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Samstag, 27. Dezember 2014

Frohe Weihnachten!!!

Frohe Weihnachten wünsche ich Euch allen!!!

Vor lauter Weihnachtsstress habe ich doch am Mittwoch (24.12.) ganz vergessen zu bloggen. Sorry ;-). Da ich wohl auch am nächsten Mittwoch (Silvester!) eher nicht dazu kommen werde, wünsche ich Euch schon mal einen Guten Rutsch ins neue Jahr! Am 7. Januar gibt es dann wieder Buchtipps von mir. 

Eure Very

Mittwoch, 17. Dezember 2014

"Zertrennlich"

Heute geht es weiter mit meinen besonderen Lieblingsbüchern! Ob als Weihnachtsgeschenk oder zum selber lesen, hier ist für (fast) jeden etwas dabei.

Los geht es mit der Geschichte der Zwillinge Viola und Issy in: "Zertrennlich"!

Saskia Sarginson, übersetzt von Sandra Knuffinke und Jessika Komina
Zertrennlich
978-3-8390-0152-3
Script 5 Verlag
Alter: 14+

1972: Die Zwillinge Viola und Isolte (genannt Issy) Love wachsen bei ihrer Mutter Rose (Vater ist unbekannt) in einer Hippie-Kommune in Wales auf. Später ziehen sie in ein kleines Häuschen im Wald an der Ostküste Englands. Eine Zeit lang wohnen auch Luke und Abby aus der Kommune dort. Mutter Rose macht auf Selbstversorger und das Geld ist ständig knapp, denn sie raucht und trinkt zu viel. Die Mädchen werden in der Schule eine Klasse zurückgestuft, da sie vorher ausschließlich von ihrer Mutter unterrichtet wurden. Die andere Schüler und die Leute im Dorf finden sie seltsam. Viola und Issy freunden sich mit zwei Jungs aus der Gegend an, die ebenfalls Zwillinge sind. Michael und John gehen auf eine andere Schule in die 8. Klasse, sie selbst sind erst in der 6. Klasse. Sie treffen sich erstmals beim Fahrradfahren, als die Mädchen ein krankes Kaninchen finden und die Jungs es erlösen. Michael und John werden von ihrem Vater verprügelt, der zum Glück selten zu Hause ist. Sie haben noch einen großen Bruder, Ed, und eine ältere Schwester, Judy. Judy nimmt die Mädchen einmal mit in die Disko und genießt es, sie vorher richtig aufzubrezeln. Viola und Issy sind gern bei den Jungs, denn da gibt es Sandwiches mit Pommes. Mutter Rose hält neuerdings Ziegen. Als sie jedoch das süße Ziegenbaby schlachtet, sind die Mädchen entsetzt und wütend. Die Jungs erzählen ihnen Geschichten von Black Shuck, einem Geisterhund, der in der Gegend umgeht. Black Shuck verschwindet, wenn man laut seinen Namen sagt. Sie finden wirklich einen toten Hund, aber das ist sicher nicht Black Shuck, denn den kann man nicht töten. Eines Tages finden sie auch ein Pferd und reiten. Es ist ein Sommer voller Abenteuer und gleichzeitig das Ende ihrer Kindheit. Sie haben ein geheimes Versteck im alten Martello-Turm, das man nur kletternd an einem Seil erreichen kann. Viola ist ein bisschen verliebt in John. Doch dann passiert das „Kussmissverständnis“ im Versteck. John küsst Issy, die Violas Shirt trägt und Viola ist tief verletzt. Issy versteht das nicht, denn sie weiß nichts von Violas Gefühlen. Die verzweifelte Viola springt vom Turm und verliert dabei den Stein, den John ihr geschenkt hat. Sie muss im Gesicht genäht werden und fühlt sich hässlich. Ihre Mutter besucht neuerdings einen Tischlerkurs in der Volkshochschule und lernt dabei einen Mann kennen. Der Witwer Frank hat eine kleine Tochter namens Polly. Die Mädchen können sie nicht ausstehen, denn Polly nervt und Frank ist einfach nur langweilig. Sie wollen ihre Mutter nur für sich. Doch sie müssen mit auf Pollys Schulkonzert, und die kleine Nervensäge ist auch zuhause immer da. Die Mutter kocht für Frank mit viel Aufwand und Liebe, was sie für die Zwillinge noch nie getan hat. Die Mädchen planen, die Störenfriede mit einem Hexenritual zu vertreiben. Sie glauben nämlich an Hexen und Geister. Zusammen mit den Jungs basteln sie einen Glücksbringer aus einem totem Kaninchen. Er scheint jedoch nicht zu wirken, denn Polly ist wie eine Klette. Sie will immer mit ihnen spielen und folgt ihnen überallhin. Dann kommt es zu einem tragischen Vorfall. Viola und Issy wollen sich nachts mit Jungs treffen, um das Ritual durchzuführen, damit ihre Mutter Frank nicht heiraten wird, aber die Mutter will an diesem Abend mit Frank ausgehen und sie sollen auf Polly aufpassen. Die nervt, will nicht schlafen und folgt ihnen. Sie gehen zum Turm. Dort lassen sie Polly zurück. Sie kann nicht allein runter. Danach ist und bleibt Polly verschwunden. Die Polizei geht von einem Verbrechen aus. Frank und die Mutter der Mädchen sind verzweifelt. Dann folgt ein weiteres tragisches Ereignis. Die Mutter bringt sich um. Issy wird Zeuge davon, wie ihre Mutter ins Meer geht und kann nichts dagegen tun. Sie und ihre Schwester kommen zur Tante Hettie nach London, bekommen erstmals jeder ein eigenes Zimmer. Viola rebelliert mit schrillem Outfit und Punkfrisur, magert ab und macht sich so hässlich wie möglich. Issy hingegen will gefallen und beliebt sein. Sie ist die „Brave“. Keiner hält sie mehr für Zwillinge. 15 Jahre später (im Jahr 1987): Isolte arbeitet bei einer Modezeitschrift und ist mit Fotograf Ben zusammen. Noch immer hat sie Alpträume von Mutters Selbstmord, und sie hasst Alkohol, da ihre Mutter immer betrunken war. Als sie jedoch gefeuert wird, besäuft sie sich total. Der Job ist weg, ihre Schwester entgleitet ihr und es ist alles aussichtslos. Viola ist magersüchtig und liegt zur Zeit im Krankenhaus. Sie hungert sich langsam zu Tode, dabei war sie früher der „pummeligere“ Zwilling. Auch sie wird mit der Vergangenheit nicht fertig und straft sich auf ihre Weise. Issy beschließt, nach Suffolk zu reisen und begegnet ihrer Vergangenheit. Sie erfährt von Judy, dass Michael tot ist und John im Gefängnis. John hat Michael im Zorn und im Suff erschlagen. Judy hat ein behindertes Kind. Issy sucht John auf, der ihr den Stein von damals für Viola mitgibt. Er hat sie auch geliebt. Das ist alles ganz schön heftig, daher verschweigt Issy es erst mal vor Viola, als die beiden telefonieren. Doch Issy und Viola müssen über die Vergangenheit reden, alle Geheimnisse offenlegen und ihr Trauma verarbeiten … .
Obwohl es sich um ein Jugendbuch handelt, ist es eher wie eines für Erwachsene geschrieben. Die „Heldinnen“ sind Mitte Zwanzig, außerdem wird der Rest in Rückblicken erzählt und das ist manchmal etwas verwirrend, aber die Geschichte ist ansonsten wirklich sehr gut erzählt.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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http://www.ravensbuch.de/shop/item/9783839001523

"Krähen gegen Ratten - Der Bandenkrieg von Murz und Matze"

Krieg der Knöpfe war gestern, jetzt kommt: "Krähen gegen Ratten - Der Bandenkrieg von Murz und Matze"!

Kilian Leypold
Krähen gegen Ratten – Der Bandenkrieg von Murz und Matze
978-3-446-24631-7
Hanser Verlag
Alter: 12+

Zwei verfeindete Kinderbanden bekriegen sich in der Mettenstraße in München. Auf der einen Straßenseite in den Eigentumswohnungen leben die Krähen, der zwölfjährige Anführer Murz (eigentlich Kurt) und seine Freunde Flac (Theo), Kralle (Katja) und Teer (Mammadou) mit seiner kleinen Schwester Onni. Gegenüber in den Sozialbauten hausen die Ratten, Anführer Matze, ebenfalls Zwölf und seine Freunde Güncal, Roya und der Hunne (Dazan). Der verträumte Murz stellt sich oft vor, eine Krähe, „der Mäusetöter“, zu sein und hat Angst vor dem Erwachsenwerden. Matze glaubt hingegen nur an das, was man messen kann und hat daher immer seinen Zollstock dabei. Murz mag Rätsel und das Geheimnisvolle. Matze mag nur Fakten. Warum sind die Banden eigentlich verfeindet? Für die Krähen ist alles nur ein Spiel, um ihren spießigen Elternhäusern zu entkommen. Die Ratten fliehen aus anderen Gründen vor der Realität. Royas Vater und Großvater sind Taliban, Matze wird von seinem Vater misshandelt, Güncal lebt mit unzähligen Geschwistern in einem Zimmer mit null Privatsphäre und der Hunne kann kaum Deutsch und hat daher große Probleme in der Schule. Zwischen den Banden kommt es häufig zu Prügeleien. Murz wurde von den Ratten sein Fahrrad weggenommen, und er musste nur in Unterhosen durch Brennnesseln laufen. Seine besorgte Mutter geht mit ihm ins Krankenhaus, wo sie einen merkwürdigen Typen im Wartezimmer treffen. Wegen seines Pelzmantels nennt Murz ihn den „Bison“. Sein richtiger Name ist Tom Döse und er ist unter anderem Friseur und Privatdetektiv, außerdem auf der Suche nach dem absolut Vollkommenen, also ein total durchgeknallter Spinner. Die Krähen treffen sich danach im Hauptquartier auf dem Kletterturm des Spielplatzes und schwören Rache. Sie verabreden sich mit den Ratten zu einer Prügelei. Sie wollen Vergeltung, keinen Frieden. Die Ratten kidnappen kurzzeitig Onni und die Krähen werfen mit Steinen. Sie erniedrigen die Ratten, indem sie verlangen, dass diese in Röcken zum Kampf erscheinen. Murz entführt außerdem Matzes Hund Jadlowker vor dem Supermarkt. Matze kassiert dafür Prügel von seinem Alten und findet eine Drohnachricht der Krähen: „Ihr im Rock! Wir mit Hund!“. Matze sucht seinen Hund und trifft bei den Müllcontainern den verrückten Herr Scheibenschütz, der der Leiter des Eichamts München ist. Dann kommt der Kampf in der großen Mulde. Es kommt zum Tausch Rad gegen Hund und die Schlacht endet unentschieden. Die Banden streiten nun, ob ein Stein, der gerade noch als Wurfgeschoss diente, schwerer oder leichter als 1 Kilo ist. Sie wollen den Stein wiegen. Das soll entscheiden, wer die Schlacht gewonnen hat. Bei ihrem Streit werden sie jedoch von der „Kommandantin“ mit ihren 3 kläffenden Möpsen gestört und beschließen, je eine Delegation mit dem Stein ins Eichamt zu schicken. Der überraschend aufgetauchte Döse verwahrt den Stein bis dahin und erhält dafür Seifenblasen als Bezahlung. Der Typ ist echt nicht mehr ganz dicht. Im Eichamt scheitern sie bereits am Pförtner, der sagt, sie bräuchten einen Termin. Außerdem prüfen sie hier nur und wiegen nicht, vor allem keine dreckigen Steine. Der Amtsleiter Scheibenschütz, den Matze schon von den Mülltonnen kennt, taucht auf und spricht von Bezugsnormalen und dem Urkilo, bzw. der Kopie des Urkilos , denn das Original ist in Paris. Dieses Urkilo wird immer leichter, aber eine neuentwickelte Kugel wiegt exakt ein Kilo. Sie ist aus Silizium-28 und Wissenschaftler haben alle Atome gezählt. Die Kugel befindet sich zur Zeit im Eichamt und ist Millionen wert. Doch das weiß nur Murz. Er hat im Krankenhaus gegenüber den Transport beobachtet, eine Kiste, die mit Handschellen an einen Mann gekettet war, doch Matze glaubt ihm nicht. Döse ist begeistert von der Idee einer perfekten Kugel und lässt vor lauter Begeisterung versehentlich dem Pförtner den Stein auf den Fuß fallen und sie werden rausgeschmissen. Matze und Murz wollen nachts einbrechen und den Stein heimlich wiegen. Murz ist außerdem an der Kugel interessiert, da er glaubt, sie habe magische Kräfte. Doch sie müssen vorher Mutproben bestehen. Murz lernt Matzes Vater kennen und ihm wird einiges klar, doch das ist noch nicht die Mutprobe. Er muss eine tote Ratte auf ein Bahngleis legen, so dass der Zug ihr sauber den Schwanz abschneidet. Matze hingegen muss eine Nuss knacken und zwar nur mit Köpfchen. Als sie dann den Einbruch wagen, bekommen sie im Eichamt so manches zu sehen, unter anderem eine Eiersortiermaschine und schnappen sich die Urkilo-Kopie. Dann ist Scheibenschütz plötzlich da und erwischt sie auf frischer Tat. Er meint, wegen der vermaledeiten Kugel haben dämliche Messzylinder etc. bald ausgedient, auch das Urkilo in Paris. Er stellt nachts Löffel her, die als neue Prototypen dienen sollen, schließlich ist der Löffel die älteste Maßeinheit der Welt. Außerdem bestätigt er den Kindern, dass die Kugel tatsächlich hier ist und zeigt sie ihnen. Doch dann werden sie in der schalldichten Kammer eingesperrt. Murz meint, die Kugel sei ein Wunder, so etwas könne Matze nicht mit dem Zollstock messen. Die Waage zeigt 1 Komma und dann 48 Nullen. Wow! Sie wollen die Kugel mitnehmen, aber sie müssen sie durch etwas von gleichem Gewicht ersetzen, damit der Alarm nicht losgeht und alles was sie haben, ist der Stein … .
Kann ein Stein Frieden bringen? Diese Bandengeschichte steckt voller genialer Ideen und voller schräger Figuren, wie Döse und Scheibenschütz. Die waren mir manchmal ein bisschen zu durchgeknallt. Die ganze Idee fand ich aber super. Nachdenklich, sozialkritisch und dennoch spannend, ein tolles Buch!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Mich kriegt ihr nicht"

Aus dem Leben eines Diebes: "Mich kriegt ihr nicht"!

Pascale Maret, übersetzt von Anja Taube
Mich kriegt ihr nicht
978-3-944572-12-3
Mixtvision Verlag
Alter: 12+

Nach einer wahren Geschichte: Der neunzehnjährige Harrison sitzt im Gefängnis und schreibt dort seine spannende Lebensgeschichte auf. Er lebte als Kind auf der Insel Mailico, in einem schäbigem Wohnwagen. Seine Mutter trinkt und raucht wie ein Schlot, der gewalttätiger Vater ist schon lange abgehauen. Sie haben kaum Geld und er fällt in der Schule durch seine abgerissenen Klamotten auf. Da geht er sowieso eher selten hin. Seine Karriere als Dieb beginnt früh, mit gerade mal neun Jahren, als er aus der Kühltruhe der netten Familie Dane Pizza klaut. Später bedient er sich dort regelmäßig, denn seine Mutter hat immer nur Bier im Kühlschrank. Der Freund der Mutter, Mike, der jedoch bald darauf stirbt, schenkt ihm einen jungen Hund. Er tauft den Welpen mit den Schlappohren Donut. Harrison muss sich und den Hund allein durchfüttern. Er liebt den Hund total und schläft mit ihm im Auto, weil seine Mutter ihn nicht im Wohnwagen will, doch Donut stirbt eines Tages unter Qualen, als er etwas aus der Mülltonne frisst. Harrison hat Schwierigkeiten in der Schule, mit seinen Lehrern, die ihn als „schwierigen Fall“ sehen. Freunde hat er nur wenige, und die sind auch Außenseiter wie er. Er ist zwar intelligent, aber eher so nach der „Learning by Doing“ Methode und seine Leidenschaft sind Flugzeuge. Am liebsten bastelt er Modelle (die er natürlich geklaut hat), hat Poster und Plakate in seiner Ecke des Wohnwagens und liest Bücher übers Fliegen aus der Bücherei. Als er ein Mountainbike auf einem Parkplatz stiehlt, hat er erstmals Ärger mit der Polizei, sonst klaut er hauptsächlich Essen. Seine Freunde Tina und Bronco sind auch kleine Kriminelle und haben Stress wegen Graffiti und Diebstahl. Sie klauen auch Autos. Harrisons Akte wird immer dicker. Er soll sich in Seattle beim Jugendrichter melden, aber haut vorher ab. Auf der Flucht lebt er im Wald und kommt nur selten zum Wohnwagen zurück. Seine Mutter hat einen neuen Freund, Dave, einen Idioten. Harrison klaut Essen und Campingsachen und verbringt den Sommer draußen im Zelt. Die Polizei sucht ihn überall, und er nistet sich in leeren Villen ein, wo sonst Touristen und Sommergäste wohnen. Er versucht, nicht aufzufallen, bestellt aber andererseits mit geklauten Kreditkarten Sachen. In dieser Zeit spielt er oft Flugsimulator an Konsolen und PC und träumt vom Fliegen. Obwohl er sich zum Überlebenskünstler entwickelt hat, wird er trotzdem eines Tages geschnappt und kommt in den Jugendknast Riverview. Er wird wegen guter Führung nach einem Jahr in eine „nettere“ Einrichtung nach Mansfield verlegt, haut bei der ersten Gelegenheit von dort ab und versteckt sich wieder im Wald auf Mailico. Anfangs ist er noch vorsichtig, später verlässt er die Insel auch mal (im geklauten Boot). Dann fährt er einen geklauten Mercedes zu Schrott und klaut eine Cessna auf dem Flugplatz. Nach einem ansonsten gelungenem Flug legt er eine Bruchlandung hin. Es ist nicht das letzte Flugzeug, das er stiehlt. Eine Weile lebt er bei dem Indianer Jim im Reservat Nepawa, der ihn als Anhalter mitnahm. Jim ist ordentlich, geht Sonntags zur Kirche und ist ein netter Kerl. Bei ihm klaut Harrison nichts. Eines Tages fahren sie in die Stadt Spokane, wo Jim seine Schwester besuchen will und Harrison muss überstürzt vor der Polizei fliehen. Leider bleibt keine Zeit für einen Abschied von Jim. Dafür schreibt er ihm später. Nach deinem Stopp bei seiner Mutter, klaut er wieder ein Flugzeug, eine Cirrus. Wieder kommt es zum Crash. Mit einem gestohlenem Studentenausweis hält er sich eine Weile im Nationalpark Wopatchee auf, wo er eine Begegnung mit einem Bären hat und fährt dann mit dem Bus nach Idaho. Er stiehlt das Flugzeug eines Farmers, doch der Sprit reicht nicht bis Mailico. Noch ein Crash! Er will nicht als Jungfrau sterben ;-). SWAT sucht nach ihm. Er ahnt nicht, dass er mittlerweile ein Medien- und Facebook-Star ist und die Leute von seiner abenteuerlichen Flucht quer durch die USA fasziniert sind. Da er sich beim Absturz verletzt halt, erholt sich ein paar Tage bei seiner Mutter und wird erstmals mit dem Medienrummel um sich konfrontiert. Er googelt sich selbst und staunt. Weiter geht es mit dem Boot, dann klaut er eine Cirrus in Fenwick und unternimmt seinen ersten Nachtflug, der mit einer ziemlich gelungenen Landung endet. Aus einer Laune heraus will er unbedingt nach Disneyworld. Beim nächsten Flug schnappt er sich wieder eine Cessna, aber diesmal ist die Landung nicht so gelungen. Er wollte doch nur die lange Autofahrt verkürzen. Da merkt er, dass er längst zu alt für Disneyworld ist. Es ist zu spät für eine glückliche Kindheit mit Weihnachten und Co.. So etwas kennt er nicht und er weiß, er wird es nie haben. In Florida flieht er mit dem Boot vor der Polizei. Er will nach Kuba, aber landen wird er im Gefängnis … !
Wow! Ein ganz schön bewegtes Leben für einen Neunzehnjährigen! Diese recht dünne Buch, das Harrisons Geschichte erzählt, hat es echt in sich. Es ist so spannend, dass ich es in einem Rutsch verschlungen habe.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 10. Dezember 2014

"Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums"

Noch auf der Suche nach einem besonderen Weihnachtsgeschenk? Heute und in der nächsten Woche empfehle ich ein paar Lieblingsbücher, die mir besonders am Herzen liegen!

Eine etwas andere Liebesgeschichte: "Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums"!

Benjamin Alire Sáenz, übersetzt von Brigitte Jakobeit
Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums
978-3-522-20192-6
Thienemann Verlag
Alter: 14+

Angel Aristoteles „Ari“ Mendoza (Er erzählt die Geschichte) und Dante Quintana sind beide fünfzehn und mexikanischer Abstammung. Ari kann nicht schwimmen und paddelt nur unbeholfen herum, als er Dante im Sommer 1987 im Freibad in El Paso trifft. Dante bringt ihm das Schwimmen bei, und sie werden Freunde. Beide sind sonst eher Außenseiter und haben kaum Freunde. Ari liest hauptsächlich Comics und das nur, weil er sonst nichts zu tun hat. Dante hingegen liest Joseph Conrad und Gedichte und analysiert die Literatur beim Lesen ganz genau. Sie gehen auf verschiedene Schulen und auch ihre Familien sind sehr unterschiedlich. Dante ist ein Einzelkind, hat liebevolle Eltern und küsst seinen Vater, einen Professor, zur Begrüßung immer auf die Wange. Ari liebt seine Familie auch irgendwie, aber er wünschte, jemand könnte ihm sagen, wie man richtig liebt. Er ist auf der Suche nach sich selbst und hat Alpträume, in denen er seinen Vater, Dante und sich selbst sucht und nicht finden kann. Er ist nicht der Einzige in seiner Familie, der Alpträume hat. Sein Vater hat auch Alpträume. Er war Soldat in Vietnam und ist jetzt Postbote. Seine Mutter ist Lehrerin. Der Vater ist ein sehr schweigsamer, vom Krieg traumatisierter Mann. Er redet nie darüber. Sie reden auch nie über Aris älteren Bruder Bernardo. Der ist fünfundzwanzig und sitzt im Gefängnis. Es gibt im ganzen Haus keine Fotos von ihm. Aris Eltern gehen nicht auf seine Fragen über ihn ein. Ari hat auch noch zwei ältere Schwestern, zweieiige Zwillinge im Alter von Siebenundzwanzig und von denen insgesamt sieben Nichten und Neffen. Ari trifft sich in diesem Sommer oft mit Dante im Freibad, oder sie treffen sich bei einem der beiden zuhause. Dann bekommt Ari leider eine schwere Grippe (und noch mehr Alpträume), und das Schwimmen fällt für eine Weile flach. Dante besucht ihn, als es ihm besser geht. Der intellektuelle Junge hasst Schuhe und läuft am liebsten barfuß. Einmal spielen sie Turnschuhwerfen. Dantes Mutter will nicht, dass er ohne Schuhe herumläuft und wie ein armer Mexikaner wirkt, denn sie haben das Geld für gute Schuhe. Als Dante einen Vogel mit gebrochenem Flügel findet und mit diesem in der Hand mitten auf Straße steht, schubst Ari ihn zur Seite, als ein Auto kommt. Er tut es ganz instinktiv, ohne nachzudenken. Ari wacht im Krankenhaus auf, mit zwei gebrochenen Beinen und einem gebrochenem linken Arm. Dante hingegen hat nur einen Arm gebrochen und sich sonst noch eine Menge blaue Flecken geholt. Dante entschuldigt sich bei Ari und meint, er stehe in seiner Schuld. Liebevoll wäscht er den verletzten Ari mit dem Schwamm. Dante zeigt Ari auch seinen Skizzenblock. Sonst darf niemand seine Zeichnungen sehen. Dante möchte einmal Künstler werden. Ari wirft den Block durchs Zimmer und ist wütend auf Dante und auf seine eigenen Gefühle. Er mag ihn zwar auch, aber Dantes Zuneigung scheint tiefer zu gehen, und damit kommt Ari nicht klar. Der Sommer ist viel zu schnell vorbei und Ari hat die meiste Zeit davon im Krankenhaus verbracht. Dann sagt ihm Dante, dass er für ein Jahr nach Chicago muss, weil sein Vater da eine Professur hat. Die Jungen wollen sich Briefe schreiben. Ari geht im Herbst auf Krücken zur Schule. Der Armgips ist ab, und er bekommt Physiotherapie, so dass er seinen Rollstuhl, den er „Fidel“ getauft hat, nicht mehr braucht. Die hübsche Ileana schreibt auf seinen Gips. Zum sechzehnten Geburtstag bekommt Ari einen Pick-up. Er bemüht sich, nicht an Dante zu denken, obwohl er ihm fehlt. Seine Mutter meint, er würde im Traum nach ihm rufen. Schließlich kommt ein Brief von Dante. Er berichtet von Bier, Gras und Gothics in Chicago. Dante denkt an oft an Ari. Dante schreibt auch, dass er eine gewisse Emma geküsst hat und nicht weiß, was er davon halten soll. Ari überlegt, ob er vielleicht Ileana küssen soll. Er beschließt, dass er später einmal Menschen mit Alpträumen helfen möchte. In letzter Zeit quälen ihn wirre Träume von Dante und Illeana. Er denkt auch viel an Bernardo und startet ein Rechercheprojekt, um herauszufinden, warum sein Bruder im Gefängnis ist. Dante gesteht ihm in einem Brief, dass er schwul ist und gern einen Jungen küssen würde. Ari schreibt ihm immer seltener zurück. Im nächsten Sommer gibt es ein Wiedersehen. Ari hat einen Sommerjob. Er brät Burger und spart für Führerschein und College, und er hat einen Hund mit Namens Legs. Legs bleibt bei Dante und seiner Familie, als Ari und seine Eltern zur Beerdigung von Tante Ophelia fahren. Es sind sonst kaum Verwandte anwesend und es wird viel getratscht. Bald versteht Ari auch warum. Die Tante war lesbisch. Ari mochte Tante Ophelia gern. Als Kind verbrachte er neun Monate bei ihr, als seine Mutter nach der Gerichtsverhandlung seines Bruders einen Zusammenbruch hatte. Dante trifft sich unterdessen mit seinem neuen schwulen Freund Daniel, doch dann wird er zusammengeschlagen, und Daniel läuft einfach weg. Ari kennt einen der Jungen, die Dante verprügelt haben und verpasst ihm aus Rache eine blutige Nase. Dante liebt Daniel gar nicht, sondern Ari, und Ari weiß das. Aris Mutter redet nach der Prügelei endlich über Aris Bruder und warum er im Knast ist. Auch Aris Vater redet plötzlich über Krieg und erzählt von damals, als er einen verwundeten Kameraden im Stich ließ. Aris Eltern haben längst erkannt, dass Ari Dante auch liebt. Jetzt muss er sich das nur noch selbst bewusst machen und akzeptieren, wie und wer er selbst eigentlich ist. Finden Ari und Dante zusammen? Gibt es ein Happy End für die beiden?
Liebe ganz ohne Mädchen! Eine wirklich tolle Geschichte, die die Entwicklung der beiden Jungs zeigt, und wie aus Freundschaft langsam Liebe wird. Natürlich läuft das ganze nicht ohne Komplikationen ab, vor allem in den 80er Jahren in El Paso. Ein ganz tolles Buch!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Draußen wartet die Welt"

Eliza entdeckt ein völlig anderes Leben: "Draußen wartet die Welt"!

Nancy Grossman, übersetzt von Doris Hummel
Draußen wartet die Welt
978-3-570-40215-3
cbt Verlag
Alter: 12+

Die sechzehnjährige Eliza Miller kennt weder MTV noch Facebook. Sie lebt in einer traditionellen Amisch-Gemeinde in Iowa. Sie und ihre Familie empfangen Fremde, die sie die „Englischen“ nennen, höflich, servieren ihnen bei Besuchen traditionelles Essen und verkaufen ihnen Quilts. Die „Englischen“ stauen über alles, was es hier nicht gibt. Eliza ist gerade im Rumspringa-Alter (Da dürfen die Jugendlichen in die Welt hinausziehen, alles entdecken und ausprobieren und entscheiden danach, ob sie getauft und zur Gemeinde gehören wollen), aber ihre Mutter will sie vor der Welt beschützen. Eliza hat zwar einen Job in einer Pension außerhalb, wohnt aber weiterhin zuhause. Sie und ihre Freunde dürfen Partys in der Scheune feiern, dabei auch mal Jeans tragen, Limo trinken und Musik hören, doch Eliza will mehr. Mrs. Aster, die Gast in der Pension ist, bietet ihr einen Job als Kindermädchen bei sich in Chicago an. Sie hat zwei Kinder, den achtjährigen Ben und die fünfjährige Janie. Eliza hat schon Interesse. Sie will gern die Welt sehen und Neues kennenlernen und versucht, ihre Eltern zu überzeugen. Ihre Mutter ist dagegen. Sie selbst arbeitete in Elizas Alter als Schneiderin in der Stadt, aber sie kam zurück und Elizas älterer Bruder arbeitete in der Stadt als Schreiner. Sie sagen: Wir leben in unserer Welt und sie in ihrer. Ihr Vater ist etwas aufgeschlossener. Eliza hat einen Freund namens Daniel, den sie sehr mag und er möchte gern mit ihr zusammen sein. Sie erzählt ihm von ihren Plänen, und er ist nicht besonders begeistert. Aber wenn ihre Eltern weiterhin stur bleiben, braucht er sich da sowieso keine Sorgen zu machen. Eliza türmt eines Tages, für alle überraschend, vom Sonntagsgottesdienst, denn sie fühlt sich plötzlich so eingeengt. Ihre Eltern geben jetzt doch nach. Besser sie lassen sie gehen, als dass sie wegläuft. Sie reden mit Mrs. Aster, und Eliza darf nach Chicago gehen. Vorher kauft sie sich im nächsten Walmart „normale“ Kleider für die Reise statt Kleid, Schürze und Kapp (die traditionelle Haube). Sie hat zwar durch die Arbeit in der Pension und die Gäste, die ihre Familie immer am Donnerstag empfängt, schon von Haartrocknern, Geschirrspülern, SMS und Filmen gehört, aber noch nie selbst so gelebt und ist ganz schön aufgeregt. Alles ist neu, alles ist das erste Mal für sie, und es beginnt alles mit ihrer ersten Autofahrt. Mrs. Asters Mann erweist sich als sehr nett, doch die Kinder sind von Eliza irritiert und können mit ihren Gastgeschenken, einer Puppe ohne Gesicht und einer Holzeisenbahn ohne technische Spielereien, nichts anfangen. Die Kinder spielen lieber Mario Kart mit ihrem Nindento und einem gigantischen Flachbildschirm. Überall hängen Fotos, noch etwas, das Eliza von zuhause gar nicht kennt. Amische lassen sich nicht fotografieren, denn sie glauben, dass das ihnen die Seele raubt. Deshalb haben ihre Puppen auch keine Gesichter. Eliza bekommt ein schönes, eigenes Zimmer. Mrs. Asher zeigt ihr den Computer, erklärt ihr das Textverarbeitungsprogramm und wie E-Mails funktionieren. Willkommen im www! Eliza steht früh auf, da sie es nicht anders gewohnt ist und macht für alle Pfannkuchen, doch leider sind sie Ashers nicht sonderlich begeistert. Die Kinder wollen lieber Frosties, die Milch schmeckt hier wie Wasser und gekocht wird fast nur in der Mikrowelle. Der erste Einkauf im Supermarkt ist mehr als seltsam für Eliza. Dank all der modernen Technik um sie herum, vom elektrischen Licht bis hin zum Wäschetrockner, hat sie im Haushalt kaum etwas zu tun. Müßiggang ist ihr fremd. Der kleine Ben erklärt ihr die Baseballregeln und ist erstaunt, wie schnell sie lernt. Eliza lernt den netten Nachbarjungen Joshua kennen, als der zum Rasenmähen kommt. Er erklärt ihr alles über Musik, Rock, Pop, Jazz etc., und wer dieser John Lennon auf seinem T-Shirt ist. Sie hören CDs oder teilen sich die Ohrstöpsel von seinem iPod. Josh arbeitet im Apple Shop (Eliza denkt, das sei ein Obstladen) und spart für ein Auto. Er lädt sie auch ins Kino ein und hat noch zwei Freunde dabei, Greg und Valerie. Eliza ist vom Kino überwältigt. Sie verabredet sich mit Valerie zum shoppen und Valerie zeigt ihr das Einkaufszentrum und wie man sich schminkt. Eliza schreibt all das in ihren Tagebuch-Ordner. Sie schreibt auch an Familie und Freunde, erzählt aber nur ihren Freundinnen von Josh. Dann bekommt sie einen Brief von ihrer Mutter, in dem steht, sie solle eine gewisse Beth Winters aufsuchen. Sie fährt mit Josh in die Innenstadt, sieht erstmals die Hochbahn (und begegnet erstmals Obdachlosen). Beth entpuppt sich als ihre Tante! Sie wird gemieden, denn sie verließ die Gemeinschaft, nachdem sie getauft wurde, wegen John, den sie liebte. Daniel besucht Eliza und will, dass sie zurückkommt, doch Eliza hat sich in Josh verliebt. Sie küssen, tanzen und kuscheln im Auto. Er will, dass sie bleibt und sie sagt ja, ist aber hin und her gerissen. Zu Mrs. Asher sagt sie, sie seien nur Freunde. Eliza möchte gern noch länger bleiben und schreibt einen Bittbrief an ihre Eltern. Daraufhin kündigt ihrer Mutter ihren Besuch an. Beim Tagebuch-schreiben findet sie ganz hinten ein paar versteckte Seiten aus dem Tagebuch ihrer Mutter. Die verliebte sich beim Rumspringa damals in einen Jungen, Matthew, und wurde schwanger, doch sie kam zurück und heiratete Amos. Elizas Schwester Margaret wuchs als sein Kind auf. Eliza ist überrascht über die Geheimnisse in ihre Familie. Ihre Mutter und Beth sehen sich endlich wieder und die Mutter verbringt 6 Tage mit ihnen. Sie erlaubt Eliza bis November zu bleiben und auch mit Josh offiziell zu gehen, aber mit den selben Grenzen, wie wenn zuhause ein Junge um sie werben würde, also kein Sex! Die Schule beginnt wieder und sie sieht Josh nur noch am Wochenende. Gern würde auch sie die Schule kennenlernen. Josh lädt sie zum Homecoming-Ball ein. In ihrem blauen Ballkleid wird sie zum ersten Mal fotografiert. Nach dem Ball gibt es eine Übernachtungsparty bei Valerie, bei der zur ihrer Überraschung auch Jungs sind. Sie macht bei einem Trinkspiel erste Erfahrungen mit Alkohol und genießt es, einfach dazuzugehören. Es folgt der erste Kater, eine Lektion auf harte Tour. An Halloween trägt Valerie Elizas Amisch-Kleid als Kostüm, was Eliza sehr verletzt. Dann entdeckt sie etwas auf Mrs. Ashers PC, das alles noch schlimmer macht. Was soll sie jetzt tun?
Ein wundervolles Buch! Ich konnte so richtig eintauchen in Elizas Welt und meine eigene mit ihren staunenden Augen neu entdecken!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Gated - Die letzten 12 Tage"

