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Mittwoch, 23. Februar 2022

"Die Verknöpften"


Schwere Zeiten, beste Freunde und eine tolle Lehrerin: "Die Verknöpften"!

Andrea Behnke Die Verknöpften 978-3-945530-33-7 Ariella Verlag Alter: 10+

Bochum 1938: Auf den ersten Blick wirkt Fräulein Ilse Hirschberg nicht sehr beeindruckend. Ganz klein ist sie, mit kurzen Locken und dicken, runden Brillengläsern, umso größer sind jedoch der Mut und das Herz der engagierten jüdischen Lehrerin. Unter ihren Schülern sind auch die Freunde Liselotte, Minna und Leon. Liselotte sieht, wie sich die Welt um sie herum verändert. Kaum noch Kunden kommen in das Stoffgeschäft ihrer Eltern, Männer in dunklen Uniformen und mit eisigen Blicken ziehen durch die Straßen, im Park und im Freibad sind Juden unerwünscht. Manchmal fahren sie raus ins Grüne, wo sie niemand kennt und sie ihre Sorgen für einen Moment hinter sich lassen können, schlecken Vanilleeis für 10 Pfennig und sitzen auf den Parkbänken, obwohl auf ihnen “Nur für Arier” steht. Ihre nicht-jüdische Freundin Hildegard können Liselotte und Minna nur noch heimlich treffen. Hillis Keller ist ihr Hauptquartier, und sie sind “die Verknöpften”, wegen der Freundschaftsbänder mit den Knöpfen, die Liselotte für sie genäht hat. Liselotte näht auch Kleider und Kuscheltiere, und sie sammelt Knöpfe. Außerdem ist sie sehr musikalisch, liebt es zu singen, und bekommt seit einiger Zeit Flötenunterricht von dem netten Lehrer Herr Messing, der ihr Talent erkannt und ihr sogar eine Blockflöte geschenkt hat. Da Leon, der bei seiner Oma lebt, auf dem Schulweg immer wieder verprügelt wird, weil er Jude ist, beschließt Fräulein Hirschberg, ihn von nun an jeden Tag zu begleiten. Liselotte ist ein bisschen in Leon verliebt und schenkt ihm ihre neue Mütze, weil er keine eigene hat. Seine Oma hat nicht viel Geld und kann mit ihren krummen Fingern nicht mehr stricken. Fräulein Hirschberg rät den Familien ihrer Schüler, Englisch oder Hebräisch zu lernen, um auswandern zu können. Sie gibt sogar Unterricht. Minnas Mama lernt bereits seit einiger Zeit Englisch, doch Minna denkt sich nichts dabei. Viele Familien haben das Land bereits verlassen. Doch Liselottes Eltern wollen bleiben, selbst nach dieser furchtbaren Nacht, in der Liselotte von einem lauten Knall und Scherben-Klirren geweckt wird. Männer in Uniformen und mit Hakenkreuzbinden schlagen die Fenster ein und verwüsten den Laden, Mama und Papa werden als Volksverräter beschimpft und Liselotte, die sich versteckt hat, macht vor Angst in die Hose. Auch viele andere Geschäfte fallen der Zerstörungswut der Männer zum Opfer, die Schule wird geplündert, die Synagoge in Brand gesetzt. Niemand unternimmt etwas dagegen. Doch Fräulein Hirschberg lässt sich nicht unterkriegen. Sie tut alles, damit die Schule wieder geöffnet werden kann und macht ihren Schülern Mut. Ganz groß kommt sie Liselotte auf einmal vor, im Gegensatz zu ihrem sonst so starken Vater, der in eine tiefe Depression fällt. Er ist nur noch müde, schlurft im Schlafanzug durch die Wohnung. Liselottes Mutter fegt die Scherben weg, doch das Geschäft ist nicht zu retten. Die Versicherung zahlt nicht, die Familie ist pleite. Dann muss Lieselotte auch noch von ihren besten Freunden Abschied nehmen …

