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Mittwoch, 29. Juni 2022

"The Summer of Lost Letters"


Mit Omas Liebesbriefen im Gepäck ins Sommerglück: "The Summer of Lost Letters"!

Hannah Reynolds, übersetzt von Fabienne Pfeiffer

The Summer of Lost Letters

978-3-551-32050-6

Carlsen Verlag

Alter: 14+

Ruth Cohen, geborene Goldman, ist tot. Sie litt an Demenz und verbrachte die letzten Jahre in einem Pflegeheim. Ihre siebzehnjährige Enkelin Abby Schoenberg erbt nun einen Stapel Liebesbriefe, die ein gewisser Edward an Ruth geschrieben hat, als diese so alt war wie Abby jetzt. Wer ist dieser Edward? Ganz sicher nicht Abbys Großvater, denn der hieß Max. Abby ist neugierig. Sie erkennt, wie wenig sie über ihre Großmutter weiß. Ruths Eltern starben in Auschwitz und sie kam als Kleinkind auf der Flucht vor den Nazis ganz allein in die USA, wuchs bei Pflegeeltern in New York auf, heiratete, bekam Kinder, doch wer war sie wirklich? Abby recherchiert weiter, und die Spur führt sie nach Nantucket, wo die Reichen und Schönen ihren Sommer verbringen. Dort lebt Edward Barbanel, der Briefschreiber und Gründer eines gigantischen Wirtschaftsprüfungsunternehmens. Abby bettelt ihre Mutter an, einen Sommerjob in einer Buchhandlung auf Nantucket annehmen zu dürfen. Der Job und ihr persönliches Familiengeschichte-Projekt machen sich sicher auch gut in der College-Bewerbung für das geplante Geschichtsstudium. Außerdem ist es die Gelegenheit, Matt aus dem Weg zu gehen, Abbys Ex-Freund, der ziemlich unsanft mit ihr Schluss gemacht hat und dann mit “Lass uns Freunde bleiben” kam. Abbys Mutter gibt schließlich nach und Abby nimmt die Fähre nach Nantucket. Sie bezieht ein Zimmer bei der netten Mrs Henderson und lernt ihre Mitbewohnerin Jane kennen. Jane jobbt in der Bäckerei ihrer Tante und stellt Abby am Strand ihren Freunden vor. Einige von denen arbeiten bei einer Catering Firma, die die Gartenparty der Barbanels mit Essen beliefert. Sie schleusen Abby ein. Die schleicht sich ins Haus und schnüffelt gerade in alten Fotoalben, als sie von Edwards Enkel Noah auf frischer Tat ertappt wird. Zunächst hält er sie für eine Diebin. Auch als sie Ihre Gründe erläutert und beteuert, dass sie keine finanziellen Hintergedanken hat, bleibt er skeptisch. Er erklärt sich zwar bereit, Abby bei ihren Recherchen zu helfen, doch sie soll vorerst seine Großeltern nicht mit ihren wilden Theorien belästigen, denn deren Beziehung ist zurzeit ohnehin angespannt. Noah und Abby treffen sich in Maggies Buchhandlung, wo Abby jobbt und lernen sich besser