Lynda
Mullaly Hunt, übersetzt von Renate Weitbrecht
Wie
ein Fisch im Baum
978-3-570-16420-4
cbt
Verlag
Alter:
12+
Ally
ist schwere Legasthenikerin, kann praktisch weder lesen noch
schreiben. Bisher ist es ihr immer gelungen, diesen „Makel“ vor
ihren Mitmenschen zu verbergen. Sie zog oft um, da ihr Vater als
Soldat ständig woanders stationiert wurde, besuchte in sieben Jahren
sieben verschiedene Schulen. Wenn ihr jemand zu nahe kommt, muckt sie
auf. Im Büro der Direktorin ist sie Stammgast. Nun bekommt ihre
Lehrerin Mrs Hall ein Baby, und Ally bekommt einen neuen Lehrer. Zum
Abschied schenkt Ally Mrs Hall eine wunderschöne Karte mit Rosen und
versteht nicht, warum sie deshalb Ärger bekommt. Es war eine
Beileidskarte. Die fiese Shay und ihre Freundinnen machen Ally
täglich das Leben schwer. Auch andere Außenseiter, der Nerd Albert,
der auf Wissenschaft und Star Trek steht, immer dasselbe Shirt trägt,
auf das Gratis-Schulessen angewiesen ist und täglich auf dem
Schulweg verprügelt wird und die farbige Keisha, die sich nichts
gefallen lässt und die wunderbare Muffins backen kann, haben bei
Shay nichts zu lachen. Die anderen Mädchen erkaufen sich Shays
Freundschaft (und ihre Freundschaftsbänder) für Geld. Ally freundet
sich mit Keisha und Albert an. Ihre Mutter freut sich, dass sie
endlich Freunde hat. Sie sagt ihr immer, dass sie sich in der Schule
mehr Mühe geben soll, um einen guten Abschluss zu machen und nicht
wie sie als Kellnerin zu enden. Allys Bruder Travis tut sich mit dem
Lesen und Schreiben auch sehr schwer. Er ist froh, wenn die
Highschool geschafft ist und er den ganzen Tag an Autos herum
schrauben kann. Allys neuer Lehrer Mr Daniels ist anders als die
anderen Lehrer. Er erkennt, dass Ally hochintelligent und äußerst
kreativ ist. Um dem Schreiben zu entkommen, versucht es Ally mit
ihren üblichen Tricks, packt ihren Arm in eine Schlinge etc. Als sie
für ihr Gedicht einen Preis bekommt, ist sie überzeugt, dass das
nur aus Mitleid war. Sie möchte ja gern lesen können. Sie möchte
so gern selbst „Alice im Wunderland“ lesen, das ihr Opa ihr
früher immer vorlas. Aber die Buchstaben tanzen vor ihren Augen, und
Ally verflucht sich und ihr Gehirn. Mr Daniels ist tief beeindruckt
von Allys Intelligenz. Sie gibt Antworten, die man von einem Mädchen
ihres Alters nicht erwartet, denkt um die Ecke und schaut über den
Tellerrand. Außerdem hat sie ein Talent für Zahlen. Als er ihr
vorschlägt, als erstes Mitglied seinem Schachclub beizutreten,
zögert Ally zunächst. Doch als er ihr sagt, sie müsse dann keine
Hausaufgaben mehr machen, überlegt sie es sich noch mal. Vielleicht
macht es ja sogar Spaß, Schach zu lernen. Leider glaubt Ally noch
immer nicht wirklich an sich. Es ist ja auch schwer, wenn man jeden
Tag als Loserin abgestempelt wird. Doch Mr Daniels glaubt fest an
sie. Er erstellt ein spezielles Förderprogramm. Ally lernt nun mal
besser mit Bildern und muss auf ganz andere Weise das Lesen erlernen.
Lesen mit allen Sinnen, da kommt beim Üben auch mal Rasierschaum zum
Einsatz. Ally fasst neuen Mut, leider bekommen Shay und Co die
„Sonderbehandlung“ mit und mobben sie nun umso mehr. Bei der
Klassensprecherwahl bekommt Shay jedoch einen gewaltigen Dämpfer
verpasst. Obwohl sie selbst Ally als Gegenkandidatin nominiert hat,
um sie zu demütigen, hätte sie doch nie damit gerechnet, dass Ally
gewinnen könnte. Ally kann es auch kaum glauben. Sie ist unglaublich
stolz auf sich und nicht einmal Shays gemeine Rache kann ihr etwas
anhaben. Endlich hat sie ihren Platz in der Klasse gefunden. Jetzt
erkennt sie, dass nichts unmöglich ist. Mutig geht sie ihren Weg,
bereit, der Welt zu zeigen, was sie kann … .
Eine
ungewöhnliche Story und eine sympathische Heldin, die ihre eigenen
Stärken besitzt!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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