Simon
van der Geest, übersetzt von Mirjam Pressler
Krasshüpfer
978-3-522-18425-0
Thienemann
Verlag
Alter:
11+
Hidde
liebt Insekten über alles. Die anderen Kinder in der Schule nennen
ihn Spinnerling. Im Keller hat er sich ein geheimes
Insekten-Forschungslabor eingerichtet. Als sein älterer Bruder Jeppe
verkündet, dass Hidde den Keller räumen muss, weil er da demnächst
sein neues Schlagzeug aufstellen will, ist er natürlich alles andere
als begeistert. Die beiden Brüder leben allein mit ihrer Mutter,
seit ihr Vater die Familie verließ und ihr älterer Bruder Ward, der
Epileptiker war, starb. Ihre Mutter arbeitet den ganzen Tag. Die
Jungs bekommen sie kaum zu Gesicht. Das Essen steht immer schon
vorgekocht im Kühlschrank. Die Mutter weiß nichts von dem Keller,
da der Zugang dazu im Schuppen, der direkt an das Haus grenzt, gut
versteckt ist. Hidde will aus dem Keller einen Bunker machen und
Jeppe und sein Schlagzeug mit Schneckenschleim und Stolperdrähten
fern halten. Dann kommt er auf die Idee, ein Mädchen mit in den
Keller zu nehmen. Die Anwesenheit eines Mädchens würde seinen
Bruder ganz sicher verschrecken. Er nimmt seinen ganzen Mut zusammen
und lädt Lieke ein. Die mag Schmetterlinge und alles, was rosa ist,
aber keine „Ekeltiere“. Daher gibt er ein paar
Kohlweißling-Raupen eine Mischung aus Weißkohl und Rotkohl zu
fressen. Das Experiment glückt, die Flügel der geschlüpften
Schmetterlinge werden rosa. Als Lieke tatsächlich zusagt und
vorbeikommt, bleibt Jeppe unbeeindruckt. Er unterhält sich sogar
ganz nett mit Lieke und lädt sie ein, Sängerin in seiner neuen Band
zu werden. Hibbe fühlt sich verraten, weil er ein bisschen in Lieke
verknallt ist. Er ist der Meinung, Jeppe habe sie ihm weggenommen.
Das Schlagzeug wird geliefert, und der Krieg beginnt. Hidde will den
Keller nicht räumen, und Jeppe fängt an ihn zu tyrannisieren. Er
zerquetscht Hiddes Käfer und setzt das Terrarium der Heuschrecken
mit dem Gartenschlauch unter Wasser. Da sein Zimmer direkt über dem
Keller liegt, bombardiert er Hibbe und seine Insekten förmlich mit
dem Krach seines Schlagzeug. Der Lärm und die Vibrationen gefallen
den Insekten gar nicht. Hibbes Gegenmaßnahmen scheitern kläglich.
Die Wespen und Ameisen tun einfach nicht, was er von ihnen verlangt.
Dann entdeckt Jeppe Hiddes Tagebuch, in dem Hidde den Krieg
dokumentiert und ankündigt, dem Leser sein und Jeppes größtes
Geheimnis zu verraten. Jeppe droht, es zu verbrennen, doch Hidde
versteckt das Buch und kauft ein besseres Schloss für die Falltür.
Im Haus gehen sich die Brüder aus dem Weg, essen sogar zu
verschiedenen Zeiten. Ihre Mutter bekommt kaum etwas mit. Sie ist
depressiv. Als es ihr dann so richtig schlecht geht, beschließt sie,
für ein paar Tage zu Tante Fenna zu fahren. Die Jungs sind ja schon
groß und sehr selbstständig. Kaum ist sie fort, eskaliert der
Krieg. Jeppe sperrt Hidde im Keller ein und stellt etwas Schweres auf
die Falltür. Hidde kann nicht raus. Außer einem schrumpeligem Apfel
hat er nichts zu essen. Er ruft um Hilfe, doch der neue Nachbarjunge
Bor hält das für einen üblen Scherz. Erst viel später begreift er
den Ernst der Lage. Als er versucht, Hidde zu befreien, wird er
ebenfalls von Jeppe in den Keller gesperrt. Gemeinsam entwickeln sie
einen Plan, wie sie Jeppe außer Gefecht setzen und fliehen können,
doch ihre Handlungen haben ungeahnte Konsequenzen … . Erst ganz am
Schluss offenbart Hidde dann dem Leser das dunkle Geheimnis, das die
beiden Brüder seit Jahren hüten und das schwer auf ihnen lastet.
Der
liebenswerte Außenseiter Hidde spricht den Leser direkt an und
schreibt sich alles von der Seele. Ein wirklich außergewöhnliches
Buch und bis zum Ende spannend!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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