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Mittwoch, 13. März 2013

"Im Pyjama um halb Vier"

Facebookfreunde oder mehr?: "Im Pyjama um halb Vier"!

Gabriella Engelmann + Jakob M. Leonhard
Im Pyjama um halb Vier
978-3-401-06793-3
Arena Verlag
Alter: 12+

Luca-Luisa (genannt Lulu) aus Hamburg und Ben aus München treffen sich im Netz. Durch eine kleine Verwechslung werden sie Facebook-Freunde und verstehen sich auf Anhieb richtig gut. Lulu erzählt Ben von Marco aus ihrer Balletttruppe, in den sie verliebt ist. Ben erzählt Lulu von seinen Basketballerfolgen – und von Larissa, in die er verliebt ist. Beide geben einander Tipps, wie Jungs bzw. Mädchen ticken. Sie reden über Liebe, Küssen, das erste Mal, alles ganz ungezwungen. Ben erzählt von den Problemen mit seinem behinderten Bruder Robby, der von den Eltern in ein Internat abgeschoben werden soll. Lulu erzählt Ben vom Drogenproblem des neuen Freundes ihrer Cousine Nelly. Sie vertrauen einander alle möglichen Geheimnisse an. Ginge das auch im realen Leben? Neugierig auf ein Treffen sind sie ja schon, aber die Entfernung ist ein Hindernis. Also wird weiter gechattet. Doch nicht alles in dieser Internetfreundschaft läuft perfekt. Ben fragt sich irgendwann, ob es überhaupt eine Lulu gibt, oder ob sie nur ein Fake, ein Scherz seiner Kumpels vielleicht, ist. Lulu ist sauer. Doch auch Ben wird sauer, als er erfährt, dass Lulu nicht ganz ehrlich zu ihm war. Sie hat ihm verschwiegen, dass ihr Vater die Familie verlassen hat, sie deshalb nach Hamburg gezogen sind, aber dass sie früher in München gelebt hat. Die beiden vertragen sich wieder. Es wird weiter gechattet, über das Leben und die Liebe diskutiert und über die Beziehungen zu Larissa bzw. Marco. Dabei bemerken sie, dass sie längst mehr als Freunde sind. Larissa und Marco, schön und gut, aber kann es sein, dass hier eigentlich Ben und Lulu das Traumpaar sind? Kann man sich in jemanden verlieben, den man noch nie gesehen hat? Lulus Weihnachtsbesuch bei ihrem Vater in München soll endlich die Gelegenheit für ein persönliches Treffen bieten. Doch Ben taucht nicht auf. Hat er kalte Füße bekommen? Lulu ist sauer und taucht ab, ändert ihren Namen von Lulu Rocket in Lulu Submarine. Erst im neuen Jahr meldet sich Ben wieder. Er entschuldigt sich und alles scheint wieder o.k., doch dann macht er Lulu ein Geständnis, das alles verändert … .
Früher gab es Briefromane, heute gibt es Chatromane. Die Hauptfiguren begegnen sich das ganze Buch über nicht einmal im richtigen Leben. Kann man so etwas überhaupt als Freundschaft bezeichnen? Ich glaube schon, dass Freundschaften dieser Art möglich sein können, aber das wäre nichts für mich. Ich habe lieber echte Freunde, die man sehen, hören und knuddeln kann. Was Facebook und Co. angeht, bin ich eher skeptisch. Woher soll man wissen, dass der andere wirklich der ist, für den er sich ausgibt? Auch Ben und Lulu sind ja nicht ganz ehrlich, als sie von sich und ihrem Leben berichten. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Witzig waren auch die Bemerkungen weiterer Leute im Chat, wenn zu Bens und Lulus Fragen und Problemen NadineCat, NellyRosarot, Nerdinator und Co. ihren Senf dazugeben. Das dicke Ende kommt dann zum Schluss und das ziemlich überraschend. Ich ahnte ja, dass so etwas in der Art kommt, aber damit hatte ich echt nicht gerechnet.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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