Während die meisten Bücher zu diesem dunklen Kapitel der Deutschen Geschichte für die jüngeren Leser noch zu kompliziert geschrieben oder schlicht inhaltlich zu heftig sind, trifft diese Geschichte genau den richtigen Ton, um auch bereits 10-Jährigen verständlich zu machen, was damals geschah und was die Kinder damals erlebten und dabei fühlten. Dies geschieht vor allem durch die Sicht von Liselotte, deren Welt sich vor ihren Augen radikal verändert. Freundschaft, Angst, Zusammenhalt und Abschied - Gefühle stehen hier im Mittelpunkt. Im Anhang befinden sich jedoch zusätzlich ausführliche Erläuterungen über die geschichtlichen Hintergründe, die leicht verständlich geschrieben sind. Die Figur der Ilse Hirschberg beruht auf einer Person, die es tatsächlich gab, nämlich die Lehrerin Else Hirsch, an die heute noch ein Stolperstein in Bochum erinnert und nach der sogar eine Schule benannt ist. 

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 16. Februar 2022

"Und der Ozean war unser Himmel"


Nennt mich Bathseba.: "
Und der Ozean war unser Himmel"!

Patrick Ness, übersetzt von Bettina Arbarbarnell Und der Ozean war unser Himmel 978-3-570-16570-6 cbj Verlag Alter: 14+

In ferner Zukunft erzählt die Waldame Bathseba die Geschichte ihres Lebens: Als sie 16 Jahre alt war, zog sie als 3. Lehrling von Kapitänin Alexandra durch den Ozean auf der Jagd nach den Menschen. Viel zu lange waren die Wale die Gejagten. Nun haben sie den Spieß umgedreht und sind zu Jägern geworden. Alexandra zieht das Schiff mit ihrer Flosse, auf welchem die Matrosen, die einer kleineren Walart angehören, arbeiten. Die Lehrlinge Treasure, Willem und Bathseba folgen ihrer Kapitänin, mit Harpunen auf dem Rücken. Die Wale halten sich für die Herrscher der Meere. Sie sind den Menschen, dieses seltsamen und barbarischen Kreaturen, die “verkehrt herum” leben (für Menschen ist der Ozean unten und der Abgrund oben), klar überlegen. Menschen verfügen weder über Echoortung zum Navigieren, noch über eine Atemblase. Die junge Bathseba findet die Jagd auf die Menschen, oder wohl eher den Krieg mit ihnen, spannend und aufregend, doch im Laufe der Zeit wird sie ihre Meinung radikal ändern. Als ihre Gruppe ein treibendes Schiff findet und mit leichter Beute rechnet, erleben sie eine Überraschung. Sie entdecken nicht nur einen Menschen, der überlebt hat, sondern auch einen Hinweis auf ihren größten Feind, den Menschen Toby Wick. Dessen Initialen TW sind auf eine Münze graviert. Bathseba hält nicht viel von dem Aberglauben um Toby Wick. Glaubt man den anderen Walen, ist er kein Mensch, sondern der Teufel persönlich, jedoch hat noch niemand ihn wirklich gesehen. Vielleicht ist er ja