Superhelden in Therapie: "Der ungewöhnliche Held von Zimmer 13 B"!
Teresa Toten, übersetzt
von Ann Lecker
Der ungewöhnliche Held
aus Zimmer 13 B
978-3-570-16304-7
cbt Verlag
Alter: 14+
Jeden Montag trifft sich
die Selbsthilfegruppe für junge Menschen mit Zwangsneurosen in
Zimmer 13B. Dazu gehört auch der vierzehnjährige Adam. Adam ordnet,
zählt und klopft, er mag keine geraden Zahlen und seine eine Angst
vor Schwellen erfordert komplizierte Rituale. Er ist hochbegabt, der
jüngste in der Gruppe und (seiner Meinung nach) der am wenigsten
Gestörte. Eines Tages kommt Robyn, eine sechzehnjährige Göttin mit
strahlend blauen Augen und langen Wimpern neu in die Gruppe, und Adam
verliebt sich sofort unsterblich in sie. Therapeut Chuck sagt ihnen,
sie sollen für sich Heldennamen wählen als Teil der Therapie, und
so wird aus Adam Batman, wegen Robyn/Robin. Die beiden sind umgeben
von einem hypochondrischen Wolverine, sowie Captain America, Thor,
Wonder Woman, Green Lantern und Iron Man. Alles in allem eine wilde
Mischung aus „Justice Leaque“ und „Avengers“. Nur eine von
ihnen nennt sich lieber Snooki (wie diese Tussi aus „Jersey
Shore“). Na ja, jeder hat so seine Helden. Adam schreibt eine Liste
als Therapiehausaufgabe und hat zum ersten Mal Ziele. Seine
familiäre Situation mit seinen getrennten Eltern ist schwierig. Nur
von seinem vierjährigen Stiefbruder Sweetie wird er bedingungslos
geliebt. Sweetie (eigentlich Wendell) hat Panikattacken und lässt
sich nur von Adam mit „guten“ Zahlen beruhigen, sonst schafft das
keiner. Adam ist oft bei ihm und Stiefmutter Brenda, denn sein Vater
ist ständig beruflich unterwegs. Adams Mutter ist ein Messie und
sammelt einfach alles. Die Wohnung sieht aus wie Sau, darum darf auch
keiner rein. Nur Adams Zimmer ist super ordentlich, mit 300 akribisch
sortierten Warhammer-Orks, mit denen er regelmäßig mit seinem
bestem Freund Ben spielt. Adams Mutter bekommt seltsame Briefe, die
fiese Drohungen enthalten und zerreißt sie. Sie regt sich sehr
darüber auf. Die ganze Familie hat irgendwie einen an der Klatsche,
könnte man sagen. Robyn geht Montags immer über den Friedhof
nachhause. Adam folgt ihr, obwohl er in der entgegengesetzten
Richtung wohnt, doch dass verschweigt er Robyn. Die Lüge tut ihm
leid, denn er will eigentlich gar nicht lügen, nur bei ihr sein. Er
geht auf eine katholische Schule mit echten Nonnen und Robyn ist
fasziniert vom katholischen Glauben und will alles darüber wissen.
