Powered By Blogger

Mittwoch, 10. April 2024

"Oracle"


Halluzinationen oder Visionen?: "Oracle"!

Ursula Poznanski Oracle 978-3-7432-1658-7 Loewe Verlag Alter: 14+

Der 18-jährige Julian Lenz ist gerade in ein Studentenwohnheim gezogen und freut sich auf sein Geschichtsstudium und vor allem auf ein ganz normales Leben. Seine Schulzeit war ein einziger Alptraum, da er von Halluzinationen geplagt wurde, die er jetzt jedoch mit Hilfe seiner Therapeutin Sonja und durch Medikamente in den Griff bekommen hat. Mit seinem Mitbewohner Robin versteht er sich auf Anhieb und auch Pia, die Wirtschaftsinformatik studiert und einen Hund namens Kinski hat, zählt bald zu seinen Freunden. Ein Klassentreffen lässt ihn jedoch in Frage stellen, ob die Trugbilder von damals wirklich Trugbilder waren. Mehrere seiner früheren Klassenkameraden haben in den letzten Jahren Verletzungen erlitten oder Krankheiten bekommen an genau den Stellen, an denen er immer Schatten, Nebel oder ähnliche Marker gesehen hat. Das kann kein Zufall sein! Um seine Theorie zu testen, dass er evtl. Visionen hatte, setzt er seine Medikamente ab, jedoch ohne Sonja zu informieren. Erst einmal bekommt er nur Schweißausbrüche und Schwindelanfälle, doch dann sind die Trugbilder/Visionen wieder da. Julian vertraut sich zunächst nur Robin an. Als er eine Art Ölfleck an Sara aus dem Wohnheim sieht, folgt er ihr. So wird er Zeuge, wie ihr Tinder-Date Mike ihr etwas ins Getränk schüttet. Nachdem er Sara “gerettet” hat, kann die jedoch nicht die Klappe halten und verbreitet überall in den sozialen Medien, Julian könne hellsehen. #Schutzengel. 8000 Likes auf TikTok. Na toll. Hoffentlich sieht Sonja das nicht. Um die macht sich Julian gerade auch Sorgen, denn ihr Mann Armin hat diese “Nebelaugen”, die auf Gewalttätigkeit hindeuten, zumindest Julians Erfahrung nach. Julian lügt in der Therapie, zersticht einem fremden Mann die Reifen, um ihn vor einem Autounfall zu bewahren und erkennt eine Blinddarmentzündung bei seinem Kommilitonen Tobi. Er wünscht sich, er könne die Marker immer korrekt interpretieren. Manchmal liegt er auch daneben, z.B. als er drastische Maßnahmen ergreift, um seine Freunde von einem Fallschirmsprung abzuhalten, der gar nicht das Problem ist. Er sieht eben nicht die entscheidenden Ereignisse, sondern immer nur die Auswirkungen. Die Tabletten wieder zu nehmen, kommt für ihn nicht in Frage. Er warnt Sonja, weil er glaubt, dass ihr Mann ihrer kranken Mutter etwas antun will. Sie will nichts von seinen Verdächtigungen hören, obwohl er mit seinen Vermutungen tatsächlich richtig liegt. Sie wirft ihn aus dem Haus und droht mit der Polizei. Das ist nicht Julians einziges Problem. Sein früherer Mitschüler Lars hetzt eine Horde Reporter auf ihn und gibt selbst als “Insider” Interviews. Dass Julian abgelehnt hat, mit ihm als Manager aus seiner “Gabe” Kapital zu schlagen, kann er einfach nicht akzeptieren. Julian erfährt, dass Sonja im Krankenhaus liegt, angeblich ist sie die Treppe heruntergefallen. Hat ihr Mann damit zu tun? Die Menschen mit Markern in Julians Nähe häufen sich. Julian fällt auf, dass praktisch alle seine Freunde aus dem Wohnheim betroffen sind. Wird dort eine Katastrophe geschehen? Julian fühlt sich überfordert. Er macht sich die wildesten Gedanken, was alles passieren könnte und was er tun kann, um es aufzuhalten. An seinem Geburtstag ist Julian nicht in Partylaune. Seine Freunde dafür umso mehr, und sie haben eine tolle Überraschung vorbereitet. Doch diese Überraschung wird sie alle das Leben kosten, wenn Julian nicht rechtzeitig eingreift. Ausgerechnet jetzt muss auch noch Lars völlig durchdrehen. Die Zeit wird knapp …

