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Mittwoch, 21. Februar 2018

"Kirschendiebe oder als der Krieg vorbei war"

Ein Forsthaus in der Nachkriegszeit: "Kirschendiebe oder als der Krieg vorbei war"!

Anke Bär
Kirschendiebe oder als der Krieg vorbei war
978-3-8369-5997-1
Gerstenberg Verlag
Alter: 10+

1947: Der Krieg ist vorbei. Die zehnjährige Lotte lebt mit ihrer Mutter, ihren Geschwistern Paul und Tilla, ihrem Vater, der der Kriegsgefangenschaft entkommen konnte, und den Großeltern im Forsthaus bei Tante Hilde und deren Kindern Knut und Hanna. Die Familie muss zusammenrücken, denn da Onkel Fritz, der frühere Förster, im Krieg gefallen ist, muss ein neuer Förster her, also zieht Herr Greßmann mit seiner unausstehlichen Frau und den Töchtern Luise (ebenfalls unausstehlich) und Rose (ganz nett) im Erdgeschoss ein. Die Kinder spielen gern im Wald, baden im Tümpel oder erkunden die alte Burgruine. Willi und Mücke, die Söhne des Nachbarn, und die anderen Jungs spielen oft bei einem Flugzeugwrack, doch das ist gefährlich, weil in der Gegend noch scharfe Sprengkörper herumliegen. Sonst merkt man nicht mehr viel vom Krieg. Während die Städte in Trümmern liegen, hat er auf dem Land kaum sichtbare Spuren hinterlassen. Lottes Familie geht es relativ gut. Sie haben eine Kuh, Ziegen und Hühner und müssen nicht für Lebensmittelmarken verwässerte Milch auf dem Dorfplatz kaufen. Ihr Hahn Heinrich wird von ein paar Jungs so geärgert und gequält, dass er daraufhin aggressiv zu allen Menschen ist und geschlachtet werden muss. Auch Papa ist oft aggressiv und riecht nach Alkohol, wenn er von der Arbeit in der Stadt nachhause kommt, außerdem verliert er Geld beim Kartenspielen. Papa spricht nie über den Krieg. Opa wurde „entnazifiziert“ und ist jetzt Waldarbeiter und nicht mehr Professor. Lotte versteht vieles nicht: Warum steht in Opas Brockhaus von 1901 etwas anderes als in Tante Hildes von 1938? Gibt es mehrere Wahrheiten? Warum dürfen Erwachsene töten? Vater ersäuft Pussis Baby-Kätzchen in der Regentonne und schlachtet Kaninchen, und im Krieg schießen sie sich gegenseitig tot, aber in der Schule lernen die Kinder das 5. Gebot: Du sollst nicht töten! Die strenge Lehrerin Fräulein Dittmar besteht auf sauberen Fingernägeln, ordentlichen Zöpfen und Röcken bei den Mädchen. Lehrer Fettig hat im Krieg ein Auge und den Großteil seines Humors verloren und greift nicht selten zum Rohrstock. Es gibt neues Geld, die D-Mark. Frau Greßmann ist geizig. Früher, als Tante Hilde noch das Sagen hatte, durften die Kinder im Garten nach Herzenslust naschen. Frau Greßmann jedoch zählt die Weintrauben an den Stöcken ab, und wehe man vergreift sich an den Kirschen. Knuts zahme Elster Jockl klaut einmal ihre silbernen Kaffeelöffel, und sie ist außer sich. Obwohl Lottes Familie nicht sehr viel hat, geben sie gerne den Flüchtlingen, die ins Dorf kommen, von ihrem Essen ab. Die Jungs machen immer Quatsch, zündeln in der Scheune und spielen ständig Krieg. Lotte darf mit in ihre geheime Hütte, weil sie wie sie eine Lederhose trägt (außer in der Schule, wo das Mädchen nicht erlaubt ist). Die hat sie von Tante Elli, die Motorrad fährt und keinen Mann hat bzw. will, weil sie lieber mit ihrer Freundin Margot zusammen ist. Im Winter basteln sich die Kinder Skier, und der kleine Paul gewinnt ein Wettrennen und eine Wurst. Das WC friert ein, und alle müssen raus aufs Plumpsklo. Oma liest jeden Abend im Advent das Weihnachtsgedicht auf der Weihnachtsuhr vor, und Weihnachten feiern sie alle zusammen. Im Dorf gibt es Gerede. Müllerstochter Johanna ist mit einem „Neger“ verlobt, ein Skandal. Irgendwann findet Papa eine neue Arbeit, und die Familie muss aus dem Forsthaus ausziehen. Der Abschied fällt Lotte schwer … .
Eine Kindheit ist der Nachkriegszeit! In Lottes kleinen Alltags-Geschichten wird die Vergangenheit lebendig! Toll sind auch die Fotos und Informationen im Anhang!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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