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Mittwoch, 22. März 2017

"Pusteblumentage"

Die Zeit, die uns noch bleibt: "Pusteblumentage"!

Rebecca Westcott, übersetzt von Barbara Lehnerer
Pusteblumentage
978-3-423-76165-9
dtv junior Verlag
Alter: 10+

Nichts wünscht sich die zwölfjährige Liv mehr als Ohrlöcher. Leider ist ihre Mutter total dagegen, oder war es jedenfalls bisher. Liv versteht die Welt nicht mehr, als ihre Mutter plötzlich zustimmt. Irgendwas stimmt hier nicht. Plötzlich will ihre Mutter Liv unbedingt beibringen, wie man Spaghetti Bolognese kocht. Leider ist Livs Mutter nicht die beste Köchin, man denke nur an ihren abscheulichen Brokkoli-Kuchen. Und warum hat sie beim Kochen plötzlich Tränen in den Augen? Liv glaubt nicht, dass es am Zwiebel-schneiden liegt. Am Wochenende schleppt ihre Mutter Liv ins Einkaufszentrum, kauft ihr bergeweise Klamotten, darunter auch Livs ersten BH, den sie eigentlich noch gar nicht braucht, und Liv bekommt endlich die heiß begehrten Ohrlöcher. Zuhause schenkt ihre Mutter ihr ihre alten Tagebücher. Als Liv ein Gespräch ihrer Eltern belauscht, glaubt sie, den Grund für das seltsame Verhalten ihrer Mutter gefunden zu haben: Ihre Eltern wollen sich scheiden lassen. Liv macht sich Sorgen, wie sie das ihrem älteren Bruder Isaac beibringen soll. Isaac hat das Asperger-Syndrom, Veränderungen und Überraschungen sind für ihn die Hölle, er verabscheut plötzliche Berührungen, liebt feste Regeln und seine Playstation, Freunde hat er nur online, Gefühle sind ihm ein Rätsel. Liv liebt ihren Bruder, obwohl er manchmal echt nervt. Livs beste Freundin Alice meint, von einer Scheidung ginge die Welt nicht unter. Ihre Eltern sind auch geschieden. Am Abend kommt Livs Mutter nicht zum Essen runter. Sie ist müde. Isaac will nicht essen, solange nicht alle am Tisch sitzen. Das ist schließlich eine Regel. Der Vater ruft alle im Schlafzimmer zusammen. Die Eltern haben den Kindern etwas Wichtiges zu sagen. Liv hofft, dass es vielleicht doch nicht um Scheidung geht und sie vielleicht alle nach Disneyland fahren. Es ist weder das eine, noch das andere. Die Mutter ist krank, schwer krank. Sie wird sterben. Liv kann und will es nicht glauben, Isaac reagiert gar nicht. Die Mutter will für Liv schöne Erinnerungen schaffen und ihr alles beibringen, was sie später im Leben braucht. Die beiden schminken sich und lachen. Darf man lachen, wenn die Mutter todkrank ist? Liv liest in den Tagebüchern, findet sie erst langweilig, dann doch interessant. Ihre Mutter war damals, 1987, gar nicht so anders als Liv heute. Zum Geburtstag bekommt Liv eine richtig tolle Profi-Kamera. Sie liebt es, zu fotografieren. Diese Leidenschaft hat sie von ihrem Vater, der Fotograf ist. Sie fotografiert alles: Orte, Menschen, Gummistiefel … und Gesichtsausdrücke für Isaac, die ihm helfen, Gefühle zu verstehen. In der Schule verkracht sich Liv mit Alice. Es ist ein dummes Missverständnis. Liv denkt, Alice würde sich mit Ben treffen. Liv ist nämlich in Ben verknallt. In den Tagebüchern ihrer Mutter liest Liv, wie die sich damals mit ihrer besten Freundin Beth verkrachte und wieder versöhnte, und tatsächlich hilft ihr das. Liv schwänzt die Schule und schleicht sich in das Atelier ihres Vaters. Sie sieht sich Fotos an. Ist das alles, was von ihrer Mutter bleiben wird? Ihre Mutter wird schwächer, ist oft im Krankenhaus. Der Kalender in der Küche, der hauptsächlich Isaac zur Orientierung im Tagesablauf dient, ist voller Krankenhaustermine. Eine Zeit lang ist die Mutter in einem Hospiz, doch dann beschließt sie, ihre letzten Tage lieber zuhause bei ihrer Familie zu verbringen. Da sie nicht mehr in den Garten kann, bringt Liv den Garten in ihr Schlafzimmer. Ihre Mutter liebt Pusteblumen. Dann stirbt die Mutter. Das Haus ist kalt und leer. Wie soll es jetzt nur weitergehen?
Eine wunderschön erzählte Geschichte voller Gefühl, zum Lachen und zum Weinen!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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