Sarah
Benwell, übersetzt von Ute Mihr
Es.
Ist. Nicht. Fair.
978-3-446-25296-7
Hanser
Verlag
Alter:
14+
Abe
Sora wird sterben! (Sora ist der Vorname, der in Japan aber hinten
steht, und diese Geschichte spielt in Japan.) Er ist gerade mal 17,
als der mit der Diagnose ALS konfrontiert wird, ein Schock für ihn
und seine Mutter, die ihn allein großgezogen hat. ALS bekommen meist
Menschen über 50, also warum er? Sora will nicht mit hellwachem
Geist in einem Körper gefangen sein, der mehr und mehr verfällt,
will nicht hilflos und nutzlos sein. Er kann nicht mehr Baseball
spielen und findet es einfach nur peinlich, dass der Trainer ihm die
Saison widmen will. Seit Sora im Rollstuhl sitzt, geht er nicht mehr
in die Schule, da diese nicht auf Behinderte eingerichtet ist, und
auf eine Sonderschule will er nicht. Er will einfach nur leben,
vielleicht einmal Professor werden und später mit seinen
Enkelkindern Eis essen, doch das wird nie geschehen, denn er hat
bestenfalls noch zwei Jahre, denn die Krankheit schreitet schnell
voran. Regelmäßig geht er zur Physiotherapie und zu einer
Psychologin. Die bietet ihm an, sich einen „Herzenswunsch“ von
einer Stiftung für todkranke Kinder erfüllen zu lassen, doch er
lehnt dankend ab. Was soll er sich auch wünschen? Soras Mutter
„bemuttert“ ihn ohne Ende. Er weiß, bald wird er sich nicht
einmal mehr allein anziehen können. Die Kraft in seinen Händen
schwindet ebenso wie die in seinen Beinen. Doch er will seiner Mutter
nicht zur Last fallen. Sie ist ohnehin mit den Nerven am Ende,
ständig müde und durch den kranken Sohn auch finanziell belastet.
Nur im Internet kann Sora noch er selbst sein, ohne angestarrt oder
bemitleidet zu werden. Seine Chat-Freunde „AffenUndNochMehrAffen“
und „Junge ohne Gesicht“ kennen seine Geschichte nicht. Im Chat
ist Sora „Samurai“. Als er im dort das Thema Behinderung
anspricht, angeblich für eine Hausaufgabe, sind die Reaktionen
darauf recht krass. Einer meint gar, Behinderte sollen lieber
sterben, als den anderen zur Last zu fallen. Soras Mutter ist
besorgt, weil er so viel Zeit online verbringt, da sie dem Internet
skeptisch gegenübersteht, auch weil sie in den Nachrichten von den
Mails gehört hat, die Jugendliche zum Suizid auffordern. Sie ahnt
nicht, dass auch Sora diese Mails bekommen hat. Außerdem will sie
Soras Freunde kennenlernen. Tatsächlich sagen Mai („Affe ...“)
und Kaito („Junge ...“) zu, zum Abendessen zu kommen. Natürlich
sind sie überrascht, als sie Sora im Rollstuhl sehen und gehen auch
recht schnell wieder. Doch später sagen sie im Chat, dass sie nur
überrascht waren und selbstverständlich seine Freunde bleiben
wollen. Soras Mutter fährt mit ihm für eine Weile zu den
Großeltern, die auf dem Land leben. Sora genießt die kleine Auszeit
vom Alltag, doch als er wieder zuhause ist, verschlechtert sich sein
Zustand rapide. Seine Hände gehorchen ihm kaum noch, seine Mutter
muss ihn wie ein Baby füttern, und er kann nicht mehr tippen. Seine
Freunde und er treffen sich daher beinahe täglich „offline“.
Seine anfangs so besorgte Mutter merkt, dass sie ihm gut tun. Sie
gehen in den Park, essen Eis und denken sich Geschichten von
Professor Kranich aus, die Mai dann zeichnet. Mai ist unglücklich,
weil ihre Mutter sie zwingen will, Jura zu studieren, obwohl sie
Künstlerin werden möchte. Sora denkt immer öfter über den Tod
nach. Er hat viele Fragen zu diesem Thema, die ihm jedoch niemand
beantworten kann. Statt hilflos dahinzuvegetieren, beschließt er,
den Zeitpunkt seines Todes selbst zu bestimmen. Seine Freunde sind
von diesem Plan zunächst nicht sehr angetan, doch dann sagen sie zu,
ihm zu helfen … .
Beeindruckend!
(Nicht nur) Fans von John Greens „Schicksal“ werden begeistert
sein!
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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bestellen?
Das klingt auch wirklich toll, liebe Vreni :*
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