Facebookfreunde oder mehr?: "Im Pyjama um halb Vier"!
Gabriella
Engelmann + Jakob M. Leonhard
Im
Pyjama um halb Vier
978-3-401-06793-3
Arena
Verlag
Alter:
12+
Luca-Luisa
(genannt Lulu) aus Hamburg und Ben aus München treffen sich im Netz.
Durch eine kleine Verwechslung werden sie Facebook-Freunde und
verstehen sich auf Anhieb richtig gut. Lulu erzählt Ben von Marco
aus ihrer Balletttruppe, in den sie verliebt ist. Ben erzählt Lulu
von seinen Basketballerfolgen – und von Larissa, in die er verliebt
ist. Beide geben einander Tipps, wie Jungs bzw. Mädchen ticken. Sie
reden über Liebe, Küssen, das erste Mal, alles ganz ungezwungen.
Ben erzählt von den Problemen mit seinem behinderten Bruder Robby,
der von den Eltern in ein Internat abgeschoben werden soll. Lulu
erzählt Ben vom Drogenproblem des neuen Freundes ihrer Cousine
Nelly. Sie vertrauen einander alle möglichen Geheimnisse an. Ginge
das auch im realen Leben? Neugierig auf ein Treffen sind sie ja
schon, aber die Entfernung ist ein Hindernis. Also wird weiter
gechattet. Doch nicht alles in dieser Internetfreundschaft läuft
perfekt. Ben fragt sich irgendwann, ob es überhaupt eine Lulu gibt,
oder ob sie nur ein Fake, ein Scherz seiner Kumpels vielleicht, ist.
Lulu ist sauer. Doch auch Ben wird sauer, als er erfährt, dass Lulu
nicht ganz ehrlich zu ihm war. Sie hat ihm verschwiegen, dass ihr
Vater die Familie verlassen hat, sie deshalb nach Hamburg gezogen
sind, aber dass sie früher in München gelebt hat. Die beiden
vertragen sich wieder. Es wird weiter gechattet, über das Leben und
die Liebe diskutiert und über die Beziehungen zu Larissa bzw. Marco.
Dabei bemerken sie, dass sie längst mehr als Freunde sind. Larissa
und Marco, schön und gut, aber kann es sein, dass hier eigentlich
Ben und Lulu das Traumpaar sind? Kann man sich in jemanden verlieben,
den man noch nie gesehen hat? Lulus Weihnachtsbesuch bei ihrem Vater
in München soll endlich die Gelegenheit für ein persönliches
Treffen bieten. Doch Ben taucht nicht auf. Hat er kalte Füße
bekommen? Lulu ist sauer und taucht ab, ändert ihren Namen von Lulu
Rocket in Lulu Submarine. Erst im neuen Jahr meldet sich Ben wieder.
Er entschuldigt sich und alles scheint wieder o.k., doch dann macht
er Lulu ein Geständnis, das alles verändert … .
Früher
gab es Briefromane, heute gibt es Chatromane. Die Hauptfiguren
begegnen sich das ganze Buch über nicht einmal im richtigen Leben.
Kann man so etwas überhaupt als Freundschaft bezeichnen? Ich glaube
schon, dass Freundschaften dieser Art möglich sein können, aber das
wäre nichts für mich. Ich habe lieber echte Freunde, die man sehen,
hören und knuddeln kann. Was Facebook und Co. angeht, bin ich eher
skeptisch. Woher soll man wissen, dass der andere wirklich der ist,
für den er sich ausgibt? Auch Ben und Lulu sind ja nicht ganz
ehrlich, als sie von sich und ihrem Leben berichten. Die Geschichte
hat mir sehr gut gefallen. Witzig waren auch die Bemerkungen weiterer
Leute im Chat, wenn zu Bens und Lulus Fragen und Problemen NadineCat,
NellyRosarot, Nerdinator und Co. ihren Senf dazugeben. Das dicke Ende
kommt dann zum Schluss und das ziemlich überraschend. Ich ahnte ja,
dass so etwas in der Art kommt, aber damit hatte ich echt nicht
gerechnet.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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