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Mittwoch, 29. Mai 2013

"Wen küss ich und wenn ja, wie viele? Lilias Tagebuch"

Heute schon geküsst ;-)?: "Wen küss ich und wenn ja, wie viele? Lilias Tagebuch"!

Mara Andeck
Wen küss ich und wenn ja, wie viele? Lilias Tagebuch
978-3-414-82350-2
Boje Verlag
Alter: 12+

Was die Überraschungsparty zu ihrem Geburtstag angeht, wird die sechzehnjährige Lilia enttäuscht. Außerdem ist sie immer noch ungeküsst, und das geht mit Sechzehn so gar nicht. Sie muss dringend etwas dagegen unternehmen. Doch wie findet man den Richtigen zum Küssen? Für den Biologieunterricht arbeitet Lilia gerade an einem Referat zum Thema „Balzverhalten im Tierreich“. Dabei kommt ihr der Gedanke, dass Menschen ja eigentlich auch Tiere sind und man ja vielleicht einige Erkenntnisse aus dem Tierreich auch auf die Jungs anwenden könnte. Vielleicht kommt man ja so zu dem langersehnten Kuss. Leider gestaltet sich das Ganze etwas komplizierter als geplant und Lilias Versuchskaninchen machen es ihr nicht leicht. Erst einmal gilt es, die Jungs gründlich zu studieren. Da wäre zum Beispiel ihr älterer Bruder Florian, genannt „Flokati“, der plötzlich sein Äußeres (positiv) verändert, um Lilias Freundin Dana zu gefallen. Dann ist da noch Tom, Lilias bester Kumpel, aber seinen besten Kumpel sollte man wohl lieber nicht küssen, oder? Zum anderen gibt es dann noch Benny aus der Tanzstunde, aber der hat ein stoppeliges Kinn. Soll sie es trotzdem wagen? Schließlich ist sie überzeugt, den perfekten Kandidaten für den ersten Kuss gefunden zu haben, Jakob. Jakob ist beliebt und sieht gut aus, jetzt muss sie ihn nur noch dazu bringen, sie zu küssen. Das Ganze muss sorgfältig geplant werden. Lilia beobachtet außerdem das Balzverhalten der Mädchen, doch die sind noch schwieriger zu durchschauen, als die Jungs. Während Oberzicke Vicky mit ihren kurzen Röcken die Jungs verrückt macht, scheint Lilias Freundin Maiken sie mit ihrem schrägen Outfit eher abzuschrecken. Lilia erkennt, dass Auffallen zwar gut ist, aber am besten „unauffällig Auffallen“. Jetzt muss sie nur noch Jakob auffallen. Um endlich geküsst zu werden, wagt sie ein schräges „wissenschaftliches“ Experiment. Drei Jungs will sie küssen, einmal mit offenen, dann mit verbundenen Augen. Wird sie erkennen, wen sie da küsst? Die Kandidaten sind Jakob, Tom und Benny. Was Lilia nicht ahnt, als ihre Augen verbunden waren, hat sie dreimal Tom geküsst. Auch ahnt sie nicht, dass Tom in sie verliebt ist und träumt weiter nur von Jakob. Tom ist verzweifelt. Per e-Mail klagt er seinem besten Freund Felix sein Leid, der sich zur Zeit in einer Reha-Klinik befindet, weil er sich bei einem Unfall die Hüfte gebrochen hat. Doch auch Felix weiß nicht immer Rat. Tom weiß, dass Jakob nicht der Richtige für Lilia ist, doch wie soll er ihr klar machen, dass er selbst genau das ist? Als Lilia schließlich doch noch ihre Party bekommt, wittert Tom seine Chance. Lilia bittet ihn, mit ihr zu balzen, um Jakob zu provozieren. Obwohl Tom sich ausgenutzt fühlt, spielt er mit. Außerdem füttert er sie vor der Party mit Döner mit reichlich Knoblauch, damit sie ja keinen anderen küsst. Wird sein Plan aufgehen? Wird Lilia endlich erkennen, dass Tom sie liebt? Und wie geht es in Sachen Küssen weiter?
Ein herrlich witziges Buch! Dadurch, dass es in Tagebuchform geschrieben ist, erlebt man alles aus Lilias Perspektive. Und ihre Art zu erzählen steckt voller Humor, manchmal auch mit etwas Ironie. Sie ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, aber manchmal eben etwas ausgeflippt. Ihr „Traumprinz“ Jakob kommt alles andere als sympathisch rüber, wohingegen Tom total nett wirkt. Durch Toms Mails bekommt man einen guten Einblick in das, was er denkt und fühlt und man fiebert richtig mit, ob es ihm irgendwann gelingt, Lilia zu erobern. Das Ende ist noch relativ offen, aber im August geht es dann mit dem 2. Band weiter „Wer liebt mich und wenn nicht, warum?“.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Live Fast, Play Dirty, Get Naked"

Mehr als nur die Geschichte einer Punk-Band: "Live Fast, Play Dirty, Get Naked"!

Kevin Brooks, übersetzt von Uwe-Michael Gutschhahn
Live Fast, Play Dirty, Get Naked
978-3-423-24957-7
dtv Verlag
Alter: 14+

London 1976: Lili ist siebzehn. Sie spielt Klavier und ein bisschen Gitarre, hätte sich aber niemals träumen lassen, einmal in einer Band zu spielen. Eines Tages kommt Curtis, der coolste Typ der Schule, zu ihr und fragt sie, ob sie nicht in seiner Band „Naked“ den Part des Bassgitarristen übernehmen will, da der bisherige einfach nur grottenschlecht sei. Lili sagt zu und plötzlich steht ihr Leben Kopf. Außerdem verliebt sie sich in Curtis und wird seine Freundin. Er ist ihre erste große Liebe. Die Musik, die sie machen, ist neu, noch weitgehend unbekannt: Punk! Sie spielen laut, schnell und provokant. Die ersten Auftritte sind schon recht erfolgreich, doch so richtig perfekt wird die Band erst, als William dazustößt. William, der göttliche Gitarrist mit den sanften, braunen Augen, der so ganz anders ist als Curtis. Mit dem ist Lili in letzter Zeit nämlich nicht mehr so glücklich. Curtis ist ständig stoned oder besoffen oder beides zugleich, wirft täglich Speed ein, hat nie einen klaren Kopf. Außerdem schaut er ständig anderen Mädchen hinterher. William dagegen hat mit Drogen nichts am Hut, dafür scheint er einige Geheimnisse zu haben. Er kommt oft zu spät zu den Proben oder auch mal gar nicht, was Curtis auf die Palme treibt. Lili ist fasziniert von dem geheimnisvollen William. Ihr, und nur ihr, erzählt er seine Geschichte. Er wuchs in Belfast auf, wo seine Mutter von der Protestantischen Miliz totgeprügelt wurde. Daraufhin schloss sich sein Vater der IRA an. Doch dort wurde er von einem Verräter gelinkt und daraufhin ermordet. William und sein jüngerer Bruder flohen mit Vaters Freundin Nancy nach London, wo sie nun versteckt unter falschem Namen leben. Als William bei einem wichtigen Auftritt, bei dem Plattenproduzenten zugegen sein werden, nicht auftaucht, macht sich Lili auf die Suche nach ihm und sieht ihn schließlich in einer stillgelegten Werkstatt mit zwielichtigen Typen verkehren. Später erzählt er ihr, dass dies IRA-Leute aus Derry sind, die er zufällig in einem Pub kennengelernt hat. Der eine heißt Donal, so wie der Mann, der seinen Vater verraten und ermordet hat. Nun will er herausfinden, ob es sich dabei um den selben Mann handelt. Ein riskantes Unterfangen, das findet auch Lili. William und Lili verlieben sich. Bei ihm fühlt sie sich sicher und geborgen. Ein Gefühl, das sie bisher kaum kannte, da ihre psychisch kranke Mutter sie nicht gerade mit Zuneigung überschüttet und ihr Vater noch vor ihrer Geburt abgehauen ist. Und Curtis? Nun, Curtis ist eben Curtis. Als Lili und William bei einem Gewitter Schutz in einer Kapelle suchen, schlafen sie zum ersten Mal miteinander. Curtis ist nicht gerade erfreut, als er davon erfährt, doch er akzeptiert es und trennt sich friedlich von Lili. Außerdem war er ihr ja auch nicht gerade treu. Die Band hat sich mittlerweile einen Namen gemacht und endlich winkt auch der langersehnte Plattenvertrag. Im Studio spielen sie ihre besten Songs ein. Wenig später sollen sie in der Fernsehsendung „Top of the Pops“ auftreten. Während sie auf ihren Aufritt warten, überkommt Lili ein merkwürdiges Gefühl. Sie sorgt sich um William, der mal wieder noch nicht da ist und das Gefühl wird immer stärker. Dann sieht sie auf einem Fernseher im Warteraum die Nachrichten. In einer verlassenen Werkstatt ist eine selbst gebastelte Bombe hochgegangen und es gibt mehrere Tote. Man vermutet einen Terroranschlag der IRA, der schiefging. Lili ist schockiert. Was ist mit William?
Ich liebe die Bücher von Kevin Brooks! Auch mit seinem neuesten Werk hat ich mich wieder total begeistert. Ein richtig tolles Buch, auch wenn man (wie ich) keinen blassen Schimmer von Punk hat. Die meisten Namen, die da in dem Zusammenhang fielen, sagten mir überhaupt nichts. Dafür kenne ich mich prima mit dem Nordirlandkonflikt aus. Das war bei mir das Abi-Thema in Englisch. Ist zwar ewig her, aber in meinem Gehirn ist noch einiges davon gespeichert ;-). Man bekommt durch dieses Buch einen faszinierenden Einblick in die (Musik-)geschichte der 70er und in das Lebensgefühl einer Generation. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Eine perfekte Mischung!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Das Mädchen mit dem Stahlkorsett"

Für alle Steampunk-Fans: "Das Mädchen mit dem Stahlkorsett"!

Kady Cross, übersetzt von Jürgen Langowski
Das Mädchen mit dem Stahlkorsett
978-3-453-31464-1
Heyne fliegt Taschenbuch Verlag
Alter: 14+

Das viktorianische London 1897: Die sechzehnjährige Finley Jayne ist etwas Besonderes. Wie besonders sie ist, kann jeder bestätigen, der ihr einmal in die Quere kam, wenn derjenige dann noch reden kann. Finley entspricht nicht dem Bild, das man zu ihrer Zeit von einer jungen Dame hat. Sie hat durchaus einen Sinn für Sitte und Anstand, hat jedoch auch ihren eigenen Kopf und wirkt manchmal etwas vorlaut. Deshalb steckt sie öfter in Schwierigkeiten und wurde bei ihren letzten drei Jobs gefeuert. Nun ist sie Dienstmädchen bei der Familie August-Raynes und möchte das eigentlich auch bleiben. Dummerweise will der Sohn der Familie ihr an die Wäsche und Finley schlägt ihn krankenhausreif. In manchen Situation, wenn sie sich angegriffen fühlt, übernimmt ihre dunkle Seite die Kontrolle und sie kann sich hinterher an nichts mehr erinnern. So auch hier. In Panik ergreift sie die Flucht und wird dabei von dem Adligen Griffin King angefahren. Der nimmt sie mit zu sich nachhause. Auch Griffin hat eine besondere Gabe. Er hat einen ganz speziellen Draht zum Äther. Er kämpft zusammen mit seinen Freunden, dem superstarken Sam und der Erfinderin Emily gegen das Böse. Sie sind so eine Art Bande von Superhelden, die ein cooles Labor und abgefahrene moderne Fahrzeuge haben. Obwohl Sam von der Idee nicht begeistert ist, nimmt Griffin Finley in die Gruppe auf. Er will herausfinden, warum zwei so unterschiedliche Seiten in Finley existieren und woher ihre übermenschlichen Kräfte kommen. Außerdem will er ihr helfen, ihre dunkle Seite zu kontrollieren und ihre Kräfte zum Positiven einzusetzen. Es stellt sich heraus, dass sowohl Finleys als auch Griffins Eltern an einer Expedition zum Mittelpunkt der Erde teilgenommen haben. (Jules Verne lässt grüßen. ;-) ) Finley verliebt sich in Griffin, doch er ist nicht der einzige, für den sie Gefühle hat. Da gibt es noch den Ganoven Jack Dandy, der ihr auch nicht ganz gleichgültig ist. Zusammen mit ihren neuen Freunden wird Finley in einen Krimifall hineingezogen. Zwar hat sie schon früher mit Verbrechen zu tun gehabt und mit ihrer Gabe Schurken fertiggemacht, doch dieser Fall ist anders. In ganz London drehen die dampfbetriebenen Automaten durch und greifen Menschen an. Wer steckt dahinter? Die Freunde ermitteln und kommen dem Verantwortlichen auf die Spur. Sie decken eine große Verschwörung auf, die das gesamte Britische Empire bedroht.
Ich finde Steampunk großartig! Und dieses Buch ist Steampunk vom Feinsten. Der ideale Mix aus viktorianischem Hintergrund und der modernen Technik der Zukunft. Besonders mag ich Emilys geniale Erfindungen, die fantastischen Maschinen und die „Cyborgs“. Finley ist eine starke und sympathische Heldin, trotz oder gerade wegen ihrer bösen Seite. Sie ist trotz all ihrer Stärke nicht perfekt, dadurch kommt sie sehr menschlich rüber. In einer Zeit, in der Frauen nicht gerade viel zugetraut wird, geht sie ihren Weg, obwohl der nicht immer leicht ist. Die Geschichte ist spannend bis zum Ende und ein wenig Romantik ist auch mit dabei. Das Cover gefällt mir total und ich liebe Finleys Outfit. Super, dass es das Buch jetzt als Taschenbuch gibt. Die Fortsetzung „Das Mädchen mit dem Feuerherz“ ist auch schon erschienen, die kam sogar schon kurz danach und gleich als Taschenbuch. Darin verschlägt es Finley und ihre Freunde nach New York. Ich fände es cool, wenn es noch weitere Bände gäbe.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Die Auserwählten - Im Labyrinth"

Kein Ausweg in Sicht: "Die Auserwählten - Im Labyrinth"!

James Dashner, übersetzt von Anke Caroline Burger
Die Auserwählten – Im Labyrinth (Band 1)
978-3-551-31231-0
Carlsen Taschenbuch Verlag
Alter: 13+

Der sechzehnjährige Thomas hat sein Gedächtnis verloren. Er weiß nichts mehr, außer seinem Namen, seine ganze Vergangenheit ist wie ausradiert. Plötzlich befindet er sich auf einer Lichtung in einem riesigen Labyrinth und hat keine Ahnung, wie er hierher gekommen ist oder wo sich dieses hier überhaupt befindet. Thomas ist total verwirrt. Außer ihm befinden sich noch etwa fünfzig andere Jugendliche, alles Jungen, an diesem merkwürdigen Ort. Sie können ihm seine Fragen nicht beantworten, wissen nur, dass sie schon seit langer Zeit versuchen, aus dem Labyrinth zu entkommen. Die stärksten und schnellsten von ihnen, die sogenannten „Runner", durchstreifen jeden Tag das Labyrinth, um eine Lösung zu finden. In den Gängen lauern die Griewer, gefährliche Monster und sie sind nicht die einzige Gefahr. Das Labyrinth verändert sich. Die Mauern verschieben sich immer wieder und auf den ersten Blick ist kein Muster zu erkennen. Wer hat dieses Labyrinth erschaffen und wozu dient es? Jeder in der Gruppe hat eine bestimmte Aufgabe und Thomas beschließt „Runner“ zu werden. Er hat einen bemerkenswerten Orientierungssinn und findet sich schnell im Labyrinth zurecht. Eine Lösung oder einen Ausgang daraus, kann jedoch auch er nicht finden. Es gibt einen Zugang zur Außenwelt, durch den die Jungen Vorräte erhalten und durch den die neuen Bewohner kommen. Es ist eine Art Bodenklappe, die jedoch von dieser Seite nicht zu öffnen ist. Kurz nach der Ankunft von Thomas kommt noch jemand im Labyrinth an, nur ist es diesmal ein Mädchen, Teresa. Sie sagt, dass sie „die Letzte“ sei und fällt unmittelbar danach ins Koma, was die Jungen vor ein weiteres Rätsel stellt. Thomas stellt fest, dass er mit der bewusstlosen Teresa telepathisch kommunizieren kann. Ist er anders als die übrigen Jungen? Ansonsten fügt er sich ganz gut in die bestehende Gesellschaft ein, in der alle (zwangsweise) zusammenhalten und zusammenarbeiten müssen. Er gewöhnt sich auch an die Sitten und Gebräuche, sowie die eigene Sprache der Jungs, die Begriffe wie „Strünke“, „Neppdepps“ und „Klonks“ verwenden. Bevor sie schließlich eine Lösung finden, gibt es noch jede Menge Action, zum Beispiel einen Angriff der Griewer. Doch dann erkennen sie ein Muster in der Bewegungen des Labyrinths, das eine Botschaft enthält. Doch anstelle von Antworten tauchen noch mehr Fragen auf. Was hat es mit dem Laborversuch, in dem sie sich befinden wirklich auf sich und warum wird er jetzt beendet? Was ist Teresas Geheimnis? Führt der Weg nach draußen wirklich durch das Griewer-Loch oder werden sie alle bei Thomas riskantem Plan sterben? Was geht „draußen“ vor sich? Und wer oder was ist „ANGST“?
„Im Labyrinth“ ist der erste Band der Trilogie um „Die Auserwählten“ und vor kurzem als Taschenbuch erschienen. Weiter geht es dann mit „In der Brandwüste“ und dem gerade erschienenen 3. Band „In der Todeszone“ (beide noch gebunden). Dieses Buch bietet Hochspannung bis zum Schluss und das offene Ende macht hungrig auf mehr. Es werden längst nicht alle Rätsel gelöst, was aber manchmal ganz schön genervt hat, weil ich so neugierig auf die Hintergründe war. Die ganze Idee mit dem Laborversuch, mit dem Labyrinth als Arena, den die Wissenschaftler von „ANGST“ da abhalten, fand ich genial. Das ist einfach mal was Neues. Ich war total gefesselt und habe mittlerweile auch den 2. Band verschlungen. Bei Gelegenheit werde ich mir dann auch noch den letzten Teil vornehmen.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Nebel im August"

Das kurze Leben des Ernst Lossa: "Nebel im August"!