nur eine Legende. Für Bathseba sind alle Menschen irgendwie Toby Wick. Der menschliche Überlebende wird in eine Luftblase gehüllt und gefangen genommen. Bathsebas Aufgabe ist es, ihn zu bewachen und beim Verhör zu assistieren, da sie die Menschensprache besser als die anderen versteht. Der Mensch, der sich Demetrius nennt, behauptet, Wick hätte sie mit seinem riesigen weißen Schiff angegriffen. Auch die Menschen fürchten ihn. Die Münze sei eine Karte, die den Weg zu Wick weist. Sie folgen der Karte zu den Bergen, und Treasure und Willem träumen schon von einem glorreichen Sieg, von Ruhm und Ehre. Bathseba hingegen zweifelt - an der Mission, an dem kommenden Sieg, an der Existenz von Wick - und wird deshalb von ihrer Kapitänin gemaßregelt, die sie auch sonst oftmals demütigt und schikaniert. Obgleich Bathseba die Menschen hasst (immerhin haben sie ihre Mutter grausam abgeschlachtet und dann noch nicht einmal alle Teile verwertet, sondern das Meiste den Haien überlassen), unterhält sie sich immer öfter und länger mit Demetrius. Sie soll ihm weitere Informationen entlocken und ihn dann töten, doch sie hat Mitleid mit ihm. Es geht ihm nicht gut, er ist hungrig, durstig und friert, die Haut löst sich schon vom Fleisch. Es zeigt sich wieder einmal, dass Menschen nicht für das Leben im Meer gemacht sind. Er kritisiert die Wale und die “Prophezeiungen”, von denen sie ihr Leben bestimmen lassen und sich so vor der freien Wahl und den Konsequenzen drücken. Er warnt sie auch, dass sie Wick in die Falle gehen würden, wenn sie so weiter machen. Alexandra wimmelt derweil eine andere Walschule und deren Kapitän Arcturus ab, die ebenfalls auf der Jagd nach Wick sind. Dann stoßen sie auf ihrem Weg auf die Leichen von über 50 Walen. Etwas in Bathseba zerbricht, als sie ein totes Walbaby sieht, äußerlich unversehrt, aber tragischerweise in der schützenden Umarmung seiner Mutter ertrunken. Sie will nicht mehr. Sie will auch Demetrius die Freiheit schenken. Es hat genug Tote gegeben. Alexandra meint, sie müssen kämpfen, damit sie aufhören können, Teufel zu sein, doch Bathseba fragt sich, ob nicht das Kämpfen sie erst zu Teufeln macht. Sie finden weitere Hinweise auf Wicks Aufenthaltsort in einem Schiff, welches dann aber explodiert, was Treasure das Leben kostet. Alexandra beharrt darauf, dass das alles Teil der großen Prophezeiung ist. Bathseba widerspricht, Alexandra nennt sie ein dummes Kind und schlägt sie heftig mit der Flosse. Bevor die Gruppe in die finale Schlacht gegen Wick zieht, kommt es noch zu einer weiteren Konfrontation mit Kapitän Arcturus. Dann erscheint das große, weiße Schiff von Toby Wick. Doch nichts ist so, wie es zu sein scheint …

