Aus dem Leben eines Diebes: "Mich kriegt ihr nicht"!
Pascale Maret, übersetzt
von Anja Taube
Mich kriegt ihr nicht
978-3-944572-12-3
Mixtvision Verlag
Alter: 12+
Nach einer wahren
Geschichte: Der neunzehnjährige Harrison sitzt im Gefängnis und
schreibt dort seine spannende Lebensgeschichte auf. Er lebte als Kind
auf der Insel Mailico, in einem schäbigem Wohnwagen. Seine Mutter
trinkt und raucht wie ein Schlot, der gewalttätiger Vater ist schon
lange abgehauen. Sie haben kaum Geld und er fällt in der Schule
durch seine abgerissenen Klamotten auf. Da geht er sowieso eher
selten hin. Seine Karriere als Dieb beginnt früh, mit gerade mal
neun Jahren, als er aus der Kühltruhe der netten Familie Dane Pizza
klaut. Später bedient er sich dort regelmäßig, denn seine Mutter
hat immer nur Bier im Kühlschrank. Der Freund der Mutter, Mike, der
jedoch bald darauf stirbt, schenkt ihm einen jungen Hund. Er tauft
den Welpen mit den Schlappohren Donut. Harrison muss sich und den
Hund allein durchfüttern. Er liebt den Hund total und schläft mit
ihm im Auto, weil seine Mutter ihn nicht im Wohnwagen will, doch
Donut stirbt eines Tages unter Qualen, als er etwas aus der Mülltonne
frisst. Harrison hat Schwierigkeiten in der Schule, mit seinen
Lehrern, die ihn als „schwierigen Fall“ sehen. Freunde hat er nur
wenige, und die sind auch Außenseiter wie er. Er ist zwar
intelligent, aber eher so nach der „Learning by Doing“ Methode
und seine Leidenschaft sind Flugzeuge. Am liebsten bastelt er Modelle
(die er natürlich geklaut hat), hat Poster und Plakate in seiner
Ecke des Wohnwagens und liest Bücher übers Fliegen aus der
Bücherei. Als er ein Mountainbike auf einem Parkplatz stiehlt, hat
er erstmals Ärger mit der Polizei, sonst klaut er hauptsächlich
Essen. Seine Freunde Tina und Bronco sind auch kleine Kriminelle und
haben Stress wegen Graffiti und Diebstahl. Sie klauen auch Autos.
Harrisons Akte wird immer dicker. Er soll sich in Seattle beim
Jugendrichter melden, aber haut vorher ab. Auf der Flucht lebt er im
Wald und kommt nur selten zum Wohnwagen zurück. Seine Mutter hat
einen neuen Freund, Dave, einen Idioten. Harrison klaut Essen und
Campingsachen und verbringt den Sommer draußen im Zelt. Die Polizei
sucht ihn überall, und er nistet sich in leeren Villen ein, wo sonst
Touristen und Sommergäste wohnen. Er versucht, nicht aufzufallen,
bestellt aber andererseits mit geklauten Kreditkarten Sachen. In
dieser Zeit spielt er oft Flugsimulator an Konsolen und PC und träumt
vom Fliegen. Obwohl er sich zum Überlebenskünstler entwickelt hat,
wird er trotzdem eines Tages geschnappt und kommt in den Jugendknast
Riverview. Er wird wegen guter Führung nach einem Jahr in eine
„nettere“ Einrichtung nach Mansfield verlegt, haut bei der ersten
Gelegenheit von dort ab und versteckt sich wieder im Wald auf
Mailico. Anfangs ist er noch vorsichtig, später verlässt er die
Insel auch mal (im geklauten Boot). Dann fährt er einen geklauten
Mercedes zu Schrott und klaut eine Cessna auf dem Flugplatz. Nach
einem ansonsten gelungenem Flug legt er eine Bruchlandung hin. Es ist
nicht das letzte Flugzeug, das er stiehlt. Eine Weile lebt er bei dem
Indianer Jim im Reservat Nepawa, der ihn als Anhalter mitnahm. Jim
ist ordentlich, geht Sonntags zur Kirche und ist ein netter Kerl. Bei
ihm klaut Harrison nichts. Eines Tages fahren sie in die Stadt
Spokane, wo Jim seine Schwester besuchen will und Harrison muss
überstürzt vor der Polizei fliehen. Leider bleibt keine Zeit für
einen Abschied von Jim. Dafür schreibt er ihm später. Nach deinem
Stopp bei seiner Mutter, klaut er wieder ein Flugzeug, eine Cirrus.
Wieder kommt es zum Crash. Mit einem gestohlenem Studentenausweis
hält er sich eine Weile im Nationalpark Wopatchee auf, wo er eine
Begegnung mit einem Bären hat und fährt dann mit dem Bus nach
Idaho. Er stiehlt das Flugzeug eines Farmers, doch der Sprit reicht
nicht bis Mailico. Noch ein Crash! Er will nicht als Jungfrau sterben
;-). SWAT sucht nach ihm. Er ahnt nicht, dass er mittlerweile ein
Medien- und Facebook-Star ist und die Leute von seiner
abenteuerlichen Flucht quer durch die USA fasziniert sind. Da er sich
beim Absturz verletzt halt, erholt sich ein paar Tage bei seiner
Mutter und wird erstmals mit dem Medienrummel um sich konfrontiert.
Er googelt sich selbst und staunt. Weiter geht es mit dem Boot, dann
klaut er eine Cirrus in Fenwick und unternimmt seinen ersten
Nachtflug, der mit einer ziemlich gelungenen Landung endet. Aus einer
Laune heraus will er unbedingt nach Disneyworld. Beim nächsten Flug
schnappt er sich wieder eine Cessna, aber diesmal ist die Landung
nicht so gelungen. Er wollte doch nur die lange Autofahrt verkürzen.
Da merkt er, dass er längst zu alt für Disneyworld ist. Es ist zu
spät für eine glückliche Kindheit mit Weihnachten und Co.. So
etwas kennt er nicht und er weiß, er wird es nie haben. In Florida
flieht er mit dem Boot vor der Polizei. Er will nach Kuba, aber
landen wird er im Gefängnis … !
Wow! Ein ganz schön
bewegtes Leben für einen Neunzehnjährigen! Diese recht dünne Buch,
das Harrisons Geschichte erzählt, hat es echt in sich. Es ist so
spannend, dass ich es in einem Rutsch verschlungen habe.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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