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Mittwoch, 15. Oktober 2014

"Der ungewöhnliche Held von Zimmer 13 B"

Superhelden in Therapie: "Der ungewöhnliche Held von Zimmer 13 B"!

Teresa Toten, übersetzt von Ann Lecker
Der ungewöhnliche Held aus Zimmer 13 B
978-3-570-16304-7
cbt Verlag
Alter: 14+

Jeden Montag trifft sich die Selbsthilfegruppe für junge Menschen mit Zwangsneurosen in Zimmer 13B. Dazu gehört auch der vierzehnjährige Adam. Adam ordnet, zählt und klopft, er mag keine geraden Zahlen und seine eine Angst vor Schwellen erfordert komplizierte Rituale. Er ist hochbegabt, der jüngste in der Gruppe und (seiner Meinung nach) der am wenigsten Gestörte. Eines Tages kommt Robyn, eine sechzehnjährige Göttin mit strahlend blauen Augen und langen Wimpern neu in die Gruppe, und Adam verliebt sich sofort unsterblich in sie. Therapeut Chuck sagt ihnen, sie sollen für sich Heldennamen wählen als Teil der Therapie, und so wird aus Adam Batman, wegen Robyn/Robin. Die beiden sind umgeben von einem hypochondrischen Wolverine, sowie Captain America, Thor, Wonder Woman, Green Lantern und Iron Man. Alles in allem eine wilde Mischung aus „Justice Leaque“ und „Avengers“. Nur eine von ihnen nennt sich lieber Snooki (wie diese Tussi aus „Jersey Shore“). Na ja, jeder hat so seine Helden. Adam schreibt eine Liste als Therapiehausaufgabe und hat zum ersten Mal Ziele. Seine familiäre Situation mit seinen getrennten Eltern ist schwierig. Nur von seinem vierjährigen Stiefbruder Sweetie wird er bedingungslos geliebt. Sweetie (eigentlich Wendell) hat Panikattacken und lässt sich nur von Adam mit „guten“ Zahlen beruhigen, sonst schafft das keiner. Adam ist oft bei ihm und Stiefmutter Brenda, denn sein Vater ist ständig beruflich unterwegs. Adams Mutter ist ein Messie und sammelt einfach alles. Die Wohnung sieht aus wie Sau, darum darf auch keiner rein. Nur Adams Zimmer ist super ordentlich, mit 300 akribisch sortierten Warhammer-Orks, mit denen er regelmäßig mit seinem bestem Freund Ben spielt. Adams Mutter bekommt seltsame Briefe, die fiese Drohungen enthalten und zerreißt sie. Sie regt sich sehr darüber auf. Die ganze Familie hat irgendwie einen an der Klatsche, könnte man sagen. Robyn geht Montags immer über den Friedhof nachhause. Adam folgt ihr, obwohl er in der entgegengesetzten Richtung wohnt, doch dass verschweigt er Robyn. Die Lüge tut ihm leid, denn er will eigentlich gar nicht lügen, nur bei ihr sein. Er geht auf eine katholische Schule mit echten Nonnen und Robyn ist fasziniert vom katholischen Glauben und will alles darüber wissen. Ihre Mutter brachte sich um und Robyn fand sie. Sie entwickelte daraufhin eine Neurose und einen Waschzwang. Adam zeigt ihr, wie man sich richtig bekreuzigt und schenkt ihr einen Rosenkranz aus der Sammlung seiner Mutter. Sie umarmt ihn zum Dank, und er wartet sehnsüchtig auf den ersten Kuss. Bei ihr fühlt er sich nicht mehr so klein. Er kommt richtig in Fahrt und bringt die anderen aus der Gruppe dazu, die Treppe statt den Fahrstuhl zu benutzen. Er gibt außerdem Tipps zur Medikamentendosierung, wo er doch sonst in der Gruppe meist schweigt. Seiner Mutter erzählt er nichts von Robyn. Es ist irgendwie immer der falsche Zeitpunkt. Nur Sweetie weiß Bescheid. Adam sagt, es sei ihr „Männergeheimnis“. Sweetie ist ein bisschen eifersüchtig auf Robyn, denn er will seinen großen Bruder nur für sich. In der Gruppe reden sie über Religion, und Adam nimmt sie alle mit in „seine“ Kirche. Sie üben Bekreuzigen, Adam erklärt ihnen Weihwasser und Co. und sie zünden Kerzen an. Bei der Aktion kommt es zu einem peinlichen Auftritt der „Helden“ vor Pater Rick. Adams Schwellenangst eskaliert neuerdings immer mehr. Nicht nur die Kirchentür (selbst beim Rausgehen) und das Biolabor in der Schule bereiten ihm Problem, sondern auch die eigene Haustür. Er muss seine Medikamente erhöhen, aber belügt Chuck wegen der Dosis und verschweigt auch sonst einiges, zum Beispiel die Briefe, die seine Mutter bekommt. Adam und Robyn telefonieren jetzt oft. Sie machen einen Gruppenausflug ins Café. Adam trinkt zum ersten Mal starken Kaffee und ist high vom Koffein, Wolverine scheint Robyn anzubaggern, was Adam gar nicht gefällt und der schweigsame Thor wird immer gesprächiger. An Weihnachten verspricht Adams Mutter aufzuräumen und stellt tatsächlich wenig später die ersten vollen Müllsäcke vor die Tür. Allerdings sind die „gefälscht“, denn sie kauft extra Zeitungen, um sie zu füllen. Alle in der Gruppe tragen jetzt passende Helden-Accessoires. Adam bekommt ein Batman-Strandtuch von Sweetie und eine Batman-Tasse von Robyn, als er sie besucht. Er selbst schenkt ihr einen Flakon mit Weihwasser. Robyn gesteht ihm, dass ihre Mutter an Brustkrebs starb und es gar kein Selbstmord war. Die Geschichte diente ihr nur als Ausrede für das Ritzen, das Waschen und die Essstörung. Adam benötigt für seine Haustür mittlerweile 9 Minuten. Bald sind es dann 27 Minuten, und es wird noch schlimmer. Seine Nachbarin Mrs. Polanski wundert sich, dass er nicht durch die Tür geht, sondern immer wieder vor und zurück, hin und her, und wieder vor und zurück. Es tauchen immer wieder neue Schwellen auf, die er überwinden muss. Endlich redet er mit der Gruppe über die Drohbriefe an seine Mutter. Er und Robyn kommen sich langsam näher und knutschen auf dem Friedhof. Robyn geht es immer besser, im Gegensatz zu ihm selbst. Aber er muss sie doch retten und beschützen und nicht umgekehrt, oder? Ist sie jetzt „normal“ und hat mit ihm nur noch Mitleid? Sweetie bricht sich den Arm und braucht dringend seinen Batman. Dann kommt eines Tages, was kommen musste. Adam kommt gar nicht mehr durch die Haustür. Bei Mrs. Polanski ruft er seinen Vater an, damit der ihn holt, denn seine Mutter ist nicht zuhause. Adam lädt Thor zum Warhammer-Spielen ein. Der ist von seinen neuen Medikamenten total zugedröhnt. Adam will ihm unbedingt helfen und weiß, dass sein Freund Ben ihn auch mögen wird. Dann stehen Adam und Thor vor Adams Haustür. Aus der Wohnung kommt Rauch. Adams Mutter ist in Gefahr. Jetzt bleibt keine Zeit für lange Rituale! Kann Adam seine Mutter retten? Wer steckt hinter den Drohbriefen? Und was wird aus dem Traumpaar Batman und Robyn?
Ich habe Adam und seine freakigen Freunde sofort ins Herz geschlossen und das Buch in einem Rutsch verschlungen! Trotz des locker leichten Tons, geht es auch um ernste Themen, und es gibt gerade am Ende jede Menge Überraschungen.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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