Antonia
Michaelis
Die
Attentäter
978-3-7891-0456-5
Oetinger
Verlag
Alter:
16+
2000:
Der vierjährige Alain zieht mit seinen Eltern nach Berlin. Im neuen
Haus wohnt auch der gleichaltrige Cliff mit seinem Vater, der wie ein
Pirat aussieht und immer nach Bier riecht. Cliff und sein Vater
schreien sich ständig an. Cliff hat das Dunkle in sich. Er wirft mit
Steinen. Er hat jedoch auch ein fotografisches Gedächtnis und ein
großes künstlerisches Talent. Cliffs Mutter studiert noch, und er
darf nur selten zu ihr, aber auch als sie dann später als
Mikrobiologin in Hamburg arbeitet, scheint sie sich auch nicht groß
um ihren Sohn zu scheren. Ebenfalls im Haus wohnt Margarete. Im Laufe
der nächsten Jahre gerät Cliff an die falschen Freunde. Alain
versucht ihm zu helfen. Alain ist Cliffs Schutzengel, sein Licht, mit
dem ihn eine Art Hassliebe verbindet. Um frei zu sein, muss er Alain
zerstören. Margarete ist die, die die beiden im Gleichgewicht hält.
Cliff fliegt in der 5. Klasse von der Schule, sprayt Graffiti, klaut
ein Mofa und braust damit mit Alain auf der Autobahn Richtung
Hamburg, bevor die Polizei den Ausflug beendet. Mit 15 gerät er in
Neonazi-Kreise. Er ist jedoch nicht mit dem Herzen dabei. Er braucht
nur einen Feind, ein Ventil, um seine Aggressionen loszuwerden. Bei
einer Demo prallen er und Alain aufeinander, Cliff bei der NPD, Alain
auf Seiten der Antifa. Cliff verletzt Alain mit dem Messer. Er will
dem Engel, den er gegen seinen Willen liebt, die Flügel stutzen. Die
Konsequenz: Psychiatrie, Medikamente, Sozialdienst. Nach dem Absturz
scheint Cliff sich gefangen zu haben. Er macht eine Malerlehre und
hilft im muslimischen Gemeindezentrum. Cliff sehnt sich nach Regeln,
die ihm Halt geben. Eines Tages konvertiert Cliff zum Islam, hört
auf zu rauchen, verbrennt seine Bilder, verabschiedet sich von Alain
und Margarete - und verschwindet in Richtung Syrien … .
Herbst
2015: Cliff ist zurück in Berlin. Alain sieht ihn zufällig und
folgt ihm. Cliff wandert durch die Stadt wie ein Tourist, scheint
sich alles einzuprägen, sieht sich immer wieder hektisch um, als
fühlte er sich verfolgt. Irgendwann sucht Cliff Margarete auf, die
immer noch in dem alten Haus wohnt. Cliffs Vater wohnt nicht mehr
dort. Seit er sich fast tot gesoffen hat, ist er in einer betreuten
Wohngruppe. Cliff lädt Margarete überraschenderweise in die
Philharmonie ein. Auch dort scheint er sich alle Details einzuprägen.
Er nimmt die Menschen und die Orte in sich auf, und in seinem Kopf
entstehen die Bilder eines zukünftigen Infernos. Alain folgt Cliff
einmal in seine WG, wo er mit Stefan und Farouk lebt. Cliff ist nicht
erfreut, Alain hier zu sehen. Wenig später muss Cliff aus der WG
ausziehen, angeblich weil dieser Stefan sich Ärger wegen
Waffenbesitz eingehandelt hat. Cliff kommt bei Alain unter, der immer
noch zuhause wohnt. Alains Eltern sind von dieser Idee nicht angetan.
Sie nahmen damals gerne den vernachlässigten und halb erfrorenen,
vierjährigen Cliff auf, doch sie misstrauen dem neunzehnjährigen
Cliff. Lange bleibt Cliff nicht. Dann kommen die Anschläge von
Paris. Die Menschen haben Angst, auch in Berlin. Moslems, vor allem
den Konvertierten, wird mit Misstrauen begegnet. Alain und Margarete
fragen sich, ob Cliff wirklich in Syrien war, um sich zum
Gotteskrieger ausbilden zu lassen? Was hat er vor? Auf welcher Seite
steht er wirklich? Alain folgt Cliff nun rund um die Uhr. Doch kann
er verhindern, dass der Krieg nach Berlin kommt? Es ist Weihnachten,
und die Stadt pulsiert vor Leben. Noch. Berlin wird bluten!
Erschreckend
realistisch und hochaktuell! Spannend und sprachlich brillant
geschrieben, aber die Geschichte „springt“, wird nicht
chronologisch erzählt, was etwas verwirren kann.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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