Tom Pollock. übersetzt
von Kai Killian
Der Wolkenkratzerthron
978-3-7641-7007-3
Ueberreuter Verlag
Alter: 14+
Beth schwänzt öfter mal
die Schule und betätigt sich lieber als Graffiti-Künstlerin. Oft
mit dabei ist ihre beste Freundin Pencil, genannt Pen, die aber
eigentlich Parva heißt. Beth ahnt nicht, dass Pen von Mathelehrer
Salt sexuell belästigt wird. Sie weiß nur, dass der immer fies zu
ihr ist. Nachdem es in der Schule mal wieder Ärger gab, haut Beth ab
und entdeckt Unglaubliches: Die Stadt lebt! Während sie durch London
streift, sieht sie Dinge, die sie sich nicht erklären kann, wie zum
Beispiel Züge, die miteinander kämpfen. Sie begegnet Vilius „Fil“
Viae, dem Sohn der Göttin Mater Viae, der Königin der Straßen. Der
Junge mit der grauen Asphalthaut läuft barfuß durch die Straße und
lebt von der Energie der Stadt (Urbosynthese). Er erklärt Beth, dass
die „Züge“, die sie gesehen hat, in Wirklichkeit Gleisgeister
waren. Fil hat große Probleme. Seit seine Mutter verschollen ist,
gewinnt der böse Krankönig Reach an Macht und zerstört langsam die
Seele der Stadt. Beth ist bereit, Fil im Kampf gegen Reach zur Seite
zu stehen, doch ihr Feind ist mächtig. Um ihn besiegen zu können,
müssen sie eine Armee zusammenstellen. Dabei hilft ihnen Fils
Vertrauter Gossenglas, ein Wesen, dass aus Müll besteht und sich
immer wieder neu zusammensetzen kann. Beth hinterlässt ihrer
Freundin Pen eine verschlüsselte Nachricht, die Pen und Beths
besorgter Vater finden. Berths Vater ist arbeitslos und hat nach dem
Tod seiner Frau, Beths Mutter, jede Hoffnung verloren. Jeden Tag
sitzt er in seinem Sessel und liest in einem zerfledderten
Taschenbuch-Krimi, dem Lieblingsbuch seiner Frau. Doch die Sorge um
seine Tochter weckt ihn aus seiner Lethargie und er macht sich mit
Pen auf die Suche. Kurz darauf muss er mitansehen, wie Pen einem
grausamen Wesen in die Hände fällt. Er kann nicht glauben, was er
da sieht. Ein Geschöpf aus Draht verschmilzt mit dem Körper von Pen
und macht sie zu seinem Wirt. Beth ahnt von alldem nichts. Sie zieht
mit Fil durch die Stadt und trifft auf der Suche nach Kriegern für
ihre Armee die absonderlichsten Kreaturen. Sie begegnet
Natriumitschwestern und Whiteys. Können die verfeindeten Lampenwesen
gemeinsam kämpfen? Außerdem trifft sie Spinnen, die von
menschlichen Stimmen leben und lernt die Bordsteinpriester kennen.
Die lebendigen Statuen sind gefangen in steinernen Hüllen und dienen
der Göttin, aber werden sie auch kämpfen? Da die Armee bis jetzt
ziemlich mager aussieht, bittet Fil sogar die Relexokratie, den Adel
hinter den Spiegeln, zu Hilfe. Leider sind das ziemliche Snobs und
von Beths losem Mundwerk nicht gerade begeistert. Fil zeigt Beth, wo
die Stadt stirbt. Schließlich steht die Armee. Der Obdachlose Viktor
dolmetscht für die Lichtwesen und die Bordsteinpriester bewegen sich
unglaublich schnell. Dennoch erleiden sie bei ihrem ersten großen
Kampf gegen einen Skelett-Wolf hohe Verluste. Die verzweifelte Beth
erkennt, dass sie wie Fil werden muss, um im Kampf zu bestehen. In
den Docklands wird sie von Johnny Naphta und der chemischen Synode
umgewandelt. Beth gleicht Fil jetzt buchstäblich mit Haut und Haar
und ihr wird klar, dass sie ihn liebt. Sie gibt ihr Leben und ihr
Zuhause auf, um bei ihm zu sein und ihm zu helfen. Sie weiß nicht,
dass ihr Vater ihren Graffiti folgt und sie in der ganzen Stadt
sucht. Auch ahnt sie nicht, wie sehr ihre Freundin Pen leidet. Pens
Körper ist schwer verletzt und sie kann die Stimme von Reach hören,
der verkündet: Ich werde sein. Indess schließen sich Flink und die
Straßenkatzen der Armee an und es folgt die nächste Schlacht, bei der
Beth plötzlich ihre Freundin Pen sieht und sie retten will, obwohl
Fil ihr zuruft, dass sie den "Wirt" töten soll. Kann Pen gerettet
werden? Schaffen sie es, Reach zu besiegen? Was ist aus Mater Viae
geworden? Und gibt es ein Happy End für Fil und Beth?
Das ist mal keine
typische Fantasy-Geschichte nach Schema F! Anfangs fand ich alles
etwas merkwürdig, aber dann konnte ich irgendwann gar nicht mehr
aufhören zu lesen und fand die Geschichte mit jeder Seite genialer.
Sie steckt wirklich voller außergewöhnlicher Ideen und skurrilen
Figuren. Es wird immer spannender und da ist dann ja auch noch die
Liebesgeschichte … . Der Gedanke, dass eine Stadt lebendig sein
kann kommt einem da irgendwann gar nicht mehr so verrückt vor.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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