kennen, aber zoffen sich praktisch dauernd. Noah ist ziemlich arrogant, aber irgendwie auch ziemlich süß. Sie finden heraus, dass es die Familie Barbanel war, die damals die kleine Ruth aufgenommen hat. Doch wenn Ruth und Edward praktisch wie Geschwister aufgewachsen sind, wie passen dann die Liebesbriefe ins Bild? Noah zeigt Abby das Haus und den Rosengarten. Vieles kennt sie bereits aus den Briefen. Noah erzählt von seiner Familiengeschichte, die sich bis ins Marokko des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt, und die beiden reden über das Jüdischsein in der heutigen Zeit. Sie reden mit der alten Nancy, die Ruth als Kind kannte und ihnen von Streuselkuchen und deutschen U-Booten erzählt. Ein Gespräch mit Rabbinerin Leah erweist sich ebenfalls als aufschlussreich. Doch es bleiben noch viele Fragen offen. Was ist mit Ruths Halskette? War sie ein Geschenk von Edward? Warum nahm er sie nach der Trennung an sich und weigerte sich, sie ihr zurückzugeben? Warum hat Ruth Schluss gemacht? Warum hat Edward ihr weiter geschrieben, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits mit seiner zukünftigen Frau Helen verlobt war? Spielte es für die Heirat eine Rolle, dass Helen sehr reich und aus der Oberschicht war und Ruth “nur” ein Waisenkind? Bei einer Sommernachts-Strandparty ist Abby in Flirtlaune, doch Noah zeigt kein Interesse, daher flirtet sie mit dem attraktiven Tyler. Das stört Noah dann doch. Er meint, Tyler sei ein Herzensbrecher. Abby ist eh nicht wirklich an Tyler interessiert. Sie kann nur noch an Noah denken. Bei einem Familienessen lernt sie schließlich Noahs ganze Familie kennen. Der mittlerweile 90-jährige Edward ist schockiert als er erfährt, wer Abby ist und dass Ruth gestorben ist. Seine Frau Helen macht keinen Hehl aus ihrer Abscheu für Abby. Edward leugnet die Beziehung mit Ruth, obwohl die durch die Briefe eindeutig bewiesen ist. Abby ist kurz davor, aufzugeben. Die Stimmung ist mies, alle sind angespannt, und sie will kein Familiendrama auslösen. Noah ermutigt sie, weiterzumachen. Sie durchforsten (Online-)Archive, kontaktieren verschiedene Organisationen, reisen sogar gemeinsam nach Boston. Da kommen sie sich endlich näher, und es kommt zu einem Kuss und mehr. Sie finden heraus, dass Ruth in Lübeck geboren wurde und entdecken ein Foto der kleinen Ruth kurz nach ihrer Ankunft in den USA, auf dem sie die Halskette trägt. Warum trägt eine Vierjährige eine Diamanthalskette im Wert von über 80000$? Als Abby Helen das nächste Mal über den Weg läuft, sieht sie, dass die nun Ruths Kette trägt …

