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Mittwoch, 20. April 2016

"Nur ein Tag"

Uns bleibt immer noch Paris: "Nur ein Tag"!

Gayle Forman, übersetzt von Stefanie Schäfer
Nur ein Tag (Band 1 von 2)
978-3-8414-2106-7
FJB Verlag
Alter: 14+

Die brave Allyson und ihre beste Freundin Melanie sind nach dem Highschoolabschluss mit „Teen-Tours“ auf Bildungsreise quer durch Europa. Auf der letzten Station soll sich die Gruppe „Hamlet“ im Theater ansehen, doch die Freundinnen werden von ein paar jungen Schauspielern vor dem Gebäude angesprochen und zu einer gratis Freiluftaufführung von „Was ihr wollt“ eingeladen. Mit einer Ausrede stehlen sich Allyson und Melanie davon. So lernt Allyson den Schauspieler Willem kennen und trifft ihn später wieder, im Zug nach London, wo sie im Anschluss an die Rundreise noch ein paar Tage bei Melanies Verwandten verbringen wollen. Willem nennt Allyson Lulu, weil sie ihn an einen bekannten Stummfilmstar erinnert. Obwohl das so gar nicht ihre Art ist, sagt sie zu, mit Willem spontan für einen Tag nach Paris zu fahren. Sie verliebt sich sofort in die Stadt. Die beiden lassen sich einfach treiben. Willem scheint es gar nichts auszumachen, dass er nicht wie geplant nach über 2 Jahren wieder in seine Heimat Holland zurückkehren kann. Er mag Zufälle und Unfälle. Allysons Leben verlief bisher immer streng nach Plan. Auch ihre ganze Zukunft ist schon geplant, College, Medizinstudium … . Doch jetzt wedelt sie einfach mal mit ihrem 100$-Schein für Notfälle, um ein paar dänische Rentner dazu zu bewegen, sie über den Kanal zu schippern. Es ist höchste Zeit für sie, einmal etwas Verrücktes zu tun. Willem erklärt ihr beim Crêpe-essen den Unterschied zwischen Verlieben und Lieben. Verlieben ist wie Nutella, die man von der Haut abwischen kann. Liebe ist wie ein Muttermal, ein Fleck, der bleibt. Allyson wird klar, dass sie noch nie geliebt hat. Zu zweit auf einem geliehenen Fahrrad rasen sie zum Louvre, und da der leider schon geschlossen hat, bummeln sie an der Seine entlang bei den Flohmarktständen. Allyson hat jetzt schon mehr erlebt und gesehen als bei der anstrengenden, und in vielerlei Hinsicht enttäuschenden, Bildungsreise. Die beiden verlaufen sich absichtlich, indem sie aufs Geratewohl in die Metro ein- und wieder aussteigen und landen in einem Viertel, das gar nicht wie das Paris ist, das Allyson aus Filmen kennt. Hier trifft Asien auf Afrika, Moscheen auf Tempel, und Menschen aus allen möglichen Kulturen wandern durch die bunten Straßen. Nach einer Auseinandersetzung mit ein paar Skins, bei der Allyson leicht verletzt wird, würde Willem sie am liebsten sofort nachhause schicken. Doch dann landen die beiden in einem leerstehenden Haus und schlafen miteinander. Am nächsten Morgen ist Willem weg. Allyson wartet, doch er kommt nicht zurück. Verzweifelt ruft Allyson die Betreuerin ihrer Gruppenreise an, die ihr hilft, nach England zu Melanie zurückzukehren. Allyson ist am Ende. Wie konnte sie sich nur so in Willem täuschen? Im Herbst geht Allyson in Boston aufs College. Es läuft nicht wie erwartet. Sie ist eine Außenseiterin und schreibt schlechte Noten. Doch dann wechselt sie die Kurse, sagt ihren Eltern aber nicht, dass sie die medizinischen Vorbereitungskurse geschmissen und stattdessen „Keramik“ und „Shakespeare lautstark“ gewählt hat. Sie freundet sich mit dem schwulen Dee an und erzählt ihm schließlich ihre Geschichte, und sie fängt an, aktiv nach Willem zu suchen. Ihre Eltern sind schockiert, als sie ihnen schließlich doch von ihren neuen Zukunftsplänen berichtet. Sie sucht sich einen Job in einem Café und besucht einen Französischkurs, um im Sommer nach Paris zurückzukehren und Antworten zu suchen … .
Der erste Band des Zweiteilers (weiter geht es mit „Und ein ganzes Jahr“) verliert leider nach dem ersten Drittel etwas an Tempo und Spannung, doch das Ende ist der Hammer!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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