Edelweißpiraten: "Wir tanzen nicht nach Führers Pfeife"!
Elisabeth
Zöller
Wir
tanzen nicht nach Führers Pfeife
978-3-446-24024-7
Hanser
Verlag
Alter:
12+
1943:
Der siebzehnjährige Paul ist der Sohn eines jüdischen
Brennstoffhändlers. Anstatt sich wie befohlen im Sammellager zu
melden, flieht Paul nach Köln und trifft dort auf Franzi. Die macht
ihn mit ihren Freunden, den Edelweißpiraten, bekannt. Sie treffen
sich zum Musizieren, hängen herum und rauchen, legen sich mit der HJ
an, mit deren Idealen sie gar nichts anfangen können. Oberkommissar
Ziegen von der Gestapo sind die Edelweißpiraten ein Dorn im Auge und
er versucht alles, um sie aufzuspüren und festzunehmen. Paul kommt
in einer Schrebergartenhütte unter und die anderen treffen sich oft
dort. Die Hütte gehört Opa Tesch, der nichts von den Nazis hält,
im Gegenzug zu seinem Enkel, der stolz bei der HJ mitmacht. Eines
Tages wird einer der Gruppe bei einem Überfall auf einen Güterzug
erschossen, andere werden geschnappt und verhört. Die
Edelweißpiraten werden immer radikaler. Statt nur zu singen und
herumzualbern, verteilen sie nun Flugblätter und sabotieren das
System, wo sie nur können. Einmal lassen sie die Flugblätter sogar
in der Bahnhofshalle von der Decke regnen. Billi, die als
Krankenschwester arbeitet, stiehlt einem Toten seine Papiere.
Mithilfe des Fälschers Otto gelangt Paul so zu einer neuen
Identität. Er ist jetzt Peter König, bombengeschädigter Arier und
kann Lebensmittelmarken und eine Arbeitserlaubnis beantragen. Arbeit
findet er in der Gärtnerei, in der auch Franzi arbeitet. Dort kann
er in der Scheune wohnen, zusammen mit dem Pferd Hennes, das er der
Gärtnerei ankauft. Außerdem kann er so viel Zeit mit Franzi
verbringen, obwohl bei der Arbeit kein „Techtelmechtel“ geduldet
wird. Bastian, der ebenfalls Gefühle für Franzi hat, sieht das
nicht so gerne. Bastian macht eine Lehre bei Ford, bringt sich aber
dort ständig in Schwierigkeiten und wird irgendwann in ein
Wehrertüchtigungslager und dann zum Osteinsatz geschickt. Mit seinem
Kollegen Jablonski verübt er auch dort Sabotage. Er erfährt, dass
sein Vater gestorben ist und seine Mutter zieht mit der kleinen
Schwester zur Tante. Bastian in nun auf sich gestellt. Ziegen hat ein
waches Auge auf ihn. Als Bastian und Jablonski Schleifmittel ins
Motoröl für die LKWs, die an die Front geschickt werden, mischt,
wird die Sabotage entdeckt und Bastian verhaftet. Ziegen hat auch
Paul/Peter im Auge, der er ihm verdächtig erscheint. Von der Familie
König ist niemand mehr am Leben, der Paul enttarnen könnte, doch
Ziegen findet ein Dienstmädchen, das für die Familie gearbeitet
hat. Die mutige und herzensgute Frau deckt Paul jedoch und bestätigt,
dass er Peter König sei. Ziegen ist beruhigt und heuert Paul als
Spitzel an, da er weiß, dass er Kontakt zu den Edelweißpiraten
hatte. Als Doppelagent bespitzelt Paul jetzt Ziegen und gibt
Informationen an seine Freunde weiter. Doch dann soll Bastian
hingerichtet werden und Paul sieht sich gezwungen, etwas zu
unternehmen. Er erschießt Ziegen und Bastian kann fliehen. Für wie
lange? Wann ist der Krieg endlich vorbei? Und was wird aus Paul?
Obwohl
es sich hier um einen Roman handelt, die Edelweißpiraten gab es
wirklich. Sie rebellierten gegen das Nazi-System und wollten frei ihr
eigenes Leben leben. Paul, Bastian, Franzi und ihre Freunde stehen
für diese jungen Menschen und ihre Schicksale. Einige Ereignisse,
wie die Flugblattaktion am Bahnhof, sind wirklich genauso passiert.
Durch dieses Buch bekommt man einen guten Einblick in Vergangenheit,
weil alles so lebendig und realistisch beschrieben wird. Es liest
sich nicht wie ein langweiliges Geschichtsbuch, sondern eher wie ein
spannender Krimi.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
Buch
bestellen?
Liebe Verena, ganz herzlichen Dank für die gute Besprechung des Buches "Wir tanzen nicht nach Führers Pfeife". Solche Rezensionen sind für mich immer Ansporn und Ermutigung. Geschichtsthemen müssen nicht langweilig sein und machen so vielleicht auch außerhalb des Schulunterrichtes Spaß. Ja, die Edelweißpiraten gab es tatsächlich und die Figur des Bastian ist in Anlehnung an die Biografie von Fritz Theilen entstanden, der leider im vergangenen Jahr verstorben ist.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße aus Münster
Elisabeth Zöller
Das freut mich sehr, dass Ihnen meine Rezension gefallen hat, ist aber auch wirklich ein tolles Buch!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Very