Einerseits eine lockerleichte Sommer-Lovestory, auf der anderen Seite aber auch eine Familiengeschichte mit Tiefgang! Dieses Buch hat mich total begeistert und ich habe es in einem Rutsch verschlungen! Richtig klasse fand ich die Briefe von Edward, die über das ganze Buch verteilt abgedruckt sind. Wenn Ihr also noch eine romantische Sommerlektüre für die Ferien sucht, solltet Ihr hier unbedingt zuschlagen!

Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen? https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1062232136



Mittwoch, 15. Juni 2022

"Pippa in Paris"


Paris hat viel zu bieten. Endecke die Stadt mit Pippa: "Pippa in Paris"!

Kristina Kreuzer und Simone Hennig
Pippa in Paris 978-3-499-00958-7 Rotfuchs (Rowohlt Verlag) Alter: 8+

Familie Wagner fährt übers Wochenende nach Paris. Pippa ist schon ganz aufgeregt, vor allem wegen des Kinder-Kunst-Workshops im Louvre. Pippa will nämlich mal eine große Künstlerin werden. Auf der Zugfahrt erzählt Mama ihr eine Menge spannender Dinge, die Pippa gleich in ihrem Reisetagebuch notiert, während ihr großer Bruder Nik über seine Kopfhörer Musik hört und ihre kleine Schwester Tuffi an ihrem Schnuller nuckelt und mit Berta, ihrem Plüsch-Rochen, kuschelt. Mit der Métro fährt die Familie dann in ihr kleines, feines Hotel. Danach machen sie einen Spaziergang an der Seine und gönnen sich in einem Café kleine Köstlichkeiten. Pippa mag die Eclairs am liebsten. Mama macht Fotos von einer alten Brücke, die “Neue Brücke” (Pont Neuf) heißt und von dem Museum Centre Pompidou, das mit den vielen bunten Rohren eher wie eine Fabrik aussieht. Pippa bestaunt die Straßenkünstler und drückt sich die Nase am Schaufenster einer Modeboutique platt. Mama sagt immer wieder “Pari-Schetämm”, das bedeutet, dass sie Paris ganz toll findet. Eigentlich wollten die Eltern in ein ganz bestimmtes Bistro, wo sie vor vielen Jahren einmal waren, aber da sie es nicht wiederfinden können, gehen sie woanders essen. Papa bestellt auf Französisch, und das Ergebnis sieht auch sehr abenteuerlich aus, findet Pippa. Aber dann schmecken ihr die Zwiebelsuppe, die Pommes und vor allem die Muscheln doch ganz gut. Mama trinkt rosafarbenen Wein dazu. Nik flirtet unterdessen vor dem Restaurant mit einem Mädchen. Pippa meint, dass sie wie eine Prinzessin aussieht. Am nächsten Tag steht erst einmal der Eiffelturm auf dem Programm. Papa kauft sich im Souvenirshop eine Mütze, mit der er wie ein typischer Tourist aussieht. Der Eiffelturm hat ganz schön viele Stufen. Leider stellt sich heraus, dass Papa nicht schwindelfrei ist. Pippa hat auch ein bisschen Bammel, aber nicht vor der Höhe, sondern vor dem anstehenden Malkurs. Was, wenn sie da keiner versteht, weil alle nur Französisch sprechen? Papa macht ihr Mut. Er sagt, als er damals aus Vietnam nach Deutschland kam, hat er auch kein Wort verstanden und sich mit Händen und Füßen verständigt. Auf dem Place de la Concorde erklärt Nik Pippa, was während der Französischen Revolution so abging. Danach gibt es erstmal ein leckeres Eis. Leider wurde Pippas Malkurs abgesagt, doch sie kann kurzfristig an einem anderen Kurs teilnehmen. Der ist für Kinder ab zwölf Jahren, und Mama darf leider nicht mitkommen. Dafür lernt Pippa Aneta kennen, die ein bisschen Deutsch spricht. Es ist supertoll im Louvre. Pippa malt ganz viele Bilder von der Mona Lisa. Zum Abschluss bekommt sie eine Urkunde und ein Bleistift-Set, wie es echte Künstler haben. Während sich Pippa im Louvre vergnügt, ist Mama im Fußballfieber und Tuffi findet eine neue Freundin: Sofie. Sofies blaue Plüsch-Seekuh versteht sich prima mit Plüsch-Rochen Berta. Leider ist das Wochenende nun schon fast vorbei. Pippa schreibt noch Postkarten an Tante Ellie und ihre Lehrerin Frau Schneeball. Letzter Stopp: Montmartre und Sacré-Coeur mit leckerem Picknick.

“Pippa” ist die neue “Millie”! Ihr Paris-Abenteuer ist der Auftakt einer neuen Serie für reiselustige Kinder. Die Geschichte ist echt nett erzählt und macht Lust auf Paris. Egal, ob man eine Reise dorthin plant, oder schon mal da war, dieses Buch macht einfach Spaß!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1062244209


Mittwoch, 8. Juni 2022

"Das Salzwasserjahr"

Coole Ferienlektüre für Jungs: "Das Salzwasserjahr"!