Die Illustrationen sind der Hammer, einfach wunderschön! Und die außergewöhnliche Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Die ungewöhnliche Erzählperspektive aus Sicht eines Wals erscheint anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich darauf einlässt, kann man sich gut in Bathseba hineinversetzen. Die Thematik rund um den Krieg, Bathsebas Zweifel und die zarte Freundschaft, die zwischen ihr und einem ihrer Feinde entsteht, dies alles verleiht diesem doch recht dünnen Buch eine ganze Menge Tiefgang. Und dann wären da noch die Parallelen zu “Moby Dick”, die bereits beim ersten Satz (“Nennt mich Bathseba.” - Bei “Moby Dick”: “Nennt mich Ismael.”) angedeutet werden. Ist das jetzt ein Kinderbuch? Ja. Nein. Vielleicht. Ich würde es ab 14 Jahren empfehlen, die Grenze nach oben lasse ich offen, denn es ist durchaus auch noch etwas für erwachsene Leser.

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Donnerstag, 10. Februar 2022

"Oben ohne"


Speckröllchen, erste Liebe, das Internet und andere Probleme: "
Oben ohne"!

Jutta Nymphius Oben ohne 978-3-86429-486-0 Tulipan Verlag Alter: 12+

Die dreizehnjährige Amelie ist ein unscheinbares Pummelchen, mit zu viel Bauchspeck und zu wenig Oberweite. Dagegen sehen die Beauty-, Fitness- und Lifestyle-Influencer, denen sie online folgt, immer perfekt aus. Von einer “thigh gap” (Lücke zwischen den Oberschenkeln) kann Amelie nur träumen. Da man sich im real life leider nicht den perfekten Körper photoshoppen kann, versteckt sie ihre unvorteilhafte Figur unter Schlabberpullis oder unter Papas Hemden. In der Schule hat Amelie kaum Freunde. Die beliebten Mädchen Lina und Celine tolerieren sie nur, um von ihr die Hausaufgaben abzuschreiben. Nicki, ihren  besten Freund aus der Grundschule, der immer fröhlich und unbeschwert ist und eine Vorliebe für abenteuerliche Alliterationen hat, findet sie in letzter Zeit zu kindisch. Und ihr großer Schwarm, Elias aus der 9., weiß nicht einmal, dass es sie gibt. Doch dann freundet sich Amelie mit Kira an, die neu in der Klasse ist. Kira ist eine Außenseiterin, die das Schuljahr wiederholen muss. Auch Kira ist pummelig, aber viel mode-mutiger als Amelie und fällt durch ihre Kleidung, ihre Frisur und ihr gewagtes Make-Up auf. Kira stört sich nicht an ihren Speckröllchen und futtert ungeniert Chips. Sie rät auch Amelie, sich selbst so zu lieben wie sie ist, und zeigt ihr, dass man sich nichts gefallen lassen muss, erst recht nicht von den schwachsinnigen Jungs aus ihrer Klasse, die Listen darüber führen, welche Mädchen geil aussehen und welche weniger und überhaupt oft sehr beleidigend werden können. Als Amelie und Kira gemeinsam ein Bio-Referat vorbereiten, stellt sich heraus, dass Kira Amelies Schwarm Elias aus dem Theaterkurs kennt. Sie ruft ihn an, und schon bald skypen sie zu dritt. Elias ist total nett und bietet seine Hilfe bei dem Referat an. Nicki schlägt Amelie vor, doch mal wieder zelten zu gehen, doch Amelie kann nur noch an Elias denken. Sie fasst sich ein Herz und meldet sich bei ihm. Bald skypen sie täglich. Elias findet sie hübsch und nett, und Amelie schwebt auf Wolke 7. Elias gibt ihr ein gutes Gefühl und ein neues Selbstbewusstsein. Sie geht mit Kira coole Klamotten kaufen, setzt sich in der Klasse gegen die Zicken und die doofen Jungs durch und glänzt mit ihrem Bio-Referat zum Thema Haut. Amelies Eltern streiten in letzter Zeit nur noch, und es wird immer schlimmer. Elias tröstet sie, als sie ihm davon erzählt, denn er hat zuhause ganz ähnliches durchgemacht. Nicki hingegen nervt sie nur noch. Kira findet es nicht gut, dass Amelie ihren besten Kumpel auf einmal so unfreundlich behandelt und ihr nur noch Elias wichtig ist. Aber Elias ist so toll. Er will Amelie besser kennenlernen und will auch, dass sie keine Geheimnisse voreinander haben und sich alles sagen und alles zeigen können. Kurzum: er will Nacktbilder von ihr. Aus Angst, ihn als Freund zu verlieren, und weil es ja irgendwie gefühlt sowieso alle machen, lässt Amelie die Hüllen fallen. Danach fühlt sie sich schlecht und schämt sich. Vielleicht hätte sie doch auf Kira hören sollen, die ihr eindringlich von der Aktion abgeraten hat. Amelie ist wütend, blafft ihre Freunde an, blafft ihre Eltern an, wird richtig fies, und steht am Ende einsam und allein da. Sie trifft eine Entscheidung. Sie schickt Elias noch ein Oben-ohne-Bild. Am nächsten Tag geht in der Schule ein Handy mit dem Bild herum. Die Jungs johlen und kommentieren es lautstark. Elias meint, es sei doch nur ein Spaß, Jungs seien eben so, und Amelie solle es nicht persönlich nehmen. Auch in Amelies Klassenchat landet das Bild. Amelie schließt sich im Mädchenklo ein, bis Kira und Nicki kommen, um ihr zu helfen. Die beiden staunen nicht schlecht, als Amelie ihnen erzählt, was es wirklich mit dem Bild auf sich hat. Es ist nämlich nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint …

