich, spannend
und herrlich witzig! Der schusselige Schutzengel Jerome und die nicht
weniger schusselige Heidi sind ein ungewöhnliches Team. Richtig cool
fand ich das Ende, von dem ich hier aber nichts verrate ;-). Was mir
auch besonders gefiel, waren die Auszüge aus dem „Handbuch für
Schutzengel“ und überhaupt die ganze Idee mit der Seelen-Reha für
missratene, verstorbene Jugendliche.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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