Nora Hoch Das Salzwasserjahr 978-3-423-74061-6 dtv Verlag Alter: 14+

Jannik aus Berlin macht ein Austauschjahr in Byron Bay, Australien, 15817 km entfernt von zuhause. Gastfamilie Maden, bestehend aus Vater Cory, Mutter Analeigh und den Kindern Neil, Sam und Ruby, wohnt direkt am Meer in einem kleinen Haus mit einem großen Garten. Schon als sie Jannik (viel zu spät) vom Flughafen abholen, bemerkt er, dass es in dieser Familie Probleme gibt. Vater Cory leidet unter Depressionen, die sich noch verschlimmert haben als er seinen Job verloren hat. Tochter Sam ist von zuhause ausgezogen, weil sie es nicht mehr aushält. Neil, der coole Surfer, spielt vor seinen Freunden den Sonnyboy und versucht, nicht zu zeigen wie sehr ihn die Situation mitnimmt. Außerdem knabbert er noch daran, dass seine Freundin kürzlich Schluss gemacht hat. Auch die erst sechsjährige Ruby leidet unter der “grauen Laune” ihres Vaters. Jannik, der von seinen neuen Schulkameraden einfach Nik genannt wird, lernt am Strand die faszinierende Sienna kennen und verliebt sich sofort. Er mag ihre tiefe, rauchige Stimme, die so gar nicht zu ihrem zierlichen Äußeren passt. Leider ist Sienna ausgerechnet Neils Ex-Freundin. Obwohl die Schule fast wie in Deutschland ist, nur dass hier alle Schuluniformen tragen und Englisch sprechen, hat Nik Startschwierigkeiten. Es fällt ihm schwer, Freunde zu finden, und er vermisst seinen besten Kumpel Lewin. Von Neil, der in seine Klasse geht, wird er zwar toleriert, aber mehr auch nicht. An seinem ersten Geburtstag fernab der Heimat bekommt Nik gewaltig Heimweh und ist enttäuscht, dass seine Gastfamilie wegen all ihrer Probleme seinen Geburtstag vergessen hat. Die kleine Ruby reißt von zuhause aus und will bei ihrer Schwester wohnen, doch das geht nicht. Neil tut, als hätte er immer noch Besitzansprüche was Sienna angeht und hält alle anderen von ihr fern. Er sucht Streit mit Nik, als er bemerkt, dass der Sienna mag. Nik wird das alles zuviel, und er verkriecht sich am Strand. Dort lernt er Beautiful kennen, einen Obdachlosen, den alle für ein bisschen verrückt halten. Früher war er Lehrer, doch er wurde gefeuert, weil er unbequeme Wahrheiten verbreitet hat. Nik und Beautiful philosophieren über das Leben. Nik kann nur noch an Sienna denken, und seine Welt bricht zusammen, als er erfährt, dass sie bereits wieder vergeben ist, an den Kellner Liam. Neil sucht einmal in der Woche das Restaurant auf, in dem Liam arbeitet, um Liam zu beobachten und herum zu kommandieren (und ihn dann mit lächerlichen 10 Cent Trinkgeld abzuspeisen). Neil benimmt sich echt unmöglich, auch gegenüber Nik. Er sagt: “Du wohnst in MEINEM Haus bei MEINER Familie und jetzt willst Du Dir MEIN Mädchen krallen!” Nik macht Neil klar, dass Sienna weder ihm noch Neil gehört, sondern wenn überhaupt jemanden, dann ihrem aktuellen Freund Liam. Irgendwann vertragen Nik und Neil sich wieder. Auf einer Party hilft Nik einem gewissen Mike, der es mit dem Alkohol übertrieben hat. Er fährt Mike auf dem Fahrradgepäckträger nach hause und hält ihm beim Kotzen die Haare aus dem Gesicht. Von nun an ist Mike sein Freund. Als Nik am 24. Dezember Weihnachten feiern will, wird er ausgelacht. Australier feiern erst am 25. Ruby hat nur einen einzigen Weihnachtswunsch: Weihnachten soll die ganze Familie zusammen sein. Auch Sam muss dabei sein. Sam war immer dabei! Mit etwas Unterstützung von Sienna gelingt es Nik, Sam zu überreden. Sam kommt aber nur unter einer Bedingung. Ihr Vater soll endlich seine Medikamente nehmen und eine Therapie machen. Schließlich grillen alle am Strand und singen Weihnachtslieder. Siennas Großmutter erleidet einen Schlaganfall und stirbt. Sienna ist sehr traurig. Weil die Beerdigungsfeier ihrer “Oma Cookie” nicht im Mindesten gerecht wird, führt sie gemeinsam mit Nik ein eigenes Abschiedsritual aus. Nik ist glücklich, diesen besonderen Moment mit Sienna teilen zu können, doch dann verschwindet Sienna plötzlich spurlos … 
Ein wirklich tolles Buch für alle Australien-Fans und ein super Geschenk für alle, die wie Nik ein Austauschjahr dort machen wollen! Wer von der Story allerdings große Action erwartet, der liegt falsch. Es ist eine wunderbar leise Geschichte, über das Erwachsenwerden und über Freundschaft und Liebe. Trotz großer Gefühle ist es ein prima Buch für Jungs, denn es ist aus Sicht eines Jungen erzählt und das ganz cool in Form eines Tagebuches, Randkritzeleien inklusive. 
Viel Spaß beim Lesen!!!


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