Für alle Schwimm-Muffel: "70 Tricks, um nicht baden zu gehen"!
Gideon Samson, übersetzt
von Rolf Erdorf
70 Tricks, um nicht baden
zu gehen
978-3-8369-5704-5
Gerstenberg Verlag
Alter: 8+
Donnerstag ist der
schlimmste Tag der Woche, denn da ist Schulschwimmen. Gidd hasst
nichts auf der Welt so sehr wie Schulschwimmen, da hilft auch die
coole, neue, rote Badehose im Baywatch-Stil nichts. Er fürchtet, er
könnte absaufen, Chlor in die Augen bekommen oder sich vor allen
Schülern zum Idioten machen. Um das Schwimmen zu vermeiden, hat er
sich jede Menge Tricks ausgedacht. Manchmal helfen aber selbst die
nicht, und so hat er seit der dritten Klasse jeden Donnerstag
Bauchweh. Er weiß ganz genau, wenn er im Bus nicht an einem ganz
bestimmten Platz sitzt, geschieht eine Katastrophe. Auf dem Weg zum
Hallenbad kommt der Bus immer an einer Parkbank vorbei, auf der ein
alter Mann sitzt und Tauben füttert. So lange der Taubenmann da ist,
wird Gidd nicht ertrinken. Eines Tages ist er nicht da und von da an
geht alles schief. Gidds bester Freund will seinen Geburtstag
unbedingt im Waterworld-Spaßbad feiern. Gidd hat immer noch nicht
sein Schwimmabzeichen und muss mit dem behinderten Simon zu den ganz
Kleinen in die Anfängergruppe. Sogar die „Chinesen“, die immer
schlecht schwammen, haben im Sommer ihre Abzeichen gemacht und sind
jetzt besser als Gidd. In der nächsten Woche ist die Bank schon
wieder leer. Gidd sucht in seinem Spezial-Heft nach Tricks, die er
verwenden kann, um nicht schwimmen zu müssen. Er könnte so tun, als
sei er krank, obwohl dann auch Fußball ausfällt, er könnte sich im
Bus unter dem Sitz verstecken, den Bus verpassen oder sich im Klo
einschließen. Leider klappt diesmal nichts. Sogar Simon schwimmt
jetzt besser als Gidd und kann auch länger tauchen. Dann müssen sie
auch noch angezogen schwimmen, was Gidd besonders hasst. Er bettelt
seine Mutter an, ihn vom Schwimmen zu befreien, doch das liegt nicht
in ihrer Macht und der Arzt will ihm auch keine Wasserallergie
bescheinigen. Seine Mutter schickt ihn dafür zu der Therapeutin
Dorien, der er wilde Lügengeschichten über seinen Vater erzählt.
In Wahrheit entstammt Gidd einer Samenspende, doch er erzählt, dass
sein Vater ein Indianer sei, der mit seinen Tauben auf der Parkbank
lebt und zum Kacken ins Gebüsch geht. Seine Mutter findet das gar
nicht lustig. Er geht zu dem Platz mit der Bank, um nach dem
Taubenmann zu suchen und klingelt an einer Haustür. So trifft er
Minna Dreifuss, eine runzelige, alte Dame, der er seine Geschichte
erzählt und die ihn zu dem Künstler Herrn de Beer schickt, der
angeblich jeden kennt. Dem erzählt er auch alles, inklusive des
Desasters bei Barts Party im Waterworld, wo er sich vor der
Big-Wave-Rutsche gedrückt hat. Beppo der Beer meint, wenn er Angst
vor Wasser hätte, sollte er am besten Seemann werden. Dann erzählt
Gidd von seinen Cousinen und wie sie wegen seinem mangelnden
Abzeichen damals im Urlaub kein Gummiboot bekamen. Beppo ist verliebt
in die schönste Frau der Welt, die immer mit ihrem kleinen Kind an
seinem Fenster vorbeikommt, aber traut sich nicht sie anzusprechen.
Das erledigt dann Gidd. Sie kennt den schüchternen Maler vom Sehen,
und sie kennt auch Herr Raas, den Taubenmann und weiß, wo er wohnt.
Gidd fragt, ob sie „bewusst alleinerziehend“ sei, wie seine
eigene Mutter, und erfährt, dass sie noch immer den Mann ihrer
Träume sucht. Als Gidd bei Herrn Raas, der im hässlichsten Haus der
Straße wohnt, klingelt, öffnet der in Unterhosen und will nichts
von Gidd und seinen Problemen hören. Er ahnt nicht, wie wichtig er
für ihn ist. Er guckt nur böse und sagt, Gidd solle sich
wegscheren. Auf dem Weg zur nächsten Schwimmstunde erlebt Gidd eine
Überraschung. Auf der Bank sitzen Minna, Beppo, die Frau und das
Baby und winken ihm fröhlich zu. Heute wird er nicht untergehen!
Ein tolles Buch für
Nichtschwimmer und Schwimm-Muffel genauso wie für Wasserratten! Gidd
ist ein liebenswerter (Anti-)Held mit vielen Macken, den man sofort
ins Herz schließt und die Geschichte ist einfach super lustig
erzählt.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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