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Mittwoch, 15. März 2023

"Kinder unterm Hakenkreuz"


Geschichte wird lebendig: "Kinder unterm Hakenkreuz"!

Frank Schwieger

Kinder unterm Hakenkreuz - Wie wir den Nationalsozialismus erlebten

978-3-423-76440-7

dtv Verlag

Alter: 9+

Ein Buch über die Zeit des Nationalsozialismus für Kinder ab 9 Jahren? Ist das nicht zu früh? Antwort: Nein. Sicher, es ist kein leichtes Thema, und viele Eltern schrecken davor zurück, mit ihren Kindern darüber zu sprechen. In der Schule kommt dieses Kapitel der deutschen Geschichte auch erst viel später dran. Wie soll man also reagieren, wenn Kinder fragen? Wie kann man ihnen das Thema kindgerecht näher bringen? Der Autor und Lehrer Frank Schwieger hat mit seinem Buch “Kinder unterm Hakenkreuz” einen guten Weg gefunden. Zehn fiktive Kinder aus der Zeit des Nationalsozialismus erzählen Geschichten aus ihrem Leben. Die Kinder mögen fiktiv sein, ihre Geschichten sind es nicht. So oder so ähnlich haben es damals viele Kinder erlebt. Doch von diesen echten Zeitzeugen gibt es nicht mehr viele, die den Kindern von heute von den Geschehnissen von damals erzählen können. Das übernehmen hier daher nun die Kinder aus den Geschichten. Und diese haben viel zu erzählen: Da ist Erna, 11 Jahre alt, die es nicht ok findet, dass am 1. April 1933 die jüdischen Geschäfte boykottiert werden sollen. Mutig schnappt sie sich ihr Sparschwein und beschließt, sich gerade an diesem Tag in Frau Blums Schuhgeschäft ein paar neue Schuhe zu kaufen. Da ist Willi, ebenfalls 11 Jahre alt, der stolz ist, nun zu den Pimpfen (Teil der Hitlerjugend) zu gehören. Vor allem gefällt ihm sein neues Fahrtenmesser, das er zur bestandenen Aufnahmeprüfung erhalten hat. Wie jedoch seine Kameraden und Mitschüler den Juden Michael behandeln, das gefällt ihm nicht. Dann ist da Anneliese, 13 Jahre alt, deren Familie den Bendheims hilft, den jüdischen Nachbarn, in der Nacht, als all die jüdischen Wohnungen und Geschäfte zerstört werden und die Synagoge brennt. Da sind Jakob, 10 Jahre alt und seine kleine Schwester Judith, die in den Niederlanden leben. Als Juden dürfen sie nicht mehr in die normale Schule gehen, dürfen keine Fahrräder besitzen, keine Geschäfte und Cafés mehr betreten. Als die Situation immer schlimmer wird, werden sie von ihren Eltern aufs Land geschickt, wo sie von einer Bauernfamilie versteckt werden. Da ist Lea, 12 Jahre alt, die mit ihrer Familie von Österreich nach Frankreich gezogen ist. Doch auch dort ist die Familie nicht sicher, die Eltern werden verhaftet, weil sie Juden sind. Haushälterin Sophie bringt Lea und ihre kleinen Brüder in den Süden. Dort gibt es ein kleines Dorf, wo ein netter Pastor lebt, der viele jüdische Kinder versteckt. Da ist Marek, 16 Jahre alt, der eben noch in Deutschland aufs Gymnasium ging und sich wenig später im Warschauer Ghetto wiederfindet, wo er nach Meinung der Nazis hingehört. Dann ist da Helmut (also in der Geschichte heißt er Helmut, im Steckbrief am Kapitelanfang steht “Willi”, sicher ein Druckfehler), 14 Jahre alt, der in Hamburg lebt. Hamburg wird von den Engländern bombardiert, auch das Haus, in dem Helmut mit seiner Familie wohnt, wird zerstört. Dann ist da noch Palle, 12 Jahre alt, aus Dänemark. Das Land ist von den Deutschen besetzt. Die (jüdische) Familie beschließt, nach Schweden zu fliehen. Und dann ist da Sigrid, 10 Jahre alt, die in einem Dorf in Ostpreußen lebt. Nach dem Krieg fliehen sie und viele andere vor der anrückenden Roten Armee. Und zum Schluss ist da noch Jana, 11 Jahre alt, die in Auschwitz war - und überlebte. Zwischen den einzelnen Geschichten gibt es Seiten mit Sachinformationen und Bildern, die noch einmal auf die Thematik der einzelnen Geschichten eingehen. Kurz und einfach wird hier Wissen vermittelt. Gerade diese sich ergänzende Mischung aus Sachinformationen und Geschichten, die aus der Perspektive von Kindern erzählt werden, macht dieses Buch so gelungen. Obwohl es sich ausdrücklich an Kinder richtet (bzw. an Kinder und ihre Eltern, denn so ganz allein lassen sollte man jüngere Kinder mit diesem Buch nicht, sondern schon auch in der Familie gemeinsam darüber reden und es vielleicht auch einfach zusammen lesen), möchte ich “Kinder unterm Hakenkreuz” auch Jugendlichen und jungen Erwachsenen ans Herz legen, da es sich leicht liest und trotzdem viel zu bieten hat. Für alle, denen die gängigen Bücher zu diesem Thema einfach zu “heftig” sind, ist dieses eine gute Alternative bzw. ein guter Einstieg in die Thematik, bevor man sich dann weiteren Büchern widmet. Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen? https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1066454559


Mittwoch, 8. März 2023

"Das fantastische fliegende Fundbüro"


Hast Du etwas verloren? Dann hilft Dir: "Das fantastische fliegende Fundbüro"!

