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Mittwoch, 22. Februar 2017

"Tausend Sorgen sind zu viel für einen Tag"

Gassigehen hilft gegen Kummer: "Tausend Sorgen sind zu viel für einen Tag"!

Cilla Jackert, übersetzt von Maike Dörries
Tausend Sorgen sind zu viel für einen Tag
978-3-551-55658-5
Carlsen Verlag
Alter: 8+

Die Welt ist voller Gefahren. Da gibt es den Klimawandel, Umweltgifte, Amokläufe, Flugzeugabstürze, Verkehrsunfälle, Tsunamis, die Atomkraftwerke zerstören, verunreinigtes Trinkwasser, Lebensmittelzusätze mit seltsamen E-Nummern, Pädophile in weißen Kastenwagen, die Fotos von Schulhöfen machen, tödliche Krankheiten und Schweine, die aus Hubschraubern fallen. Kein Wunder, dass sich die elfjährige Majken aus Stockholm angesichts all dieser Katastrophen tagtäglich Sorgen macht. Sie führt ein Buch, in dem sie in verschiedenen Farben alle möglichen Katastrophen und Todesarten notiert. Täglich sucht sie ihren Körper nach Anzeichen von Hautkrebs ab. Ansonsten hat sie keine Hobbys. Freunde hat sie auch keine, da sie in der Schule als Sonderling gilt. Majken tut alles, um gesund zu leben. Sie achtet auf ihre Ernährung und findet es gar nicht gut, dass ihre Mutter raucht. Seit dem Tod des Vaters sind sie und ihre Mutter allein. Ihre Mutter hat wenig Zeit für sie, denn sie hat ein Restaurant, in dem sie Leuten tote Kälbchen serviert, die „Saltimbocca“ heißen. Fast jeden Abend hört Majken ihre Mutter in der Küche weinen, weil sie einsam ist und ihren Mann vermisst. Selbst nach all den Jahren ist ihre Trauer noch sehr groß. In den Sommerferien schleppt sie plötzlich einen Hund aus dem Tierheim an. Majken ist alles andere als begeistert. Schlamper ist hässlich wie die Nacht, sabbert ununterbrochen und frisst alles, wirklich alles, ob mit Verpackung oder ohne. Da Schlamper Majkens Bett für sich beansprucht, schläft sie selbst auf dem Boden. Wie kommt ihre Mutter nur auf die Idee, sie könne sich mit einem Hund anfreunden? Vielleicht war er ja im Tierheim, weil er jemanden tot gebissen hat. Schließlich ist ein Tierheim so etwas wie ein Gefängnis, oder? Majkens Mutter meint, in den Ferien sei es Majkens Aufgabe, Schlamper zu füttern und mit ihm raus zu gehen. Sie tut es, aber nur unter Protest, draußen lauern schließlich Gefahren ohne Ende. Da Plastikbeutel eine Katastrophe für die Umwelt sind, schiebt sie Schlampers Häufchen einfach mit einem Stock unter den nächsten Busch. Auf ihren Spaziergängen begegnen Majken und Schlamper vielen Leuten. Da ist Calle, ein ziemlicher Idiot, der Majken einmal an die nicht vorhandenen Brüste gefasst hat. Er spielt allein auf dem Schulhof Basketball, weil er Stress mit seinen Eltern hat. Da ist der alte Vincent mit dem Glasauge, den Majken im Hundepark kennenlernt. Da ist der Koch mit der neuen Leber, der Hunde mag, weil sein Hund ihm das Leben gerettet hat und der tollen Karamellkuchen macht. Doch die wohl ungewöhnlichste neue Bekanntschaft ist die alte Maja, die eigentlich auch Majken heißt und der Schlamper auf dem Friedhof das Gebiss klaut. Maja ist ziemlich verrückt. Sie besucht dort ihren toten Mann Ruben, der sie betrogen hat, was sie ihm aber verziehen hat und bringt ihm Rumkugeln, weil er die immer so gern mochte. Ohne es zu wollen, findet Majken Freunde, und auch Schlamper findet sie irgendwann nicht mehr unerträglich. Schlamper macht ihr Leben besser und bunter. Nach und nach muss Majken erkennen, dass es eigentlich gar nicht die schlimmen Dinge, die noch passieren könnten sind, die ihr Sorgen machen, sondern die, die schon passiert sind. Sie gibt sich die Schuld am Tod ihres Vaters. Wäre der nicht auf der Straße stehen geblieben und hätte sich umgedreht, um ihr zuzuwinken, wäre er nie überfahren worden, oder?
Ein kleines Buch mit einer großen (und großartigen) Geschichte! Nur leider sieht der Hund auf dem Cover nicht einmal annähernd wie Schlamper aus. Der ist viel zu hübsch ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!

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