Michael Peinkofer
Spiel der Schatten
978-3-8339-0245-1
Baumhaus Verlag
Alter: 12+
London 1886: Das
Puppentheater von Cyns Vater steht vor dem Bankrott. Seit es das
Caligorium, das Schattentheater von Professor Umberto Caligore, gibt,
bleiben die Zuschauerbänke leer. Bei der allerletzten Vorstellung
geben sie den „Sommernachtstraum“. Dieses Stück spielten sie
auch schon bei der allerersten Vorstellung. Meisterhaft erweckt Cyns
Vater die Handpuppe Puck zum Leben – zum letzten Mal. Cyn und die
anderen Schauspieler sind traurig und verzweifelt. Was soll nun aus
ihnen werden? Am selben Abend besucht Cyns Vater das Caligorium, um
selbst zu sehen, was daran so toll sein soll und kehrt nicht zurück.
Nachdem er die ganze Nacht fort war, macht sich Cyn große Sorgen und
geht sogar zur Polizei, doch die nehmen sie gar nicht ernst. Sie ahnt
nicht, dass ihr Vater die „Laterna Magica“ und das große
Geheimnis des Schattentheaters entdeckt hat. Caligore stiehlt den
Menschen die Schatten und schickt sie als seelenlose Hüllen
nachhause, die keine Sorgen mehr haben aber auch keine Gefühle.
Schließlich kehrt der Vater total verändert heim und ohne seinen
treuen Puck, den er doch nie irgendwo vergessen würde. Daraufhin
wird er sehr krank. Sein Körper stirbt. Einen Arzt können sie sich
nicht leisten. Sie haben allen Besitz an einen skrupellosen Kredithai
verloren, der sie nun aus dem Haus werfen will. Cyn findet die
Eintrittskarte vom Caligorium in Vaters Tasche und will der Sache
nachgehen. Sie will ihn nicht auch noch verlieren wie schon ihre
Mutter. Heimlich schleicht sie sich in die Vorstellung und entdeckt
hinter der Bühne den Puck. Dafür wird auch sie entdeckt, von Milo,
dem Schattenjungen. Er ist nur noch Schatten, besitzt keinen Körper
mehr (bzw. sein Körper liegt im Kältetiefschlaf) und kann Cyns
Gedanken lesen. Leider teilt er Caligores wirre Ansichten über die
Menschheit. Der glaubt, der Geist sei nur als Schatten ohne Körper
wirklich frei. Liebe und Freundschaft hält er für überflüssig.
Cyn bringt Argumente wie Dankbarkeit, Sehnsucht, Schönheit und
Fantasie vor und meint, ohne Gefühle sei das Leben nicht lebenswert.
Milo findet das alles unnütz, lässt sich aber auf einen Deal mit
Cyn ein. Wenn sie ihm beweist, dass die Welt der Menschen da draußen
wirklich so schön ist, bekommt ihr Vater seinen Schatten zurück. Da
Milo allein als Schatten im Sonnenlicht nicht existieren kann, wird
er zum Schatten vom Puck. Cyn zeigt ihm die tolle Aussicht von den
Dächern auf die neue Brücke, Gemälde in der Kunstgalerie,
spielende Kinder im Park, doch nichts scheint ihn zu beeindrucken. Er
ist einfach schon zu lange kein Mensch mehr. Als er jedoch Cyns
Gefühle liest, während sie genüsslich ein Stück Kuchen isst, muss
er zugeben, dass sich das gar nicht schlecht anfühlt. Dennoch ist
ihm vieles an Cyn ein Rätsel. Er wundert sich, als er sieht, wie sie
Schneeflocken mit der Zunge fängt und als sie ihm von ihren Eltern
und ihrer Kindheit erzählt. Eine unbeschwerte Kindheit kannte er
nie. Sein Vater, Umberto Caliigore höchstpersönlich, war immer sehr
streng, schon bevor er das wahnsinnige, machtgeile Genie wurde, das
er heute ist. Da er alle Kinder außer Milo verlor, wollte er ihn
unbedingt „retten“. Cyn staunt nicht schlecht, als sie erfährt,
dass Caligore bereits 1738 geboren wurde. Er ist uralt, aber ist er
auch unsterblich? Plötzlich werden Milo und Cyn von den bösen
Grimmlingen verfolgt. Die Schatten sind überall und immer mehr
Menschen fallen ihnen zum Opfer und werden selbst zu Schatten. Gibt
es noch Rettung? Wird sich Milo aufs Cyns Seite schlagen und helfen
oder steht er treu zu seinem Vater? Und was wird aus Cyns Vater … ?
Spannende Fantasy in
historischem Ambiente! Gegen Ende kommt auch noch etwas Romantik ins
Spiel. Ich habe dieses Abenteuer aus dem nebligen London in einem
Rutsch verschlungen. Es ist übrigens eine abgeschlossene Geschichte,
also wird es hier wahrscheinlich keine Fortsetzung geben.
Viel Spaß beim Lesen!!!
Buch bestellen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen