Cherry und Alice ...: "Love Alice"
Nataly
Elisabeth Savina
Love
Alice
978-3-407-81141-7
Beltz
Verlag
Alter:
14+
Die
vierzehnjährige Alice hat es oft nicht leicht. Mit ihrer
alleinerziehenden Mutter, einer Operndiva, jettet sie durch die Welt.
Eine Spielsaison hier, die nächste da, da fällt es schwer,
Freundschaften zu schließen. Auch jetzt, mal wieder in einer neuen
Stadt und einer neuen Schule, ist Alice die Außenseiterin. Statt
Jeans und Haargummis trägt sie Kleider und Haarschleifen. Die Zicken
Tuula und Nesrin lästern über sie und Andy nervt einfach nur. Nur
Kristin, die sich Cherry nennt, ist anders. Ihre Mutter starb an
Krebs und ihr Vater trinkt. Sie macht Karate und schreibt schräge
Gedichte. Allerdings ist auch Cherry nicht immer nett zu Alice. Sie
bringt sie dazu, ihre Hand in ein Piranha-Becken zu tauchen („Die
wollen nur spielen“) und lacht sich dann über ihre Naivität
kaputt. Trotzdem verbringen die beiden viel Zeit miteinander und es
sieht so aus, als hätte Alice endlich eine Freundin. Sie bauen sich
eine Höhle aus alten Weihnachtsbäumen, legen sich auf die
Bahngleise (und kreischen synchron, wenn der Zug über sie
hinwegbraust), quatschen bis in die Nacht … . Da in der Gegend zwei
Mädchen verschwunden sind, macht sich Alices Mutter Sorgen, wenn
ihre Tochter noch so spät unterwegs ist, ansonsten ist sie eher
geizig mit Gefühlen ihr gegenüber und mit Gefühlen überhaupt.
Doch Alice hat Gefühle und sehnt sich nach Liebe und Nähe. Das
findet sie bei Cherry, die mehr als nur eine Freundin für sie ist.
Ein Kuss von Cherry sorgt für Schmetterlinge in Alices Bauch. Sie
schenkt Cherry die Kette mit dem goldenen Herz, die sie von ihrer
Mutter geschenkt bekommen hat. Als Alice Cherry zu einer wichtigen
Karateprüfung begleiten will, kommt etwas dazwischen. Ihre Mutter
liegt mit einer Art depressiven Krise im Bett und Alice muss ihr
beistehen. Sie muss sie in die Oper begleiten, damit sie überhaupt
auftritt. La Traviata wird ein voller Erfolg. Cherry geht allein von
ihrer Karateprüfung nachhause und nimmt die Abkürzung durch den
Wald. Sie kommt nie an … .
Die
naive Alice, die ausgeflippte Cherry, die gefühlskalte Mutter, alle
Figuren in diesem Buch sind etwas Besonderes. Alice kommt manchmal
etwas merkwürdig rüber. Ich meine, sie sitzt auf ihrem Bett und
spielt, sie würde ein Marmorei ausbrüten, bis schließlich der
Plüschvogel zum Vorschein kommt, den ihre Mutter ihr geschenkt hat.
Sie wirkt ziemlich kindlich und naiv, gar nicht wie 14, nicht nur
wegen ihrer Haarschleifen. Trotzdem kann ich sie gut verstehen. Das
Gefühlschaos, in das sie dank Cherry gerät, macht ihr ganz schön
zu schaffen und ihre Mutter hält Gefühle generell für überflüssig.
Die Geschichte ist manchmal an bisschen wirr. An einigen Stellen
fragte ich mich, wo dieses Buch eigentlich mit mir hin will. Das Ende
passt aber dann irgendwie.
Dieses
dünne, aber gute Buch hat übrigens den „Peter Härtling Preis“
abgestaubt. Glückwunsch!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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