Dianne
Touchell, übersetzt von Birgit Schmitz
Zwischen
zwei Fenstern
978-3-551-56004-9
Königskinder
Verlag
Alter:
14+
Creepys
Eltern streiten ständig. Seine Mutter trinkt heimlich, „Schlückchen“
nennt sie das, und versteckt die Gläser hinter den Vorhängen. Sein
Vater hat immer Zoff mit den Nachbarn, wenn er nicht gerade seine
Frau fertig macht. Er hat Dackel Dobie darauf trainiert, Creepys
Mutter anzufallen und zu beißen. Aber dann ist meist alles wieder
gut. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Creepy hat keine
Freunde. Er ist ein ruhiger, intelligenter, unauffälliger Typ. Er
liest gern, schlägt alles mögliche im Lexikon nach und macht sich
beim Lesen Notizen. Und er beobachtet Maud, das Mädchen von nebenan.
Maud ist nicht auf die übliche Weise hübsch. Sie ist kurvig und
rothaarig, und sie hat ziemliche psychische Probleme. Sie reißt sich
die Haare aus, auch Wimpern und Schamhaare, und peppt ihre Cola mit
Alkohol auf, der in ihrem Puppenhaus versteckt ist. Im Gegensatz zu
Creepy liest Maud nicht gerne, gelesener Wörter stoßen ihr sauer
auf, dafür zeichnet sie. Sie ist schweigsam und lieber für sich, in
der Sicherheit ihres eigenen Kopfes und mag keine Berührungen.
Regelmäßig muss sie zu Therapeutin Nancy. Mauds Eltern streiten
sich nicht. Sie sind sich egal. Sie schweigen. Ihr Vater tritt
manchmal die Nacktkatze Sylvia. Maud findet Creepy unheimlich und
seltsam. Eines Tages schreibt er ein „Alice im Wunderland-Zitat“
auf einen Zettel, hängt ihn ins Fenster, und sie lächelt. Er ist
total verliebt in sie, stalkt sie regelrecht mit dem Fernglas. Beide
gehen auf die gleiche Schule, aber kennen den richtigen Namen des
anderen nicht. Er nennt sie Maud. Sie nennt ihn Creepy. Maud bekommt
in der Schule Ärger für ihre „pornografischen“ Zeichnungen,
also nimmt ihr Vater ihr Stifte und Papier weg. Mit einem kleinen
Rest Zeichenkohle zeichnet sie auf eine Buchseite ein nacktes
Selbstportrait und hängt es für Creepy ins Fenster, der ihr nun
endgültig verfällt. Außerdem schreibt sie mit Lippenstift in
Spiegelschrift aufs Fenster: Oma ist tot. Creepy geht zu Beerdigung,
um bei Maud zu sein. Der anschließende Leichenschmaus hat mehr was
von einer Party. Creepy und Maud treffen sich am Zaun, eine zarte
Berührung der Fingerspitzen. Er schenkt ihr den goldenen
Apfel-Anhänger, den ein Mädchen in der Schule verloren hat, und sie
hängt ihn an ihr Bauchnabelpiercing. Creepys Mutter macht indes
einen Aufstand wegen einer blöden Auflaufform, die die Nachbarn
nicht zurückbringen. In der Schule gibt es einen Vorfall mit dem
Französischlehrer. Maud fragt ihn, ob er Vampir oder Alkoholiker
ist. Er stürmt mit solcher Wucht aus der Klasse, dass er
versehentlich ein Mädchen von einem nahen Balkon wirft. Creepy
entführt Nacktkatze Sylvia. Statt Vorhänge hat Maud jetzt rosa
Jalousien, und sie muss Fäustlinge tragen, damit sie sich nicht mehr
selbst verletzt. Maud zieht sich immer mehr in sich selbst zurück.
In der Schule sitzt sie mit geschlossenen Augen da. Als ein Lehrer
sie grob anfasst, schreitet Creepy ein und schlägt ihn zu Boden. Er
fliegt von der Schule und die Eltern machen sich Sorgen, mehr um ihr
Image als um seine Zukunft, der Junge muss ja irgendwo studieren, wo
es was her macht. Creepy macht sich Sorgen um Maud, die er kaum mehr
zu Gesicht bekommt. Als die Jalousie endlich hochgeht, ist er
geschockt. Von Maud ist kaum mehr etwas übrig. Nicht nur die Haare
sind weg, sie wirkt dünn und leer. Creepy packt die gekidnappte
Sylvia in eine Tasche und klingelt erstmals an der Haustür der
Nachbarn, um Maud zu besuchen … .
Keine
08/15 Story! Kein Happy End! Dieses Buch ist etwas Besonderes, aber
leider etwas schwer verkäuflich, gerade weil es etwas Besonderes
ist.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
Buch
bestellen?
https://ravensbuch.de/shop/item/9783551560049
Liebe Vreni! :*
AntwortenLöschenSchön, dass es dir gefallen und du es rezensiert hast (etwas zu viel vom Inhalt, findest du nicht?). Allerdings finde ich es schade, dass die Verkäuflichkeit immer im Vordergrund steht und nicht der literarische Wert. Verkaufen kannst d u eh fast alles ;) da muss das doch auf deinem Blog nicht auch das wichtigste Argument sein.
Herzlichst, Charlisabeth