Robert Domes
Nebel im August
978-3-570-30475-4
cbt Verlag
Alter: 13+

Deutschland 1933: Die Familie Lossa hat es schwer. Sie gehören zu den Jenischen und ziehen als fahrende Händler von Dorf zu Dorf. Von den Nazis werden sie als „Zigeuner“ beschimpft und verachtet. Sie verdienen kaum noch genug, um zu überleben. Der kleine Ernst ist erst vier Jahre alt, als sich sein Leben für immer verändert. Nach der Geburt ihres vierten Kindes stirbt seine kranke Mutter. Sein Vater wird von den Nazis ins KZ gesperrt. Ernst landet im Waisenhaus. Er vermisst seine liebevolle Familie und sein altes Leben. Von den Nonnen, die das Heim leiten, bekommt er keinerlei Zuneigung, von den älteren Kindern wird er schikaniert. Er ist eigentlich kein übler Kerl, hat aber bald den Ruf, ein Dieb und Lügner zu sein. Teilweise stimmt das auch. Er ist ein Träumer, der nicht immer die Wahrheit sagt und gestohlen hat er auch schon, wenn auch nur Kleinigkeiten, wie beispielsweise einen Kamm. Mit zehn Jahren kommt er in ein Heim für Schwererziehbare. Hier geht es noch strenger zu als im Waisenhaus. Ernst rebelliert gegen das System, was dazu führt, dass er als „asozial“ und „kriminell“ abgestempelt wird. Das wundert keinen, denn schließlich ist er ja ein „Zigeuner“. Zwei Jahre später wird er aus dem Heim in eine Irrenanstalt verlegt, völlig zu Unrecht. Ernst ist kein geistesgestörter Psychopath, auch nicht krank oder zurückgeblieben. Er passt nur einfach in kein Schema. Überraschenderweise fühlt sich Ernst in der Anstalt zunächst ziemlich wohl. Hier ist er ein Außenseiter unter Außenseitern, wird von den anderen Insassen akzeptiert. Zum ersten Mal seit langer Zeit erlebt er ein Stück Geborgenheit und findet Freunde. Er ist auch zum ersten Mal verliebt. Doch nach und nach bemerkt Ernst, dass in dieser Anstalt irgendetwas nicht stimmt. Immer wieder verschwinden Patienten plötzlich und spurlos. Auch gibt es rätselhafte Todesfälle unter den Patienten. Ernst stellt Ermittlungen an, doch auch er steht bereits auf der Abschussliste. Es ist das Jahr 1944, der Krieg ist so gut wie verloren, als Ernst durch die Verabreichung einer Überdosis Morphium ermordet wird.
Dies ist eine wahre Geschichte! Ernst Lossa lebte wirklich, und er starb wirklich. In diesem sorgfältig recherchierten, biografischen Roman wird seine Lebensgeschichte erzählt. Obwohl man als Leser bereits im Vorwort erfährt, dass Ernst nicht überlebt, hofft man doch irgendwie auf ein Wunder. Gerade gegen Ende, als die Amerikaner praktisch schon vor der Haustür stehen, dachte ich mir, jetzt wird er gerettet, jetzt wird alles gut. Leider geschah das nicht. Diese Geschichte hat kein Happy End, weder für Ernst, noch für die unzähligen weiteren Euthanasie-Opfer. Ich muss zugeben, dass ich am Schluss heulen musste. Ich hatte Ernst beim Lesen richtig ins Herz geschlossen. Der Name Ernst Lossa war mir völlig unbekannt, bevor ich dieses Buch gelesen hatte. Alles was über ihn bekannt ist, stammt aus den Akten der Heime und Anstalten, in denen er war. Er hat nie ein Tagebuch geführt, wie zum Beispiel Anne Frank, die durch dessen Veröffentlichung weltberühmt wurde. Die beiden sind übrigens im gleichen Jahr geboren und im gleichen Jahr gestorben. Ich weiß, das Buch ist nicht mehr neu, aber ich finde, es gehört auf jeden Fall auf die Liste der „Bücher, die man gelesen haben sollte“. Auch für Buchvorstellungen, Referate und für die Lektüre im Unterricht kann ich es wirklich sehr empfehlen.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Ruf der Tiefe"

(Fast) 20 000 Meilen unter dem Meer: "Ruf der Tiefe"!

Katja Brandis und Hans-Peter Ziemek
Ruf der Tiefe
978-3-407-74336-7
Gulliver Taschenbuch (Beltz Verlag)
Alter: 13+

Die Welt im Jahr 2018: Aufgrund der immer knapper werdenden Rohstoffe auf der Erde beschließt der Konzern ARAC, in der Tiefsee nach Alternativen zu suchen. Die Tiefsee ist auch das Zuhause des sechzehnjährigen Leon. Nach dem Tod seiner Eltern lebt er mit seinem Adoptivvater Tim auf der Unterwasserforschungsstation „Benthos 2“, in der Nähe von Hawaii. Leon gehört zu einer Gruppe Jugendlicher, denen eine neue Tauchmethode erlaubt, tagelang unter Wasser zu bleiben und das in Tiefen von über 1000 Meter. Diese Taucher atmen eine spezielle Flüssigkeit und tragen OxySkin-Anzüge, die diese Flüssigkeit mit Sauerstoff aus dem Ozean anreichert. Allerdings funktioniert diese Methode nur bei Jugendlichen. Alle Versuche mit erwachsenen Tauchern sind bisher gescheitert. Leons beste Freundin ist Lucy. Lucy ist jedoch kein Mensch, sondern ein sehr intelligentes Krakenweibchen, das mit Leon telepathisch kommunizieren kann. Die beiden arbeiten bei ihren Aufträgen am Meeresgrund als Team. Auch die anderen Jugendlichen haben solche tierischen Partner, eine sogar einen Wal. In letzter Zeit sind Leon merkwürdige Veränderungen in der Tiefsee aufgefallen. Warum fliehen Tiere aus ihrem üblichen Lebensraum in Richtung Oberfläche? Seine Nachforschungen bringen Leon in Lebensgefahr. Plötzlich versagt sein OxySkin-Anzug! Gerade noch rechtzeitig kann Leon aus der „Todeszone“ entkommen, bevor er erstickt. Er erkennt, dass es immer mehr dieser „Todeszonen“ gibt, Gebiete, in denen das Wasser keinerlei Sauerstoff mehr enthält. Wegen dieser Gefahr erhält er Tauchverbot. Unterdessen besuchen Touristen „Benthos 2“, Carima und ihre Mutter. Carimas Eltern sind geschieden und sie hat daran immer noch zu knabbern. Sonst lebt sie bei ihrem Vater in Deutschland, doch momentan macht sie mit ihrer Mutter, die mittlerweile wieder geheiratet hat, Urlaub auf Hawaii. Leider läuft dieser Mutter-Tochter-Urlaub nicht so harmonisch wie geplant. Leon und Carima begegnen sich und fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Es dauert jedoch eine Weile, bis sie einander näher kommen und bevor sich daraus eine Liebesbeziehung entwickeln kann, werden sie getrennt. Wegen eines starken Bebens müssen die Besucher die Station verlassen. Leon ignoriert das Tauchverbot und sucht nach Antworten. Warum spielt das Meer verrückt? Woher kommen die „Todeszonen“? Als Leon dahinterkommt, dass der ARAC-Konzern dahintersteckt, der mit einer neuen Methode der Energiegewinnung die Tiefsee ausbeutet und so eine Ökokatastrophe auslöst, muss er fliehen. Der mächtige Konzern kann nicht dulden, dass ihm ein neugieriger Jugendlicher in die Suppe spuckt. Seine Flucht führt Leon an Land, doch er ist noch lange nicht außer Gefahr. ARAC jagt ihn . Kann Carima ihm helfen? Wie kann er Kontakt zu ihr aufnehmen? Sie nimmt all ihren Mut zusammen und versucht ihrerseits Leon zu finden. Durch Zufall gerät sie an wichtige Information. Werden sich die beiden wiedersehen? Können sie dem ARAC-Konzern das Handwerk legen?
Ein spannender Öko-Thriller aus der Tiefsee! 2018 ist ja nicht mehr allzu weit von der Gegenwart entfernt und wenn ich mir so anschaue, was die Menschheit den Ozeanen heute schon so alles antut, würde ich mich nicht wundern, wenn die Zukunft wirklich so werden würde, wie in diesem Buch. Die Geschichte hat mich so gepackt, dass ich das Buch gar nicht mehr weglegen konnte. Die Idee mit den intelligenten Meerestieren fand ich auch total genial. Lucy ist cool! Auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Zwischen Leon und Carima entwickelt sich trotz all der Action eine wunderbare, zarte Liebesgeschichte.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Coming 2 get u"

Du bist so was von tot!: "Coming 2 get u"!