Body-Shaming, Mobbing und Nacktfotos im Netz - Was zunächst wie eine typische “Problemgeschichte” aussieht, hat so viel mehr zu bieten. Statt dem erhobenen Zeigefinger und halbherzigen Erwachsenen-Weisheiten, wird hier den jungen Leser*innen eine Story geboten, die sie genau in ihrer Welt abholt und total realistisch und ungekünstelt rüber kommt. Vor allem die Gedanken und Gefühle von Hauptfigur Amelie fand ich sehr gut dargestellt. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, weil ich mit 13 auch so ein Pummelchen war (im Grunde bin ich immer noch ein Pummelchen ;-)). Zwar hatte ich nicht zu wenig, sondern zu viel Oberweite (glaubt mir, D-Körbchen mit 13 ist genauso übel, wie flach wie ein Brett zu sein), aber ich habe mich auch unter Schlabberpullis versteckt. 

Richtig cool fand ich vor allem das Ende der Geschichte. Da kommt nämlich noch eine Wendung, mit der man so kaum gerechnet hat.

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 2. Februar 2022

"Vortex - Der Tag an dem die Welt zerriss (Band 1)"

Der packende Auftakt der genialen Sci-Fi-Trilogie: "Vortex - Der Tag an dem die Welt zerriss (Band 1)"!

Anna Benning Vortex - Der Tag an dem die Welt zerriss (Band 1) 978-3-7373-4186-8 Fischer KJB Verlag Alter: 12+

