Erwachsenwerden im Kloster: "Unbewohntes Herz"!
Marita
de Sterck, übersetzt von Rolf Erdorf
Unbewohntes
Herz
978-3-8415-0237-7
Oetinger
Taschenbuch Verlag
Alter:
13+
1961:
Die dreizehnjährige Emma wird von ihren Eltern ins Kloster
geschickt. Der Grund dafür ist, dass ihre ältere Schwester schwer
krank ist. Emma macht sich große Sorgen um ihre Schwester, fügt
sich aber dem Willen ihrer Eltern. Im Kloster kommt sie zunächst
überhaupt nicht klar. Ihre Familie ist eigentlich gar nicht
religiös, so dass vieles neu und fremd für sie ist. Die vielen
Regeln überfordern sie. Sie hat keinen blassen Schimmer von
Heiligenlegenden und war noch nie bei der Beichte. Zum Glück findet
sie schnell Freundinnen. Zusammen mit Bie und den anderen schleicht
sie nachts aus dem Schlafsaal und sie halten geheime Treffen im
Besenschrank ab. Sie spielen Spiele, die Emma nicht kennt und reden
über Sachen, von denen sie keine Ahnung hat. Dabei geht es
hauptsächlich um das Thema Sex. Die anderen lachen über Emma, weil
sie so naiv ist. Sie schämt sich dafür. Die anderen wirken
(zumindest äußerlich) schon so erwachsen, während in Emma immer
noch alle das kleine Mädchen sehen. Während die anderen schon Busen
haben, ist Emma noch flach wie ein Brett und hat außerdem erst ganze
zwölf Schamhaare. Als sie zum ersten Mal ihre Tage bekommt, ist sie
geschockt, weil sie davon bis jetzt noch nichts wusste. Dann verliebt
sich Emma zum ersten Mal. Der geheimnisvolle „Taubenjunge“ bringt
ihr Herz zum Hüpfen und sie will mehr über die Liebe wissen. Durch
die Gespräche mit den anderen Mädchen erfährt sie die großen
Geheimnisse des Lebens und wird selbst auch erwachsener. So kommt es
ihr zumindest vor. Auf jeden Fall wird ihr langsam klar, was wirklich
hinter der Krankheit ihrer Schwester steckt, warum die sich immer
morgens übergeben musste etc.. Sie ist nämlich gar nicht krank,
sondern schwanger. Als sie endlich einmal Besuch von ihrer Mutter
bekommt, konfrontiert sie diese mit dem Wissen um die Schwangerschaft
der Schwester. Die Mutter gibt zwar zu, dass sie damit richtig liegt,
dass aber die Angelegenheit auf jeden Fall geheim bleiben muss. Nach
der Geburt soll das Baby sofort weggegeben werden. Eine Heirat mit
dem Vater des Babys, dem Gärtner Jef, kommt auf gar keinen Fall in
Frage. Langsam begreift Emma auch, was es mit Nachrichten auf sich
hatte, die zwischen den beiden Verliebten hin und her gingen. An
deren Übermittlung war Emma nämlich gewissermaßen beteiligt. Die
beiden wollten durchbrennen, doch der Plan schlug fehl. Emma fleht
ihre Mutter an, etwas zu unternehmen. Sie findet es grausam, dass man
Mutter und Kind einfach so trennen will. Ihre Mutter stimmt ihr zu,
gesteht aber, dass sie gegen den Vater machtlos ist. Nachdem ihre
Mutter gegangen ist, unternimmt Emma alles, um nachhause geschickt zu
werden. Sie versucht es zunächst, indem sie sich total daneben
benimmt und Binden aus dem Wäschekorb („Allways Ultra“ gab es
damals noch nicht) aus dem Fenster wirft. Als das nicht hilft,
verätzt sie sich selbst mit Bärenklau. Schließlich taucht ihr
Vater auf. Wird sie so ihr Ziel erreichen? Und was passiert, wenn sie
wieder zuhause ist? Kann sie ihren strengen Vater umstimmen? Und was
wird aus dem Baby ihrer Schwester?
O.k.,
ich habe es nicht so mit Religion, aber ich versuche eigentlich, bei
dem Thema Toleranz zu zeigen. Beim Lesen dieses Buches war das jedoch
nicht leicht. Mir tun die Mädchen echt leid, die in den 60ern in so
einem Kloster waren. Manchmal musste ich aber auch lachen, über den
Blödsinn, den die Nonnen da so von sich geben. Wusstet Ihr, dass
Selbstbefriedigung das Gehirn austrocknet und man außerdem einen
krummen Rücken davon bekommt? ;-)! Die Geschichte rund um Emma, die
mit den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens, der ersten Liebe und
familiären Problemen zu kämpfen hat, hat mich dennoch beeindruckt
und ist wirklich toll erzählt.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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