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Mittwoch, 26. April 2023

"Allergisch"


Kein Haustier für Maggie: "Allergisch"!

Megan Wagner Lloyd & Michelle Mee Nutter, übersetzt von Cornelia Rösler Allergisch 978-3-7432-1483-5 Loewe Verlag  Alter: 8+

In Maggies Leben geht es gerade drunter und drüber. Sie muss in eine neue Schule, und ihre Mama erwartet ein neues Baby. Dabei sind Maggies kleine Brüder Noah und Liam in Maggies Augen schon anstrengend genug. Maggies einziger Lichtblick ist der Welpe, den sie zum 10. Geburtstag bekommen soll. Dann der Schock: Maggie hat eine Tierhaarallergie, und zwar eine richtig heftige! Alles, was Fell oder Federn hat, sollte ihr nicht zu nahe kommen. Was bleibt dann noch: Fische? Schildkröten? Langweilig! Spinnen? Igitt! Maggie ist traurig. Sie möchte doch unbedingt ein Haustier. Die Zwillinge Noah und Liam haben einander, Mama und Papa haben bald das neue Baby, nur sie ist gefühlt ganz allein auf der Welt. In ihrer neuen Klasse hat sie auch keinen guten Start. Wegen ihr muss das Klassen-Meerschweinchen in eine andere Klasse umziehen. Erst als Maggie ihre neue Nachbarin Claire kennenlernt, geht es bergauf. Claire ist so cool. Ihr Vater ist Künstler und erlaubt Claire (fast) alles. Bei Claire fühlt sich Maggie total wohl. Die beiden Mädchen werden beste Freundinnen, bis Claire eines Tages von ihrem Vater einen Hund bekommt. Verräterin! Maggie ist stinksauer. Claire versteht nicht, wie ernst das mit Maggies Allergie ist. Sie denkt, da Maggie jetzt Allergiespritzen bekommt, wird ihr ein Hund nichts mehr ausmachen. So funktioniert das aber nicht. Zudem dauert die Therapie Jahre, und die ersten Monate werden sich auch noch keine großen Erfolge zeigen. Maggie freundet sich mit Tom aus ihrer Parallelklasse an. Tom hat eine Lebensmittelallergie. Er darf keine Eier essen. Die beiden reden viel über ihre Allergien. Claire versucht, ihre Freundschaft mit Maggie zu retten. Ihren Hund will sie dafür nicht aufgeben, aber die beiden treffen sich jetzt fast immer bei Maggie, wo Claires Hund nicht mit hindarf, und Claire zieht vorher immer frische Sachen an, ohne Hundehaare darauf. Claire fragt Maggie, ob sie denn wirklich gegen alle Tierhaare allergisch ist. Was ist zum Beispiel mit Mäusen? Die sind doch so winzig. So viele Haare können die gar nicht haben, oder? Heimlich kaufen die beiden eine Maus, die Maggie in ihrem Kleiderschrank versteckt. Maggies Eltern wundern sich, dass ihre Tochter plötzlich unter allergischen Reaktionen leidet, wo doch (scheinbar) kein Auslöser in der Nähe ist. Vielleicht eine Nebenwirkung der Allergiespritzen? Maggie versucht, die Symptome zu ignorieren, redet sich ein, es sei alles bestens. Tom redet ihr ins Gewissen, aber Maggie will einfach nicht wahrhaben, dass sie auch gegen Mäuse allergisch ist. Es stellt sich heraus, dass Maggie eine schwangere Maus gekauft hat, denn auf einmal hat sie 12 Mäuse. Ihre neugierigen Brüder finden Maggies Geheimnis heraus und verpetzen sie bei Oma. Maggie ist sauer auf die ganze Welt, vor allem auf Claire. Wer hatte denn die bescheuerte Idee mit der Maus? Maggie fühlt sich schrecklich und vor allem sehr einsam. Doch dann wird ihre kleine Schwester June geboren …

Eigentlich bin ich ja kein besonders großer Fan von Graphic Novels, doch diese hat mir richtig gut gefallen. Ich fand das Thema sehr interessant. Tatsächlich kannte ich bisher gar kein Kinderbuch zum Thema Allergien, deshalb freut es mich, dass es jetzt dieses tolle Buch gibt. Viele Kinder haben entweder selbst Allergien oder kennen Kinder in der Schule und im Freundeskreis, die eine Allergie haben. Vor allem gefiel mir, dass dieses Buch kein typisches, trockenes Sachbuch ist, obwohl es jede Menge Wissen enthält, sondern eine spannende Geschichte mit einer sympathischen Heldin, in der es um so viel mehr geht, als nur um Maggies Allergie.

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 5. April 2023

"Fred und ich"


Anni mag Fred. Fred mag Anni. So einfach ist das. Oder doch nicht? "Fred und ich"!

Lena Hach Fred und ich 978-3-407-75719-7 Beltz Verlag Alter: 11+

Jeden Morgen geht Anni in die Bäckerei und holt sich ein Brötchen und Kaffee. Eines Tages sieht sie dort einen Jungen mit einer unmöglichen Frisur. Sie überlebt noch, ob sie ihm die Visitenkarte ihrer Mutter (Friseurin) geben soll und ist dadurch so abgelenkt, dass sie ihren Hammer in der Bäckerei vergisst. Hammer? Wieso hat sie einen Hammer dabei? Dafür muss man wissen, dass Anni ein ungewöhnliches Hobby hat: Eisbaden! Den Hammer braucht sie, um das Eis im See aufzubrechen. Am See trifft sie den seltsamen Jungen wieder. Sie findet ihn ziemlich nervig und bescheuert. Er hält sie übrigens auch für ziemlich bescheuert und vor allem für lebensmüde, weil Eisbaden gefährlich ist. Da kann man einen Herzinfarkt kriegen. Doch Anni meint, die richtige Vorbereitung ist alles. Sie badet, zieht sich um und sitzt neben dem Jungen auf der Bank. Weil sie Kaffee trinkt, kommt sie sich ziemlich erwachsen vor. Dann muss sie zur Schule. Muss er nicht zur Schule? Annis beste Freundin Elmira redet nur von Schminken und Jungs und von der Klassenfahrt in den Schwarzwald übernächste Woche. Am nächsten Morgen ist der Junge wieder am See. Er meint, Anni solle nicht allein eisbaden, weil ihr dann keiner helfen kann, falls etwas passiert, und er würde auf sie aufpassen. Er hat sogar eine Rettungsdecke dabei, für alle Fälle. Was für ein Macho! Er kann ja mitmachen, meint Anni. Er macht es tatsächlich. Er sagt, er heißt Fred. Als er sich auszieht, sieht Anni seine Brüste. Ist Fred ein Mädchen? Ist Fred vielleicht die Abkürzung von Frederike? Im Informatikunterricht beginnt Anni zu googeln und stößt dabei auf den Begriff “trans”. Sie trifft Fred nun täglich am See. Er muss nicht zur Schule, weil er in Berlin wohnt. Dort sind gerade Ferien, und er macht hier ein Praktikum in der Bäckerei, die seiner Tante gehört. Sie essen Mohnschnecken, die er selbst gemacht hat und reden über alles mögliche. Anni erzählt von ihrem Onkel Franz, den sie sehr geliebt hat und der vor einiger Zeit bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam und auch davon, welche Ängste das bei ihr ausgelöst hat. Auch, dass sie vor hat, die Klassenfahrt zu schwänzen, vertraut sie Fred an. Fred erzählt von seiner letzten Klassenfahrt, auf der er ins Mädchenzimmer musste, weil es viele Leute gibt, die einfach nicht verstehen wollen, dass er ein Junge ist, schon immer einer war. Die beiden rennen um den See, dabei stolpert Anni eine Böschung hinunter und bricht in den vereisten See ein. Fred ruft seine Tante an, und sie bringen Anni nach Hause. Anni vertraut Elmira an, dass sie sich verliebt hat, in einen tollen, netten Jungen, der in der Bäckerei arbeitet. Dass Fred “trans” ist, erwähnt sie nicht. Am nächsten Tag kommt Fred nicht zum See. Anni besucht ihn, und seine Tante sagt: “Sie” ist krank. Die Tante kommt mit Freds Identität als Junge nicht so recht klar. Sie denkt, das sei nur eine Phase, doch Fred weiß es besser. Bevor Anni sich versieht, rutscht ihr ein “Ich mag dich.” raus. Fred scheint sie auch zu mögen. Als es ihm besser geht, verabreden die beiden sich abends im Friseursalon von Annis Mutter. Fred wollte sich schon lange mal die Haare färben. Anni hat alles mit Lichterketten für ihr Date dekoriert. Fred bekommt die volle Verwöhnbehandlung mit Kopf- und Nackenmassage, bevor es ans Färben (grün!) geht. Fred meint, dass Anni ihn mutiger macht. Anni lacht. Gerade sie mit ihrer ständigen Angst macht ihn mutig. Dann lackieren sie sich noch gegenseitig die Fußnägel. Anni nimmt Fred mit zum Spieleabend bei Elmira, wo sie eine Menge Spaß haben. Doch irgendwann wird es Zeit für Fred, nach Berlin zurückzukehren …

Eine total schöne Geschichte über die erste Liebe, leicht und doch voller Tiefgang! In diesem recht dünnen Büchlein steckt weit mehr, als man anfangs denkt. Schade, dass die Geschichte so schnell vorbei ist. Man hat Anni und Fred gerade erst richtig kennengelernt und muss sich schon von ihnen trennen. Eine Fortsetzung wäre hier echt angesagt!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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