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Mittwoch, 13. Mai 2015

"Zwischen zwei Fenstern"

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte: "Zwischen zwei Fenstern"!

Dianne Touchell, übersetzt von Birgit Schmitz
Zwischen zwei Fenstern
978-3-551-56004-9
Königskinder Verlag
Alter: 14+

Creepys Eltern streiten ständig. Seine Mutter trinkt heimlich, „Schlückchen“ nennt sie das, und versteckt die Gläser hinter den Vorhängen. Sein Vater hat immer Zoff mit den Nachbarn, wenn er nicht gerade seine Frau fertig macht. Er hat Dackel Dobie darauf trainiert, Creepys Mutter anzufallen und zu beißen. Aber dann ist meist alles wieder gut. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Creepy hat keine Freunde. Er ist ein ruhiger, intelligenter, unauffälliger Typ. Er liest gern, schlägt alles mögliche im Lexikon nach und macht sich beim Lesen Notizen. Und er beobachtet Maud, das Mädchen von nebenan. Maud ist nicht auf die übliche Weise hübsch. Sie ist kurvig und rothaarig, und sie hat ziemliche psychische Probleme. Sie reißt sich die Haare aus, auch Wimpern und Schamhaare, und peppt ihre Cola mit Alkohol auf, der in ihrem Puppenhaus versteckt ist. Im Gegensatz zu Creepy liest Maud nicht gerne, gelesener Wörter stoßen ihr sauer auf, dafür zeichnet sie. Sie ist schweigsam und lieber für sich, in der Sicherheit ihres eigenen Kopfes und mag keine Berührungen. Regelmäßig muss sie zu Therapeutin Nancy. Mauds Eltern streiten sich nicht. Sie sind sich egal. Sie schweigen. Ihr Vater tritt manchmal die Nacktkatze Sylvia. Maud findet Creepy unheimlich und seltsam. Eines Tages schreibt er ein „Alice im Wunderland-Zitat“ auf einen Zettel, hängt ihn ins Fenster, und sie lächelt. Er ist total verliebt in sie, stalkt sie regelrecht mit dem Fernglas. Beide gehen auf die gleiche Schule, aber kennen den richtigen Namen des anderen nicht. Er nennt sie Maud. Sie nennt ihn Creepy. Maud bekommt in der Schule Ärger für ihre „pornografischen“ Zeichnungen, also nimmt ihr Vater ihr Stifte und Papier weg. Mit einem kleinen Rest Zeichenkohle zeichnet sie auf eine Buchseite ein nacktes Selbstportrait und hängt es für Creepy ins Fenster, der ihr nun endgültig verfällt. Außerdem schreibt sie mit Lippenstift in Spiegelschrift aufs Fenster: Oma ist tot. Creepy geht zu Beerdigung, um bei Maud zu sein. Der anschließende Leichenschmaus hat mehr was von einer Party. Creepy und Maud treffen sich am Zaun, eine zarte Berührung der Fingerspitzen. Er schenkt ihr den goldenen Apfel-Anhänger, den ein Mädchen in der Schule verloren hat, und sie hängt ihn an ihr Bauchnabelpiercing. Creepys Mutter macht indes einen Aufstand wegen einer blöden Auflaufform, die die Nachbarn nicht zurückbringen. In der Schule gibt es einen Vorfall mit dem Französischlehrer. Maud fragt ihn, ob er Vampir oder Alkoholiker ist. Er stürmt mit solcher Wucht aus der Klasse, dass er versehentlich ein Mädchen von einem nahen Balkon wirft. Creepy entführt Nacktkatze Sylvia. Statt Vorhänge hat Maud jetzt rosa Jalousien, und sie muss Fäustlinge tragen, damit sie sich nicht mehr selbst verletzt. Maud zieht sich immer mehr in sich selbst zurück. In der Schule sitzt sie mit geschlossenen Augen da. Als ein Lehrer sie grob anfasst, schreitet Creepy ein und schlägt ihn zu Boden. Er fliegt von der Schule und die Eltern machen sich Sorgen, mehr um ihr Image als um seine Zukunft, der Junge muss ja irgendwo studieren, wo es was her macht. Creepy macht sich Sorgen um Maud, die er kaum mehr zu Gesicht bekommt. Als die Jalousie endlich hochgeht, ist er geschockt. Von Maud ist kaum mehr etwas übrig. Nicht nur die Haare sind weg, sie wirkt dünn und leer. Creepy packt die gekidnappte Sylvia in eine Tasche und klingelt erstmals an der Haustür der Nachbarn, um Maud zu besuchen … .
Keine 08/15 Story! Kein Happy End! Dieses Buch ist etwas Besonderes, aber leider etwas schwer verkäuflich, gerade weil es etwas Besonderes ist.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783551560049

1 Kommentar:

  1. Liebe Vreni! :*
    Schön, dass es dir gefallen und du es rezensiert hast (etwas zu viel vom Inhalt, findest du nicht?). Allerdings finde ich es schade, dass die Verkäuflichkeit immer im Vordergrund steht und nicht der literarische Wert. Verkaufen kannst d u eh fast alles ;) da muss das doch auf deinem Blog nicht auch das wichtigste Argument sein.
    Herzlichst, Charlisabeth

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