Nina
Vogt-Østli, übersetzt von Dagmar Lendt
Der Tag
wird kommen
978-3-649-61386-2
Coppenrath
Verlag
Alter:
12+
Hans
Petter wird in der Schule übel von Andreas und seinen Freunden
gemobbt. Was er auch tut ist falsch, immer ist er das totale Opfer.
Im Gegensatz zu seiner Mutter, die immer laut, bunt und auffällig
ist, wäre Hans Petter am liebsten unsichtbar. Doch seine Mutter
liebt ihn und ermutigt ihn, durchzuhalten und einen guten
Schulabschluss zu machen, denn er ist ein guter Schüler, eigentlich
sogar hochbegabt. Auch der Lehrer Gunnar will helfen. Er macht auf
kameradschaftlich und bringt ihn und die anderen „Loser“ in einer
Gruppe zusammen. Doch das hilft kein bisschen, es bewirkt eher das
Gegenteil. Hans Petters Mutter findet Gunnar und seine Ideen ganz
toll. Als er eines Tages mal wieder am PC zockt, um den Kopf
freizukriegen, taucht im Chat ein Mädchen namens Fera auf. Fera ist
etwas seltsam. Sie benutzt beim Chatten zum Beispiel gar keine
Smileys, was absolut mädchen- untypisch ist. Stecken vielleicht
Andreas und seine Kumpels dahinter, die ihn verarschen wollen? Er
glaubt das jedoch nicht wirklich, also chattet er weiter mit Fera, da
die beiden sich gut verstehen. Aber warum interessiert sie sich
überhaupt für ihn? Sie ist auch fünfzehn und sieht auf ihrem
Profilbild sehr nett aus, nicht unbedingt hübsch, aber auf ihre ganz
eigene Art anziehend. Leider bricht die Verbindung immer wieder ab.
Fera ist Technologiestudentin und hat sein Bild und seinen Namen aus
dem Internet. Nach und nach wird Fera zu seiner einzigen Freundin.
Sonst will niemand etwas mit ihm zu tun haben. Wenn die anderen was
unternehmen hockt er zuhause und schaut mit seiner Mutter Filme,
zuletzt „Blade Runner“. Ab und zu trifft Hans Petter seinen
Vater, der mal einen kurzen Flirt mit seiner Mutter hatte und nie ein
Kind wollte. Es wäre ihm lieber gewesen, sie hätte das Baby
abgetrieben. Hans Petter fühlt sich ungeliebt. Er erzählt Fera von
seinen Problemen mit Andreas, dass er der Schultyrann ist, der ihn
immer quält. Angeblich kennt Fera ihn auch aus dem Internet. Dann
schreibt sie ihm in einer Mail, dass sie aus der Zukunft ist. Er
glaubt ihr nicht, hält sie für verrückt, spielt das Spiel aber mit
und bewundert ihre blühende Fantasie. Sie lebt im Jahr 367 nach der
Katastrophe und berichtet von einem grausamen Diktator und einem
Krieg, mit dem sich die Menschheit beinahe selbst zerstörte. Danach
folgte ein Neuanfang, eine neue Zivilisation, eine neue Zeitrechnung.
Fera studiert alte Technologien und entstand in einer Geburtsklinik,
in einer künstlichen Gebärmutter. Das Prinzip der heutigen Familie
ist ihr fremd. Sie wundert sich, dass Menschen unkontrolliert Kinder
zeugen, wie Tiere. Sie diskutieren über Andreas, die Drohungen und
die Prügel und darüber, ob man schon böse geboren wird. Sind die
Gene schuld? Sie unterhalten sich auch über Hitler. Wäre es falsch
gewesen, Hitler als Kind zu töten? Oder hätte man irgendwie
verhindern könne, dass er zu dem wird, der er wurde? Hans Petter
filmt Andreas heimlich beim Knuddeln eines Kätzchens, um das Video
dann gegen ihn verwenden zu können. Hans Petters Mutter fängt
unterdessen eine peinliche Beziehung mit Gunnar an, der noch immer
dieses nervige Projekt macht. Doch Ausgestoßene werden gemeinsam
nicht stärker. Sie werden nur sichtbarer. Hans Petter will die
Beziehung sabotieren, stellt Gunnar vor der ganzen Klasse bloß:
„Hier kommt Pervo-Gunnar, passt auf Eure Mütter auf!“ Für die
Aktion erntet er überraschenderweise Anerkennung von Andreas und die
beiden verbünden sich gegen Gunnar. Sie wollen Kinderpornos auf
seinen PC schmuggeln, um ihn in Schwierigkeiten zu bringen. Auf einmal sind die beiden richtig dicke.
Störungen und Erdbeben erschweren die Kommunikation mit Fera, doch
eine Andeutung von ihr geht Hans Petter nicht mehr aus dem Kopf. Er
muss etwas unternehmen, um die Zukunft zu retten und ist fest
überzeugt davon, das Richtige zu tun. Doch alles ist ganz anders,
als er denkt … .
Ein
Wahnsinns-Buch! Im Klappentext wird es mit „Nichts“ verglichen,
aber ich sage: „Nichts“ ist nichts gegen dieses Buch! Das Böse
an sich ist natürlich ein schwieriges Thema, doch dieses Buch geht
damit meisterhaft um. Anfangs dachte ich, ich wüsste genau, was auf
mich zukommt, aber da habe ich mich geirrt. Man denkt eben: O.k., der
arme Kerl wird gemobbt, da kommt dann wahrscheinlich ein Amoklauf
oder eine andere Katastrophe. Fehlanzeige! Das Ende ist echt der
Hammer! Genial!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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