Blindes Vertrauen?: "Gated - Die letzten 12 Tage"!

Amy Christine Parker, übersetzt von Bettina Münch
Gated – Die letzten 12 Tage
978-3-423-76098-0
dtv Junior Verlag
Alter: 14+

Als die heute siebzehnjährige Lyla fünf Jahre alt war, verschwand ihre ältere Schwester Karen beim Spielen vor dem Haus in New York spurlos. Das war kurz vor dem 11.9.2001, und die Polizei hatte daher bald Besseres zu tun, als nach ihr zu suchen. Den Eltern bleiben nur Karens Wildlederschuhe, die sie wie einen Schatz hüten. Sektenführer Pioneer ist der Einzige, der für die Familie da ist und ihnen Halt gibt. Sie ziehen mit ihm und anderen in eine Wohnwagensiedlung und gründen die Gemeinde „Mandrodage (ein Anagramm von Armageddon) Meadows“. Dort bauen sie ein riesiges, unterirdisches Versteck, das sogenannte „Silo“ und auch Häuser an Oberfläche. Sie sind die Auserwählten, die den kommenden Weltuntergang überleben werden. Die Erdrotation wird sich bald umkehren und alle anderen werden sterben. Nur sie werden dann nach fünf Jahren von den „Brüdern“ (Außerirdische?) aus dem Bunker befreit werden. Lyla glaubt fest daran. Der charismatische Pioneer unterrichtet die Kinder in seiner Lehre, die teilweise auf der Bibel, „Arche Noah“ und dergleichen, basiert. Beim Kinoabend sehen sie manchmal dystopische Filme wie „Day after Tomorrow“ oder „Terminator“. Kontakt zur Außenwelt gibt es kaum. Die Familien fahren je nur zweimal im Jahr (abwechselnd) in die Stadt, um Vorräte zu besorgen. Die Kinder der Gemeinschaft sollen mit achtzehn Jahren heiraten, und die Paare hat der Pioneer bereits bestimmt: Lyla und Will, Marie und Brian … . Es gibt tägliche Schießübungen. Sie müssen sich schließlich verteidigen, falls die Nicht-Auserwählten das Silo stürmen sollten, wenn der Weltuntergang kommt. Lyla schießt immer nur auf Knie der Holzfiguren und wird von Pioneer getadelt. Eines Tages kommt die Polizei und überbringt einem der Gemeindemitglieder die Nachricht von seinem Todesfall in der Familie. Auf dem Rücksitz des Streifenwagens sitzt Cody, der Sohn des Sheriffs. Lyla soll ihm alles zeigen, aber er darf das Silo unter dem Obstgarten nicht entdecken. Sie zeigt ihm also das Klubhaus, den Pool und den Pferdestall. Sie fühlt sich sehr zu Cody hingezogen, ganz anders als zu Will, bei dem alle Zärtlichkeiten immer nur von ihm aus gehen. Doch Cody ist einer von draußen! Sie verabredet sich heimlich mit ihm, für den Tag, wenn sie das nächste Mal wieder mit ihren Eltern in die Stadt kommt, obwohl sie weiß, dass das verboten ist. Ihre gleichaltrigen Freunde sind auch nicht immer mit den Regeln der Gemeinschaft hundertprozentig einverstanden. Sie treffen sich eines Nachts heimlich, um Musik zu hören, zu tanzen und zu knutschen, wie die Kids von draußen.
Doch dann geht der Alarm los und alle außer ihnen sind im Silo und die Tür ist zu. Sie sind verzweifelt. Pioneer sagt, das sei nur Übung gewesen. Im Ernstfall wären sie jetzt tot. Er muss immer wissen, wo sie sind und sie müssen ihm gehorchen. Für ihren Ungehorsam werden sie mit dem Joch bestraft und müssen Eimer schleppen, bis ihr Nacken blutet und glauben auch noch, es verdient zu haben. Bei der nächsten Versammlung zeigt Pioneer ihnen auf dem Bildschirm die „aktuellen“ Nachrichten, die er geschickt zusammengeschnitten hat. Der Tsunami in Thailand, das Erdbeben in Japan und Hurrikan Katrina, das alles sei in letzten Tagen geschehen, nicht in den letzten Jahren. Sie müssten schon in zwölf Tagen ins Silo gehen. Das Ende ist nah! In den nächsten Tagen stellen sie Möbel zum Verkauf her, um mehr Vorräte kaufen zu können. Lyla kommen erste Zweifel. Aber als sie diese Marie im Pool offenbart, ist die total entsetzt. Die Jugendlichen feiern eine letzte, heimliche Party mit Cola und verbotenen Zeitschriften. Marie vermisst ihren Bruder, der die Gemeinde verließ und hofft, ein Bild von ihm in diesen Zeitschriften zu finden, da er doch nun sicher reich und berühmt ist. Ein Arbeitsplan wird erstellt und der letzte Einkauf steht an. Lyla sieht Cody im Walmart, wo sie für Marie heimlich Klatsch-Zeitschriften und Liebesromane kaufen soll. Es kommt zu einem Unfall auf dem Parkplatz, als Lyla den Einkaufwagen zurückbringt und sie landet mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus. Die Ärzte wundern sich über die verdächtige Nackenverletzung und vermuten Misshandlung. Cody besucht sie, und seine Schwester, die im Krankenhaus arbeitet, schmuggelt sie heimlich raus zu ihm, damit sie ungestört reden können. Er sagt ihr die Wahrheit über angebliche Naturkatastrophen und erzählt, dass sein Vater, der Sheriff, herausgefunden hat, dass Pioneer im Gefängnis war. Lyla kann und will ihm nicht glauben. Der Sheriff hat auch angekündigt, demnächst eine Razzia wegen unerlaubter Waffen, die er bei der Sekte vermutet, durchzuführen. Pioneer holt Lyla schon am nächsten Tag überstürzt aus der Klinik. Sie müssen alle am Tag darauf ins Silo. Lyla wacht nachts durch Schreie auf und sieht, wie die Männer, unter ihnen auch ihr Vater, alle Tiere töten und verbrennen, auch Lylas geliebtes Pferd Indy. Sie ist entsetzt, und es kommt zur Konfrontation mit Pioneer, der sie im Kerker des Silos einsperrt. Draußen gibt es einen Kampf mit den Leuten des Sheriffs, der mit dem ATF anrückt. Es gibt Tote und Verletzte. Will besucht Lyla im Kerker, aber glaubt ihr nicht, als sie ihm die Wahrheit sagt. Erst recht nicht, als sie ihm von Pioneers Planänderung erzählt. Der Wahnsinnige will alle umbringen! Er stellt die Luftzufuhr im Silo ab. So werden sie die „Brüder“ im Jenseits treffen. Kann Lyla aus dem Kerker entkommen? Was wird aus den anderen?
Ein spannender Roman, ganz ohne Fantasy, der mich bis zum Schluss gefesselt hat! Manchmal hätte ich Lyla am liebsten geschüttelt, damit sie endlich aufwacht. Andererseits stellt es Pioneer auch sehr geschickt an, seiner Gemeinde seine eigene Wahrheit zu verkaufen. Lylas erste Liebe spielt natürlich auch eine entscheidende Rolle in der Geschichte. Am Ende wird es dann richtig dramatisch und ich konnte das Buch gar nicht mehr weg legen!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 3. Dezember 2014

