Guy Bass, übersetzt von
Salah Naoura
Stichkopf und der
Scheusalfinder
978-3-596-85565-0
Fischer KJB Verlag
Alter: 8+
Gruselig geht es zu in
der Burg zu Grottenow. Dort lebt Erasmus, der verrückte Professor,
und erschafft scheußliche Monster. Alle Leute im nahegelegenen Dorf
Rafferskaff fürchten sich vor der Burg und meiden sie. Eines Tages
kommt Schadalbert Scheusalfinder mit seinem
Zirkus/Jahrmarkt/Kuriositäten-Kabinett voller Scheusale nach
Rafferskaff, doch niemand im Dorf hat vor denen Angst. So erfährt er
von den Monstern des Professors. Auf der Burg unterdessen lebt das
kleine Ungeheuer Stichkopf. Stichkopf fühlt sich einsam und
verlassen. Er war der beste Freund des Professors, als dieser noch
ein Junge war und dessen erstes Monster, doch der Professor erinnert
sich nicht mehr an ihn,hat ihn einfach vergessen. Stichkopf braut
alle möglichen Tränke zusammen, um die anderen Monster nett zu
machen und behandelt auch das neuste Monster, macht es mit
Anti-Werwolf-Extrakt harmlos. Dieses neue Ungetüm hat nun selbst
Angst vor Monstern und will Stichkopfs Freund sein. Plötzlich klopft
ein Besucher an das Tor, der erste überhaupt. „Besucher
unerwünscht!“, sagt Stichkopf. So kann Scheusalfinder, der Monster
für seinen Jahrmarkt will, kein Geschäft machen und zieht wieder
ab. Stichkopf ist immer noch traurig, doch sein Freund Ungetüm
tröstet ihn und sagt ihm, er hielte doch hier alles zusammen, mache
die Scheusale nett und ohne ihn wäre der Professor aufgeschmissen.
Doch Stichkopf will lieber allein sein. Scheusalfinder gibt indes
nicht auf. Jeden Abend kommt er wieder, versucht sogar mit einer
Leiter auf die Zinnen zu steigen. Er sieht den betrübten Stichkopf
und schmiedet einen Plan. Und der geht auf. Stichkopf fühlt sich
geschmeichelt lässt sich einlullen. Jemand interessiert sich für
ihn! Beim Jahrmarkt hätte er eine goldene Zukunft. Scheusalfinder
lässt Flyer vom Himmel regnen, auf denen „Der unvergessliche
Stichkopf“ steht, doch er nutzt den kleinen Kerl nur aus, damit er
ihm das Tor öffnet. Er will richtige Monster. Dafür hat er das
Mädchen Arabella aus dem Dorf entführt, damit der Verdacht auf den
Professor fällt und der wütende Mob die Burg stürmt und er so
leichter mit den Monstern fertig wird. Stichkopf hat Angst um seinen
Professor und nutzt seine Tränke, um Scheusalfinder zu entkommen,
mit der dadurch leicht schläfrigen Arabella im Schlepptau. Zusammen
mit Ungetüm schmieden sie einen Plan. Die Monster müssen wieder
furchterregend werden! Der Plan geht auf, doch dann erscheint
plötzlich der Professor, irritiert von dem Chaos und verkündet:
„Besucher unerwünscht!“. Scheusalfinder stopft ihn in einen Sack
und will ihn verschleppen, damit er Monster für ihn macht, doch
Stichkopf rettet ihn, indem er ein neues, riesiges Monster erweckt.
Wird sich der Professor nach dieser Heldentat endlich an ihn
erinnern? Wird das Monster den fiesen Scheusalfinder fressen oder
kann der entkommen? Und was wird aus Stichkopfs neuen Freunden,
Ungetüm und Arabella?
Auf meinem Leseexemplar
befand sich eine Notiz, die da lautete: „So warmherzig wurden sie
noch nie gegruselt!“, und dem kann ich nur voll und ganz zustimmen!
Den kleinen Helden Stichkopf habe ich beim Lesen sofort ins Herz
geschlossen. Wann kommt es schon mal vor, dass man von einer Kreatur
à la Frankensteins Monster liest und sie am liebsten ganz fest
knuddeln möchte? Stichkopf ist so einsam und deprimiert, dass er
einem beim Lesen echt leid tut und man wünscht dem fiesen
Scheusalfinder die Pest an den Hals, weil er den kleinen Kerl so
gemein ausnutzt. Aber nicht, dass Ihr denkt, das wäre ein trauriges
Buch. Zwischendurch wird es monstermäßig spannend und ungeheuer
lustig ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!
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