Ab in den Norden: "Norden ist, wo oben ist"!
Rüdiger
Bertram
Norden
ist, wo oben ist
978-3-473-36865-5
Ravensburger
Verlag
Alter:
10+
Weder
noch! Das ist die Antwort von Paul-Antonius-Philipp (kurz: Paul), als
sich er sich entscheiden muss, bei welchem Elternteil er seine
Sommerferien verbringen will. Seine superreichen, geschiedenen Eltern
gehen ihm nämlich tierisch auf die Nerven und auf Indonesien oder
Florida hat er auch keine Lust. Am Treffpunkt, einem Rasthof, lässt
er die beiden in dem Glauben, er würde mit dem jeweils anderen
verreisen und freut sich auf vier ruhige Wochen ganz allein. Dann
taucht Mel auf und macht sich nicht nur über seine kalten Pommes her,
sondern auch seinen ganzen Plan zunichte. Pflegekind Mel ist von der
„Kinderferienverschickung“ getürmt und will zu ihrem älteren
Bruder nach Rostock, den sie noch nie gesehen hat. Zunächst landen
die beiden jedoch erst mal bei Paul zuhause. Natürlich verschweigt
er, dass die Villa sein Zuhause ist, tut so, als würde er dort
einbrechen und behauptet, sein Vater sei ein einfacher Klempner und
kein Millionär. Außerdem verschweigt er seinen wahren Namen und
nennt sich Elvis Cheyenne. Mel plündert den Kühlschrank, futtert
sich durch Pauls Würfelzuckersammlung, genießt die Annehmlichkeiten
eines Heimkinos, macht es sich in Pauls Bett gemütlich und krallt
sich sein Erspartes. Als sie dann das Boot vom Typ Luxusyacht
entdeckt, beschließt sie, dass sie ja damit nach „oben“ fahren
können. Oben ist Norden, und da im Norden, am Meer, das
komischerweise Ostsee heißt (weil es ja schon eine Nordsee gibt)
liegt Rostock. Da ein Nachbar die beiden Kinder im Garten entdeckt,
müssen sie überstürzt fliehen, natürlich an Bord des luxuriösen
Bootes. Mels Uralt-Handy und Pauls iPhone fliegen über Bord und Mel
will auch das Geld wegwerfen, doch Paul kann zum Glück ein paar
Scheine retten. An Bord gibt es zwar reichlich Tiefkühlpizza, nur
leider geht schon bald der Sprit zu Neige. Was nun? Sie treffen auf
einen angelnden Einsiedler mit einem unsichtbaren Hund, den sie um
einen kleinen Kanister Diesel (Paul) und einen todschicken Fuchspelz
(Mel) erleichtern. Und weiter geht’s. Als sie im nächsten Dorf
Vorräte besorgen wollen, macht sich das Boot selbstständig, da Mel
es mit einer Schleife, statt einem vernünftigen Seemannsknoten
festgemacht hatte. Na toll! Außerdem taucht die Polizei auf, da die
Kinder inzwischen vermisst werden. Also geht es zu Fuß weiter. Sind
ja nur noch 130Km bis Rostock (Ohne Kompass, quer durch die Felder
evtl. noch etwas länger). Mel entscheidet, dass sie per Anhalter
weiterfahren sollten, doch Paul ist skeptisch. Erst mal hält auch
keiner an. Kein Wunder, bei einem Jungen im Fechtanzug, mit Florett
am Gürtel und einem Mädchen im Fuchspelz, das eine Seife in Form
einer Pistole bei sich trägt. Schließlich hält doch eine Frau an
und nimmt sie mit bis Rostock. Doch wie sollen sie nur Mels Bruder
finden? Mel hat zwar die Adresse, aber Rostock ist groß und sie
haben keinen Stadtplan. Dann bekommt Mel einen schlimmen Asthmaanfall
und ihr Inhalator liegt unglücklicherweise noch in Pauls Villa. Paul
sucht verzweifelt nach der nächsten Apotheke, doch die hat schon zu.
Mit einem Stein wirft er das Fenster ein und klaut sicherheitshalber
gleich drei Inhalatoren. Mel ist gerettet, aber wie soll es nun
weitergehen? Schließlich stehen sie in der Melchiorstraße vor dem
Hochhaus, in dem Mels Bruder wohnt … .
Ein
herrlich verrücktes und spannendes Abenteuer mit zwei sympathischen
Helden, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten! Paul ist
reich, Mel ist arm, doch ist das wirklich wichtig? Paul schämt sich
geradezu für seine reiche (aber kaputte) Familie, aber sollte man
deshalb lauter Lügen erzählen? Was letztendlich zählt, ist nur die
Freundschaft zwischen den beiden!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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