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Mittwoch, 15. November 2023

"Skaterherz"


Ein Herz und zwei Freunde: "Skaterherz"!

Brenda Heijnis, übersetzt von Birgit Erdmann Skaterherz 978-3-95854-198-6 Mixtvision Verlag Alter: 12+

Unterwegs zu seinem Großvater wagt Boyd einen riskanten Stunt mit seinem Skateboard und stürzt von einer Autobahnbrücke. Er kommt nie bei seinem Großvater an. Boyd erwacht im Krankenhaus, jedoch nicht in seinem Körper, sondern als Geist. Es zieht ihn zu Elias, denn in dessen Körper schlägt nun Boyds Herz. Elias ist der Einzige, der ihn sehen kann, doch es fällt ihm schwer, es zu verstehen. Er hält Boyd zunächst für eine Halluzination, für eine Nebenwirkung der Transplantation oder evtl. sogar ein Zeichen einer Abstoßung. Boyd kann das Krankenhaus nicht verlassen, nicht ohne Elias. Zwischen den beiden existiert ein unsichtbares Band. Boyd vermisst seine Familie, vor allem seinen Opa und seinen Hund Nero. Zudem wird er von Schuldgefühlen geplagt. Sein Opa hat bei einem Brand alles verloren. Boyd hätte nicht heimlich hinter der Scheune rauchen sollen. In Boyds E-Mail-Postfach befindet sich ein eingescanntes Foto, das den Opa und seinen besten Freund im Korea-Krieg zeigt. Um das Bild restaurieren zu lassen (es hat in dem Feuer sehr gelitten) und es seinem Opa zukommen zu lassen, braucht Boyd die Hilfe von Elias. Doch Elias ist schwach und ängstlich, wurde von seinen Eltern immer in Watte gepackt und besitzt praktisch kein Selbstbewusstsein. Sein Leben lang war er krank und nun traut er sich einfach nichts zu. Boyd tut sein Bestes, um ihn zu motivieren, die nächsten Schritte zu tun, kleine Schritte, winzig kleine Schritte. Elias blockt ab, und es gibt richtig Zoff zwischen den beiden. Tief im Inneren ist Elias ist jedoch leid, so eine "Memme" zu sein und rappelt sich schließlich doch auf. Er strampelt auf dem Fahrradergometer, langsam aber immerhin, und er sucht den Gemeinschaftsraum auf, statt immer nur in seinem Bett zu liegen. Als Boyd Elias um Hilfe mit dem Foto bittet, fragt Elias nach der Brandursache, woraufhin sich Boyd schrecklich aufregt und wegrennt. Elias bekommt einen Anfall, den sich die Ärzte nicht erklären können. Eine Abstoßungsreaktion? Er träumt von dem Feuer. Sind das Boyds Erinnerungen? Boyd sieht seine alten Kumpels beim Skaten und trauert seinem Leben nach. Diese negativen Gefühle beeinflussen auch Elias und sein Herz. Dann ist da noch das Mädchen Puck, das Elias’ neues Herz zum Hüpfen bringt. Bisher haben die beiden nur getextet, doch nun kommen sie sich durch ein Musikprojekt im Krankenhaus näher. Boyd ist beeindruckt, wie gut Elias Klavier spielen kann, obwohl Klassik sonst eigentlich nicht sein Ding ist. Da Elias große Fortschritte bei seiner Genesung macht, darf er irgendwann endlich nach Hause. Auf seinem Abschiedsfest küsst er Puck, mit ein bisschen Unterstützung von Boyd, der bereits Kuss-Erfahrung hat. Bevor Elias nach Hause geht, fährt er mit dem Bus zu Boyds Opa. Das restaurierte und ausgedruckte Foto hat er dabei. Er ist super nervös. Was soll er Boyds Opa erzählen? Zunächst gibt er sich als Klassenkamerad von Boyds aus, doch schließlich sprudelt die Wahrheit aus ihm heraus. Boyds Opa erzählt ihm dann die Wahrheit über das Feuer. Es ist nämlich alles ganz anders gelaufen, als Boyd die ganze Zeit gedacht hat. Boyd fällt vor Erleichterung ein Stein vom Herzen, dem Herzen, das nun in Elias schlägt. Kann Boyd nun in Frieden gehen? 

Bei dieser Story wird einem wirklich ganz warm ums Herz! Dass so viele Gefühle in einem so dünnen Büchlein stecken können, ist unglaublich. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen, weil ich es einfach nicht weglegen konnte. Es ist keine typische Problemgeschichte, auch nicht die übliche Fantasy, es ist mal etwas ganz anderes. Sowohl Elias als auch Boyd, zwischen denen die Erzählperspektive hin und her wechselt, sind mir beim Lesen wirklich ans Herz gewachsen. Ein ganz tolles Buch!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 8. November 2023

"Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere"

 

Alle Tiere sind wertvoll: "Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere"!


