Que
Du Luu
Im
Jahr des Affen
978-3-551-56019-3
Königskinder
Verlag
Alter:
14+
1992/
Jahr des Affen: Mini (so nennen sie zumindest ihre Freunde, die ihren
richtigen, chinesischen Namen nicht aussprechen können) lebt in
einer westfälischen Kleinstadt, im 7. Stock eines Hochhauses. Sie
schämt sich für die schäbige Wohnung und geht lieber zu ihren
Freundinnen statt sie einzuladen. Ihr Vater spricht kaum Deutsch und
betreibt ein Chinarestaurant namens „Hongkong“. Minis beste
Freundin, die blonde und etwas pummelige Sarah, ist unglücklich
verliebt, doch ihr Schwarm Bela mag ausgerechnet Mini lieber. Mini
verliebt sich auch in ihn. Leider hat sie nicht viel Zeit für ihn,
denn sie muss die ganzen Ferien im Restaurant arbeiten, damit sie und
ihr Vater über die Runden kommen. Eine Mutter hat Mini nicht mehr.
Mini war noch ganz klein, als ihre Familie 1976 aus Vietnam (ja es
gibt auch Chinesen, die in Vietnam leben) fliehen musste. Sie
erinnert sich nicht mehr an die Flucht auf dem Boot und die Zeit im
Flüchtlings-Lager in Thailand. Als Minis Vater nach einem
Herzinfarkt im Krankenhaus liegt, muss Mini den Laden schmeißen und
sich mit den Angestellten Bao und Ling herumschlagen. Thekenkraft
Ling hat keine Arbeitserlaubnis, und der mürrische Koch Bao, der
sich weigert abzuspülen, wohnt im Restaurant-Keller. Ihr Vater
entlässt sich selbst schon bald aus dem Krankenhaus um wieder zu
arbeiten. Dann kommt auch noch Minis Onkel Wu aus Australien zu
Besuch. Er liebt das deutsche Mineralwasser, aber kritisiert
ansonsten beinahe alles und jeden, auch Mini. Für ihn ist sie eine
Banane, außen gelb und innen weiß. Mini hat das Gefühl, nirgends
hinzugehören. Sie ist nicht chinesisch genug, um Chinesin zu sein,
spricht zwar halbwegs kantonesisch, aber isst lieber mit Messer und
Gabel als mit Stäbchen und hat kaum Bezug zur Kultur, da sie
praktisch keine anderen Chinesen kennt. Richtig deutsch ist sie aber
auch nicht. Ihr fremdländisches Aussehen sorgt nicht selten für
fiese und herablassende Kommentare. Ihr Onkel meint, in Australien
gäbe es massenhaft Chinesen, und die bleiben unter sich. Es gibt
dort auch richtiges chinesisches Essen, nicht das, was extra für die
Europäer erfunden wurde. Ihr Vater arbeitet hart, damit Mini
studieren kann, obwohl sie das gar nicht unbedingt will. Obwohl es
nicht gut läuft im Restaurant, tut er gegenüber Wu so, als sei
alles bestens. Es dauert nicht lange und Minis Vater kippt um und
landet wieder im Krankenhaus. Mini und Wu müssen das Restaurant
führen. Onkel Wu will den China-Imbiss am Bahnhof ausspionieren,
weil dort immer so viele Gäste sind. Eines Tages taucht Bela
plötzlich im Restaurant auf. Er hilft Mini, Essen aus dem Imbiss zum
Testen zu beschaffen und testet auch gerne mit. Minis Onkel redet im
Schlaf und Mini erfährt so einiges über die Vergangenheit ihrer
Familie. Auch mit Bao kommt sie über die Vergangenheit ins Gespräch,
und Mini wird klar, warum er ihr und ihrem Vater gegenüber immer so
unwirsch ist. Weil Minis Vater ihn und seine Mutter um Geld betrogen
hat, konnte Baos Mutter damals nicht mit auf das Boot. Sie ist noch
immer in Vietnam. Bao möchte sie gern holen, doch er hat keine
Wohnung, kein Geld, keinen Schulabschluss und will doch, dass sie
stolz auf ihn ist. Mini erzählt Onkel Wu davon und Bao ist wütend
darüber. Ihr Vater entlässt sich wieder mal selbst und zu dritt
schmieden sie Pläne (Weniger Gerichte, andere Öffnungszeiten und
ein Take-Away-Angebot), um das Restaurant zu retten … .
Wer
bin ich? Wo gehöre ich hin? Wo ist meine Heimat? Diese und noch mehr
Fragen bewegen Mini. Eine schöne Geschichte über die Suche nach
sich selbst!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
Buch
bestellen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen