Eine Familie im Bunker: "Überleben"!
S.A.
Bodeen, übersetzt von Christian Dreller
Überleben
978-3-8415-0074-8
Oetinger
Taschenbuch Verlag
Alter:
12+
Gerade
noch rechtzeitig vor der nuklearen Katastrophe haben es Eli und ein
Großteil seiner Familie in den sicheren Bunker geschafft. Sein
Zwillingsbruder Eddy und seine Großmutter jedoch waren zu spät. Zum
Glück hat der Vater, ein Millionär, schon vor einiger Zeit den
Bunker tief in der Erde bauen und luxuriös einrichten lassen. Es
gibt geräumige Zimmer für jedes Familienmitglied, Kleidung für
jetzt und für die Zukunft (Kinder wachsen), massenhaft CDs, DVDs,
Videospiele und andere Unterhaltungselektronik, Fitnessräume, ein
Gewächshaus mit UV-Lampen, Nutztiere und andere Lebensmittelvorräte
für Jahrzehnte. So könnte man es eigentlich eine Weile aushalten,
aber nach 6 langen Jahren im Bunker fühlt sich Eli wie im Gefängnis.
Er vermisst den Kontakt zu anderen Menschen als seinen Eltern und
seinen beiden jüngeren Schwestern und streitet immer häufiger mit
seinem Vater, der sich seit einiger Zeit recht seltsam verhält. Was
verbirgt sein Vater vor ihm? Als Eli mit dem alten Laptop seines
Bruders eine Internetverbindung zu Stande bekommt, wundert er sich.
Gibt es etwa noch weitere Überlebende? Als durch technische Fehler
und falsche Kalkulationen unerwartet die Nahrung knapp wird, droht
die Situation im Bunker zu eskalieren. Die extremen Maßnahmen von
Elis Vater, der mittlerweile deutliche Zeichen von Wahnsinn aufweist,
sind grausam. Eli zweifelt immer mehr an dem, was er bisher für wahr
hielt. Hat es vielleicht nie eine Katastrophe gegeben? Die Anzeichen
dafür häufen sich. Eli muss etwas unternehmen, doch was? Nur sein
Vater kennt den Code zum Öffnen der Panzertür in die Freiheit … !
Es
fällt schwer, das leise Grauen, das sich beim Lesen dieses
dystopischen Romans langsam einschleicht, zu beschreiben. Ich war
ziemlich platt und fand es teilweise für ein Jugendbuch echt krass.
Die verzweifelte Mutter vergiftet den Vater langsam mit verdorbenem
Mehl und er wird wahnsinnig. Die „Geschwister“ von Eli, die all
die Jahre lang im Bunker geboren wurden, werden nicht als
Familienmitglieder behandelt, sondern leben abgeschottet vom Rest, um
später in der Not als Nahrungsreserve zu dienen! Wie heftig ist das
denn? Der fünfzehnjährige Eli, der die ganze Geschichte erzählt,
kommt eigentlich ganz sympathisch rüber, im Gegenteil zu seinem
Vater. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nach 6 Jahren in einem
Bunker mit meiner Familie (geht nicht gegen Euch, meine Lieben) noch
so „normal“ wäre, wie Eli. Die Geschichte wurde immer
fesselnder, je mehr Puzzleteilchen sich zusammenfügten. Das Ende
verrate ich jedoch an dieser Stelle nicht, habe sowieso schon zu viel
verraten ;-).
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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