Rolf
Lappert
Pampa
Blues
978-3-446-23895-4
Hanser
Verlag
Alter:
14+
In
dem norddeutschen Provinznest Wingroden liegt der Hund begraben. Das
winzige Kaff liegt buchstäblich am Arsch der Welt und nie passiert
hier etwas auch nur entfernt Aufregendes. Die angesagtesten Locations
des Ortes sind die heruntergekommene Tankstelle und die Dorfkneipe
„Schimmel“. Der sechzehnjährige Ben Schilling sitzt in dieser
Einöde fest. Sein Vater kam vor Jahren bei einem Flugzeugabsturz in
Afrika ums Leben und seine Mutter tingelt als mittelmäßige Sängerin
durch die Weltgeschichte. Deshalb ist Ben hier und hat außerdem
seinen demenzkranken Opa Karl an der Backe, bei dem er eigentlich
eine Gärtnerlehre machen soll. Viel lieber würde er jedoch
Mechaniker werden. Außerdem möchte er reisen, am liebsten auf den
Spuren seines Vaters im VW-Bus durch Afrika. Doch leider kann er
diese Träume nicht verwirklichen. Also macht er seine Lehre, kocht
für Opa Karl, hängt am Baggersee ab und kippt abends im „Schimmel“
ein paar Bier. Ben denkt viel nach, aber redet wenig, mit wem auch?
Die übrigen Dorfbewohner sind fast alles Bauern und außerdem alt.
Alle anderen haben sich längst in die Großstadt verdrückt. Zum
Glück gibt es da noch Bens älteren Kumpel Maslow, der eine Art
Vaterersatz für Ben ist. Maslow liegt sein Heimatdorf sehr am Herzen
und er will nicht, dass alle Leute wegziehen. Er unterstützt die
Bauern finanziell und denkt sich immer neue Projekte aus, damit es
mit Wingroden wieder aufwärts geht. Leider hatte er damit bis jetzt
wenig Erfolg und seine Ideen werden immer verrückter. Diesmal hat er
jedoch den Vogel abgeschossen. Wingroden soll eine Pilgerstätte für
UFO-Freaks werden, ähnlich wie Roswell in den USA. Fehlt nur noch
das UFO. Zunächst lässt er Modelle vor den Fenstern der Bauern
schweben, um sie von der Sache zu überzeugen. Wenn erst mal die
ersten Gerüchte im Umlauf sind, werden die Touristen schon kommen.
Dann fährt er schwerere Geschütze auf, was heißen soll, dass er
ein größeres Ufo baut, das auf spektakuläre Weise in Wingroden
landen soll. Leider geht die ganze Sache ziemlich daneben, was unter
anderem daran liegt, das sich das UFO fröhlich in Richtung
Nachbardorf davonmacht. Ben findet die ganze Aktion ziemlich
bescheuert, wird aber von Maslow mit hineingezogen und macht
notgedrungen mit. Irgendwie scheint Maslow doch etwas mit der Sache
erreicht zu haben, denn auf einmal taucht Lena in Wingroden auf. Da
sie eine Kamera dabeihat, schließt Maslow daraus messerscharf, dass
sie eine Journalistin ist, und wo eine ist, werden weitere folgen.
Doch Maslow hat sich zu früh gefreut. Lena ist gar keine
Journalistin, sondern aus einem ganz anderen Grund hier. Ben, der
bisher noch nie ein Mädchen geküsst hat, verliebt sich Hals über
Kopf in sie. Er überlegt, ob er mit ihr weggehen soll, doch dann
müsste er Opa Karl im Stich lassen. Die ganze Situation spitzt sich
zu, als es im Dorf einen Todesfall gibt und plötzlich keine
Touristen, dafür aber die Polizei auf der Matte steht. Wird
Wingroden jetzt doch noch berühmt? Welches Geheimnis verbirgt Lena?
Und wie sieht die Zukunft für Ben aus?
Diese
Buch war zu Recht für den „Deutschen Jugendliteraturpreis 2013“
nominiert! Anfangs passiert nicht wirklich viel, dafür hat man alle
Zeit der Welt, um Wingroden und seine, doch teilweise recht schrägen,
Bewohner kennenzulernen. Ben, der die Geschichte erzählt, ist eine
sympathische Hauptfigur. Er träumt von der großen, weiten Welt und
einem anderen, besseren Leben, muss mit den Höhen und Tiefen des
Erwachsenwerdens fertig werden und erlebt die erste, große Liebe. An
manchen Stellen ist das Buch total lustig, hauptsächlich wenn es um
den UFO-Plan geht, aber es gibt auch ernste, tragische Momente und
gerade gegen Ende wird es auch richtig spannend.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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http://www.ravensbuch.de/index.php?name=bestellen&op=detail&EAN=9783446238954
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