Simon Packham, übersetzt von Katja Frixe
Coming 2 get u
978-3-423-78257-9
dtv pocket Verlag
Alter: 12+

Der dreizehnjährige Sam Tennant ist ein großer Fan von Online-Rollenspielen und verbringt viel Zeit am Computer. Sein Vater ist professioneller Marathonläufer und fast die ganze Zeit unterwegs. Seine Mutter ist Psychologin und kümmert sich zwar viel um Jugendliche mit Problemen, aber kaum um ihren eigenen Sohn. Ein richtig gutes Verhältnis hat Sam zu seinem Opa Ray, doch der liegt im Sterben. Jeden Tag geht Sam zu ihm. Der Opa hat damals im Krieg einige schlimme Dinge erlebt und auch selbst getan. Als sein Schiff unterging, verlor er seinen besten Freund Tommy. Nach seiner Heimkehr wurde er als Kriegsheld gefeiert und er hat niemanden die Wahrheit erzählt, auch nicht, dass seine eindrucksvolle Narbe in Wirklichkeit von der Scherbe einer Milchflasche stammt. Er gibt Sam sein Tagebuch zu lesen, in dem er dies alles festgehalten hat. Sam weiß nicht, wie es weitergehen soll, wenn sein Opa nicht mehr da ist. Als Sam eines Tages mal wieder online spielt, passiert etwas. Sein Spielcharakter wird in eine Falle gelockt und getötet. Sam ist sauer, aber das Ganze ist erst der Anfang. Er wird von einem anderen Spieler, der sich „Imperator“ nennt, bedroht. „Imperator“ kennt seinen wahren Namen und weiß auch, wo er wohnt. Er prophezeit Sam, dass er auch im wahren Leben sehr bald tot sein wird. Sam vermutet, dass es jemand aus seiner Klasse ist, da derjenige andeutet, man würde sich morgen in Sozialkunde sehen. Doch wer hat etwas gegen ihn? Sam hat eigentlich keine Feinde, ist zwar nicht super beliebt, aber auch kein typischer Außenseiter. Er erhält weitere Drohungen und Beleidigungen, als e-Mails und als SMS auf seinem Handy, hat aber noch keine Ahnung, wer dahinterstecken könnte. „Imperator“ schickt allen in Sams Klasse einen Link, der zu einer fiesen Internetseite führt und spielt Sam damit übel mit. Seine Freunde wenden sich von ihm ab, selbst sein bester Freund Alex will plötzlich nichts mehr mit ihm zu tun haben. Ausgerechnet Außenseiterin Abby ist dahingegen auf Sams Seite. Warum? Sam weiß nicht weiter. Vor allem fürchtet er die bevorstehende Klassenfahrt. Der „Imperator“ hat deutlich gemacht, dass er Sam dort umbringen will. Tatsächlich kommt es beinahe dazu, als die Klasse einen Ausflug auf ein Schiff macht. Allerdings steckt jemand ganz anderer dahinter, als Sam vermutet hat. Auf einmal beschuldigt jeder jeden, der „Imperator“ zu sein. Ausgerechnet von denen, die Sam am ehesten verdächtigt hat, erhält er Hilfe. Doch wer ist dann hinter ihm her? Sam findet heraus, dass noch viel mehr hinter der Sache steckt. Die Aktion gegen ihn diente dazu, jemand anderen leiden zu lassen. Er selbst war nur das Mittel zum Zweck. Sam ist verwirrt. Was hat ausgerechnet seine Mutter damit zu tun?
Ein spannender Krimi zum Thema Cybermobbing! Natürlich will man als Leser wissen, wer hinter den Drohungen gegenüber Sam steckt und ich war echt überrascht, was dann am Ende herauskam. Es ist nämlich alles ganz anders, als man denkt. Sehr interessant fand ich auch die Nebenhandlung, die sich auf Sams Großvater und dessen Vergangenheit bezieht. Es gibt durchaus einen Zusammenhang mit der Gegenwart und der Haupthandlung um Sam. Zum Schluss gibt es dann beinahe so was wie ein Happy End. Der „Imperator“ wird enttarnt und alle Geheimnisse gelüftet, auch das von Sams Großvater.
An alle Lehrer unter meinen Lesern, die „Coming 2 get u“ als Unterrichtsleküre nutzen möchten: Zu diesem Buch gibt es kostenlose Unterrichtsmaterialien zum Download unter: www.dtv.de/lehrer.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 22. Mai 2013

"Enders"

Nach "Starters" kommt jetzt: "Enders"!

Lissa Price, übersetzt von Birgit Ress-Bohusch
Enders (Band 2 von 2)
978-3-492-70264-5
IVI/ Piper Verlag
Alter: 14+