"Graf Koriander bleibt kleben"

Heute gibt es mal wieder Lesefutter für die jüngeren Leser!

Den Anfang macht der freche Gnomold Graf Koriander: "Graf Koriander bleibt kleben"!

Andrea Schütze
Graf Koriander bleibt kleben
978-3-7641-5005-1
Ueberreuer Verlag
Alter: 8+

Die Familie Kramer zieht mit den Zwillingen Jette und Justus und dem Hund Wenzel in das alte Pförtnerhäuschen beim Schloss. Die Eltern werden künftig im Schlosshotel arbeiten und sind ganz begeistert von ihren neuen Zuhause. Die Kinder waren jedoch gegen den Umzug und würden am liebsten gleich wieder abreisen. Außerdem ist das Haus eine renovierungsbedürftige Bruchbude. Sie ahnen ja noch nicht, was für ein Abenteuer ihnen hier bevorsteht. Sie sind nämlich nicht die einzigen im Pförtnerhaus. Hier wohnt schon jemand, und zwar der Gnomold Graf Koriander. Für alle, die nicht wissen, was ein Gnomold ist: Ein Gnomold ist ein Wesen, halb Gnom, halb Kobold. Und eben dieser Gnomold fühlt sich durch die Menschen im Haus gestört. Er ist nämlich damit beschäftigt, nach einem Rezept für Unsichtbarkeit zu suchen. Gut versteckt lebt er in einer geheimen Höhle hinter einer Truhe im Keller. Um die Menschenplage loszuwerden, beginnt er zu spuken und Streiche zu spielen. Am nächsten Morgen leuchtet Jettes Zimmer neongrün, Hobby-Mineraloge Justus finden in seinem Zimmer einen Elfenstein, Hund Wenzel ist mit einem lustigen Sternchenmuster bemalt und im Elternschlafzimmer herrscht ein Chaos aus Federn, als hatte Frau Holle persönlich gewütet. Und wer wird für das Chaos verantwortlich gemacht? Natürlich, die Kinder! Die sind natürlich richtig neugierig, wer wirklich dahintersteckt. Sind Gespenster im Haus? Und was ist im Keller los? Die Eltern glauben, da unten sind Ratten, aber die Kinder finden Gespenster viel interessanter. Also gehen Jette und Justus auf Geisterjagd. Justus findet es blöd, dass Jette gleich das Kommando an sich reißt. Nur, weil sie ganze fünf Minuten älter ist, will sie immer bestimmen. Wie sollen sie denn nun den Geist aufspüren? Nachts gibt es merkwürdige Geräusche im Haus, aber es ist nichts zu sehen. Und wenn es nun doch gar kein Geist ist, sondern ein Einbrecher? Die Kinder stellen dem Unbekannten eine Falle und wollen die nächtlichen Geräusche heimlich mit dem alten Kassettenrecorder aufnehmen. Tatsächlich ist auf dem Band etwas zu hören. Sie beschließen, den spukenden Geist, der sie offensichtlich loswerden will, hereinzulegen, indem sie laut behaupten, dass sie bald wieder ausziehen werden. Graf Koriander denkt, er hätte gewonnen, bis die Kinder plötzlich den Zugang hinter der Truhe entdecken und Hund Wenzel in seinem geheimen Zuhause herumschnüffelt. Ausgerechnet jetzt klebt der Gnomold in seinem neuesten Rezept fest. Sein Großvater hat ihn immer gewarnt, sich niemals von Menschen „retten“ zu lassen, sonst würde er seine Retter nett finden und immer mit ihnen zusammen sein müssen. Also stellt Graf Koriander sich so „puppig“ wie nur möglich. Wenzel schleppt die unheimliche „Puppe“ zu den Kindern und so fällt er Jette in die Hände, die dem schmutzigen Ding erst einmal neue Puppenkleider anziehen will, doch der Gnomold macht sich so steif, dass ein Kleiderwechsel unmöglich scheint. Also beschließt Jette, ihn einfach komplett in die Waschmaschine zu stecken. Miniprogramm 40 Grad dürfte reichen. Und schon befindet sich der arme Graf Koriander in Seenot. Als Jette ihn „rettet“, ist der Schaden angerichtet. Jetzt muss er nett zu ihr sein, obwohl er das gar nicht will. Jette zeigt ihn Justus, der zunächst seinen Augen nicht traut. Natürlich müssen die beiden ihren neuen Freund vor den Eltern geheim halten. Doch was passiert, wenn ein hungriger Gnomold die Küche mit Mehl verwüstet und als Entschuldigung den Frühstückstisch mit Kartoffelchips und Sardinen deckt … ?
Lustiges Lesefutter für Fans von Pumuckl und Co.! Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert! Es ist total witzig, wenn Graf Koriander höflich sein muss und immer nette Dinge sagt, auch wenn er das überhaupt nicht will. Wie es mit dem kleinen Gnomold weitergeht, erfahrt Ihr im 2. Band, wenn es heißt: „Graf Koriander lernt fliegen“.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Benjamin Wood, Beastologe - Die Suche nach dem Phönix"

Fabeltieren auf der Spur: "Benjamin Wood, Beastologe - Die Suche nach dem Phönix"!

R.L. LaFevers, übersetzt von Tanja Ohlsen
Benjamin Wood, Beastologe – Die Suche nach dem Phönix
978-3-570-15272-0
cbj Verlag
Alter: 8+

Seit seine Eltern verschollen sind, lebt der Junge Benjamin Wood bei seiner Gouvernante Miss Lumpton. Benjamins Eltern waren Forscher, die im Jahr 1928 mit dem Luftschiff Italia im Eis abstürzten. Nun soll Ben umziehen, zu einem Verwandten namens Phil A. Wood und steigt mit seinem Koffer und seinem geliebten Skizzenbuch in der Zug. Als er in seinem neuen Zuhause ankommt, erwartet ihn eine Überraschung. Der Onkel ist eine Tante! Tante Philomena, kurz Phil genannt, wohnt in einem seltsamen Haus, in dem überall Karten an den Wänden hängen. Ben staunt nicht schlecht, als auf den Dodo Cornelius trifft. Sind Dodos nicht eigentlich ausgestorben? Er erfährt, dass er aus einer Familie von Beastologen stammt und was so ein Beastologe eigentlich tut, nämlich außergewöhnliche Tiere studieren, die meist entweder als ausgestorben oder als Fabelwesen gelten. Seine Tante ist gerade dabei, zu einer neuen Mission aufzubrechen und Ben soll sie begleiten. Mit Tante Phils Flugzeug „Sopwith Platypus“ wollen die beiden nach Arabien fliegen, um dort nach einem Phönix zu suchen. Bis zur Zwischenlandung in Budapest läuft alles nach Plan. Dann gibt es plötzlich Probleme mit dem Propeller. Mitten im Flug muss Ben aussteigen, natürlich mit Sicherheitsleine, und das Problem lösen. Das Problem entpuppt sich als ein Gremlinmädchen namens Smieri. Ben bringt es nicht fertig, Smieri aus dem Flugzeug zu werfen, obwohl seine Tante es verlangt, da Gremlins in Flugzeugen nur Schaden anrichten. Sie landen in der Wüste und reiten auf Kamelen weiter. Währenddessen erzählt Tante Phil von der Familiengeschichte der Woods, vom Buch der Bestien und vom Familienkompass. Sie wundert sich, dass Ben niemals Post von seinen Eltern bekommen hat, während sie auf Forschungsreise waren. Hat vielleicht Miss Lumpton die Briefe unterschlagen? Sie bauen ihr Zelt in der Nähe des Phönixnests auf, dessen Asche nie kalt werden darf und sehen zu, wie der Phönix landet und verbrennt. Dann tauchen plötzlich ein paar Beduinen auf, die Tante Phil mitnehmen. Da sie sie förmlich um ihre Gastfreundschaft bittet, ist sie dort für 3 Tage sicher. Aber was wird dann geschehen? Ben hatte sich versteckt, während die Tante verschleppt wurde und blieb daher unbemerkt. Er kümmert sich um das Nest, hält die Asche warm und bastelt einen Windschutz. Schließlich wird auch Ben entdeckt und zwar von dem Mädchen Fadia. Sie wird ihn aber nicht verraten, weil sie Smieri für einen gefährlichen Dschinn hält. Smieri erweist sich auch als nützlich, als ein Dieb seine Hand ins Zelt steckt und das Buch der Bestien stehlen will. Da beißt Smieri einfach kräftig zu. Schließlich beginnt die Asche rot zu glühen und der Phönix wird wiedergeboren. Er schenkt Ben ein Ei aus seiner Asche und Ben macht sich damit auf den Weg zum Lager der Beduinen, um das Ei gegen seine Tante zu tauschen. Sie halten ihn für einen Kameldieb und das Ei wollen sie auch nicht. Seine Tante ist ganz entsetzt, dass er etwas so Wertvolles weggeben wollte. Nun sind beide Gefangene, doch Smieri, die mal wieder die Rolle des Dschinns spielt, ist die Rettung. Sie findet Öl und Tante Phil erklärt den Beduine, dass das der Treibstoff der Zukunft sei. Werden die Beduinen sie jetzt gehen lassen? Wer ist der rothaarige Dieb, der versucht, das Buch zu stehlen? Und was ist wirklich mit Bens Eltern geschehen … ?
Dies ist der erste Band einer neuen, spannenden Reihe für fortgeschrittene Leseanfänger. Besonders die Jungs werden Bens spannende Abenteuer lieben. Im Original heißt Ben übrigens Nathaniel Fludd und auf einigen Illustrationen im Buch ist auch der Name Fludd, statt Wood zu sehen. Das finde ich nicht so gelungen, aber die Story ist echt klasse und macht Lust auf die nächsten Bände.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"70 Tricks, um nicht baden zu gehen"

Für alle Schwimm-Muffel: "70 Tricks, um nicht baden zu gehen"!

Gideon Samson, übersetzt von Rolf Erdorf
70 Tricks, um nicht baden zu gehen
978-3-8369-5704-5
Gerstenberg Verlag
Alter: 8+

Donnerstag ist der schlimmste Tag der Woche, denn da ist Schulschwimmen. Gidd hasst nichts auf der Welt so sehr wie Schulschwimmen, da hilft auch die coole, neue, rote Badehose im Baywatch-Stil nichts. Er fürchtet, er könnte absaufen, Chlor in die Augen bekommen oder sich vor allen Schülern zum Idioten machen. Um das Schwimmen zu vermeiden, hat er sich jede Menge Tricks ausgedacht. Manchmal helfen aber selbst die nicht, und so hat er seit der dritten Klasse jeden Donnerstag Bauchweh. Er weiß ganz genau, wenn er im Bus nicht an einem ganz bestimmten Platz sitzt, geschieht eine Katastrophe. Auf dem Weg zum Hallenbad kommt der Bus immer an einer Parkbank vorbei, auf der ein alter Mann sitzt und Tauben füttert. So lange der Taubenmann da ist, wird Gidd nicht ertrinken. Eines Tages ist er nicht da und von da an geht alles schief. Gidds bester Freund will seinen Geburtstag unbedingt im Waterworld-Spaßbad feiern. Gidd hat immer noch nicht sein Schwimmabzeichen und muss mit dem behinderten Simon zu den ganz Kleinen in die Anfängergruppe. Sogar die „Chinesen“, die immer schlecht schwammen, haben im Sommer ihre Abzeichen gemacht und sind jetzt besser als Gidd. In der nächsten Woche ist die Bank schon wieder leer. Gidd sucht in seinem Spezial-Heft nach Tricks, die er verwenden kann, um nicht schwimmen zu müssen. Er könnte so tun, als sei er krank, obwohl dann auch Fußball ausfällt, er könnte sich im Bus unter dem Sitz verstecken, den Bus verpassen oder sich im Klo einschließen. Leider klappt diesmal nichts. Sogar Simon schwimmt jetzt besser als Gidd und kann auch länger tauchen. Dann müssen sie auch noch angezogen schwimmen, was Gidd besonders hasst. Er bettelt seine Mutter an, ihn vom Schwimmen zu befreien, doch das liegt nicht in ihrer Macht und der Arzt will ihm auch keine Wasserallergie bescheinigen. Seine Mutter schickt ihn dafür zu der Therapeutin Dorien, der er wilde Lügengeschichten über seinen Vater erzählt. In Wahrheit entstammt Gidd einer Samenspende, doch er erzählt, dass sein Vater ein Indianer sei, der mit seinen Tauben auf der Parkbank lebt und zum Kacken ins Gebüsch geht. Seine Mutter findet das gar nicht lustig. Er geht zu dem Platz mit der Bank, um nach dem Taubenmann zu suchen und klingelt an einer Haustür. So trifft er Minna Dreifuss, eine runzelige, alte Dame, der er seine Geschichte erzählt und die ihn zu dem Künstler Herrn de Beer schickt, der angeblich jeden kennt. Dem erzählt er auch alles, inklusive des Desasters bei Barts Party im Waterworld, wo er sich vor der Big-Wave-Rutsche gedrückt hat. Beppo der Beer meint, wenn er Angst vor Wasser hätte, sollte er am besten Seemann werden. Dann erzählt Gidd von seinen Cousinen und wie sie wegen seinem mangelnden Abzeichen damals im Urlaub kein Gummiboot bekamen. Beppo ist verliebt in die schönste Frau der Welt, die immer mit ihrem kleinen Kind an seinem Fenster vorbeikommt, aber traut sich nicht sie anzusprechen. Das erledigt dann Gidd. Sie kennt den schüchternen Maler vom Sehen, und sie kennt auch Herr Raas, den Taubenmann und weiß, wo er wohnt. Gidd fragt, ob sie „bewusst alleinerziehend“ sei, wie seine eigene Mutter, und erfährt, dass sie noch immer den Mann ihrer Träume sucht. Als Gidd bei Herrn Raas, der im hässlichsten Haus der Straße wohnt, klingelt, öffnet der in Unterhosen und will nichts von Gidd und seinen Problemen hören. Er ahnt nicht, wie wichtig er für ihn ist. Er guckt nur böse und sagt, Gidd solle sich wegscheren. Auf dem Weg zur nächsten Schwimmstunde erlebt Gidd eine Überraschung. Auf der Bank sitzen Minna, Beppo, die Frau und das Baby und winken ihm fröhlich zu. Heute wird er nicht untergehen!
Ein tolles Buch für Nichtschwimmer und Schwimm-Muffel genauso wie für Wasserratten! Gidd ist ein liebenswerter (Anti-)Held mit vielen Macken, den man sofort ins Herz schließt und die Geschichte ist einfach super lustig erzählt.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 26. November 2014

"Queen of Clouds - Die Wolkentürme"

Heute dreht sich alles um tolle Fantasy-Romane, in denen auch die Liebe nicht zu kurz kommt!

