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Mittwoch, 11. Dezember 2013

"Pampa Blues"

Aliens in Wingroden?: "Pampa Blues"!

Rolf Lappert
Pampa Blues
978-3-446-23895-4
Hanser Verlag
Alter: 14+

In dem norddeutschen Provinznest Wingroden liegt der Hund begraben. Das winzige Kaff liegt buchstäblich am Arsch der Welt und nie passiert hier etwas auch nur entfernt Aufregendes. Die angesagtesten Locations des Ortes sind die heruntergekommene Tankstelle und die Dorfkneipe „Schimmel“. Der sechzehnjährige Ben Schilling sitzt in dieser Einöde fest. Sein Vater kam vor Jahren bei einem Flugzeugabsturz in Afrika ums Leben und seine Mutter tingelt als mittelmäßige Sängerin durch die Weltgeschichte. Deshalb ist Ben hier und hat außerdem seinen demenzkranken Opa Karl an der Backe, bei dem er eigentlich eine Gärtnerlehre machen soll. Viel lieber würde er jedoch Mechaniker werden. Außerdem möchte er reisen, am liebsten auf den Spuren seines Vaters im VW-Bus durch Afrika. Doch leider kann er diese Träume nicht verwirklichen. Also macht er seine Lehre, kocht für Opa Karl, hängt am Baggersee ab und kippt abends im „Schimmel“ ein paar Bier. Ben denkt viel nach, aber redet wenig, mit wem auch? Die übrigen Dorfbewohner sind fast alles Bauern und außerdem alt. Alle anderen haben sich längst in die Großstadt verdrückt. Zum Glück gibt es da noch Bens älteren Kumpel Maslow, der eine Art Vaterersatz für Ben ist. Maslow liegt sein Heimatdorf sehr am Herzen und er will nicht, dass alle Leute wegziehen. Er unterstützt die Bauern finanziell und denkt sich immer neue Projekte aus, damit es mit Wingroden wieder aufwärts geht. Leider hatte er damit bis jetzt wenig Erfolg und seine Ideen werden immer verrückter. Diesmal hat er jedoch den Vogel abgeschossen. Wingroden soll eine Pilgerstätte für UFO-Freaks werden, ähnlich wie Roswell in den USA. Fehlt nur noch das UFO. Zunächst lässt er Modelle vor den Fenstern der Bauern schweben, um sie von der Sache zu überzeugen. Wenn erst mal die ersten Gerüchte im Umlauf sind, werden die Touristen schon kommen. Dann fährt er schwerere Geschütze auf, was heißen soll, dass er ein größeres Ufo baut, das auf spektakuläre Weise in Wingroden landen soll. Leider geht die ganze Sache ziemlich daneben, was unter anderem daran liegt, das sich das UFO fröhlich in Richtung Nachbardorf davonmacht. Ben findet die ganze Aktion ziemlich bescheuert, wird aber von Maslow mit hineingezogen und macht notgedrungen mit. Irgendwie scheint Maslow doch etwas mit der Sache erreicht zu haben, denn auf einmal taucht Lena in Wingroden auf. Da sie eine Kamera dabeihat, schließt Maslow daraus messerscharf, dass sie eine Journalistin ist, und wo eine ist, werden weitere folgen. Doch Maslow hat sich zu früh gefreut. Lena ist gar keine Journalistin, sondern aus einem ganz anderen Grund hier. Ben, der bisher noch nie ein Mädchen geküsst hat, verliebt sich Hals über Kopf in sie. Er überlegt, ob er mit ihr weggehen soll, doch dann müsste er Opa Karl im Stich lassen. Die ganze Situation spitzt sich zu, als es im Dorf einen Todesfall gibt und plötzlich keine Touristen, dafür aber die Polizei auf der Matte steht. Wird Wingroden jetzt doch noch berühmt? Welches Geheimnis verbirgt Lena? Und wie sieht die Zukunft für Ben aus?
Diese Buch war zu Recht für den „Deutschen Jugendliteraturpreis 2013“ nominiert! Anfangs passiert nicht wirklich viel, dafür hat man alle Zeit der Welt, um Wingroden und seine, doch teilweise recht schrägen, Bewohner kennenzulernen. Ben, der die Geschichte erzählt, ist eine sympathische Hauptfigur. Er träumt von der großen, weiten Welt und einem anderen, besseren Leben, muss mit den Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens fertig werden und erlebt die erste, große Liebe. An manchen Stellen ist das Buch total lustig, hauptsächlich wenn es um den UFO-Plan geht, aber es gibt auch ernste, tragische Momente und gerade gegen Ende wird es auch richtig spannend.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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