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Mittwoch, 15. Februar 2017

"Miese Opfer"


Wenn die Schule zur Hölle wird: "Miese Opfer"!

Silas Mattes
Miese Opfer
978-3-95882-014-2
Oetinger 34 Verlag
Alter: 13+

Fred, der eigentlich Ferdinand heißt, und sein bester Kumpel Leo haben es nicht leicht. In der Schule werden sie pausenlos von dem Fiesling Sebastian Dunker gemobbt. Klar, die beiden sind Nerds, die auf Computerspiele, Superhelden, Star Wars und Zombiefilme abfahren, aber da sind sie nicht die einzigen. Sie sind auch nicht besonders fett oder pickelig oder sonst irgendwie auffällig, daher fragen sie sich, warum Dunker ausgerechnet sie als Opfer auserkoren hat. Der erste Schultag nach den Ferien endet für Fred mit einer saftigen Gehirnerschütterung. Leo kommt ein paar Tage später mit Apfelschorle und Fleischsalat in den Haaren noch relativ glimpflich davon. Als Dunker Freds und Leos Notizen zu „Superblut“, einem Superhelden-Brettspiel, das die beiden entwickeln und in das sie eine Menge Zeit und Herzblut investiert haben, aus dem Fenster wirft, wo sie im feuchten Gras landen, reicht es Leo. Er sinnt auf Rache. In einem unbeobachteten Moment macht er sich an Dunkers Trinkflasche zu schaffen. Der wird seine wahre Freude haben, wenn er später seine Tasche öffnet und all seine Bücher und Hefte durchnässt sind. Das gibt Leo ein gutes Gefühl. Fred hingegen hat Angst, dass Dunker herausbekommen könnte, wer diese Überschwemmung verursacht hat. Der einzige Lichtblick in Freds Leben ist Carla, Traum seiner schlaflosen Nächte. Ihre geilen Fotos bei Facebook dienen ihm als Wichsvorlage. Durch einen Trick hat er es geschafft, sie als Partnerin bei einem Geschichtsprojekt zugeteilt zu bekommen. Zum Glück ist sie nicht in der Nähe, als Dunker Fred die Hose samt Boxershorts auf dem Schulflur runter zieht und alle seinen Schrumpel-Penis und seine siebzehn Schamhaare bewundern können. Leo platzt nun endgültig der Kragen, als er sieht, wie sein bester Freund dermaßen erniedrigt wird. Er stürzt sich auf Dunker und prügelt ihn windelweich. Leo genießt den Triumph. Fred kriegt wieder Panik. Dunker wird das nicht auf sich beruhen lassen. Er hat recht. Plötzlich steht Dunker in Freds Garten, vor dem Meerschweinchen-Käfig mit Gertrude und Hildegard. Er packt die quiekende Gertrude und knallt sie mit voller Wucht auf die Steinplatten. Gertrude stirbt in Freds Händen. Fred ist am Boden zerstört. Leo beauftragt seinen Online-Kumpel Michi, Dunkers PC zu hacken und seine Festplatte zu löschen, bis auf die Nachricht: „Fick dich, du Mörder!“ Dunker weiß natürlich, wem er das zu verdanken hat und lässt Leo und Fred von ein paar Schlägertypen übel zusammenschlagen, nicht ohne selbst auch ein bisschen mitzumischen. Fred versteckt sich im Bett, damit seine Mutter nicht sieht, wie schlimm er aussieht und erzählt ihr etwas von Liebeskummer. Er besucht seinen Opa, der immer eine Cola und ein paar Lebensweisheiten für ihn hat. Fred erkennt, dass Dunker nie Ruhe geben wird. Sie brauchen ein Druckmittel, das ihn ihnen ein für alle Mal vom Leib hält. Auf der Suche nach einem Geheimnis von Dunker, je peinlicher desto besser, schrecken sie auch nicht davor zurück, in sein Haus einzubrechen. Jetzt wünschen sie sich, sie hätten seine Festplatte besser nicht löschen lassen. Doch dann finden sie ein altes Foto von Klein-Dunker mit Barbiepuppe und einer Widmung von Omi, perfekt! Sie machen Fotokopien und verteilen sie in der ganzen Schule. Jetzt haben sie ihn in der Hand! Jetzt ist er das Opfer, oder?
Realistisch, knallhart und unglaublich lebendig erzählt! Beim Lesen lief die Story wie ein Film vor meinen Augen ab. Ich konnte sogar Gertrudes Quieken hören. Der Autor Silas Matthes ist übrigens ein total cooler Typ, den ich schon bei einer Lesung erleben durfte.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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