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Mittwoch, 22. März 2017

"Nest"

Die heile Welt bekommt Risse: "Nest"

Esther Ehrlich, übersetzt von André Mumot
Nest
978-3-8489-2077-8
Aladin Verlag
Alter: 12+

Sommer 1972: In Vietnam ist Krieg, doch davon merkt man in Cape Cod nicht viel. Ihr Zuhause ist für die elfjährige Naomi Orenstein, die von allen nur „Chirp“ genannt wird, da sie eine begeisterte Vogelbeobachterin ist, und ihre ältere Schwester Rachel ein sicheres und gemütliches Nest. Als einzige jüdische Familie in der Gemeinde sind die Orensteins Außenseiter. Der Vater der Mädchen ist Psychotherapeut, ihre Mutter ist Tänzerin, nur in letzter Zeit macht ihr Bein Probleme. Am ersten Schultag nach den Ferien fällt die Mutter die Treppe runter und kommt ins Krankenhaus. Die Diagnose ist ein Schock: Multiple Sklerose! Wenig später bekommt die Mutter so schwere Depressionen, dass sie in die Psychiatrie in Boston eingewiesen wird. Naomi fühlt sich hilflos, die pubertierende Rachel rebelliert. Während Naomi an Halloween auf Süßigkeitenjagd gehen will, hängt Rachel lieber mit kiffenden Erwachsenen auf einer Party ab. In der Schule bekommt Naomi ständig Ärger, da ihre Lehrerin ihre Sorgen nicht sieht. Naomi freundet sich mit dem Nachbarjungen Joey an, der von seinen fiesen Brüdern schikaniert und vom Vater verprügelt wird. Er versteht sie und zeigt ihr seinen geheimen Platz, ein verlassenes Gewächshaus aus Glas. Als Naomi, Rachel und der Vater die Mutter an Thanksgiving in Boston besuchen, ist die Enttäuschung groß. Sie ist völlig teilnahmslos und ignoriert den mühsam gebackenen Zitronen-Baiser-Kuchen. Der Vater erklärt den Mädchen, die Mutter würde nun Elektroschocks bekommen, da die Medikamente nicht helfen. Rachel rastet aus und schreit ihn an. Wie kann er das zulassen? Als die Mutter in neuen Jahr nachhause zurückkehrt, ist Naomi so aus dem Häuschen, dass sie Joey einfach stehen lässt. Er ist sauer und redet in der Schule kein Wort mehr mit ihr. Doch geht es ihrer Mutter wirklich besser? Einerseits ist sie voller Tatendrang und macht Listen, wirkt aber auch müde und hat Angst vor der Zukunft und dem nahenden Frühling. Eines Tages kommt der Vater in die Schule, genau als Naomi ihr Referat über den Sterntaucher hält, und sagt ihr, ihre Mutter sei tot, ertrunken. War es Selbstmord? Naomi kann es nicht glauben. Joey kommt zur Beerdigung. Rachel, ihr Vater und die Verwandten reden und weinen, doch Naomi kann weder reden noch weinen. Sie baut ein Nest in ihrem Zimmer. Alle in der Schule sind plötzlich nett zu ihr, sogar die Lehrerin, aber sie flüstern hinter ihrem Rücken. Rachel verarbeitet ihre Trauer auf ihre Weise. Sie beginnt, zuhause die Mutter zu spielen und kommandiert Naomi herum. Zwischen den Schwestern kracht es gewaltig, und Naomi läuft mit Joey weg. Sie packen ihre Sachen und schlafen im Glashaus. Dann nehmen sie den Bus nach Boston. Naomi will Joey den Park und die Schwanenboote zeigen, die für sie eine ganz besondere Bedeutung haben. Joey hat Angst vor der Großstadt, traut sich kaum, die Straße zu überqueren. Im Park erwartet Naomi eine Enttäuschung. Der Schwanenbootführer erinnert sich nicht an sie. Als sie damals mit ihrer Mutter mit dem Boot gefahren ist, machte er ihrer Mutter Komplimente. Er sagte, sie sei eine wunderschöne Tänzerin. Jetzt tut er, als habe es diesen magischen Moment nie gegeben. Naomi fühlt sich leer. Jetzt ist ihre Mutter wirklich tot. Sie ruft ihren Vater an, der vor Sorge schon durchdreht, damit er sie und Joey abholt. Joey hat Angst, nachhause zu kommen. Er fürchtet, sein gewalttätiger Vater würde ihn umbringen. Und was wird Naomi zuhause in ihrem „Nest“ erwarten? Wird sie sich mit Rachel versöhnen?
Eine wunderbare (Freundschafts-)Geschichte, manchmal traurig, manchmal weise.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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