Fast 80 Jahre ist es jetzt her, dass im Jahr 2020 der sogenannte “Ur-Vortex” die große Vermengung ausgelöst hat. Die DNA vieler Menschen (und auch Tiere), wurde mit den Elementen vermengt, und so entstanden die Vermengten, auch Splits genannt. Auf die Welle der Mutation folgten die Vortex-Kriege. Heute leben die Splits von den normalen Menschen getrennt in abgesicherten Zonen, die an Ghettos erinnern. Es gibt vier Arten von Splits: Grunder (Erde), Schwimmer (Wasser), Wirbler (Luft) und Zünder (Feuer). Die Läufer des Kuratoriums reisen durch die Vortexe und fangen auf der ganzen Welt die Splits ein, die sich in Menschen-Gebieten aufhalten und schaffen sie in die Zonen. Bald wird auch die junge Elaine zu den Läufern gehören, wenn sie die Abschlussprüfung bestanden hat. Ihre Tante Lis, bei der Elaine lebt, seit ihre Mutter von Zündern ermordet wurde, ist dagegen, weil Läufer keine hohe Lebenserwartung haben. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Luka, der zur Hälfte ein Zünder ist und es daher schwer hat, ihrem Schwarm Holden, dem Sohn des Kuratoriums-Leiters Hawthorne, der arroganten Mia, Elaines Erzfeindin und vielen weiteren Kandidaten tritt Elaine zum großen Vortex-Rennen an. Zu Beginn läuft noch alles nach Plan, doch dann wird sie von der Gruppe getrennt, landet in Alaska, wo sie auf einen Grunder und einen mysteriösen Jungen trifft und schafft es dennoch trotz aller möglichen Verzögerungen seltsamerweise als Erste ans Ziel zu kommen. Alle sind völlig aus dem Häuschen, denn es stellt sich heraus, dass Elaine den Vortex gelenkt hat, und zwar nicht nur durch den Raum, sondern auch durch die Zeit! Eine Sensation! Als Zeitläuferin ist Elaine plötzlich die wichtigste Person auf dem Planeten, nur gelingt es ihr trotz aller Mühen nicht erneut, Raum und Zeit zu krümmen. Sie trainiert gemeinsam mit Holden, als das Kuratorium vom Roten Sturm, einer Gruppe terroristischer Zünder, angegriffen wird. Elaine wird von dem mysteriösen Jungen aus Alaska gerettet, der sich als Balian Travers entpuppt, dem legendärsten aller Läufer, doch der kam angeblich bereits vor Jahren ums Leben. Er nennt sich jetzt Bale. Bale kann ebenfalls Vortexe durch Raum und Zeit lenken. Er bringt Elaine in eine der Split-Zonen und versucht ihr zu erklären, dass die Welt nicht so schwarzweiß ist, wie sie bisher geglaubt hat. Sie sieht die friedlichen Split-Familien, die hier unter ärmlichen Bedingungen hausen. Elaine hatte eher damit gerechnet, hier eine Bande von Verbrechern vorzufinden. Bale nimmt Elaine mit nach Sanktum, einer verborgenen Zuflucht im Wald. In Sanktum leben Splits und Menschen gemeinsam friedlich im Einklang mit der Natur. Elaine lernt den Grunder-Anführer Nathaniel und die Schwimmerin Susie kennen, die nicht mehr unter Wasser leben kann, seit das Kuratorium grausame Experimente an ihr vorgenommen hat. Ihr ganzes Weltbild steht auf einmal Kopf. Bale stimmt zu, sie das Lenken und Erschaffen von Vortexen zu lehren und sie dann zu ihrer Familie und ihren Freunden zurück zu bringen, jedoch nicht ohne Gegenleistung. Er erklärt ihr, dass sie im Prinzip nur ungenaue und zum Teil falsche Informationen über die Natur von Vortexen hat. Sie ist zu verkrampft, und die Energien kontrollieren sie, anstatt dass sie die Energien kontrolliert. Bale bereut vieles aus seiner Zeit als Läufer. Er hat 412 Vermengte ausgeliefert. Elaine weiß nicht, was sie von alldem und vor allem von Bale halten soll. Sie möchte ihm gern vertrauen und fühlt sich auch zu ihm hingezogen, trotzdem versucht sie wiederholt (und erfolglos) aus Sanktum zu fliehen. Auf Bales Decoder entdeckt sie eine Reihe von Codes, die er aus der Zukunft gestohlen hat. Alles Codes gelten ab dem 1. März, dem morgigen Datum! Wenn sie aktiviert werden, werden sich die Zäune aller Zonen gleichzeitig öffnen. Das also hat Bale vor. Es fehlen ihm nur noch 2 Codes. Bale und Elaine springen gemeinsam nach New York, wo sich ihre Wege eigentlich trennen sollen, doch dann kommt alles anders. Elaine wird gefangen genommen, und Kuratoriums-Leiter Hawthorne will sie für seinen wahnsinnigen Plan missbrauchen. Sie soll für ihn in die Vergangenheit reisen, zurück bis zum Ur-Vortex, um diesen zu zerstören und so die Vermengung rückgängig zu machen! Elaine versucht sich zu weigern, doch Hawthorne droht, alle zu töten, die sie liebt und außerdem Sanktum dem Erdboden gleich zu machen. Schließlich bleibt ihr nichts übrig, als sich zu fügen. Ist nun alles verloren?

Wow! Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert! Die packende Story von “Vortex” nimmt den Leser mit in eine spannende Zukunft, in der nichts so ist, wie es anfangs zu sein scheint. Die “Heldin” ist zwar mutig, hat aber auch ihre Fehler, was sie sehr menschlich und sympathisch macht. Und obwohl die Geschichte auch eine kleine Romanze enthält, fand ich es gut, dass diese nicht das komplette Buch ausfüllt, sondern das Hauptaugenmerk auf der Spannung liegt. 

Die Vortex-Reihe umfasst übrigens bislang 3 Bände: “Der Tag, an dem die Welt zerriss”, “Das Mädchen, das die Zeit durchbrach” und “Die Liebe, die den Anfang brachte”.

Viel Spaß beim Lesen!!!


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