Den Anfang macht: "Queen of Clouds - Die Wolkentürme"!

Susanne Gerdom
Queen of Clouds – Die Wolkentürme
978-3-8458-0207-7
Bloomoon Verlag
Alter: 14+

Eine Welt der Gegensätze: Elster lebt in Armut in den Schluchten. Die Reichen, zu denen auch Valentin, einer der Söhne des Panarchen, gehört, leben in den Türmen über den Wolken, im Überfluss, wo Schluchter allenfalls als Bedienstete geduldet werden. Die Schluchter hungern. Fast alles, was sie erwirtschaften, fließt direkt in die Türme. Elsters Mutter ist sehr krank. Elster klettert gern auf die Türme, obwohl das sehr riskant und außerdem verboten ist. Auch den alten Kammern, mit ihren verborgenen „Schätzen“, kann sie nicht widerstehen. Im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester Winter, hat Elster hat keine magische Begabung. Winter hat weiße Haare, wie alle Magier, Elster nur eine weiße Strähne. Obwohl Elster mit der Politik der Türme nicht glücklich ist, ist sie zu realistisch, um sich irgendeiner Widerstandsgruppe anzuschließen. In den Türmen erhält Valentin die Aufgabe, für seinen Vater über den legendären Turm Null zu recherchieren. Valentin soll Thronfolger werden, wovon viele seiner Halbbrüder (sein Vater hat viele Geliebte) nicht gerade begeistert sind. Valentin muss ständig Duelle mit Rivalen ausfechten. Während die Schluchter hungern, werden beim Staatsbankett im Turm gefüllte Krebsschwänze serviert. Der Panarch verkündet Valentins Verlobung. Er soll seine Cousine Leona, das Mädchen mit der Augenklappe, heiraten. Valentin kann sie zwar ganz gut leiden, aber von Liebe kann kaum die Rede sein. Trotzdem schwört er ihr Treue. Er besäuft sich nach dem Empfang, wie es sonst nur sein Erzieher Alban tut, und wird überfallen, kommt aber halbwegs heil davon. Die Attentäter sagten irgendwas von „Null“. Gleichzeitig kommt es zu einem Überfall im Elsters Dorf. Zwei junge Türmer, Valentins Halbbrüder Cornel und Rufus, sind auf der Jagd nach Spaß und wollen sich die hübsche Wolke schnappen. Elster rettet Wolke und verletzt einen der Angreifer. Sie wusste nicht, dass es Türmer sind. Ihre Tat hat Konsequenzen und sie wird verhaftet. Winter bringt sie und ihren Freund Indigo heimlich zu der alten weisen Om, die auch „das Prinzip“ genannt wird. Om ist zwar blind, aber allwissend. Om benutzt ein altes Funkgerät und spricht zum Panarchen. Sie erzählt ihm, sie wolle Elster auf „die Reise“ schicken, daher sieht der Panarch von einer Bestrafung ab. Er verkündet außerdem, dass auch sein Sohn Valentin an dieser Mission teilnehmen soll. Der Panarch ist besorgt über den starken Geburtenrückgang. DieTürmer sterben aus. Auch durch die Kinder der Schluchter, die diese als Zehnten zahlen müssen, lässt sich der Prozess nicht aufhalten, denn auch dort werden immer weniger Kinder geboren. Valentin gewinnt den 2. Preis beim Festival (einer Art Ritterturnier) und vergnügt sich anschließend mit der hübschen Aurelia. Leona warnt ihn, Aurelia sei auf der Seite seines hinterhältigen Bruder Rufus (der auch an dem Überfall auf das Schluchter-Dorf beteiligt war) und so ist es auch. Sie versucht, Valentin zu vergiften, um ihn von der Reise abzuhalten. Valentins Vater schickt ihn mit dem Staatsgleiter „Wolkenkönigin“ auf die Mission, den ersten Turm, Turm Null, zu suchen. Das Schicksal aller steht auf dem Spiel. Viele versuchten, diesen Turm zu finden und kamen nie zurück. Die Geliebte des Panarchen, Melania, stammt aus den Schluchten und spielt ihr eigenes Spiel. Melania arbeitet für den Geheimbund der Nuller, deren Anführer Zero heißt. Sie kam buchstäblich aus dem Untergeschoss des Turmes ins Bett des Herrschers und hat diesen nun in der Hand. Sie plant, ihn zu töten. Melania hieß früher Jett und ist Elsters älteste Schwester! Sie sucht verzweifelt nach ihrer Tochter Amber, die ihr von den Türmern genommen wurde. Die gemeinsame Pilgerreise beginnt. Elster, Winter, Indgo und „Steuermann“ Zach, sowie Valentin, Leona, Valentins Freund Cosimo, Alban und Rufus (der fiese Halbbruder) sind mit von der Partie. Natürlich gibt es Spannungen an Bord. Alle kennen die alte Legende: Wenn der ewige König erwacht, werden die Türme fallen. Alle Beteiligten wollen diesen König finden, doch die Schluchter wollen ihn erwecken, wohingegen Valentin den Auftrag hat, ihn zu vernichten. Doch es kommt auch zu Liebesbeziehungen an Bord. Valentin flirtet mit Winter und Leona hat etwas mit dem Trunkenbold Alban. Gar nicht liebevoll hingegen ist Rufus. Er wirft Elster über Bord, doch Zach rettet sie gerade noch rechtzeitig. Elster verschweigt diesen Vorfall vor Valentin. Unterdessen im Turm: Der Panarch erklärt bei einer Versammlung Valentin, Leona, Cosimo und Rufus zu Verrätern. Er behauptet, sie würden mit den südlichen Türmen konspirieren. Melania dachte schon, es ginge ihr an den Kragen, als der Panarch die Versammlung einberief. Sie war es, die ihm die Unterlagen über die „Verräter“ zuspielte, wusste allerdings nicht, was in den Papieren stand. Elster entdeckt unterdessen ihre magische Gabe. Sie hört Dissonanzen und erkennt so einen Defekt im Antrieb. Sabotage? Im Turm verletzt sich der wütende und verzweifelte Panarch selbst, was jedoch der Bevölkerung als fehlgeschlagenes Attentat verkauft wird. Melania weiß nicht, ob sie ihn nun lieben oder töten soll, da sie Gefühle für ihn entwickelt. Sie trifft sich mit Zero und der Panarch lässt sie verhaften und foltern. Auf dem Luftschiff trifft ein Befehl des Panarchen ein und Valentin und seine Freunde werden verhaftet. Sie erfahren als letzte von dem angeblichen Verrat und auch von dem angeblichen Anschlag auf den Panarchen. Rufus wird erhängt aufgefunden. Die anderen fliehen mit Gleitschlitten, Türmer und Schluchter gemeinsam. Valentin und Winter, die sich verliebt haben, bleiben jedoch vorerst an Bord, fliehen dann aber später mit dem 2. Schlitten. Winter stellt fest, dass Valentins schwarz gefärbtes Haar eigentlich weiß ist. Seine Mutter war eine Schluchterin, doch seine Gabe konnte in den Türmen nie erwachen. Elsters Gabe entfaltet sich dafür nun vollends. Sie ist die Finderin, die Einzige, die den Turm Null finden kann. Durch einen Hinweis in einem Buch findet sie den Standort des Turms heraus und bald stehen sie und die anderen vor einem riesigen Krater. Werden sie nun ihre Mission erfüllen? Wird es bald ein Leben in Frieden geben? Und wer verbirgt sich eigentlich hinter Zero? Und wer ist der Ewige König in Wirklichkeit?
Obwohl es mir anfangs etwas schwer fiel, in die Story reinzukommen, war ich dann doch recht schnell gefesselt von dieser spannenden Dystopie-Fantasy-Geschichte, die sich so ganz anders entwickelte, als ich dachte.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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