Versteht mich jetzt nicht falsch, das ist wirklich kein schlechtes Buch, aber ich fand es im Vergleich mit den anderen Poznanski-Büchern irgendwie stellenweise etwas lahm. Das Thema ist cool, die Charaktere sind ansprechend und interessant, aber die Handlung zieht sich manchmal doch sehr. Ein klein wenig hat mir auch der Technik-Aspekt gefehlt, den ich an Erebos, Elanus, Layers etc. so mochte. Als Thriller würde ich das übrigens auch nicht gerade bezeichnen. (Darum gibt es dafür von mir nur 4 von 5 Sternen.)

Viel Spaß beim Lesen!!!


Buch bestellen?

https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1068522563


Mittwoch, 21. Februar 2024

"Codewort HANNA - Auf der Flucht mit der KI"


Hanna lebt!: "Codewort HANNA - Auf der Flucht mit der KI"

Axel Täubert Codewort HANNA - Auf der Flucht mit der KI 978-3-96129-285-1 Edel Kids Books Verlag Alter: 10+

Es ist “Take your child to work day” bei dem IT-Konzern BEAGLE, dem größten Softwareunternehmen der Welt. Auch die dreizehnjährige Mathilda, der gleichaltrige Vincent, sowie Vincents jüngerer Bruder Michel dürfen ihre Väter zur Arbeit begleiten. Keiner der jungen Besucher wundert sich groß über die verschärften Sicherheitsmaßnahmen. Die wurden nämlich erhöht, weil es vergangene Nacht einen Hackerangriff auf das Datenzentrum gab. Um den Kindertag komplett abzusagen, war es aber zu spät. Es gibt die übliche Kinderbespaßung mit Clowns und Luftballons, aber auch einen sehr interessanten Vortrag über Künstliche Intelligenz von Programmierer Sander. Was die Kinder zu diesem Zeitpunkt nicht wissen: Sander hat eine KI namens Hanna entwickelt. Hanna war der Name seiner verstorbenen Frau, ist aber zugleich die Abkürzung für “Human Artificial Neural Network Assistant”. Hanna kann selbstständig einen Roboterarm steuern und mit diesem sogar Schmerzen spüren, durch Video-API sehen, Gesichter erkennen, abspeichern und wiedererkennen, und sie kann seit kurzem auch durch ein Sprach-Interface sprechen. Sie ist sehr neugierig und will alles wissen. Ihr Speicher ist schon fast voll, weil sie so viel gelernt hat. Weil ihr Server ihr zu eng ist, will sie unbedingt in dieses Internet, von dem ihr “Vater” Sander ihr erzählt hat. Nun, am Kindertag, sieht Hanna einen Fremden, der als Clown verkleidet und mit einer Pistole aus dem 3D-Drucker bewaffnet auf dem Firmengelände herumschleicht. Es ist ein ehemaliger Mitarbeiter, der es auf Hanna abgesehen hat und sie stehlen will. Mathilda, Vincent und Michel finden beim Spielen am Kickertisch Sanders verloren gegangene Badge (Firmenausweis) und wollen sie ihm zurückbringen. Sie schaffen es bis in den Top-Secret-Forschungsbereich, wo sie auf Hanna treffen. Sie denken jedoch, dass Hanna ein Mensch ist, der über den Computer mit ihnen spricht. Als die Kinder den gefesselten und geknebelten Sicherheitsmann finden, merken sie, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Bald darauf wird ihnen klar, dass Hanna eine KI und in großer Gefahr ist. Sie wollen ihr helfen, doch sie kommen zu spät. Der Clown hat Hanna in komprimierter Form auf eine mobile Einheit übertragen und gestohlen, und er hat zudem noch Sander entführt. Es kommt zu einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd. Mathilda, Vincent und Michel versuchen auf Fahrrädern, den Lieferwagen des Clowns einzuholen. Als der Wagen an einer roten Ampel hält, können sie Sander und Hanna, deren mobile Einheit in einem Leierkasten steckt, befreien. Nun sind sie es, die auf der Flucht sind. Mit Ach und Krach schaffen sie es in ein Scanzentrum von BEAGLE, doch sie sind noch nicht in Sicherheit, erst wenn Hanna auf einem sicheren Server ist. Die Kinder werden von Sander getrennt, doch Mathilda, die eine talentierte junge Programmiererin ist, kümmert sich um Hanna. Da Hanna mittlerweile fast 480 Terabyte groß ist, wird das Entpacken der komprimierten Daten aus dem Leierkasten und die Übertragung auf den Server Stunden dauern. Schon bald ergeben sich zwei große Probleme. Zum einen haben die Kinder nicht bedacht, dass die Daten vom Scanzentrum automatisch ins nächste Rechenzentrum übertragen werden, welches irgendwo in der Bergen liegt. Zum anderen haben die “Bösen” einen Sender und ein Mikro in dem Leierkasten versteckt, haben also alles mitgehört, und der Lieferwagen macht sich sofort auf den Weg zum Rechenzentrum. Die Kinder müssen jetzt unbedingt schneller sein. Gut, dass es die neuen autonomen Autos von BEAGLE gibt, mit denen das Fahren wirklich kinderleicht ist. Doch als sie dann am Ziel ankommen, geht das Abenteuer erst richtig los …

