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Mittwoch, 1. Februar 2023

"Jonas und der Zauber-Umhang - Hilfe, Bruder verhext!"


Zauber können auch mal schief gehen: "Jonas und der Zauber-Umhang - Hilfe, Bruder verhext!"!

Pete Johnson, übersetzt von Antje Kuhlmeier 
Jonas und der Zauber-Umhang - Hilfe, Bruder verhext! 978-3-8458-4591-3 Verlag ars edition  Alter: 7+

Kleine Brüder können einem schon den letzten Nerv rauben. Jonas ist gewaltig genervt von seinem Bruder Ben, der zwar jünger, aber dummerweise ein ganzes Stück größer ist als Jonas. Ben geht ungefragt in sein Zimmer, leiht sich Spielzeug und Computerspiele aus und hinterlässt ein Chaos, macht die halbe Nacht Krach und bekommt natürlich nie Ärger mit den Eltern, im Gegensatz zu dem braven Jonas, der immer alles abkriegt. Jetzt soll Ben sogar als jüngster Teilnehmer beim Sportfest antreten, während Jonas die Qualifikation nicht geschafft hat. Die Eltern platzen fast aus Stolz auf Ben. Das ist einfach so unfair! Jonas sucht Rat bei seiner besten Freundin Selima, doch sämtliche Ratschläge, wie Ben einfach zu ignorieren, fruchten nicht. Eines Tages findet Jonas im Wald einen Umhang. Der hat bestimmt Zauberkräfte. Er fühlt sich jedenfalls magisch an, und die aufgestickte Sieben spricht auch für magische Kräfte. Natürlich will Ben den Umhang unbedingt haben. Er benimmt sich mal wieder unmöglich, wie eine lästige Schmeißfliege. Darum wünscht sich Jonas, der Umhang würde Ben in eine echte Fliege verwandeln. Der Wunsch wird wahr. Aus Ben wird ein dicker Brummer, doch leider lässt sich der Wunsch nicht mehr rückgängig machen. Jonas ist verzweifelt und Brummer Ben plötzlich verschwunden. Zusammen mit Selima versucht Jonas Ben anzulocken, mit Marmelade auf der Türschwelle, die leider nur Wespen anzieht, und mit Bens Lieblingssendung im Fernsehen. Tante Nora, die auf die Brüder aufpassen soll, ist gar nicht erfreut. Dann jagt sie auch noch den armen Ben mit der Fliegenklatsche, so dass Jonas nichts anderes übrig bleibt, als auch sie zu verwandeln, und zwar in einen Gartenzwerg, ein besonders hässliches Exemplar mit einer Angel. Auch der mürrische Nachbar Herr Bauer bekommt die Macht des Umhangs zu spüren und wird in einen Drachen verwandelt. Er merkt es erst gar nicht, sondern liest weiter Zeitung. Und dann kommen auch noch Jonas und Bens Eltern nach Hause. Was für ein Schlamassel!

Nach seinen super witzigen Reihen “Wie man seine Eltern erzieht” und “Wie man 13 wird …”, kommt jetzt eine neue, coole Reihe, diesmal bereits für Kids ab 7. Große Schrift und bunte Bilder sorgen dafür, dass fortgeschrittene Erstleser die chaotischen Abenteuer von Jonas ohne Mühe verfolgen können. Die Geschichte macht einfach Spaß! Auch ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1062424835


"Ungebremst"


Volle Power - auf Rädern: "Ungebremst"!