Callie dachte, es sei alles vorbei, jetzt, wo es die Body Bank nicht mehr gibt. Sie dachte, sie könnte jetzt endlich wieder ein normales Leben leben, zusammen mit ihrem kleinen Bruder Tyler und ihrem besten Freund Michael, in dem Haus, das sie von Helena geerbt hat. Doch da hat sie sich gewaltig geirrt. Noch immer hat ihr alter Feind, Old Man, sie im Visier. Über ihren Chip nimmt er Kontakt mit ihr auf und versucht sie zu manipulieren. Dann lernt sie Hyden kennen, der sie an einen sicheren Ort bringt, tief unter der erde, wo ihr Chip nicht geortet werden kann. Zusammen sammeln sie auch die anderen Startes ein, die einen Chip tragen, die sogenannten Metallos, damit der Old Man sie nicht fernsteuern kann. Manche kommen freiwillig mit, andere müssen zu ihrem Glück gezwungen werden. Callie verliebt sich in Hyden, nachdem ihre Beziehung mit Blake, der ja damals vom Old Man kontrolliert wurde, vorbei ist. Wenn man da überhaupt von beziehung reden kann, denn Blake erinnert sich an nichts. Ist Hyden der Richtige für Callie? Er hat bei einem Unfall einen Nervenschaden davongetragen, der jede Berührung für ihn schmerzhaft macht. Deshalb benutzt er zuweilen die Körper von anderen. Doch das ist noch nicht alles. Er ist außerdem der Sohn von Old Man. Kann Callie ihm wirklich vertrauen? Was Callie ebenfalls zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass sie plötzlich die Stimme ihres Vaters über den Chip hört. Wie kann das sein? Ist er vielleicht noch am Leben, oder ist das nur ein böses Spiel des Old Man? Dann wird ihr Versteck überfallen und die Metallos verschleppt. Callie sucht nach Hinweisen über ihren Vater, findet einen Datenträger und trifft dabei zufällig auf Emma, Helenas Enkelin, nach der sie nun schon so lange sucht. Callie hat immer wieder Flashbacks aus Helenas Erinnerungen, wagt aber nicht, Emma von deren Tod und ihrer Verbindung zu berichten. Doch Emma ist nur ein Lockvogel, der Callie in eine Falle locken soll. In einer militärischen Einrichtung werden mit ihr und ihrem Chip Experimente durchgeführt. Auch Michael und Hyden sind gefangen. Callies Chip hat eine besondere Eigenheit. Die Stop-Kill-Funktion wurde deaktiviert. Wer Callie steuert, kann sie auch morden lassen. Callie wehrt sich gegen die Versuche, so gut sie kann. Trotzdem gelingt es, sie auf ihren Freund Michael schießen zu lassen, der aber zum Glück bei dem Versuch eine kugelsichere Weste trägt. Callie würde alles tun, um den Chip endlich loszuwerden, aber der Eingriff ist zu riskant, da der Chip überall mit ihrem Gehirn vernetzt ist. Emma geht jedoch das Risiko ein – und stirbt bei der Operation. Callie, Hyden und Michael können entkommen und machen sich auf den Weg in die Wüste, wo Callies Vater anscheinend vom Old Man gefangen gehalten wird. Wird Callie ihren Vater endlich wiedersehen? Die Begegnung mit dem Old Man läuft dann ganz anders, als gedacht. Callie muss erfahren, dass Brockman, den sie bis jetzt für den Old Man hielt, gar nicht der Old Man ist, sondern dessen Vater. Callie ist schockiert, denn das würde ja bedeuten, dass Hyden … !
Das lange Warten auf die Fortsetzung von „Starters“ hat sich wirklich gelohnt! Als ich das Leseexemplar ausgepackt habe, bin ich vor Freude gehüpft und habe es gleich am selben Abend durchgelesen. Wow! Ich war total begeistert, so spannend war es. Ich war so begeistert, dass ich es gar nicht mehr weglegen konnte. Vor allem gibt es viele unerwartete Wendungen. Eine Liebesgeschichte ist natürlich auch wieder mit dabei. Schade, dass es keine weitere Fortsetzung geben wird. Wer den 1. Band noch nicht gelesen hat, sollte das schnell nachholen, gibt es mittlerweile auch schon als Taschenbuch. „Starters“ war übrigens der allererste Buchtipp in meinem Blog.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Getrieben - Durch Ewige Nacht"

Die Saga von Aria und Perry geht weiter: "Getrieben - Durch Ewige Nacht"!

Veronica Rossi, übersetzt von Franca Fritz und Heinrich Koop
Getrieben – Durch Ewige Nacht (Band 2)
978-3-7891-4621-3
Oetinger Verlag
Alter: 13+

Perry ist der neue Anführer der Tiden. Mit dieser Verantwortung zu leben, ist nicht leicht, denn sein Stamm wird bedroht, von anderen Stämmen, Hunger und den immer stärker werdenden Ätherstürmen, die das Land verwüsten. Gibt es wirklich ein sicheres Gebiet, das sich die Blaue Stille nennt? Das weiß angeblich nur der Anführer des Stammes des Hörner, die im Norden leben. Perrys Schwester Liv sollte diesen Anführer einst heiraten, obwohl sie Roar liebt, also lief sie fort und wird seither vermisst. Aria leidet noch immer unter dem Verlust ihrer Mutter und ist nun auf dem Weg, um Perry, ihre große Liebe wiederzutreffen. Doch wird sein Stamm sie akzeptieren? Schließlich ist sie zur Hälfte eine Siedlerin, auf die die Stämme nicht gut zu sprechen sind. Immerhin durften die Siedler nach der großen Katastrophe in den sicheren und luxuriösen Sphären (Kuppelstädten ;-) ) leben, während sie selbst draußen in der Wildnis ums Überleben kämpfen mussten. Tatsächlich reagieren sie Aria gegenüber eher feindselig und Aria und Perry halten es für besser, ihre Beziehung geheim zu halten. So erfahren die Tiden nur, dass Aria helfen soll, die Blaue Stille zu finden. Sie verschweigen jedoch, dass Aria diese Information auch dazu benutzen will, um Hess, den Konsul aus ihrer früheren Sphäre „Reverie“, dazu zu bringen, endlich Perrys Neffen Talon freizulassen. Arias Gabe (Sie ist ein „Horcher“, so wie Perry ein „Witterer“ und ein „Seher“ ist) können sie jedoch nicht verbergen. Aria soll das offizielle Tattoo eines „Horchers“ erhalten, doch jemand vergiftet die Tinte, was ihr beinahe das Leben kostet. Sie verlässt die Tiden und zieht mit Roar los, um bei den Hörnern das Geheimnis der Blauen Stille zu lüften. Perry hat unterdessen mit seinem Stamm einige Probleme. Mit dem Verräter verlassen auch andere das Dorf. Der letzte Äthersturm hat einen Großteil der Ernte vernichtet und auch der geheimnisvolle Junge Cinder, der den Äther manipulieren kann sorgt für Wirbel. Perry versucht alles, um ein guter Anführer zu sein und plant, seinen Stamm beim nächsten gefährlichen Sturm in eine nahe Höhle zu evakuieren. Aria und Roar sind noch immer unterwegs und Aria hält über ihr Smarteye Kontakt zu Hess, den sie immer wieder in den „Welten“ trifft und über ihre Fortschritte informiert. Doch irgendetwas stimmt mit den „Welten“ nicht, die immer wieder Aussetzer haben, und plötzlich trifft sie dort auf Hess Sohn, Soren. Als Aria und Roar dann schließlich bei den Hörnern eintreffen, erleben sie eine Überraschung. Liv ist da und wird in Kürze die Frau des Anführers, Sable, werden. Sie liebt jedoch immer noch Roar, dessen Ankunft sie in einen Konflikt stürzt. Unterdessen ist eine Karawane der Hörner zu den Tiden unterwegs. Sie bringen den zweiten Teil des vereinbarten Brautpreises, größtenteils Lebensmittel, die Perrys Leuten in ihrer Not sehr helfen würden. Perry ist überrascht und weiß nicht, was er davon halten soll. Vor allem verwirrt ihn Kirra, die die Karawane begleitet. Doch die Soldaten der Hörner helfen dem Stamm gegen einen feindlichen Angriff und da wären auch immer noch die dringend benötigten Lebensmittel. Perry ahnt nicht, was inzwischen bei Aria und Roar vor sich geht. Sie haben sich entschlosse, Liv zur Flucht zu verhelfen, doch vorher will Aria Sable noch den Standort der Blauen Stille entlocken. Der will jedoch nur mit Hess verhandeln. Die Flucht gelingt nur zum Teil, denn nicht alle kommen wieder bei den Tiden an … .
Endlich gibt es die Fortsetzung von „Gebannt“ und es geht genauso spannend weiter. Ich lechze jetzt schon nach dem 3. Teil. Eine geniale Dystopie und eine fantastische Liebesgeschichte. Die Perspektive wechselt zwischen Aria und Perry, so dass man als Leser überall hautnah dabei ist. Ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen und war total begeistert. Ob sie die Blaue Stille noch finden?
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Zara - Alles neu"

Zara rappt: "Zara - Alles neu"!

