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Mittwoch, 2. November 2022

Mehr Buchtipps?

In letzter Zeit habe ich eher wenige Buchtipps auf diesem Blog gepostet.
Das liegt unter anderem daran, dass ich zur Zeit mehr Bilderbücher und überhaupt viele Bücher für die "Kleinen" bespreche. Die passen natürlich nicht so gut auf einen Jugendbuchblog.

Wer jedoch auch daran Interesse hat, kann mir gerne auf meiner "Buchändlerseite" folgen, wo ich wöchentlich Tipps poste:

https://www.osiander.de/buchhaendler/7180922/buchhaendlerseite

Im Dezember gibt es dort ein besonderes Highlight. Als "Buchtipp-Adventskalender" werde ich täglich ein Weihnachtsbuch besprechen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Eure Very 📚😊

"Leben. Nehmen."


Neue Schullektüre gesucht? Wie wäre es mit: "Leben. Nehmen."?

Tullio Forgiarini, übersetzt von Luc Spada Leben. Nehmen. 978-3-401-60570-8 Arena Verlag Alter: 14+

Johnny ist fünfzehn Jahre alt. Als Kleinkind wurde er vom Vater misshandelt und vernachlässigt, und seine Mutter Sandra, mit der er in einer umgebauten Scheune lebt, ist dumm wie Brot, Alkoholikerin, hat ständig wechselnde Freunde und einen Ruf als Nutte weg. Johnny ist ein Kiffer, Schläger, Ladendieb, Schulversager, kurz: ein Loser, der kurz vor dem Jugendknast steht. Es gibt eine Anhörung, weil er sich mit Daniel, dem größten Arsch der Schule, geprügelt hat. Er hat ihn mit seinem Schal gewürgt und dann mit dem Baseballschläger verdroschen. Seine Lehrer und die Erzieherin Nathalie Steines geben ihm noch eine letzte Chance: “Auszeit”, ein Programm für Problemjugendliche, spezielle Lehrer, klare Grenzen, Disziplin und all so ein Scheiß, also auch eine Art Knast. Dort trifft er Shirley, erst dreizehn Jahre alt, aber alles andere als unschuldig. Sie ist total heiß, und Johnny wird jedesmal ganz geil und fängt an zu sabbern wie ein Vollidiot, wenn er sie anschaut in ihren aufreizenden Klamotten, die mehr zeigen als verdecken. Er schenkt ihr Zigaretten, und sie verbrennt ihn (absichtlich) an der Schulter. Sie ist ziemlich durchgeknallt, war schon mal in der Jugendklapse, und ihre Mutter war ein Heroin-Junkie. Sie kann ziemlich ausrasten, hat schon mal einem Mädchen den Nasenring rausgerissen und einen Zirkel ins Bein gestochen, weil sie ein paar Jungs gewisse Sachen über Shirley getextet hat. Statt sich zu entschuldigen, treibt Shirley es immer noch auf die Spitze, was Johnny nicht verstehen kann. Er hält den Ball flach, um nicht noch mehr Ärger zu bekommen. Leider ist er Shirley schon bald total verfallen (ok, hauptsächlich will er sie flachlegen) und lässt sich von ihr zum Schuleschwänzen verleiten. Die beiden gehen ins Kino, knutschen, verprügeln einen Jungen, um an dessen Dolce & Gabbana-Jacke zu kommen und besaufen sich mit Wodka im Stadtpark. Shirley kennt eine Menge Leute, und schon bald fahren sie zu sechst im Auto durch die Gegend, kiffen und brechen dann in ein Haus ein, in dem früher mal ein Puff war. Sie saufen Jägermeister, tanzen, randalieren. Die Mädchen schmeißen Pillen ein, und Shirley drückt erneut eine Kippe auf Johnnys Schulter aus. Was stimmt nicht mit diesem Mädchen? Johnny ist hackedicht, kotzt sich voll, wird irgendwann bewusstlos und wacht im Krankenhaus auf. Er wird von der Polizei befragt, auch über die Brandwunden an seinem Rücken, doch er erzählt nicht die ganze Wahrheit. Er will Shirley schützen, trotz allem. Sobald er kann, türmt er aus dem Krankenhaus und taucht mit einem gewaltigen Messer in der Schule auf, wo er den Lehrer bedroht und Shirley mitnimmt. Sie hat eigentlich gar keinen Bock mehr auf ihn, aber nachdem er verspricht, mit ihr ins Phantasialand zu fahren, kommt sie mit. Doch irgendwann wird Johnny das alles zu viel, und er ruft Nathalie Steines an. Diese ist für ihr Alter eigentlich ganz cool (und ihre durchsichtigen Blusen sind auch nicht zu verachten), aber in Nathalies Wohnung dreht Shirley plötzlich durch und geht auf Nathalie los. Johnny schlägt sich auf Shirleys Seite, und gemeinsam schlagen sie Nathalie zusammen. Sie rührt sich nicht mehr. Ist sie tot?