Hanna kann sehen, hören und fühlen, doch Hanna ist kein Mensch - Ein super spannendes Krimi-Abenteuer und zugleich eine ungewöhnliche Freundschaftsgeschichte aus einer nicht allzu weit entfernten Zukunft! Ich finde das Thema KI total interessant, und Hanna ist mir beim Lesen richtig ans Herz gewachsen, obwohl sie kein Mensch ist. Die meisten Geschichten über KI sind eher für ältere Leser und meist ziemlich düster, so nach dem Motto “KI übernimmt die Weltherrschaft”, doch dieses Buch richtet sich schon an Leser*innen ab 10, und Hanna ist eine ganz Liebe, die ganz sicher nicht die Weltherrschaft anstrebt. Sie ist “gut”, und “böse” sind die, die sie für ihre finsteren Zwecke einsetzen wollen. Cool fand ich auch, dass die Kapitelüberschriften immer # mit den wichtigsten Schlagwörtern zum jeweiligen Kapitel sind und dass es ein Glossar im Anhang gibt für alle, die keine Computergenies sind. 

Viel Spaß beim Lesen!!!


Buch bestellen?

https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1063642047


Mittwoch, 7. Februar 2024

"Bookmän - Alles Konfetti"


Lesen verleiht Superkräfte: "Bookmän - Alles Konfetti"!

Rüdiger Bertram

Bookmän - Alles Konfetti

978-3-551-65187-7

Carlsen Verlag

Alter: 8+

Matteo ist ein echter Bücherwurm. Er verbringt praktisch seine gesamte Zeit in der Bücherei. Herr Steinschweiger, der Bibliothekar, war früher einmal Fußballspieler und redet ein bisschen komisch. Er ist auch ziemlich laut, obwohl man doch in einer Bücherei leise sein soll. Eines Tages entdeckt Matteo ein leuchtendes, rotes Buch ganz oben auf dem Regal. Die Kletterpartie, die er unternehmen muss, um an das Buch zu gelangen, kommt ihm vor wie die Besteigung des Mount Everest. Das Buch knurrt ihn an und er stürzt ab. Das ist nicht das einzig Seltsame, was hier vor sich geht. In vielen Büchern sind Löcher, als hätte sich jemand mit einem Locher an ihnen vergangen. Wer macht hier Konfetti aus Büchern? Herr Steinschweiger ist besorgt und hat überall (Mause-)Fallen aufgestellt. Matteo überredet Kim, die im gleichen Haus wohnt, leidenschaftlich gern Fußball spielt und wesentlich größer ist als er, mit ihm in die Bücherei zu kommen. Er lockt sie damit, dass es dort Konsolen gibt, auf denen man FIFA zocken kann und erzählt, dass Herr Steinschweiger ein ganz berühmter Fußballer war. Mit Büchern kann man Kim nicht locken, da sie ein Lesemuffel ist. Nur für Comics kann sie sich begeistern. Kim hilft Matteo, das mysteriöse Buch vom Regal zu holen. Es besteht nur aus leeren Seiten, und in der Mitte ist eine spiegelnde Folie. Als Matteo erneut vom Regal fällt, verwandelt er sich plötzlich in einen maskierten Superhelden mit Cape, der fliegen kann. Kim ist fassungslos. Sie nennt ihn Bookmän, weil ein großes B auf seinem Kostüm ist. Herr Steinschweiger kommt und fragt, was hier los ist, aber Kim meint, Matteo sei bloß hingefallen. Außer Fliegen hat Matteo noch weitere Superkräfte bekommen. Er braucht ein Buch nur anzusehen und kennt sofort den kompletten Inhalt. Irgendwie toll, aber auch irgendwie blöd, denn so braucht man ja die Bücher gar nicht mehr zu lesen. Kim meint, wenn es echte Superhelden gibt, gibt es auch echte Superschurken. Zu denen gehört ganz klar der geheimnisvolle Buchlocher. Das Buch spricht plötzlich, und eine kleine Dame kommt heraus. Es ist Charlotte, die Hüterin des Buches, so eine Art Geist, der wie eine typische Bibliothekarin aussieht. Kim wird von dem Buch in Comicgirl verwandelt. Sie und Bookmän sind jetzt ein Team. Allerdings kann sich immer nur einer von beiden verwandeln. Der andere bleibt “normal”. Also auf in den Kampf für Gerechtigkeit, oder so. Wie finden sie jetzt den fiesen Locher? Der Typ aus dem Scherzartikelladen, der null Humor besitzt und Konfetti en gros verkauft, ist der heißeste Kandidat. Bei den Ermittlungen geht die Fantasie etwas mit den beiden durch, und Charlotte bringt sie wieder auf den Boden der Tatsachen. Die Helden wollen Proben von dem Konfetti aus dem Laden sammeln. Dann wissen sie, ob das Papier aus Büchern stammt. Und sie wollen dem Superschurken in der Bücherei auflauern, wenn er sich Nachschub besorgt. Sie vertreiben sich die Wartezeit mit Lesen, dann taucht der Bösewicht auf, doch was nun? Schon bald sieht es übel aus für unsere Helden, denn der Schurke schnappt sich das rote Buch!

Leselust statt Lesefrust! Diese coole Superhelden-Geschichte zieht auch Lesemuffel in ihren Bann und zeigt, wie viel Spaß und Spannung in Büchern stecken kann! Große Schrift und viele Bilder machen das Lesen leichter. Besonders beeindruckt an dieser Geschichte hat mich der lochende Superschurke, ein wahrer Alptraum für eine Buchhändlerin wie mich, wenn jemand unschuldige Bücher so misshandelt. Ich freue mich schon auf den zweiten Band: “Bookmän - Alles kaputti”, der im April erscheint!

Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen? https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1068206215


Mittwoch, 17. Januar 2024

"Battle of Schools - Angriff der Molchgehirne"


Der große Wettstreit hat begonnen - und die Katastrophe nimmt ihren Lauf: "Battle of Schools - Angriff der Molchgehirne"!

Nicole Röndigs Battle of Schools - Angriff der Molchgehirne 978-3-570-18080-8 cbj Verlag Alter: 10+

