Das Schicksal kann so grausam sein: "Was wäre wenn"!
Meg
Rosoff, übersetzt von Brigitte Jakobeit
Was wäre
wenn
978-3-551-35988-9
Carlsen
Taschenbuch Verlag
Alter:
14+
Was wäre
wenn? Mal ehrlich, was könnte alles passieren? Man könnte die
Vogelgrippe bekommen oder den Rinderwahnsinn, man könnte vom Blitz
getroffen, von einem umstürzenden Baum erschlagen, von Aliens oder
Terroristen entführt oder einfach vom Bus überfahren werden. Aber
wer macht sich darüber schon Gedanken? Der fünfzehnjährige David
Case nicht, jedenfalls nicht vor diesem einen Tag, der alles
veränderte, der Tag, an dem sein fast zweijähriger Bruder fliegen
wollte und beinahe aus dem Fenster fiel. Dank David ging zwar alles
gut aus, dafür fühlt dieser sich jetzt vom Schicksal verfolgt und
denkt über alle möglichen Gefahren nach, die auf ihn lauern. Er
sieht nur eine Lösung: Er muss dem Schicksal davonlaufen! Damit das
Schicksal ihn nicht finden kann, nimmt er zunächst einmal einen
anderen Namen an und nennt sich fortan Justin. Er legt sich ein neues
Hobby zu, laufen, und auch gleich den passenden Gefährten dafür,
einen Windhund namens Boy. Der existiert jedoch nicht wirklich,
sondern nur in Davids Kopf. Als wäre ein imaginärer Hund nicht
schon verrückt genug, legt sich David ein völlig neues Outfit und
Image zu. In der Schule wird er zum Außenseiter, grenzt sich von
allem ab und seine Eltern halten ihn für völlig verrückt, als er
verkündet, er müsse von Zuhause ausziehen. Ist er nur verwirrt oder
total durchgeknallt oder steckt wirklich etwas hinter seiner
Paranoia? Sein Plan geht jedenfalls nicht auf. Das Schicksal ist
jetzt erst recht auf ihn aufmerksam geworden und verfolgt ihn auf
Schritt und Tritt. Zunächst zieht David auf den Flughafen, aber
nachdem dort ein Unglück geschieht (War das ein Anschlag auf ihn?)
überlegt er es sich anders. Beim Kauf von neuen Klamotten in einem
Secondhandshop hatte er die vier Jahre ältere Agnes kennengelernt.
Sie ist Fotografin und näht nebenbei Kleider. Sie half David bei
seinem neuen Styling und er verliebte sich in sie. Da liegt es doch
nah, dass er bei ihr einzieht. Lange geht das jedoch nicht gut und
das Schicksal hat weiterhin ein waches Auge auf ihn. Also zieht er zu
seinem neuen Kumpel Peter und dessen netter Familie. Kann er sich
hier vor dem Schicksal verstecken? Hat es überhaupt Sinn,
davonzulaufen? Schließlich schlägt das Schicksal zu. Nein, er wird
weder vom Blitz getroffen, noch von Aliens entführt. Eigentlich
beginnt es ganz banal. Zwei Menschen, die sich begegnen, ein kleines
Tröpfchen, das von einem zum anderen wandert, und schon ist es
passiert. David wird krank, aber so richtig, so krank, dass er ins
Koma fällt. Wird er wieder aufwachen oder wird er sterben? Wer
entscheidet das? Das Schicksal? Nein, die Entscheidung liegt ganz
allein bei David! Er selbst ist es, der sein Leben in die Hand nehmen
muss. Doch was wird David tun?
Ein
geniales Buch über Schicksal, Leben und Tod! David kommt zwar erst
mal wie ein totaler Spinner rüber, hat aber auch positive Momente.
Gibt es so etwas wie Schicksal überhaupt? Und ist es immer etwas
negatives, so was in Richtung „Mieses Karma“? In diesem Buch
kommt das Schicksal jedenfalls selber zu Wort und das ist das Beste
an dem ganzen Buch. Die Kommentare, die das Schicksal abgibt, sind
einfach köstlich und ich habe mich herrlich darüber amüsiert. Was
David so alles passiert, steckt auch voller Humor, auch wenn der
manchmal schon in die rabenschwarze Richtung geht. Zum Schluss wird
es dann noch philosophisch und bringt einen zum Nachdenken. Das Cover
von der Taschenbuchausgabe gefällt mir übrigens viel besser, als
das vorherige, passt einfach gut zum Buch. Was nervt, ist der
durchsichtige Plastik-Schutzumschlag. Warum braucht ein Taschenbuch
überhaupt einen Umschlag?
Viel
Spaß beim Lesen!!!
Buch
bestellen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen