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Mittwoch, 13. April 2016

"Alles, was ich sehe"

Ob mit den Augen oder mit dem Herzen: "Alles, was ich sehe"!

Marci Lyn Curtis, übersetzt von Nadine Püschel
Alles, was ich sehe
978-3-551-56022-3
Königskinder Verlag
Alter: 14+

Die siebzehnjährige Maggie ist vor sechs Monaten aufgrund einer bakteriellen Hirnhautentzündung erblindet. Vorher war sie eine leidenschaftliche Fußballerin, wie ihre Mutter, die jedoch nach einer gerissenen Achillessehne ihre Profikarriere aufgeben musste und nun als Trainerin arbeitet. Maggie hasst ihre neue Schule und das Leben mit Blindenstock und Brailleschrift, vor allem aber das Alltagstraining mit Hilda. Ihre früheren Freunde lassen nicht mehr von sich hören. Sogar ihre Eltern sind zu ihr anders als früher. Der Einzige, der sie nicht wie einen Pflegefall behandelt, ist ihr Opa. Wegen eines Schulstreiches auf ihrer alten Schule muss Maggie regelmäßig zum Bewährungshelfer. Einer Tages rutscht sie dort im Flur auf Pistazieneis aus und schlägt sie heftig den Kopf an. Dann sieht sie plötzlich einen Jungen mit Krücken vor sich, nur ihn, und vielleicht ein kleines bisschen von der Umgebung, wie ein Sichtfenster aus der Dunkelheit. Der Junge ist keine Halluzination, sondern wirklich da. Ein Wunder? Ben ist erst zehn Jahre alt, was ihn jedoch nicht daran hindert, mit allem zu flirten, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Er lädt sie zu sich nachhause zum Essen ein und nennt sie Thera, nach seiner Lieblingsfigur aus einem Computerspiel. Ben ist ein echter Nerd, der das Lexikon auswendig kann. Da er mit einem offenen Rücken zur Welt kam und viel Zeit im Krankenhaus verbrachte, hatte er jede Menge Zeit zum Lesen. Maggie ist keine große Leserin, zumindest nicht mehr. Ben fragt sie, was denn ihr Ding sei. (Der Originaltitel des Buches lautet daher auch „The One Thing“.) Früher war das für Maggie Fußball. Ben findet, dass jeder etwas braucht, das ihn ausfüllt und das Leben lebenswert macht. Beim Essen lernt Maggie Bens älteren und äußerst attraktiven Bruder Mason kennen. Erst später erfährt sie, dass er der Sänger ihrer Lieblingsband ist. Ben muss ihr versprechen, niemanden zu verraten, dass sie ihn sehen kann, ehe sie nicht weiß warum. Sie fragt sich, ob ihr Sehvermögen vollständig zurückkehrt und sie vielleicht sogar wieder Fußball spielen kann. Das Internet sagt: Nein. Aus Angst, verrückt zu sein, erzählt sie nicht mal ihren Eltern, dass sie einen kleinen Teil ihrer Sehkraft wieder hat sobald Ben in der Nähe ist. Ben lädt sie zu seinem Schwimmwettkampf ein. Schwimmen ist sein Ding, und man merkt ihm seine Behinderung im Wasser nicht an. Mason ist auch da. Maggie vermutet ganz richtig, dass er sie für einen durchgeknallten Fan hält, der seine Blindheit nur vorspielt, womit er teilweise ja sogar Recht hat. Dass sie sich versehentlich in sein Zimmer verläuft, macht es auch nicht besser. Doch als er und seine Freunde sie zu einem Konzert mitnehmen, scheint sich das Blatt zu wenden, bis Maggie, die zum ersten Mal (und das auch nur versehentlich) Alkohol getrunken hat, Mason ins Auto kotzt. Zudem ist Ben beleidigt, weil er glaubt, Maggie würde seinen Bruder ihm vorziehen. Ein Lichtblick ist Maggies neue Mitschülerin Clarissa, die sie zunächst nicht sonderlich leiden kann, bis sie entdeckt, dass Clarissa dieselbe Musik mag und auch sonst ganz cool ist. Die beiden werden Freundinnen. Auch beim sonst so grausamen Mobilitätstraining mit der nervigen Hilda verzeichnet Maggie erste Erfolgserlebnisse. Als sie auch andere Menschen als Ben sieht, einen uralten Mann in einem Restaurant und eine Freundin ihrer Mutter, die an Brustkrebs erkrankt ist, entwickelt Maggie eine gewagte Theorie. Sie vertraut sich Mason an, der zunächst skeptisch und dann besorgt ist. Denn, wenn Maggie recht hat, bedeutet das das Todesurteil für Ben!
Ein wirklich besonderes, wunderbares Buch, das mich bis zum Ende begeistert hat!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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