Urlike Schrimpf
Zara – Alles neu
978-3-8489-2000-6
Aladin Verlag
Alter: 10+

Die elfjährige Zara aus Berlin hat einen ungewöhnlichen Berufswunsch. Sie möchte Rapperin werden. Ihre Chance kommt, als ihre Schule bei dem Projekt „Schule macht Musik“ mitmacht. Zara hat ein tolles Lied geschrieben. Die erste Bandprobe ist eine Katastrophe, alle kommen zu spät und nichts klappt. Ihre eigene, gerade erst zusammengestellte, Band will plötzlich nichts mehr von ihr wissen und auch ansonsten läuft in Zaras Leben gerade nicht alles nach Plan. Ihr Vater ist gerade nach Paris gezogen, um an der Sorbonne Germanistik zu lehren und ihre Mutter ist sehr unglücklich deswegen und total im Yoga-Wahn. Sie hat einen Guru und verhält sich echt seltsam. Zaras kleiner Bruder Jonathan/Jonnie, den sie „Jonnie-Poponnie“ nennt, hat das Down-Syndrom und ist gerade in die erste Klasse gekommen. Von den älteren Schülern wird er gehänselt, doch zum Glück hat er ja eine große Schwester, die ihn „rächen“ kann. Diese Rache hat mit einem besonderen Trikot zu tun … . Zaras großes Vorbild ist die Buchheldin „Die rote Zora“, weil sie so stark und mutig ist. Außerdem klingen die Namen ähnlich und Zara steht auf Wörter und was man aus ihnen machen kann. Stark und mutig ist Zara auf den ersten Blick nicht, aber so wäre sie gerne, ein cooles Mädchen, das sich nicht unterkriegen lässt. Aber sie ist klein und dünn, hat langweilige Haare ist manchmal etwas empfindlich und auch schnell mal eingeschnappt. Das klingt irgendwie noch nicht so nach Heldin, wie die „Rote Zora“. Doch sie hat eine Menge Fantasie und eben ein großes Talent zum Songtexten. Zaras „Feinde“ sind die „eiskalte Greta“/ Greta „von und zu“ Gantenbein und der schleimige Streber Elias, der neu in Zaras Klasse ist. Greta gehört zu denjenigen, die Zaras kleinem Bruder Jonnie das Leben schwer machen. Zum Glück gibt es da ja noch die coole Gärtnerin Perihan, Zaras türkische Feenkönigin, die immer tolle Ideen hat und Rap klasse findet. Sie findet, dass man mit genügend Schokolade und einem guten Plan jedes Problem in den Griff kriegt. Auch auf ihren Onkel Benno, der Tischler und Musiker ist, kann Zara zählen. Außerdem merkt Zara irgendwann, dass der blöde, nervige Elias auch ganz nett sein kann. Traut sich Zara, ganz allein mit ihrem „Zora-Zara-Song“ aufzutreten? Kann sie ihren Traum verwirklichen? Trau Dich, Zara!
Mädchenpower mit Powermädchen! Auch wenn Zara keine typische Heldin ist, so kommt sie doch super sympathisch und irgendwie cool rüber. Trotz aller Probleme geht sie ihren Weg und überwindet alle Schwierigkeiten. Man muss eben nicht hundertprozentig perfekt sein, um seine Ziele zu erreichen. Da sie die ganze Geschichte selbst erzählt, bekommt man einen guten Einblick in alles, was in ihr und um sie herum so abgeht. Ist eben so richtig aus dem Leben. Man fiebert mit ihr mit und hofft, dass am Ende alles gut wird. Es wäre echt super, wenn es bald noch mehr Geschichten von Zara geben würde. Da würde ich mich deshalb freuen, weil es eben kein so typisches Mädchenbuch mit rosa und Glitzer ist, denn von denen gibt es schon genug. Der Verlag „Aladin“ ist übrigens noch ganz neu, aber das Programm hat mich schon voll überzeugt. Die machen außer Kinderbüchern auch noch ganz tolle Bilderbücher. Es lohnt sich echt, da mal einen Blick darauf zu werfen. Weiter so! Mehr davon!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Messerlillis wilde Töchter - Auf Schatzsuche in der Karibik"

Yo ho, Piratinnen haben es gut!: "Messerlillis wilde Töchter - Auf Schatzsuche in der Karibiik"!

Alexandra Fischer-Hunold
Messerlillis wilde Töchter – Auf Schatzsuche in der Karibik
978-3-7855-7255-9
Loewe Verlag
Alter: 9+

