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Mittwoch, 18. Januar 2017

"Die Unsichtbare"

Flaschenpost aus Syrien: "Die Unsichtbare"!

Cora Gofferjé & Christina Groth
Die Unsichtbare
978-3-86357-166-5
fe-Medienverlag
Alter: 12+

2014: Eine Woche Ferien in der Türkei, zusammen mit Mama, Mamas bester Freundin Marlene und deren nerviger Tochter Johanna, das kann ja heiter werden, findet die dreizehnjährige Carlotta. Johanna ist eine eingebildete Mode-Zicke mit eigenem You-Tube-Kanal, während sich Carlotta mehr für Fußball interessiert und später einmal Pilotin werden will. Carlotta ist besorgt über die Wahl ihres Urlaubsortes, denn im Nachbarland Syrien herrscht Krieg. Ihre Mutter hat mehr Angst vor dem Flug. Als Carlotta am Urlaubsstrand schwimmen geht, entdeckt sie eine Flaschenpost. Sie stammt von Benazir aus Damaskus und enthält einen Wunschzettel an den Nikolaus. Carlotta entdeckt Benazir auf Facebook, und die beiden Mädchen beginnen sich regelmäßig zu schreiben. Benazir, ihr Name bedeutet „Die Unsichtbare“, ist mittlerweile vierzehn Jahre alt. Den Brief an den Nikolaus hat sie vor über vier Jahren geschrieben. Ihre Mutter lebte als Kind in Berlin, daher kann sie fast fließend Deutsch. Sie erzählt Carlotta von ihrer Familie, die Christen sind, ihrem Leben und auch vom Krieg. 2016: Seit etwa einem Jahr hat Carlotta nichts mehr von ihrer „Brieffreundin“ gehört. Plötzlich steht Benazirs älterer Bruder Jamal vor der Tür und gibt ihr ein Paket voller Briefe. Die Enttäuschung ist zunächst groß. Die Briefe sind in Arabisch geschrieben. Doch dann entdeckt sie eine geheime Nachricht. Voller Sorge um Benazir sucht Carlotta das Flüchtlingszentrum auf. Der nette Herr Bausch hilft ihr, Kontakt mit Benazirs Bruder Jamal aufzunehmen, der als Übersetzer arbeitet. Jamal weiß jedoch auch nicht, wo seine Schwester ist. Im Zentrum trifft Carlotta Leo, den sie vom Segelflugplatz kennt, wo sie heimlich Stunden nimmt, während ihre Eltern glauben, sie sei beim Schwimmkurs. Leo ist hier ehrenamtlich tätig, was sie ihm gar nicht zugetraut hätte, denn er ist von Typ her eher wie Johanna. Vom Segelfliegen kennt sie auch Bela. Der ist ziemlich verknallt in sie, und sie mag ihn auch. Sie erzählt ihm von Benazir und Jamal, und er will ihr bei ihrer Suche helfen. Auch Carlottas Mutter engagiert sich, nachdem sie Jamal kennengelernt hat. Im Zentrum will sie bei der Essensausgabe und in der Kleiderkammer mitarbeiten. Jamal zieht in die Einliegerwohnung in Carlottas Elternhaus und bekommt einen Job in der Gärtnerei ihres Vaters. So oft es geht, liest Jamal Carlotta aus Benazirs Briefen vor, und Carlotta erfährt, was ihre Freundin erlebt hat: Benazirs Eltern haben ihr Internet und Handy verboten, lassen sie aus Angst kaum noch aus dem Haus. Sie kann nur noch heimlich Briefe schreiben. Benazir sorgt sich um Jamal, der verschwunden ist und hat sich in Jamals besten Freund Amir verknallt, der ihr einen USB-Stick anvertraut. Jamal berichtet Carlotta beim Vorlesen, in welchen Schwierigkeiten er und Amir waren und welch brisante Fotos der Stick enthält. Carlotta denkt ununterbrochen an Benazir. Wo sie jetzt wohl ist? Sie schreibt von Amir, vom Tod ihrer Mutter, von der Flucht in den Libanon. Ihre eigenen Sorgen, Jungs-Probleme mit Bela und Leo, und die pubertätsbedingten Streitereien mit den überängstlichen Eltern kommen Carlotta da ganz unbedeutend vor. Jamal wird mehr und mehr wie ein großer Bruder für Carlotta. Sie findet es ätzend, wie intolerant viele darauf reagieren, dass er bei ihnen wohnt. Vor allem die fiese Nele verletzt sie mit ihren Kommentaren. Carlotta klebt ihr eine, doch Nele rächt sich. Mit Johanna versteht sich Carlotta hingegen plötzlich besser. Irgendwann sind Carlotta und Jamal bei Benazirs letztem Brief angekommen … .
Eine wunderbare Freundschaftsgeschichte der ganz besonderen Art!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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