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Mittwoch, 3. Februar 2016

"Anders frei als du"

Schluss mit den Vorurteilen: "Anders frei als du"!

Christine Feher
Anders frei als du
978-3-570-30900-1
cbt Verlag
Alter: 14+

Malina flirtet gern, trägt kurze Röcke und Hotpants. Dann verliebt sich in den Türken Tarik. Die beiden kommen zusammen, und sie bewundert den Zusammenhalt und die Harmonie in seiner Familie. Mit ihrer Mutter hat Malina oft Zoff. Malina und ihr älterer Bruder Lasse sind frei, vaterlos und gottlos aufgewachsen, und bisher war das o.k. für sie. Malina freundet sich mit Nesrin an, nachdem die sagte, jemand wie Malina würde nicht zu Tarik passen und beweist ihr das Gegenteil. Malina hat es satt, nur eine Hülle zu sein, ein Körper, der von den Jungs begehrt wird. Sie bewundert Nesrin, die mehr ist und sieht deren Kopftuch nun mit anderen Augen. Nesrin bringt ihr die positiven Seiten des Islams nahe und Malina erkennt was ihr bisher fehlte: Glaube. Sie mailt oft mit ihrer Cousine Hanna, die streng katholisch ist und offenbar glücklich damit. Ihre besten Freunde Nele und Luca fühlen sich vernachlässigt. Sie werfen Malina vor, dass sie nur noch mit Türken rumhängt. Auch Lasse macht abschätzige Bemerkungen. Malina besucht Hanna in Passau und geht mit ihr zur Pfingstmesse. Sie versteht, was Hanna fühlt, aber ihr fehlt noch etwas. Sie kann nicht an einen grausamen Gott glauben, der seinen Sohn am Kreuz für sie sterben lässt. Dabei fühlt sie sich schuldig statt glücklich. Dann besichtigt ihre Klasse im Ethikunterricht eine Moschee und plötzlich ist alles perfekt. Sie spürt, dass sie dort hin gehört. Sie fragt Nesrin, wie man Moslem wird, und Nesrin kauft mit ihr einen Koran. Irgendwann trennt sie sich von Tarik, weil die beiden doch nicht so gut zusammenpassen und sie keine gemeinsame Zukunft sieht. Schließlich konvertiert sie. Die Reaktion ihrer Mitmenschen ist pures Entsetzen, keinerlei Verständnis. Sie wird mit radikalen Islamisten in einen Topf geworfen, als wolle sie gleich nach Syrien ziehen und einen Märtyrer heiraten, dabei bedeutet für sie der Islam das, was er ursprünglich bedeutete, bevor er von IS und Co in den Dreck gezogen wurden, nämlich Frieden und Toleranz. Als Nele sie auf dem Gebetsteppich erwischt, will sie ihr helfen „auszusteigen“ und kündigt ihr die Freundschaft, als sie ablehnt. Malinas Mutter fällt aus allen Wolken. Kurz vorher sagte sie noch, wie erwachsen Malina geworden wäre, doch nun glaubt sie, ihr neuer Glaube sei eine Protesthandlung und fragt sich, was sie nur falsch gemacht hat. Sie kocht weiterhin eifrig Schweineschnitzel etc. und nimmt null Rücksicht, und Lasse reagiert ähnlich. Malina wird plötzlich von ihren ganzen Freunden abgelehnt. Auch sie kennen und sehen nur die „Terror-Seite“ des Islam. Malina hat nur noch Nesrin als Freundin und deren Freundinnen aus der Moschee. Hanna ist auch geschockt. Warum der Islam? Sie versucht ihr weiter das Christentum schmackhaft zu machen, aber das ist nicht Malinas Ding. Im Sommer trägt sie lange Sachen und geht nicht mehr ins Freibad. Mit Kopftuch wird sie nicht mehr als Stück Fleisch betrachtet und angeglotzt wie früher. Sie fühlt sich frei, anders frei, aber frei. Im Urlaub an der Ostsee ist ihre Mutter entsetzt, dass Malina auch dort Kopftuch trägt und betet, anstatt sich mal „normal“ zu benehmen. Am Strand erntet sich mitleidige Blicke, weil sie so verhüllt ist bei der Hitze, aber auch fiese Kommentare. Da reicht es ihrer Mutter und sie verteidigt ihre muslimische Tochter und deren Anspruch auf Religionsfreiheit. Malina ist stolz auf sie.
Ein Plädoyer für Toleranz, das mit Vorurteilen aufräumt, auch mit meinen, denn ich fürchtete beim Lesen gleich, Malina könnte in die Fänge von Extremisten geraten. Der Islam ist nicht bedrohlich! Es gibt hier eine klare Abgrenzung vom IS und Hasspredigern!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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