Die Piratenkinder Pine, Elli und Wanda freuen sich. Zum 10. Geburtstag bekommen sie von ihrer Mutter Messerlilli, einer furchtlosen Piratenkapitänin, ein eigenes Piratenschiff geschenkt, die „Sturmluzie“. Doch das ist noch nicht alles. Von Messerlilli und Säbeloma werden sie auf eine Schatzsuche geschickt. Die verläuft jedoch nicht ganz nach Plan, denn die Mädchen kommen vom Kurs ab und Kapitän Antonio, dem größten Konkurrenten ihrer Mutter, in die Quere. Der ist ebenfalls auf der Suche nach einem Schatz. Das finden die drei heraus, als sie ihn in Port Jim heimlich belauschen. Zusammen mit den Piratenjungs Henry, Fuchs und Ben auf seinem Schiff „Böllerbilly“ will er den Schatz des Maharadschas in seinen Besitz bringen. Da wollen ihm die Mädchen natürlich zuvorkommen. Das ist viel aufregender, als die Schatzsuche, die Messerlilli für sie ausgetüftelt hat, allerdings auch viel gefährlicher. Außerdem befreit die tierliebe Pine den Papagei Karlchen, den der Hinkende Sam in seiner Spelunke als Gefangenen hält. Karlchen begleitet sie dann bei ihrer Schatzsuche. Sobald Antonio und seine Crew bemerken, was die Mädchen vorhaben, tun sie alles, um ihnen Steine in den Weg zu legen, und ihnen Streiche zu spielen, wo sie nur können, doch sie haben nicht damit gerechnet was Messerlillis Töchter so alles drauf haben. Anführerin Elli ist eine mutige Kämpferin, die schlaue Pine führt das Logbuch und kommt allen Geheimnissen auf die Spur, und Wanda ist eine exzellente Köchin. Ebenfalls ein großer Fan vom Kochen ist übrigens auch Henry, deshalb mag Wanda ihn sehr gerne, obwohl das natürlich streng verboten ist, da sie ja eigentlich Feinde sind. Es gelingt den drei Mädchen, Dipali, die Tochter des Maharadschas von Kaupur von einer Insel zu retten. Den Schatz, der sich als „Stein der Wahrheit“ entpuppt, können sie zwar nicht behalten, aber sie können Antonio und seine Jungs gefangen nehmen. Plötzlich taucht ein englisches Schiff auf und die Piraten kämpfen trotz ihrer Feindschaft gemeinsam gegen die Engländer. In der Not müssen eben alle zusammenhalten. Zum Glück geht alles gut aus. Schließlich finden die Mädchen auch noch ihren Geburtstagsschatz, der auf einer herzförmigen Insel versteckt ist und können nach ihrem Abenteuer auch Messerlilli und Säbeloma wieder in die Arme schließen. Ein paar Rätsel sind jedoch noch zu klären. Da wäre die Herkunft von Elli, Pine und Wanda. Sind sie wirklich Findelkinder? Wer sind ihre Eltern? Und wie hängt das alles mit Antonio und den Jungs zusammen? Welche Beziehung haben oder hatten Messerlilli und Antonio und warum sind sie jetzt verfeindet?
Ein spannendes Abenteuer für mutige Mädels! Gleichzeitig ist es der Auftakt zu einer neuen Reihe, die noch mehr spannende Abenteuer verspricht. Es stimmt eben nicht, dass nur Jungs Piraten sein können. Elli, Pine und Wanda sind der Beweis, dass das gegenteil der Fall ist. Mädchen können tolle Piratinnen sein! Früher wollte ich selber unbedingt Piratin werden (dann Ballerina, dann Dämonjägerin und schließlich bin ich Buchhändlerin geworden, also eigentlich eine Mischung aus allem ;-) ). Bin schon gespannt, wie es dann in den nächsten Bänden weitergeht und ob die Rätsel, die ich oben erwähnt habe, dann geklärt werden.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Spiegelriss"

Wer hat Angst vor Pheen?: "Spiegelriss"!

Alina Bronsky
Spiegelriss
978-3-401-06799-5
Arena Verlag
Alter: 12+

Juli lebt jetzt beim Rudel. Dort ist sie nur ein namenloser „Babyfuß“. So erden dort die Neuen, die noch nicht ans Barfuß laufen gewöhnt sind, genannt. Niemand dort weiß von ihrer Vergangenheit, von ihrer Mutter und allen Problemen, die sie bisher hatte. Es ist kalt, sie ist immer hungrig, durchwühlt den Müll nach Essbarem. Der Weg in die Welt ihrer Mutter, den Pheen-Wald, wurde zerstört, als die Bilder verbrannt wurden, die als Türen dahin dienten. Juli wird gejagt, weil ihre Mutter eine Phee ist. Die Gesellschaft will Normalität um jeden Preis und geht dabei so weit, dass es schon krankhaft ist. Die Pheen und Juli bedrohen diese heilige Normalität. Auch das Rudel lebt am Rand der Normalität, ist von der Gesellschaft ausgestoßen. Juli verliebt sich in Kojote, einem Jungen aus dem Rudel. Auch er hat Geheimnisse, trägt noch sein ID-Armband. Kann sie ihm vertrauen? Sie hat merkwürdige Visionen von einem Kind. Ist sie selbst dieses Kind? Sind es Erinnerungen an ihre Vergangenheit? Gibt es vielleicht einen Zusammenhang mit den Narben auf ihrem Rücken? Haben Pheen Flügel? Juli begegnet ihren früheren Freunden wieder, Ksü und Ivan. Ksü war gestorben und ist jetzt eine Art Schlangenwesen. In der Gesellschaft der „Freaks“ kursieren Gerüchte über die Pheen. Juli ist müde und erschöpft von ihrer ständigen Flucht. Obwohl sie weiß, dass es ein Risiko ist, sucht sie ihre Großeltern auf. Dort fühlt sie sich sicher und geborgen, doch nur für kurze Zeit. Jemand hat sie an die Polizei verraten und sie wird verhaftet. Wer ist der Verräter? Sie bringen sie in eine Art Anstalt, die Dementio genannt wird. Hier wurden früher Frauen gefoltert, die man verdächtigte, Pheen zu sein. Juli hat erneut Visionen von dem geheimnisvollen Kind und bekommt auch einen Einblick in die Vergangenheit von Dementio. Außerdem bemerkt sie, dass sich ihre Wahrnehmung verändert. Ihre Sinne werden immer schärfer. Als man sie hinrichten will, gelingt ihr die Flucht. Dabei kommt es zu einem großen Feuer in dem Stadion, in dem unzählige Zuschauer ihren Tod miterleben sollten. Juli ist wieder auf der Flucht. Sie stellt fest, dass sie von den „Freaks“ geradezu verehrt wird. Ihr Ziel ist es jedoch weiterhin, endlich einen Weg zu ihrer Mutter zu finden. Schließlich begreift sie, dass sie deren Gemälde dazu gar nicht braucht. Sie selbst ist eine Tür zu dem Wald!
Julis Geschichte, die in „Spiegelkind“ begann, wird in „Spiegelriss“ fortgesetzt. Als Tochter einer Phee ist sie ein Störfaktor in einer Welt, in der Normalität heilig ist. Die Pheen sind nicht wirklich zu vergleichen mit den Wesen, die man sonst so als Feen oder Elfen kennt, sie erinnern mich eher an Hexen. Genauso gleicht die Jagd und Vernichtung der Pheen einer mittelalterlichen Hexenjagd. Die Menschen haben Angst vor etwas, das sie nicht verstehen und sehen keinen anderen Weg, als die Pheen auszulöschen. Sie geben vor, damit nur ihre Gesellschaft schützen zu wollen. Die Geschichte ist spannend, wenn auch hin und wieder etwas verwirrend. Dennoch hat mir der 2. Teil besser gefallen als der erste. Man sollte sie aber unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen, sonst fällt es einem schwer, durchzublicken. Ich hatte vorher auch „Scherbenpark“ von Alina Bronsky gelesen und war davon total begeistert. Ich würde mich freuen, wenn sie nochmal etwas in dieser Richtung schreiben würde, also mit mehr Realität und weniger Pheen. Lassen wir uns einfach mal überraschen, was sie uns als nächstes bietet.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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