Leben ohne Telly: "Adios Nirvana"!
Conrad
Wesselhoeft, übersetzt von Karsten Singelmann
Adios
Nirvana
978-3-551-31122-1
Carlsen
Taschenbuch Verlag
Alter:
14+
Telemach,
genannt Telly, ist tot. Er starb bei einem Autounfall und sein Tod
hat auch das Leben von Jonathan verändert, denn Jonathan ist Tellys
Zwillingsbruder. Das ganze ist jetzt schon beinahe ein Jahr her,
dennoch ist Jonathan noch meilenweit davon entfernt, diesen
Schicksalsschlag zu überwinden. Er und Telly waren ihr ganzes Leben
lang zusammen und standen sich so nah, wie es wohl nur Zwillinge
können, doch nun ist Jonathan allein, doch er kann Telly nicht
loslassen. Er lässt sich ziemlich gehen und vernachlässigt die
Schule. Er schwänzt den Unterricht und wenn er doch mal auftaucht,
ist er vollkommen unkonzentriert. Kein Wunder, denn richtig
geschlafen hat er schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Schlafen ist auch
das Letzte, was er will. Er schlägt sich die Nächte mit Lesen und
Gitarre-spielen um die Ohren. Außerdem schreibt er Gedichte. Um wach
zu bleiben, hilft er nach, mit Pillen und literweise Red Bull. Seine
Kumpels machen sich Sorgen um ihn und auch die Lehrer an seiner
Schule sind der Meinung, dass es so nicht weitergehen kann. Früher
war Jonathan ein richtig guter Schüler, hat sogar einen
Dichterwettbewerb gewonnen. Jetzt ist es mehr als fraglich, ob er das
Schuljahr schaffen wird. Zum Glück gibt es da den Lehrer Bramwell,
der eine gute Idee hat, wie Jonathan doch nicht sitzenbleiben und
außerdem sein Leben wieder in den Griff bekommen könnte. Er findet,
dass Jonathan diese Chance verdient hat, obwohl der da zunächst ganz
anders denkt und den Vorschlag ablehnen will. Zum Glück überlegt er
es sich aber nochmal. Bramwell verlangt von Jonathan, dass er als
Ausgleich für seine miesen Noten ein besonderes Projekt übernehmen
soll. Und zwar soll Jonathan ein Buch schreiben. Dass er Talent zum
Schreiben hat, hat er ja schon durch seine Gedichte unter Beweis
gestellt, aber um Gedichte geht es in diesem Fall nicht. Jonathan
soll einem alten, blinden Journalisten helfen und für ihn dessen
Autobiographie schreiben. Etwas Geld verdienen könnte er mit dieser
Sache auch, denn der Mann würde für seine Arbeit bezahlen. Also
macht sich Jonathan auf den Weg ins Altersheim und findet bald
Gefallen an dem Projekt. Es geschieht genau das, was Bramwell sich
erhofft hat. Jonathan findet einen Weg aus seiner
selbstzerstörerischen Trauer und sein ganzes Leben nimmt eine
positive Wendung … .
Wer
eine Menge Action erwartet, ist hier falsch. In diesem Buch passiert
äußerlich nicht wirklich viel, es geht viel mehr um das, was sich
im Inneren abspielt, um Jonathans Gefühle. Es geht um Leben und Tod,
um Trauer und Verlust. Jonathan steckt in einer Phase der Trauer
fest, die langsam sein Leben zerstört, doch er sieht keinen Ausweg
aus dieser Situation und will es auch nicht wirklich. Eigentlich
zeigt er für fast nichts mehr Interesse und versucht, all seine
Probleme zu verdrängen. Dennoch ist das kein typisches Problembuch,
das einen beim Lesen runter zieht, im Gegenteil. Jonathan ist ein
sehr sympathischer Charakter, der in einer Krise steckt, dem es aber
mit Hilfe von anderen gelingt, sich daraus zu befreien. Was mich an
diesem Buch am meisten beeindruckt hat, war die wunderbare, tolle
Sprache, in der es geschrieben ist. Lässt sich schwer beschreiben,
Ihr müsst es einfach selber lesen. Ich konnte es echt nicht mehr
weglegen und habe es förmlich verschlungen. Eigentlich hatten mich
Titel, Cover und Klappentext gar nicht so angesprochen und beim Lesen
war ich dann mehr als positiv überrascht. Das „Adios Nirvana“
für den diesjährigen Jugendliteraturpreis nominiert wurde, freut
mich sehr und ich kann die Gründe dafür gut nachvollziehen.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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Just seeing this now--more than three years later. Thank you for the kind words! (I don't speak German--hence my comments in English). I had a great visit to Germany in 2013. I really enjoyed meeting other authors and students. Here's a link with info about my trip: http://conradwesselhoeft.com/02-adios-nirvana.html
AntwortenLöschenI wish you the best on your reading journey.
Conrad Wesselhoeft
Hello Mr. Wesselhoeft, thank you for your nice comment. It makes me happy that you like what i wrote about your book although my text is in German.
AntwortenLöschenBest Regards
Very