Ihre Mutter brachte sich um und Robyn fand sie. Sie entwickelte
daraufhin eine Neurose und einen Waschzwang. Adam zeigt ihr, wie man
sich richtig bekreuzigt und schenkt ihr einen Rosenkranz aus der
Sammlung seiner Mutter. Sie umarmt ihn zum Dank, und er wartet
sehnsüchtig auf den ersten Kuss. Bei ihr fühlt er sich nicht mehr
so klein. Er kommt richtig in Fahrt und bringt die anderen aus der
Gruppe dazu, die Treppe statt den Fahrstuhl zu benutzen. Er gibt
außerdem Tipps zur Medikamentendosierung, wo er doch sonst in der
Gruppe meist schweigt. Seiner Mutter erzählt er nichts von Robyn. Es
ist irgendwie immer der falsche Zeitpunkt. Nur Sweetie weiß
Bescheid. Adam sagt, es sei ihr „Männergeheimnis“. Sweetie ist
ein bisschen eifersüchtig auf Robyn, denn er will seinen großen
Bruder nur für sich. In der Gruppe reden sie über Religion, und
Adam nimmt sie alle mit in „seine“ Kirche. Sie üben
Bekreuzigen, Adam erklärt ihnen Weihwasser und Co. und sie zünden
Kerzen an. Bei der Aktion kommt es zu einem peinlichen Auftritt der
„Helden“ vor Pater Rick. Adams Schwellenangst eskaliert
neuerdings immer mehr. Nicht nur die Kirchentür (selbst beim
Rausgehen) und das Biolabor in der Schule bereiten ihm Problem,
sondern auch die eigene Haustür. Er muss seine Medikamente erhöhen,
aber belügt Chuck wegen der Dosis und verschweigt auch sonst
einiges, zum Beispiel die Briefe, die seine Mutter bekommt. Adam und
Robyn telefonieren jetzt oft. Sie machen einen Gruppenausflug ins
Café. Adam trinkt zum ersten Mal starken Kaffee und ist high vom
Koffein, Wolverine scheint Robyn anzubaggern, was Adam gar nicht
gefällt und der schweigsame Thor wird immer gesprächiger. An
Weihnachten verspricht Adams Mutter aufzuräumen und stellt
tatsächlich wenig später die ersten vollen Müllsäcke vor die Tür.
Allerdings sind die „gefälscht“, denn sie kauft extra Zeitungen,
um sie zu füllen. Alle in der Gruppe tragen jetzt passende
Helden-Accessoires. Adam bekommt ein Batman-Strandtuch von Sweetie
und eine Batman-Tasse von Robyn, als er sie besucht. Er selbst
schenkt ihr einen Flakon mit Weihwasser. Robyn gesteht ihm, dass ihre
Mutter an Brustkrebs starb und es gar kein Selbstmord war. Die
Geschichte diente ihr nur als Ausrede für das Ritzen, das Waschen
und die Essstörung. Adam benötigt für seine Haustür mittlerweile
9 Minuten. Bald sind es dann 27 Minuten, und es wird noch schlimmer.
Seine Nachbarin Mrs. Polanski wundert sich, dass er nicht durch die
Tür geht, sondern immer wieder vor und zurück, hin und her, und
wieder vor und zurück. Es tauchen immer wieder neue Schwellen auf,
die er überwinden muss. Endlich redet er mit der Gruppe über die
Drohbriefe an seine Mutter. Er und Robyn kommen sich langsam näher
und knutschen auf dem Friedhof. Robyn geht es immer besser, im
Gegensatz zu ihm selbst. Aber er muss sie doch retten und beschützen
und nicht umgekehrt, oder? Ist sie jetzt „normal“ und hat mit ihm
nur noch Mitleid? Sweetie bricht sich den Arm und braucht dringend
seinen Batman. Dann kommt eines Tages, was kommen musste. Adam kommt
gar nicht mehr durch die Haustür. Bei Mrs. Polanski ruft er seinen
Vater an, damit der ihn holt, denn seine Mutter ist nicht zuhause.
Adam lädt Thor zum Warhammer-Spielen ein. Der ist von seinen neuen
Medikamenten total zugedröhnt. Adam will ihm unbedingt helfen und
weiß, dass sein Freund Ben ihn auch mögen wird. Dann stehen Adam
und Thor vor Adams Haustür. Aus der Wohnung kommt Rauch. Adams
Mutter ist in Gefahr. Jetzt bleibt keine Zeit für lange Rituale!
Kann Adam seine Mutter retten? Wer steckt hinter den Drohbriefen? Und
was wird aus dem Traumpaar Batman und Robyn?
Ich habe Adam und seine
freakigen Freunde sofort ins Herz geschlossen und das Buch in einem
Rutsch verschlungen! Trotz des locker leichten Tons, geht es auch um
ernste Themen, und es gibt gerade am Ende jede Menge Überraschungen.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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