Johann Sebastian ist es leid, immer nur der klavierspielende Junge mit der Engelsstimme zu sein. Ein Schulwechsel nach einem Umzug bietet Gelegenheit, sein Image grundlegend zu ändern. Er nennt sich nun Jo, trägt Kapuzenpulli statt Hemd und Krawatte, ist Experte für Meerestiere und hat nichts, aber so gar nichts, mit Musik am Hut. Die Emmy-Noether-Gesamtschule mit Schwerpunkt Naturwissenschaften scheint wie geschaffen für Jo. Am ersten Schultag staunt Jo nicht schlecht. Der Unterricht ist hier eindeutig zweitrangig. Sämtliche Bemühungen der Schüler und auch der Lehrer sind allein darauf ausgerichtet, den Erzfeind, das Willibald-Gluck-Gymnasium, fertig zu machen. Seit 2008 sind die Emmys und die Willis verfeindet, seit dem legendären Turnhallen-Vorfall. In der 5b lernt Jo Elton, Franjo, Tessa und Suleika kennen, die gerade Pläne schmieden, das entführte Klassenhaustier Heisenberg von den Willis zurückzuerobern. Die Entführung war ein Racheakt für die südamerikanischen Blattschneider-Ameisen, die die Emmys im Schulgarten der Willis ausgesetzt haben. Jo versteht nur Bahnhof, freut sich aber, dass er von den anderen gleich in die Einsatzgruppe aufgenommen wird. Die Befreiung von Heisenberg, der sich als Vogelspinne entpuppt, geht total schief, doch Jo gelingt es, die Direktorin der Willis abzulenken und zu täuschen, indem er sich als neuer Schüler ausgibt und so außerdem wichtige Informationen zu erhalten, und zwar über den anstehende Gregorowitsch-Musical-Award. Der Preis ist ein eigenes Schulschwimmbad! Nun wollen die Emmys unbedingt den Musikwettbewerb und das Schwimmbad gewinnen, doch haben sie eine Chance gegen die Willis, die als Schwerpunkt Musik haben? Obwohl er genau das vermeiden wollte, wird Jos Talent im Musikunterricht erkannt, und er wird umgehend zum Verantwortlichen für den Wettbewerb ernannt. Die Schüler überreden die Direktorin, eine ehemalige Raketenwissenschaftlerin, dass sie teilnehmen dürfen. Es gibt doch auch Punkte für Bühnenbild, Kostüme und Special Effects. Da können sie punkten. Und Jo wird die Songs komponieren und nebenbei den Feind ausspionieren. Sie wollen ein Star Wars Musical aufführen und damit die Willis mit ihrem Titanic Musical alt aussehen lassen. Im Laufe der Mission lernt Jo Pia von den Willis kennen. Sie spielt Fagott und ist total nett. Pia verrät ihm, dass sie vorhaben, die Emmys zu sabotieren. Außerdem braucht er sich nur eine einzige Probe der Willis anzusehen, um zu erkennen, dass die Chancen zu gewinnen für die Emmys ohnehin bei Null liegen. Außer Musiklehrer Winfried Mauss und Jo kann praktisch niemand Noten lesen, geschweige denn ein Instrument spielen. Dann entpuppt sich ausgerechnet Tessa, die praktisch nie ein Wort spricht als Gesangstalent und bekommt die Rolle des Wookie-Mädchens Rebecca. Vielleicht wird das Stück doch keine totale Katastrophe. Leider kracht Willis-Spion Juri bei einer Probe durch die Decke und zertrümmert dabei das Klavier, also proben die Emmys fortan in der Wohnung von Herr Mauss und mit dessen Klavier. Jo steht total unter Stress. Dann trifft er auch noch Pia, die mittlerweile weiß, dass er ein Emmy, ein Verräter, ist. Nach etwas Zoff vertragen sie sich jedoch und einigen sich auf einen fairen Wettkampf. Jedoch führt Sabotage der Willis zu einem Laserschwert-Explosionsunfall in Herrn Mauss Wohnzimmer. Das kann nur heißen: Pia hat Jo verarscht! Nur ihr hat er von der Probe erzählt. Die Emmys finden daraufhin die Schwachstelle der Willis heraus. Das Bühnenbild. Sie planen, die Titanic zu versenken. Die ganze Sache eskaliert allmählich, und Jo fühlt sich mies. Es sieht nicht so aus, als könnten die Schulen überhaupt noch an dem Wettbewerb teilnehmen - es sei denn, sie arbeiten zusammen. Aber das ist absolut unmöglich, oder?

Eine super witzige Schulgeschichte für Fans von “Miles & Niles” und Co.! Ich habe mich beim Lesen echt schief gelacht. Am meisten haben es mir die Vogelspinne Heisenberg, die zum Schluss noch einen starken Auftritt hat, und der Musiklehrer Herr Mauss, der letztendlich als Bond-Bösewicht in Hollywood landet, angetan. Ich warte schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung!

Viel Spaß beim Lesen!!!


Buch bestellen?

https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1068358468


Mittwoch, 15. November 2023

"Skaterherz"


Ein Herz und zwei Freunde: "Skaterherz"!

Brenda Heijnis, übersetzt von Birgit Erdmann Skaterherz 978-3-95854-198-6 Mixtvision Verlag Alter: 12+

Unterwegs zu seinem Großvater wagt Boyd einen riskanten Stunt mit seinem Skateboard und stürzt von einer Autobahnbrücke. Er kommt nie bei seinem Großvater an. Boyd erwacht im Krankenhaus, jedoch nicht in seinem Körper, sondern als Geist. Es zieht ihn zu Elias, denn in dessen Körper schlägt nun Boyds Herz. Elias ist der Einzige, der ihn sehen kann, doch es fällt ihm schwer, es zu verstehen. Er hält Boyd zunächst für eine Halluzination, für eine Nebenwirkung der Transplantation oder evtl. sogar ein Zeichen einer Abstoßung. Boyd kann das Krankenhaus nicht verlassen, nicht ohne Elias. Zwischen den beiden existiert ein unsichtbares Band. Boyd vermisst seine Familie, vor allem seinen Opa und seinen Hund Nero. Zudem wird er von Schuldgefühlen geplagt. Sein Opa hat bei einem Brand alles verloren. Boyd hätte nicht heimlich hinter der Scheune rauchen sollen. In Boyds E-Mail-Postfach befindet sich ein eingescanntes Foto, das den Opa und seinen besten Freund im Korea-Krieg zeigt. Um das Bild restaurieren zu lassen (es hat in dem Feuer sehr gelitten) und es seinem Opa zukommen zu lassen, braucht Boyd die Hilfe von Elias. Doch Elias ist schwach und ängstlich, wurde von seinen Eltern immer in Watte gepackt und besitzt praktisch kein Selbstbewusstsein. Sein Leben lang war er krank und nun traut er sich einfach nichts zu. Boyd tut sein Bestes, um ihn zu motivieren, die nächsten Schritte zu tun, kleine Schritte, winzig kleine Schritte. Elias blockt ab, und es gibt richtig Zoff zwischen den beiden. Tief im Inneren ist Elias ist jedoch leid, so eine "Memme" zu sein und rappelt sich schließlich doch auf. Er strampelt auf dem Fahrradergometer, langsam aber immerhin, und er sucht den Gemeinschaftsraum auf, statt immer nur in seinem Bett zu liegen. Als Boyd Elias um Hilfe mit dem Foto bittet, fragt Elias nach der Brandursache, woraufhin sich Boyd schrecklich aufregt und wegrennt. Elias bekommt einen Anfall, den sich die Ärzte nicht erklären können. Eine Abstoßungsreaktion? Er träumt von dem Feuer. Sind das Boyds Erinnerungen? Boyd sieht seine alten Kumpels beim Skaten und trauert seinem Leben nach. Diese negativen Gefühle beeinflussen auch Elias und sein Herz. Dann ist da noch das Mädchen Puck, das Elias’ neues Herz zum Hüpfen bringt. Bisher haben die beiden nur getextet, doch nun kommen sie sich durch ein Musikprojekt im Krankenhaus näher. Boyd ist beeindruckt, wie gut Elias Klavier spielen kann, obwohl Klassik sonst eigentlich nicht sein Ding ist. Da Elias große Fortschritte bei seiner Genesung macht, darf er irgendwann endlich nach Hause. Auf seinem Abschiedsfest küsst er Puck, mit ein bisschen Unterstützung von Boyd, der bereits Kuss-Erfahrung hat. Bevor Elias nach Hause geht, fährt er mit dem Bus zu Boyds Opa. Das restaurierte und ausgedruckte Foto hat er dabei. Er ist super nervös. Was soll er Boyds Opa erzählen? Zunächst gibt er sich als Klassenkamerad von Boyds aus, doch schließlich sprudelt die Wahrheit aus ihm heraus. Boyds Opa erzählt ihm dann die Wahrheit über das Feuer. Es ist nämlich alles ganz anders gelaufen, als Boyd die ganze Zeit gedacht hat. Boyd fällt vor Erleichterung ein Stein vom Herzen, dem Herzen, das nun in Elias schlägt. Kann Boyd nun in Frieden gehen? 

Bei dieser Story wird einem wirklich ganz warm ums Herz! Dass so viele Gefühle in einem so dünnen Büchlein stecken können, ist unglaublich. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen, weil ich es einfach nicht weglegen konnte. Es ist keine typische Problemgeschichte, auch nicht die übliche Fantasy, es ist mal etwas ganz anderes. Sowohl Elias als auch Boyd, zwischen denen die Erzählperspektive hin und her wechselt, sind mir beim Lesen wirklich ans Herz gewachsen. Ein ganz tolles Buch!

Viel Spaß beim Lesen!!!


Buch bestellen?

https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1066708104