Katherine Applegate, übersetzt von Ulli und Herbert Günther

Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere

978-3-423-64105-0

dtv Reihe Hanser

Alter: 10+


Willodeen mag alle Tiere, auch die stinkenden und hässlichen, die sonst keiner mag. Am liebsten hat sie die Kreischer. Sie gelten als nicht besonders liebenswürdig und haben spitze Krallen und Zähne, doch Willodeen hat sie trotzdem gern, denn sie sind zärtliche und fürsorgliche Eltern und nutzen den unangenehmen Gestank eigentlich nur, um ihre Jungtiere zu schützen. Dass Kreischer Nutztiere fressen, ist nur ein übles Gerücht. Seit ihre ganze Familie bei einem Brand ums Leben kam, lebt Willodeen bei den Nachbarn, dem Pärchen Mae und Birdie. Die beiden alten Damen sind etwas verschroben, und manche bezeichnen sie als Hexen. Sie kümmern sich liebevoll um Willodeen. Willodeen tut sich schwer mit sozialem Umgang. Menschen verwirren sie. Sie streift lieber mit ihrem besten Freund, Summbärchen Duuzu, durch die Natur, als zur Schule zu gehen. Duuzu hat keine Flügel, wie der Rest seiner Art, darum wollen die anderen Summbärchen nichts mit ihm zu tun haben, doch Willodeen hat ein Herz für Außenseiter. Alle Menschen lieben Summbärchen, weil sie so niedlich sind. Wegen des milden Klimas überwintern sie in Willodeens Dorf und sind ein Touristenmagnet. Ihre Nester in den Bäumen leuchten wie Regenbögen. Doch es kommen Jahr für Jahr weniger Bärchen, was den Dorfbewohnern Sorgen macht. Dass es kaum noch Kreischer gibt, interessiert hingegen keinen. Kreischer verschrecken Touristen. Dank der Abschussprämie von 5 Kupferstücken pro Kreischerfell sind die Kreischer irgendwann völlig ausgerottet. Einen Tag vor Willodeens 11. Geburtstag wird der Letzte erlegt. Connor, ein junger Künstler, der seine Figuren aus Naturmaterialien auf dem Markt verkauft, schenkt Willodeen einen Kreischer aus Rinde, Schilf und Zweigen. Er mag sie und ist ihr ein wenig zu anhänglich. Sie bedankt sich unbeholfen und geht widerwillig mit ihm gemeinsam zur Ratsversammlung. Sie weiß nicht, worüber sie mit ihm reden soll, denn sie sieht keinen Sinn im Smalltalk. Auf der Versammlung sind ihr viel zu viele Leute. Thema Nr. 1 ist: Wo bleiben die Summbärchen? Willodeen staunt über sich selbst, als sie das Wort ergreift und nicht nur das Verschwinden der Kreischer, sondern allgemein die negativen Veränderungen in der Natur, die sie seit längerem wahrgenommen hat, anspricht. Doch niemand hört ihr zu. Der gebastelte Kreischer ist weg, dafür taucht ein echtes Kreischer-Baby auf. Zufall? Magie? Das glauben zumindest Mae und Birdie, doch das kann Willodeen nicht glauben. Sie ist mehr der logisch und rational denkende Typ. Sie will sich um das Kleine kümmern und nennt es Quinby. Connor, der es bedauert, sich bei der Versammlung nicht auf Willodeens Seite gestellt zu haben, hilft ihr bei der Futtersuche für Quinby, doch Quinby frisst nicht, bis Willodeen ihr eine bestimmte Schneckenart auftischt. Quinby wächst schnell. Bald kann sie sich selbst Futter suchen. Sie hat einen guten Geruchssinn und weiß, wo sie graben muss. Die Bahnstrecke soll erweitert werden. Züge bringen Touristen, doch was tut man der Natur damit an? Willodeen entdeckt, dass die Summbärchen sich woanders angesiedelt haben. Sie will der Sache auf den Grund gehen, rechnet, notiert, überlegt, sammelt Proben von Blättern und kommt schließlich der Lösung auf die Spur. Die Nester der Bärchen haften nicht mehr an den Blauweiden im Dorf, nur an denen außerhalb, dort wo Quinby im Boden gewühlt hat. Es ist so einfach: Kreischer fressen die Schnecken, die die Wurzeln beschädigen. Jetzt wo die Kreischer praktisch ausgestorben sind, können sich die Schnecken ungestört vermehren. Das Gleichgewicht ist gestört. Doch bevor Willodeen ihre Erkenntnis den anderen Dorfbewohnern mitteilen kann, bricht bei den Bahnschienen ein Feuer aus und rast in Richtung Dorf …

Alles in der Natur hängt zusammen - Tiere, Pflanzen und Menschen. Rottet der Mensch eine Tierart aus, weil sie ihm zu hässlich, übelriechend oder “unnütz” scheint, wird das Gleichgewicht gestört, mit katastrophalen Folgen! 

Willodeen liebt alle Tiere und setzt sich mutig für sie ein! Eine spannende Geschichte, die uns zeigt, wie wichtig der Schutz der Umwelt ist, und dass wir achtsam mit der Natur und dem empfindlichen Ökosystem umgehen müssen!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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