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Mittwoch, 30. September 2020

"Strangers"


Auch heute möchte ich Euch wieder ein ganz besonderes Buch ans Herz legen:

David A. Robertson, übersetzt von Michael Raab
Strangers (Cole Harper – Teil 1)
978-3-87536-337-1
Merlin Verlag
Alter: 14+

Kann ein siebenjähriger Junge eine ganze Mauer anheben? Cole Harper hat es getan, um seine beiden besten Freunde, Brady und Eva, aus einer brennenden Schule zu retten! 10 Jahre später lebt er bei seiner Oma und seiner Tante, weit weg von dem Cree-Reservat, wo er seine Kindheit verbracht hat. Eines Tages erhält er eine SMS von seinem alten Freund Ashley: „Du musst heimkommen. Sofort.“ Im Reservat wird Cole nicht gerade herzlich empfangen, außer von Brady und Eva. Ashley bestreitet, ihm je geschrieben zu haben und wird kurz darauf in seinem Trailer erschossen. Cole trifft Choch wieder, einen Gestaltwandler, mal Mann, mal Kojote, den er immer für ein Hirngespinst seiner Kindheit hielt. Er war es, der Cole damals die unglaublichen Kräfte verlieh, und Cole steht nun in seiner Schuld. Seinen Freunden kann er nichts davon erzählen, denn es würde die Rettung rückgängig machen, wenn er die Wahrheit verrät. Brady und Eva kennen Choch nur als ganz normalen Mann, der im Diner arbeitet. Die Gemeinde versammelt sich, und alle sind sehr besorgt über den Mord an Ashley, aber mindestens ebenso sehr über die Grippewelle, die sich schnell und mit schwerem Verlauf im Reservat ausbreitet. Cole und seine Freunde wollen herausfinden, wer Ashley getötet hat und durchsuchen den Trailer. Eva, die super im Fährten lesen ist, findet eine Spur zu einem Camp im Wald. Häuptling Chief Crate stirbt an der Grippe, nach nur einem Tag! Die Leute geben Cole die Schuld, weil der Chief direkt nach dessen Ankunft erkrankte. Es kursieren diverse Verschwörungstheorien über Cole. Auch über seine Beteiligung am Mord an Ashley wird spekuliert und natürlich immer wieder über das Schulfeuer von vor 10 Jahren, wo Cole „egoistisch“ nur seine Freunde rettete. Auch auf Twitter wird gegen ihn gehetzt, #ScheißverbrecherCole. Ein weiterer Mord geschieht. Cole durchsucht das Camp im Wald, zusammen mit dem Geist der kleinen Jayne, die bei dem Feuer umkam und Cole nun begleitet, um ihn zu beschützen, unsichtbar für andere. Sie finden Mappen mit Akten über einige Schüler. Es scheint sich um Aufzeichnungen eines Medikamententests zu handeln. Cole erinnert sich an die „Vitamintabletten“, die sein Vater ihm immer zum Frühstück gab und daran, dass dieser im Labor an einem biologischen Wirkstoff gearbeitet hat. Gibt es einen Zusammenhang mit der rätselhaften Grippe? Cole stolpert über eine Leiche und wandert wegen Mordverdachts ins Gefängnis. Er macht sich Sorgen um Eva. Sie und er sind die einzigen Überlebenden von den Kindern aus den Akten. Eva wird sicher bei der heutigen Gedenkfeier für die Opfer des Schulbrandes sein und der Mörder wahrscheinlich auch. Cole nutzt seine Kraft, um aus dem Gefängnis zu fliehen und sucht nach Eva. Ein Maskierter zielt mit einer Waffe auf sie und trifft ihren Vater, der sich schützend vor sie wirft. Der Schütze flieht, und Cole nimmt die Verfolgung auf ...
Ein tolles Buch! Vor allem fand ich gut, dass Cole alles andere als ein typischer Superheld ist. Bei einem Superhelden denkt man normalerweise an jemanden, der furchtlos ist und seine Superkräfte souverän einsetzt, um jeden Tag die Welt zu retten. Cole ist auf den ersten Blick nur ein Junge, der irgendwie versucht, mit einem traumatischen Kindheitserlebnis (Schulbrand) und den daraus entstandenen Panikattacken und Schuldgefühlen fertig zu werden. Erst nach und nach merkt Cole, was in ihm steckt. Was ich auch cool fand, war die Location, so sieht man mal, wie es in der heutigen Zeit in einem Indianerreservat zugeht, wo Tradition und Moderne aufeinanderprallen.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783875363371

Mittwoch, 23. September 2020

"Die Abenteuer von Freya Warmherz – Gezeitennebel"

Heute gibt es mal wieder einen ganz besonderen Buchtipp von mir aus der Kategorie "Perlen abseits der Bestseller-Listen":

Martin Heckt
Die Abenteuer von Freya Warmherz – Gezeitennebel
978-3-347-03605-5
Tredition Verlag
Alter: 12+

Auf dem Planeten Kanthorus werden Waren in der Regel per Schiff transportiert, wie auf der „Soleil Royal“, einem Handelsschiff mit 750 Mann Besatzung, unter dem Kommando von Kapitän Kardona. An Bord hat Freya Warmherz mit ihren besten Freunden Elah und Byrt (und der Ente Leviathan, dem Schiffsmaskottchen) schon eine Menge Abenteuer mit Seeungeheuern und Piraten erlebt. Doch zur Zeit ist alles ruhig, trotzdem wirkt der Kapitän sehr angespannt. Als das Schiff in Quarakalto, der Heimatstadt von Kardona, anlegt, beobachten Freya und ihre Freunde beim Landgang in einer Taverne, wie der Kapitän mit einem Mann in Streit gerät. Es stellt sich heraus, dass dieser Mann Kardonas Bruder Mamora ist. Kardona lässt sich mit ihm auf eine riskante Wette ein. Er muss binnen 2 Wochen den Hafen von Aritholka erreichen, was eigentlich unmöglich ist, sonst verliert er die „Soleil Royal“! Um ihr Ziel rechtzeitig zu erreichen, wählt Kardona eine äußerst riskante Route, direkt entlang der Küste, um dann in eine Flussmündung einzubiegen, die kaum breit und tief genug für ein Schiff von der Größe der „Soleil Royal“ ist. Sie müssen gefährlichen Untiefen ausweichen, doch dank Freya im Ausguck laufen sie nicht auf Grund. Doch dann gerät das Schiff in einen seltsamen, undurchdringlichen Nebel. Zwar erreichen sie bald darauf ihr Ziel, aber Dorf und Hafen sind spurlos verschwunden, doch die Koordinaten sind ohne Zweifel korrekt. Kardona berät sich mit Freya und ihren Freunden und beschließt, die kleine Gruppe mit dem Beiboot zu Erkundungszwecken an Land zu schicken. Er sieht Führungspotential in Freya, doch sie selbst betrachtet sich nicht als Anführerin. Es gibt keine Spur von den Gebäuden oder den Einwohnern des Dorfes, dafür aber Spuren wilder Tiere und Pflanzen, die eigentlich schon seit Millionen Jahren ausgestorben sind. Als sie von den Urahnen ihres Volkes angegriffen werden, beginnt Freya zu verstehen. Der Nebel hat sie in die Vergangenheit getragen, doch wie kommen sie zurück? Zurück an Bord erstattet sie dem Kapitän Bericht und unterbreitet ihm ihre Theorie bezüglich des Nebels. Nach anfänglicher Skepsis stimmt Kardona zu, zurück in den Nebel zu fahren und informiert den Rest der Mannschaft über alles. Der Nebel hüllt das Schiff ein, doch wird der Plan funktionieren? Die sonst immer so positiv eingestellte Freya hat Angst, ihre Familie nie wieder zu sehen. Plötzlich werden sie von einem Kriegsschiff angegriffen, das eindeutig nicht aus ihrer Zeit stammt, sondern aus der Vergangenheit, als die unterschiedlichen Völker von Kanthorus noch verfeindet waren. Tapfer erwidern die Kanonen der „Soleil Royal“ das Feuer, doch sie haben keine Chance im Kampf. Es bleibt nur die Flucht in den Nebel. Das Schiff ist beschädigt. Es gibt 23 Verletzte und 15 Tote! Einem Kampf mit einem weiteren, riesigen Kriegsschiff können sie zum Glück durch eine List entgehen. Der unberechenbare Nebel schickt sie daraufhin in die Zukunft. Weiße Apparate, ihnen unbekannte Flugkörper, die Freya nur als „Fliegedinger“ bezeichnen kann, umschwärmen das Schiff. Die Stadt Aritholka besteht nun aus einem weißen, unbekannten Material. Die „Solei Royal“ wird willkommen geheißen. Man hält sie für eine Nachbildung und die Besatzung für kostümierte Schauspieler, die zur 40000-Jahr-Feier angereist sind. Zu ihrer Verwunderung muss Freya feststellen, dass sie in dieser Zeit als Heldin verehrt wird, doch sie hat keine Ahnung warum …
Echte Heldinnen brachen keine Superkräfte! Freya war mir von Anfang an sympathisch, und die ganze Idee mit dem Nebel ist einfach nur super cool. Und ein paar echt witzige Stellen gibt es auch, vor allem, als sie in der Zukunft sind.
Fazit: Eine tolle Abenteuer-Fantasy-Geschichte!!!
(Ist zwar der 4. Band der Reihe, kann man aber ohne Probleme unabhängig lesen.)

Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 16. September 2020

"Der Junge aus der letzten Reihe"

Onjali Q. Rauf, übersetzt von Katharina Naumann
Der Junge aus der letzten Reihe
978-3-85535-630-0
Atrium Verlag
Alter: 8+

Der neunjährige Ahmed ist der Neue in der Klasse einer englischen Grundschule. Anfangs wissen die anderen Kinder so gut wie nichts über ihn. Er sitzt in der letzten Reihe, mit einer Schulbegleiterin, denn Ahmed spricht fast nur kurdisch. Er kommt aus Syrien, wurde auf der Flucht von seinen Eltern getrennt, und seine kleine Schwester ist im Meer ertrunken. Viele seiner Mitschüler (und Lehrer!) betrachten den Flüchtlingsjungen mit gemischten Gefühlen, einige verbreiten böse Gerüchte und manche sind einfach gemein und mobben ihn, so wie der fiese Brendan. Doch Alexa, die Ich-Erzählerin dieser Geschichte möchte Ahmeds Freundin sein. Sie sieht in ihm einfach den Jungen, der Fußball, "Tim und Struppi" und Granatäpfel mag - und der ganz allein ist. Als sie erfährt, dass die Regierung in neun Tagen die Grenzen dicht machen will, muss sie etwas unternehmen. Ihre Freunde Josie, Tom und Michael wollen auch helfen. Die Grenzen dürfen nicht geschlossen werden, solange Ahmeds Eltern noch irgendwo da draußen sind! Doch wer kann den Kindern helfen? Der Premierminister? Der Oberste Richter? Wer hat genug Macht und Einfluss, um etwas zu unternehmen? Schließlich schreiben die Freunde einen Brief an die Queen. Sie verschicken ihn in einem lila Umschlag (weil das die Lieblingsfarbe der Queen ist) und kleben ganz viele Briefmarken darauf. Leider kommt keine Antwort. Da hilft nur noch eins. Die Kinder müssen zum Buckingham Palace, und die Queen persönlich sprechen! Bevor ich dieses Buch gelesen habe, war ich etwas skeptisch. Eine Geschichte zum Thema Flucht und das ab 8 Jahren - Ist das nicht vielleicht ein bisschen zu schwere Kost für jüngere Leser? Die Antwort: Nein! Dieses Kinderbuch behandelt das Thema sehr einfühlsam und altersgerecht. Die Geschichte ist mal traurig, mal spannend, und es gibt auch ein paar Stellen zum Schmunzeln. Vor allem aber zeigt sie uns, was die Kraft der Freundschaft bewegen kann.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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