Hinter der Mauer: "Die Stadt der verschwundenen Kinder"!
Caragh
O'Brien, übersetzt von Oliver Plaschka
Die
Stadt der verschwundenen Kinder
978-3-453-53422-3
Heyne
fliegt Taschenbuch Verlag
Alter:
14+
Eine
Klimakatastrophe hat die Welt in eine öde Wüste verwandelt. Auch
die Gesellschaft hat sich extrem verändert. Zwischen arm und reich
existiert eine unüberwindbare Kluft, besser gesagt eine Mauer. Die
wenigen auserwählten Menschen in der Enklave innerhalb der Mauer
leben im Luxus. Es gibt genug Nahrung, Strom und Schulen. Das Leben
außerhalb der Mauer in Siedlung Wharfton sieht da ganz anders aus.
Wer dort lebt, leidet unter Armut und Wassermangel und ist von
Nahrungsrationen wie Mycoproteinen (Pilze?), die die Enklave zuteilt,
anhängig. Zu diesen Menschen gehört auch die sechzehnjährige Gaia
Stone. Sie ist Hebamme, wie auch ihre Mutter und erfüllt somit eine
wichtige Funktion in der Gesellschaft. Denn das Gesetz verlangt, dass
jeden Monat die ersten drei Neugeborenen jedes Sektors an der Mauer
der Enklave abgegeben werden müssen. Niemand wagt es, gegen dieses
unbarmherzige Gesetz zu verstoßen, denn darauf steht die
Todesstrafe. Die abgegebene Kinder werden zwar eine sorgenfreies
Leben führen, aber ohne jemals ihre Eltern kennengelernt zu haben.
Auch Gaias Bruder Arthur lebt in der Enklave und kennt seine wahre
Familie nicht. Gerade hat Gaia zum ersten Mal selbstständig einem
Baby auf die Welt geholfen und muss es nun an der Mauer abgeben.
Vorher tut sie das, was auch ihre Mutter immer tut. Sie taucht eine
Nadel in braune Tinte und sticht damit viermal in den Knöchel des
Babys. Die verzweifelte junge Mutter fleht sie an, ihr das Kind zu
lassen, doch Gaia befolgt das Gesetz. Wenig später werden ihre
Eltern verhaftet und für Gaia bricht eine Welt zusammen. Was haben
sie verbrochen? Sie haben doch immer das Gesetz befolgt und sich nie
etwas zuschulden kommen lassen. Gaia erhält ein Päckchen mit der
Botschaft ihrer Mutter, die Inhalt zu vernichten. Was hat es mit dem,
mit Seidenfäden bestickten, Band auf sich? Die Stickerei bildet ein
rätselhaftes Muster. Gaia wird zu ihren Eltern befragt, oder besser
gesagt verhört. Dabei geht es hauptsächlich um eine von
Nadelstichen durchlöcherte Liste. Was hat das alles zu bedeuten? Und
was hat ihr Vater, ein einfacher Schneider, mit der Sache zu tun?
Gaia ist verwirrt und verzweifelt. Sie weiß, dass es nur einen Ort
gibt, wo sie Antworten auf ihre Fragen finden kann. Sie muss hinter
die Mauer, wenn sie das Rätsel lösen und ihren Eltern helfen will.
Gaia begibt sich auf die gefährliche Mission und dringt in die Stadt
hinter der Mauer ein, wohl wissend, dass jeder Eindringling getötet
wird. Wenn sie entdeckt wird, ist sie verloren, denn jeder würde
sofort erkennen, dass sie nicht hierher gehört. Hinter der Mauer
gibt es keine „Missgeburten“. Gaias Gesicht ist von Brandnarben
entstellt. Sie schämt sich dafür und ist daher eher schüchtern.
Ihre Eltern erzählten ihr, dass sie als kleines Mädchen gegen ein
Fass mit heißem Wachs (die Großmutter stellte Kerzen her) gelaufen
ist. Sie selbst erinnert sich nicht daran. Gaia trifft auf Leon, den
(adoptierten) Sohn des Enklavenherrschers. Anfangs seinem „Vater“
treu ergeben, verwandelt er sich dank Gaia im Laufe der Zeit in eine
Rebellen gegen das System. Die beiden verlieben sich und Gaia kommt
langsam der Wahrheit über das „Verbrechen“ ihrer Mutter auf die
Spur. Das Band, die Liste, die Tattoos auf den Knöcheln, das alles
ist Teil eines Codes, mit dem ihre Mutter die Kinder ihren wahren
Eltern zuordnen konnte. Sie findet so auch ihren Bruder Arthur, der
jetzt Martin heißt. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und
sie und Leon werden getrennt … .
Eine
geniale Dystopie, inklusive Liebesgeschichte, mit einer sympathischen
Heldin, die mich bis zum Schluss gefesselt hat und viele neue und
echt originelle Ideen enthält. Weiter geht diese spannende Trilogie
mit „Das Land der verlorenen Träume“ und „Der Weg der
gefallenen Sterne“ (beide noch gebunden, aber im Januar bzw. April
2014 dann auch als Taschenbuch).
Viel
Spaß beim Lesen!!!
Buch
bestellen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen