Geboren auf Kepler 22b?: "Hilfe, ich bin ein Alien"!
Jo Franklin, übersetzt
von Christine Spindler
Hilfe, ich bin ein Alien
978-3-649-61763-1
Coppenrath Verlag
Alter: 9+
Ganz klar, Daniel Kendal,
genannt Bod (übersetzt: „komischer Vogel“), ist ein Alien! Er
ist groß und dünn und sieht niemandem in der Familie ähnlich.
Niemand außer ihm hat z.B. solche Haare. Er macht sogar eine Tabelle
und stellt fest, dass sie echt nicht ein Molekül gemeinsam haben.
Außerdem hat seine Schwester Jessie ihm selbst erzählt, er sei
adoptiert. Meint sie das ernst? Er hat auch noch kleinen Bruder
namens Timmy. Seine Eltern findet er einfach nur seltsam. Vielleicht
wurde er ja auf der Erde ausgesetzt und kommt von einem anderen
Planeten. Vielleicht von Kepler 22b, der ist 600 Lichtjahre entfernt,
2,4 mal größer als Erde und hat eine Oberflächentemperatur von 22
Grad. Warum gibt es von ihm keine Babyfotos, aber von seinen
Geschwistern schon? Stattdessen klebt in seinem Babyalbum ein
Zeitungsartikel über einen Meteoriteneinschlag. Wenn das nicht
verdächtig ist! Spätestens nach einem peinlichen Erlebnis beim
Schulfototag, wo man wegen seiner zu kurzen Hose seine Snoopy-Socken
sehen konnte und er außerdem versehentlich das Shirt „Weltbester
Dad“ aus dem Wäschekorb erwischt hat, beschließt er, dass es Zeit
wird, auf seinen Heimatplaneten zurückzukehren. Auf dem Schulfoto
ist er außerdem zu groß und passt nicht ins harmonische Bild.
Eindeutig Alien! Hier ist er der ultimative Außenseiter, aber
vielleicht wäre er ja auf Kepler 22b ein echt cooler Typ. Er trifft
sich mit seinen besten Freunden im Spielhaus seines kleinen Bruders
zur Krisensitzung, dabei essen sie Brausebonbons in Ufo-Form. Gut,
das er so tolle Freunde hat. Na ja, die beiden sind alles andere als
perfekt. Da wäre zum einen Freddo, der Furzweltmeister und der
Zweite ist Computergenie Gordon, der immer seinen Laptop wie einen
Bauchladen umhängen hat und der panische Angst vor Berührungen hat.
Die beiden wollen ihm helfen, nachhause zu kommen. Da es eine sehr
lange Reise wird, muss er eingefroren werden, meint Nerd Gordon. Also
experimentieren sie mit Kryonik und Bod muss ein Trainingsprogramm
absolvieren. In einer Badewanne voller Eiswürfel und Crushed Ice und
nur in der Unterhose, da Kleidung zu stark isoliert, muss er
ausharren. Es ist höllisch kalt, aber seine Körpertemperatur sinkt
nur langsam. Als sie 35 Grad erreicht, wird ihm schwarz vor Augen und
er wird ohnmächtig. Er versucht, seine besorgten Eltern zu
überzeugen, dass es sich hier nur um ein fehlgeschlagenes Experiment
handelt, doch seine Mutter besteht, darauf, ihn ins Bett zu stecken
und zu pflegen. Er langweilt sich fast zu Tode und beruft ein
weiteres Krisentreffen mit seinen Freunden ein. Wie kommt er nach
Kepler 22b? In die NASA eintreten? Da die USA zur Zeit kein aktives
Raumfahrtprogramm hat, könnte man sein Glück ja mal in Russland
versuchen, doch woher das Geld für den teuren Flug nehmen? Die Jungs
planen, an Halloween besonders viel Süßkram zu sammeln und dann zu
verkaufen. Leider geht der Plan nicht auf, da die Ausbeute äußerst
mager ist. Außerdem entpuppt sich die weiße Creme von Jessie als
Selbstbräuner und ruiniert Bods Vampir-Outfit, so dass er mehr wie
ein gestreifter Werwolf aussieht. Sie schmieden einen neuen Plan,
inspiriert von ET: „Nachhause telefonieren“! Warum nicht den
Aliens einfach ein Signal geben, damit sie ihn abholen? Dafür
brauchen sie ein Kommunikationsgerät. Gordon rückt seinen Laptop
nicht raus, da niemand außer ihm die Tastatur berühren darf. Gut,
dass Freddos Bruder einen Restposten hauchdünner Laptops, so dünn
wie eine Scheibe Mortadella, ergattern konnte. Gordon ist entzückt
und will sofort tauschen, also nehmen sie doch seinen alten Laptop
für ihr Projekt. Jetzt fehlt nur noch eine Satellitenschüssel, die
sie aus luftiger Höhe klauen müssen. Höhenangst ist angesagt, denn
die Doppelhaushälfte ist viel höher, als es von unten aussieht.
Dazu kommt, dass Bods Schwester nervt, weil Internet und TV plötzlich
nicht mehr gehen. Die Jungs haben die Verbindung zerstört. Die
Schüssel muss wieder hoch. Die Aktion mit der Leiter war umsonst.
Doch statt des normalen Fernsehprogramms ist auf dem Bildschirm auf
einmal Gordon zu sehen, der vor seiner Webcam hockt und eine
mehrsprachige Nachricht an die Aliens verliest. Plötzlich steht auch
noch eine Gruppe UFO-Spinner vor der Tür, die das gesehen haben und
Gordon entführen wollen. Aber er ist doch das falsche Alien! So war
das mit der Nachricht nicht gedacht. Dann sind auch noch Bods Eltern
verschwunden. Er ist verzweifelt, gibt sich die Schuld und merkt, wie
sehr er seine Familie liebt und dass er zu ihnen gehört. Von da an
will er gar nicht mehr nach Kepler 22b. Doch wie bekommt er nun seine
Eltern und seinen besten Freund zurück?
Ein tolles Buch für Fans
von Greg und Co. und für alle, die liebenswerte Außenseiter und
schräge Vögel lieben! Die Zeichnungen sind zum totlachen. Am besten
ist die auf S. 136, die die UFO-Spinner zeigt. Der Typ mit der
Pyramide auf dem Kopf ist echt köstlich. Ich habe mich beim Lesen
blendend amüsiert und mich ab und zu gefragt, ob ich nicht auch ein
Alien bin ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!
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