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Mittwoch, 15. Oktober 2014

"Hilfe, ich bin ein Alien"

Geboren auf Kepler 22b?: "Hilfe, ich bin ein Alien"!

Jo Franklin, übersetzt von Christine Spindler
Hilfe, ich bin ein Alien
978-3-649-61763-1
Coppenrath Verlag
Alter: 9+

Ganz klar, Daniel Kendal, genannt Bod (übersetzt: „komischer Vogel“), ist ein Alien! Er ist groß und dünn und sieht niemandem in der Familie ähnlich. Niemand außer ihm hat z.B. solche Haare. Er macht sogar eine Tabelle und stellt fest, dass sie echt nicht ein Molekül gemeinsam haben. Außerdem hat seine Schwester Jessie ihm selbst erzählt, er sei adoptiert. Meint sie das ernst? Er hat auch noch kleinen Bruder namens Timmy. Seine Eltern findet er einfach nur seltsam. Vielleicht wurde er ja auf der Erde ausgesetzt und kommt von einem anderen Planeten. Vielleicht von Kepler 22b, der ist 600 Lichtjahre entfernt, 2,4 mal größer als Erde und hat eine Oberflächentemperatur von 22 Grad. Warum gibt es von ihm keine Babyfotos, aber von seinen Geschwistern schon? Stattdessen klebt in seinem Babyalbum ein Zeitungsartikel über einen Meteoriteneinschlag. Wenn das nicht verdächtig ist! Spätestens nach einem peinlichen Erlebnis beim Schulfototag, wo man wegen seiner zu kurzen Hose seine Snoopy-Socken sehen konnte und er außerdem versehentlich das Shirt „Weltbester Dad“ aus dem Wäschekorb erwischt hat, beschließt er, dass es Zeit wird, auf seinen Heimatplaneten zurückzukehren. Auf dem Schulfoto ist er außerdem zu groß und passt nicht ins harmonische Bild. Eindeutig Alien! Hier ist er der ultimative Außenseiter, aber vielleicht wäre er ja auf Kepler 22b ein echt cooler Typ. Er trifft sich mit seinen besten Freunden im Spielhaus seines kleinen Bruders zur Krisensitzung, dabei essen sie Brausebonbons in Ufo-Form. Gut, das er so tolle Freunde hat. Na ja, die beiden sind alles andere als perfekt. Da wäre zum einen Freddo, der Furzweltmeister und der Zweite ist Computergenie Gordon, der immer seinen Laptop wie einen Bauchladen umhängen hat und der panische Angst vor Berührungen hat. Die beiden wollen ihm helfen, nachhause zu kommen. Da es eine sehr lange Reise wird, muss er eingefroren werden, meint Nerd Gordon. Also experimentieren sie mit Kryonik und Bod muss ein Trainingsprogramm absolvieren. In einer Badewanne voller Eiswürfel und Crushed Ice und nur in der Unterhose, da Kleidung zu stark isoliert, muss er ausharren. Es ist höllisch kalt, aber seine Körpertemperatur sinkt nur langsam. Als sie 35 Grad erreicht, wird ihm schwarz vor Augen und er wird ohnmächtig. Er versucht, seine besorgten Eltern zu überzeugen, dass es sich hier nur um ein fehlgeschlagenes Experiment handelt, doch seine Mutter besteht, darauf, ihn ins Bett zu stecken und zu pflegen. Er langweilt sich fast zu Tode und beruft ein weiteres Krisentreffen mit seinen Freunden ein. Wie kommt er nach Kepler 22b? In die NASA eintreten? Da die USA zur Zeit kein aktives Raumfahrtprogramm hat, könnte man sein Glück ja mal in Russland versuchen, doch woher das Geld für den teuren Flug nehmen? Die Jungs planen, an Halloween besonders viel Süßkram zu sammeln und dann zu verkaufen. Leider geht der Plan nicht auf, da die Ausbeute äußerst mager ist. Außerdem entpuppt sich die weiße Creme von Jessie als Selbstbräuner und ruiniert Bods Vampir-Outfit, so dass er mehr wie ein gestreifter Werwolf aussieht. Sie schmieden einen neuen Plan, inspiriert von ET: „Nachhause telefonieren“! Warum nicht den Aliens einfach ein Signal geben, damit sie ihn abholen? Dafür brauchen sie ein Kommunikationsgerät. Gordon rückt seinen Laptop nicht raus, da niemand außer ihm die Tastatur berühren darf. Gut, dass Freddos Bruder einen Restposten hauchdünner Laptops, so dünn wie eine Scheibe Mortadella, ergattern konnte. Gordon ist entzückt und will sofort tauschen, also nehmen sie doch seinen alten Laptop für ihr Projekt. Jetzt fehlt nur noch eine Satellitenschüssel, die sie aus luftiger Höhe klauen müssen. Höhenangst ist angesagt, denn die Doppelhaushälfte ist viel höher, als es von unten aussieht. Dazu kommt, dass Bods Schwester nervt, weil Internet und TV plötzlich nicht mehr gehen. Die Jungs haben die Verbindung zerstört. Die Schüssel muss wieder hoch. Die Aktion mit der Leiter war umsonst. Doch statt des normalen Fernsehprogramms ist auf dem Bildschirm auf einmal Gordon zu sehen, der vor seiner Webcam hockt und eine mehrsprachige Nachricht an die Aliens verliest. Plötzlich steht auch noch eine Gruppe UFO-Spinner vor der Tür, die das gesehen haben und Gordon entführen wollen. Aber er ist doch das falsche Alien! So war das mit der Nachricht nicht gedacht. Dann sind auch noch Bods Eltern verschwunden. Er ist verzweifelt, gibt sich die Schuld und merkt, wie sehr er seine Familie liebt und dass er zu ihnen gehört. Von da an will er gar nicht mehr nach Kepler 22b. Doch wie bekommt er nun seine Eltern und seinen besten Freund zurück?
Ein tolles Buch für Fans von Greg und Co. und für alle, die liebenswerte Außenseiter und schräge Vögel lieben! Die Zeichnungen sind zum totlachen. Am besten ist die auf S. 136, die die UFO-Spinner zeigt. Der Typ mit der Pyramide auf dem Kopf ist echt köstlich. Ich habe mich beim Lesen blendend amüsiert und mich ab und zu gefragt, ob ich nicht auch ein Alien bin ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!

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