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Mittwoch, 26. April 2017

"Salz für die See"

Flucht aus Ostpreußen: "Salz für die See"!

Ruta Sepetys, übersetzt von Henning Ahrens
Salz für die See
978-3-551-56023-0
Königskinder Verlag
Alter: 14+

Ostpreußen 1945: Die Menschen fliehen bei eisiger Kälte vor der Roten Armee. Der Treck der Pferdewagen zieht durch das Land, Leichen liegen am Wegesrand. Unter den Flüchtlingen sind auch der kleine Klaus, die blinde Ingrid, die riesenhafte und schroffe Eva, ein alter Schuster Heinz, den alle nur den „Schuh-Poet“ nennen und die litauische Krankenschwester Joana. Die Gruppe sucht nachts in einer Scheune Schutz, genau wie Florian und Emilia. Der deutsche Deserteur ist verletzt, hat eine tiefe Wunde an der Seite und ist auf einem Ohr taub. Er hat Emilia vor einem Russen gerettet. Die fünfzehnjährige Polin ist verängstigt und hochschwanger. Sie verbirgt ihr Geheimnis unter einem unförmigen Mantel. Ihre Mutter starb bei der Geburt ihres Bruders und ihr Vater, ein Mathematikprofessor, ist höchstwahrscheinlich auch tot. Die letzten Jahre lebte Emilia auf dem Bauernhof der Familie ihres Verlobten August. Joana versorgt Florians Wunde und entfernt die Schrapnell-Splitter. Bei Emilia stellt sie leichte Wehen fest und verordnet Ruhe. Eva will die Polin nicht in der Gruppe haben. Auf einem verlassenen Gutshof suchen sie nach Vorräten und finden zu ihrem Entsetzen im obereren Stockwerk die Leichen der Bewohner. Bevor sie den nächsten Kontrollpunkt erreichen, bekommt Emilia den Ausweis einer toten Lettin, denn sie hat keine Papiere. Ingrid muss sich die Augen verbinden und ihre Behinderung als Verletzung tarnen. Der Schuh-Poet bequatscht den unerfahren Soldaten, bietet ihm Linderung für seine schmerzenden Füße, und sie können passieren. Florian reist mit selbst gefälschten Papieren. Er ist Restaurator mit Talent zum Fälschen. Früher waren es Tickets für Fußballspiele, heute sind es Papiere, denen zufolge er in wichtiger Mission für den Gauleiter unterwegs ist. Florian trägt außerdem ein großes Geheimnis mit sich. Er weiß, wo sich das Bernsteinzimmer befindet und hat den Schlüssel dazu. Die Flüchtlinge wollen das gefrorene Haff überqueren. Das ist nicht ohne Risiko. Jetzt, wo die Evakuierung endlich offiziell angekündigt ist, sind massenhaft Menschen unterwegs, viele mit ihrem gesamten Besitz. Ingrid bricht ins Eis ein und stirbt. Dank Florians angeblichem „Sonderauftrag“ können sie mit dem Boot weiter bis Gotenhafen. Der Hafen platzt aus allen Nähten. Alle wollen einen Platz auf einem Schiff. So lernt die Gruppe den Matrosen Alfred Frick kennen. Alfred ist siebzehn, hält sich für des Führers Elite, ist aber im Grunde nur ein Feigling und ein Hiwi, der nicht das Geringste zu melden hat und immer die Drecksarbeit machen muss. In Gedanken schreibt er Briefe an seine Hannelore aus Heidelberg, in denen er damit angibt, was für ein toller Held er doch sei. Er träumt vom Eisernen Kreuz und sieht den Krieg als Abenteuer. Alfred wird auf die „Wilhelm Gustloff“ versetzt, ein ehemaliges Kreuzfahrtschiff, das nun 10000 Flüchtlinge transportieren muss. Es gibt aber nur 12 Rettungsboote! Joana darf an Bord, weil sie Krankenschwester ist. Florian benutzt seine Papiere und schmeichelt dem Angeber Alfred, und irgendwann bekommen alle aus der Gruppe einen Platz an Bord. Emilia bringt ein Mädchen zur Welt und nennt es Halinka. Sie gesteht Joana, dass es „August, den Verlobten“ gar nicht gibt und sie von den Russen vergewaltigt wurde. Florian bekommt Ärger wegen seiner Papiere. Wird sein Schwindel auffliegen? Endlich läuft das Schiff aus. Die Menschen sind voller Hoffnung. Und diese Hoffnung wird bitter enttäuscht. Das Schiff wird von russischen Torpedos getroffen und sinkt … .
Vier Erzähler, viele Schicksale! Lebendige Geschichte, realistisch und knallhart!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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