Ein ziemlich heftiges Buch! Mir war es oft ein bisschen zu sehr Jugendsprache, und zwar von der asozialen, vulgären Sorte, aber das passt irgendwie zur Geschichte. Was für mich auch ein wenig gewöhnungsbedürftig war, ist die Erzählform. Es handelt sich hier um einen inneren Monolog, der jedoch zum größten Teil nicht in der typischen Ich-Form, sondern in der Du-Form gehalten ist. Auch die Frage, ob die Hauptfigur jetzt Johnny Chicago oder John Guddebuer heißt, oder vielleicht einen völlig anderen Namen hat, hat mich leicht verwirrt. Ich würde letztendlich sagen, Johnny Chicago ist der imaginäre Freund des (namenlosen?) Protagonisten und “beschützt” diesen sozusagen seit seiner traumatischen Kindheit. Trotz allem hat mir das Buch gefallen, und ich könnte es mir auch gut als Schullektüre vorstellen. Für alle interessierten Lehrer*innen stehen zu diesem Titel Unterrichtsmaterialien zum kostenlosen Download bereit unter: https://www.arena-verlag.de/sites/default/files/product/unterrichtserarbeitung/978-3-401-60570-8/UE_Forgiarini_Leben-nehmen.pdf

Viel Spaß beim Lesen!!!


Buch bestellen?

https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1057871949


"Wie Sheltie auf Schatzsuche ging"


Kleines Pony - großes Herz: "Wie Sheltie auf Schatzsuche ging"!

Peter Clover, übersetzt von Claudia Schuller
Wie Sheltie auf Schatzsuche ging
978-3-440-17134-9
Kosmos Verlag
Alter: 7+
Nach “Wie Sheltie zu uns kam” ist dies nun das zweite Abenteuer von Emma und ihrem Shetlandpony Sheltie. Emma und Sheltie verbringen ihre Zeit am liebsten am Hufeisenteich. Jetzt ist Emma ganz aufgeregt. Der Teich soll zugeschüttet und dort soll ein Campingplatz gebaut werden, und das alles, weil Bauer Berg Geldsorgen hat und Teich und Wiese verkaufen muss. Zwei unfreundliche Männer vermessen das Gelände. Dass Emma und Sheltie da sind, passt ihnen gar nicht. Dann klaut der freche Sheltie ihnen auch noch einen alten Zettel, und sie werden richtig wütend. Alle denken, dass Sheltie den Zettel gefressen hat, doch das kluge Pony hat ihn stattdessen im Heu versteckt. Emma zeigt den Zettel ihrem Nachbarn Herr Krock und erzählt, dass sie nachts die Männer mit einer Taschenlampe und einem seltsamen Gerät über die Wiese hat geistern sehen. Herr Krock meint, das war sicher ein Metalldetektor, und der Zettel sei eine Schatzkarte. Die Männer suchen sicher den Schatz des alten Oberst, der früher auf dem Gutshof gelebt hat. Da sie bislang nichts Verbotenes getan haben, bringt es nichts, die Polizei einzuschalten. Doch Emma gibt nicht so leicht auf. Sie beschließt, den Schatz als Erste zu finden und macht sich mit Sheltie auf die Suche. Um die Männer abzulenken, vergräbt Emma überall alte Konservendosen. Unter einem Stechpalmenbusch entdeckt sie dann einen Stein mit einer Markierung. Herr Krock hilft ihr, den Schatz zu heben. Sie verstecken ihn in einer Schubkarre unter einem Stapel Brennholz. Leider haben die Männer Verdacht geschöpft, entdecken die Kiste in der Schubkarre und fesseln Emma und Herr Krock an einen Baum. Sheltie konnte jedoch entkommen. Wird es das schlaue Pony schaffen, Hilfe zu holen?
Bereits in den 90er Jahren begeisterte Sheltie die jungen Pferdefans. Jetzt ist das freche, kluge Pony wieder da, mit frischen, farbigen Illustrationen und noch größerer Schrift. Was mir an Shelties Abenteuern besonders gefällt: Sheltie ist ein ganz “normales” Pony. Kein Horn, keine Flügel, kein Feenstaub oder sonstiger Glitzer - und kein bisschen Rosa! Fortgeschrittene Erstleser*innen ab der 2. Klasse, die Pferde und Ponys mögen, werden Sheltie lieben! 
Viel Spaß beim Lesen!!!