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Mittwoch, 19. Oktober 2016

"Dschihad online"

Die Gefahr lauert nicht nur im Netz: "Dschihad online"!

Morton Rhue, übersetzt von Nicolai von Schweder-Schreiner
Dschihad Online
978-3-473-40118-5
Ravensburger Verlag
Alter: 14+

Als kleiner Junge spielte Khalils älterer Bruder Amir gern Krieg. Er war immer der Anführer und hat immer gewonnen. Khalils Eltern flohen mit dem kleinen Amir vor Khalils Geburt aus Bosnien in die USA. An das Misstrauen, mit dem die Leute Moslems dort vor allem seit dem 11.9. begegnen, hat Khalil sich schon fast gewöhnt. In der Schule ist er einfach ein normaler, sechzehnjähriger Junge, hängt mit seinem besten Kumpel Vitaly herum oder flirtet mit der süße Angie. Leider lässt er sich nicht allzu oft in der Schule sehen, obwohl er sehr intelligent ist und die besten Noten schreibt. Seine zunehmende Schwänzerei bringt ihn in Schwierigkeiten. Dass seine Eltern wieder in der alten Heimat sind, um sich um eine verwitwete Tante und deren Kinder zu kümmern, darf niemand wissen, nicht einmal Angie, der er lauter Lügen auftischt, über seine Eltern und deren angebliche Bäckerei, in der er immer helfen muss. Er und Amir kommen mehr schlecht als recht über die Runden. Amir ist 22, hat die Schule abgebrochen und arbeitet in einer Autowerkstatt, wo er nicht sonderlich üppig verdient. Er muss sich vor der Einwanderungsbehörde in Acht nehmen, da er im Gegensatz zu Khalil kein amerikanischer Staatsbürger ist. Dass Amir mit seinem zwielichtigen Freund Malak durch die Gegend zieht, Autos klaut und Geldautomaten knackt, macht es auch nicht besser. Von der letzten Aktion taucht ein Video im Netz auf. „Loser-Einbrecher nehmen den ganzen Geldautomat mit, weil sie zu doof sind, ihn aufzubekommen!“ Khalil hat Angst, dass bald die Polizei vor der Tür steht. Er selbst hat bloß ein paar Dosen Frieskies für seine geliebte Katze mitgehen lassen. Amir hat sich in letzter Zeit verändert. Früher ging er regelmäßig in die Moschee, jetzt geht er woanders hin, hat sich einen Zottelbart wachsen lassen und schaut sich im Internet extreme Videos an, islamistische Propaganda, Hasstiraden, sogar Videos von Enthauptungen etc. Auf Facebook und Twitter tauscht er sich mit anderen „Gotteskriegern“ aus, die Krieg gegen den Westen führen. Wegen seiner radikalen Ansichten wird er aus dem Gemeindezentrum geworfen. Er versucht, auch Khalil für den Dschihad zu begeistern. Wenn die Brüder mit den Eltern skypen, hängen sie einen Vorhang auf, damit die nicht sehen, in was für einem Loch die beiden nun hausen. Sie erzählen ihnen süße Lügen. Es ginge ihnen super, Schule, Job, Geld, alles bestens. Die Eltern sind ebenfalls nicht ehrlich, wenn sie erzählen, wie toll alles läuft und dass sie bald zurück kommen. Khalil fliegt von der Schule, nachdem er schon unzählige Male wegen seiner Schwänzerei verwarnt wurde. Damit könnte er noch leben, denn um Internetmilliardär zu werden, wie er und Vitaly es geplant haben, braucht man ja nicht unbedingt einen Abschluss. Vielmehr leidet er darunter, dass Angie plötzlich nichts mehr von ihm wissen will. Sie ist tief verletzt, dass Khalil sie für zu oberflächlich für die Wahrheit zu halten scheint und ihr lauter Lügen aufgetischt hat. Khalil und Amir müssen aus der Wohnung ausziehen und kommen bei Amirs neuen Freunden unter. Khalil würde lieber bei Vitaly wohnen. Dessen Familie würde ihn auch aufnehmen, obwohl sie selbst kaum Geld haben. Doch dann sollen Vitaly und seine Familie abgeschoben werden. Khalil kommen Amirs Ansichten plötzlich gar nicht mehr so dumm vor. Er stimmt zu, sich an einem Bombenanschlag auf eine Fabrik, die Kameras für Drohnen herstellt, zu beteiligen. Doch da wo man ihn mit der Bombe hinschickt, gibt es keine Fabrik, nur ein Tanzstudio, eine Zahnarztpraxis und - eine Polizeiwache!
In bester Tradition von „Die Welle“ wirft Morton Rhue einen kritischen Blick auf unsere Zeit!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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