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Mittwoch, 5. April 2023

"Fred und ich"


Anni mag Fred. Fred mag Anni. So einfach ist das. Oder doch nicht? "Fred und ich"!

Lena Hach Fred und ich 978-3-407-75719-7 Beltz Verlag Alter: 11+

Jeden Morgen geht Anni in die Bäckerei und holt sich ein Brötchen und Kaffee. Eines Tages sieht sie dort einen Jungen mit einer unmöglichen Frisur. Sie überlebt noch, ob sie ihm die Visitenkarte ihrer Mutter (Friseurin) geben soll und ist dadurch so abgelenkt, dass sie ihren Hammer in der Bäckerei vergisst. Hammer? Wieso hat sie einen Hammer dabei? Dafür muss man wissen, dass Anni ein ungewöhnliches Hobby hat: Eisbaden! Den Hammer braucht sie, um das Eis im See aufzubrechen. Am See trifft sie den seltsamen Jungen wieder. Sie findet ihn ziemlich nervig und bescheuert. Er hält sie übrigens auch für ziemlich bescheuert und vor allem für lebensmüde, weil Eisbaden gefährlich ist. Da kann man einen Herzinfarkt kriegen. Doch Anni meint, die richtige Vorbereitung ist alles. Sie badet, zieht sich um und sitzt neben dem Jungen auf der Bank. Weil sie Kaffee trinkt, kommt sie sich ziemlich erwachsen vor. Dann muss sie zur Schule. Muss er nicht zur Schule? Annis beste Freundin Elmira redet nur von Schminken und Jungs und von der Klassenfahrt in den Schwarzwald übernächste Woche. Am nächsten Morgen ist der Junge wieder am See. Er meint, Anni solle nicht allein eisbaden, weil ihr dann keiner helfen kann, falls etwas passiert, und er würde auf sie aufpassen. Er hat sogar eine Rettungsdecke dabei, für alle Fälle. Was für ein Macho! Er kann ja mitmachen, meint Anni. Er macht es tatsächlich. Er sagt, er heißt Fred. Als er sich auszieht, sieht Anni seine Brüste. Ist Fred ein Mädchen? Ist Fred vielleicht die Abkürzung von Frederike? Im Informatikunterricht beginnt Anni zu googeln und stößt dabei auf den Begriff “trans”. Sie trifft Fred nun täglich am See. Er muss nicht zur Schule, weil er in Berlin wohnt. Dort sind gerade Ferien, und er macht hier ein Praktikum in der Bäckerei, die seiner Tante gehört. Sie essen Mohnschnecken, die er selbst gemacht hat und reden über alles mögliche. Anni erzählt von ihrem Onkel Franz, den sie sehr geliebt hat und der vor einiger Zeit bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam und auch davon, welche Ängste das bei ihr ausgelöst hat. Auch, dass sie vor hat, die Klassenfahrt zu schwänzen, vertraut sie Fred an. Fred erzählt von seiner letzten Klassenfahrt, auf der er ins Mädchenzimmer musste, weil es viele Leute gibt, die einfach nicht verstehen wollen, dass er ein Junge ist, schon immer einer war. Die beiden rennen um den See, dabei stolpert Anni eine Böschung hinunter und bricht in den vereisten See ein. Fred ruft seine Tante an, und sie bringen Anni nach Hause. Anni vertraut Elmira an, dass sie sich verliebt hat, in einen tollen, netten Jungen, der in der Bäckerei arbeitet. Dass Fred “trans” ist, erwähnt sie nicht. Am nächsten Tag kommt Fred nicht zum See. Anni besucht ihn, und seine Tante sagt: “Sie” ist krank. Die Tante kommt mit Freds Identität als Junge nicht so recht klar. Sie denkt, das sei nur eine Phase, doch Fred weiß es besser. Bevor Anni sich versieht, rutscht ihr ein “Ich mag dich.” raus. Fred scheint sie auch zu mögen. Als es ihm besser geht, verabreden die beiden sich abends im Friseursalon von Annis Mutter. Fred wollte sich schon lange mal die Haare färben. Anni hat alles mit Lichterketten für ihr Date dekoriert. Fred bekommt die volle Verwöhnbehandlung mit Kopf- und Nackenmassage, bevor es ans Färben (grün!) geht. Fred meint, dass Anni ihn mutiger macht. Anni lacht. Gerade sie mit ihrer ständigen Angst macht ihn mutig. Dann lackieren sie sich noch gegenseitig die Fußnägel. Anni nimmt Fred mit zum Spieleabend bei Elmira, wo sie eine Menge Spaß haben. Doch irgendwann wird es Zeit für Fred, nach Berlin zurückzukehren …

Eine total schöne Geschichte über die erste Liebe, leicht und doch voller Tiefgang! In diesem recht dünnen Büchlein steckt weit mehr, als man anfangs denkt. Schade, dass die Geschichte so schnell vorbei ist. Man hat Anni und Fred gerade erst richtig kennengelernt und muss sich schon von ihnen trennen. Eine Fortsetzung wäre hier echt angesagt!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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