Andreas Hüging & Angelika Niestrath Das fantastische fliegende Fundbüro 978-357-017982-6 cbj Verlag Alter: 8+

Eines Tages kommt die coole Sina eine Zeit lang in die Klasse. Sie ist mit der Kirmes in der Stadt. Ihrem Vater Ronnie gehört dort die Geisterbahn. Das ist nichts für den ängstlichen Anton, der in der Schule immer von dem fiesen Julian geärgert wird. Antons bester und einziger Freund ist sein Hund Fluser. Als Fluser wegläuft und unauffindbar ist, ist Anton verzweifelt. Er stößt auf das Fundbüro von Romuald Elmer, einem hilfsbereiten, netten älteren Herren. Dieser stellt Anton seiner Enkelin Alex vor, die gerade an einer komischen Maschine schweißt. Alex zeigt Anton ihr geheimes Einsatz-Mobil für Spezialaufträge: ein fliegendes Bett! Ehe sich Anton versieht, geht der turbulente Flug, mit der waghalsigen Pilotin Alex am Steuer, auch schon los. Sie holen die sprechende Wahrsagekugel Pogo von der Kegelbahn ab, und Pogo prophezeit ihnen einen baldigen Absturz. Tatsächlich ist der Tank leer, und sie müssen notlanden und auftanken. Der Treibstoff ist scharfe Soße, darum riecht der Raketenantrieb des Bettes auch so stark nach Paprika und Chilli. Nachdem sie lange erfolglos nach Fluser gesucht haben, finden sie ihn schließlich, in einem Riesen-Chaos zwischen Lachshäppchen und anderen Leckereien bei einem Schönheitswettbewerb für Königspudel im noblen Parkhotel. Die Polizei ist schon im Anmarsch, doch sie können rechtzeitig verduften. Während des Einsatzes wächst der sonst so ängstliche Anton über sich hinaus, und Alex meint, er hätte das Zeug zum Spezialagenten. Fluser wundert sich, dass Herrchen jetzt so mutig ist. Auch in der Schule zeigt sich Antons neues Selbstbewusstsein. Er lässt sich von Julian nichts mehr gefallen und macht sich außerdem für Sina stark. Die lädt ihn auf die Kirmes ein, zur Probefahrt mit der Geisterbahn. Jetzt wird Anton doch ein wenig mulmig. Doch was ist das? Alle Geister sind weg! Gestohlen! Die Polizei weiß keinen Rat und interessiert sich ohnehin mehr für einen verschwundenen Reisebus. Sinas Vater beauftragt Elmers Fundbüro, und der holt Anton als neuen Spezialagenten für den Fall an Bord. Das Bett wird vollgetankt, und los gehts! Zusammen mit Alex, Pogo und Fluser sucht Anton nach den verschwundenen Geistern. Die Spur führt zum Schlossmuseum. Die Freunde sehen sich dort um, hören eine gruselige Stimme und entdecken einen Geheimgang, der sie in den Kerker führt. Hier entdecken sie nicht nur die verschollenen Geister, sondern treffen außerdem auf Graf Adalbert von Hohenstein-Wanderwitz, der behauptet, seit über dreihundert Jahren der Herr dieses Schlosses zu sein. Ist der Geisterdieb etwa ein echter Geist? Er sagt, er sei einsam und sehne sich nach Gesellschaft beim Spuken. Als er merkte, dass die anderen Geister gar nicht echt sind, war er sehr enttäuscht. Nachdem der Geistergraf die Freunde im Kerker eingesperrt hat, türmt er mit dem Raketenbett. Doch er kommt nicht weit, sondern legt noch im Schlosspark eine Bruchlandung hin. Er bereut seine Tat und will die gestohlenen Geisterpuppen zurückbringen. Dann erhält er ein unwiderstehliches Angebot. Wie wäre es, wenn er sich der Geisterbahn als Hauptattraktion anschließen würde? Das klingt nach einem Happy End, aber ist das Abenteuer damit wirklich schon zu Ende?

Ich will auch so ein fliegendes Bett!!! Da bin ich richtig neidisch auf die Helden dieser Geschichte. Dieses Buch macht einfach Spaß. Es steckt voller cooler Ideen, Spannung und Fantasie. Ich würde mich sehr über weitere Abenteuer mit dem fantastischen fliegenden Fundbüro freuen, doch noch ist leider kein Erscheinungstermin von Band 2 in Sicht. 

Viel Spaß beim Lesen!!!


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https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1063536757


Mittwoch, 1. März 2023

"Kein Horizont zu weit"

Reif für die Insel und Lust auf Romantik? Dann brauchst Du dieses Buch: "Kein Horizont zu weit"!

Alexandra Flint Kein Horizont zu weit (Tales of Sylt Band 1) 978-3-7432-1407-1 Loewe Verlag Alter: 16+

Als Kinder waren sie unzertrennlich: Leni, ihr älterer Bruder Till und dessen bester Freund Rafe. Als sie älter wurden, entwickelten Leni und Rafe Gefühle füreinander, die über Freundschaft hinausgingen. Doch an dem Abend, an dem sie sich zum ersten Mal küssten, geschah etwas Schreckliches: Das Hotel von Rafes Familie stand in Flammen, sein Vater und sein älterer Bruder Liam kamen bei dem Brand ums Leben. Rafe und seine Mutter verließen die Insel Sylt und zogen nach Kiel. Rafe hat sich seither nicht bei Leni gemeldet, bis … heute! Leni ist mittlerweile 20 Jahre alt und macht eine Ausbildung zur Schiffbauerin in der traditionellen kleinen Werft ihres Vaters, die auf exklusive Holzschiffe spezialisiert ist. Sie segelt leidenschaftlich gern und hat ein eigenes Boot, die “Möwe”. Leni fällt aus allen Wolken, als sie eines Morgens den völlig verkaterten Rafe als blinden Passagier an Bord der “Möwe” entdeckt. Aus dem schlaksigen Teenager von damals ist ein junger Mann mit breiten Schultern geworden. Sofort melden sich die Schmetterlinge in Lenis Bauch zurück. Rafe jedoch gibt sich abweisend. Sylt ist so ziemlich der letzte Ort, an dem er gerade sein möchte, da ihn hier alles an seinen Verlust erinnert. Im Auftrag seines Onkels soll er gemeinsam mit seinem Cousin Noel das abgebrannte Familienhotel neu aufbauen. Auch Leni und ihr Vater sind in die Bauarbeiten involviert, denn das neue Hotel soll eine Bar in Form eines Schiffes bekommen. Im “Café Flaschenpost”, welches idyllisch in einem Leuchtturm gelegen ist und Lenis Oma Edda gehört, gibt es bald kein anderes Thema mehr als Rafes Rückkehr auf die Insel und den Bau des neuen Hotels. Auch Lenis beste Freundinnen sind neugierig und fragen sich, ob Leni und Rafe wohl (wieder) zusammenkommen. Es sieht nicht danach aus. Rafe zeigt Leni die kalte Schulter und ist manchmal richtig fies, wenn sie auf ihn zugeht, dabei will Leni doch nur nett zu ihm sein. Irgendwann handeln sie einen “Waffenstillstand” aus, schließlich müssen sie noch eine Weile miteinander am Hotelprojekt arbeiten. Leni beschließt, Rafe Raum zu geben und die von ihm gezogene Grenze zu akzeptieren. Es vergeht einige Zeit, bis sich Rafe gegenüber Leni öffnet. Er gesteht ihr, dass sie für ihn fest mit der schlimmsten Nacht seines Lebens verbunden ist, der Nacht, die das “Davor” von dem “Danach” trennt. Er hat Angst, ihre Nähe zuzulassen. Trotzdem zieht es ihn immer wieder zu ihr hin. Nach einem zarten Kuss sucht er panisch das Weite. Später will er reden. Er macht sie ganz verrückt mit seinem Hin und Her. Beide wissen, dass man die Vergangenheit nicht auslöschen kann, dennoch beschließen sie, einen Neuanfang zu wagen, einander ganz neu kennenzulernen, herauszufinden, wer und was sie geworden sind und alles auf sich zukommen zu lassen. Leni besteht ihre Zwischenprüfung, feiert mit ihren Freunden und bekommt auf dem Leuchtturm einen leidenschaftlichen Kuss von Rafe. Überraschend kündigt sich Rafes Onkel Paul an, der die Fertigstellung des Hotels übernehmen will. Der geschäftstüchtige Paul setzt Rafe ganz schön unter Druck. Rafe und Leni entfliehen dem Stress für ein paar Tage auf der “Möwe”. Für einen Moment ist alles perfekt. Leni und Rafe sind glücklich. Doch dann kommt die Eröffnung des neuen Hotels und es geschieht etwas, das Rafe aus der Bahn wirft …

Sturmwarnung für die Liebe! Obwohl ich eigentlich nicht so der Lovestory-Typ bin, habe ich mich von dieser Geschichte einfach mitreißen lassen und das Buch in einem Rutsch verschlungen, denn es ist total fesselnd geschrieben und gar nicht kitschig. Leni und Rafe (aber auch Lenis Freundinnen und vor allem ihre Oma Edda) sind mir beim Lesen richtig ans Herz gewachsen. Außerdem fand ich die Location super. Da bekommt man richtig Lust auf Sylt.

Viel Spaß beim Lesen!!!


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https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1067053070