Ruth Anne Byrne
Ungebremst 978-3-86429-541-6 Tulipan Verlag Alter: 10+

Nach einem Reitunfall sitzt die sportliche Teenagerin Nina im Rollstuhl. Querschnittslähmung! Das ist echt Scheiße, aber leider nicht mehr zu ändern. Was Nina am meisten auf die Nerven geht, ist ihre überfürsorgliche Mutter, die sie jetzt wie ein Baby behandelt und einfach nicht einsehen will, dass Nina den Großteil ihres Alltags ganz selbstständig bewältigen kann. Ständig hat sie Angst um Nina, und sie hat sogar ihren Vollzeitjob aufgegeben, um mehr für Nina da zu sein. Doch letztendlich behindert das Verhalten ihrer Mutter Nina mehr als der Rollstuhl. Unterstützung findet Nina bei ihrem älteren Bruder Daniel und ihrer Freundin Fiona. Die beiden sind zwar hilfsbereit, überschütten Nina jedoch nicht mit Mitleid. Von Zeit zu Zeit braucht Nina wirklich Hilfe, denn manchmal hat sie das Gefühl, dass die Welt nur noch aus Treppenstufen, steilen Schrägen, hohen Bordsteinen und anderen Hindernissen besteht. Seit einiger Zeit geht Nina auf eine neue, barrierefreie Schule, wo ihr Fabian und Max, zwei Volltrottel, das Leben schwer machen. Nina versteht nicht, warum vor allem Fabian so beliebt ist und von allen Mädchen, Fiona inklusive, angeschmachtet wird, wo er doch so fies ist. Eines Tages steht Fabian vor Ninas Tür, weil er sein Mathebuch in der Schule vergessen hat und sich Ninas leihen will. Er ist überrascht, als er Nina Basketball spielen sieht und schwer beeindruckt, als sie ihn im Armdrücken schlägt. Als er endlich mal checkt, dass Ninas Lähmung permanent ist, tun ihm seine gemeinen Sprüche leid. Obwohl er in der Schule weiterhin den Kotzbrocken gibt, ist er privat eigentlich ganz nett zu Nina. Er begleitet sie auf dem Schulweg und zeigt ihr YouTube-Videos von Skatern im Rollstuhl (WCMX). Das wäre doch sicher auch was für Nina, meint er und nimmt sie mit in den Skatepark. Zusammen mit Fabian und Daniel beginnt Nina, heimlich dort zu fahren. Ihre Mutter darf auf keinen Fall etwas davon mitkriegen, die würde sonst durchdrehen. Nina hat richtig Spaß. Doch Kunststücke in Bowl, Quarterpipe und Co klappen natürlich nicht auf Anhieb. Der ein oder andere Sturz lässt sich nicht vermeiden, daher fährt Nina nur mit Helm und Knie- und Ellenbogenschützern. Leider fährt sie ihren Rollstuhl zu Schrott. Ein Rad lässt sich nicht mehr drehen. Die Achse ist verbogen. Ninas Mutter rastet natürlich aus, schleppt sie ins Krankenhaus, obwohl sie keinen Kratzer hat und verpasst ihr Hausarrest. Ihr Vater reagiert etwas cooler. Er hat nichts gegen ihren neuen Sport, doch leider hat er auch nicht das Geld für einen Spezialrollstuhl. Ein Sportrollstuhl mit verstärktem Rahmen und besonderer Federung kostet gut und gerne 8000 Euro und wird von der Krankenkasse nicht bezahlt. Doch Fabian, der für die Schülerzeitung arbeitet, schmiedet einen Plan und organisiert eine Sammlung in der Schule. Nina bekommt einen feuerroten Sportrollstuhl. Fiona ist ein bisschen eifersüchtig, dass sich Nina und Fabian so gut verstehen, aber die beiden Freundinnen versöhnen sich nach einem Streit rasch wieder. Nina beschließt, heimlich an einem Workshop und einem Wettbewerb teilzunehmen. Sie ist total aufgeregt. Zusätzlich sorgt der erste Kuss mit Fabian für Schmetterlinge im Bauch …

Von wegen “armes Mädchen im Rollstuhl”! Dieses Klischee hat in dem Buch “Ungebremst” nichts zu suchen. Nina ist stark, mutig und nicht zu bremsen. Ich finde es super, dass es endlich mal eine Geschichte gibt, in der die Heldin Rollstuhlfahrerin ist, ohne dass es gleich so eine typische tragisch-traurige Problemgeschichte ist. 

Viel Spaß beim Lesen!!!


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